30.11.2014 | 14:36 | alle tage | baby a | wort schatz | 9 kommentare
Ich habe hier ein Adventsrätsel für Euch. Bin gespannt, ob jemand drauf kommt.
29.11.2014 | 20:10 | alle tage | 2 kommentare
Ich bin der Überzeugung, dass die Komplikationen, die während und nach Baby As Geburt auftraten hausgemacht waren. Ich kann nicht denken Gott sei Dank waren wir im Krankenhaus, sondern ich denke Wären wir nicht ins Krankenhaus gefahren, wäre es vielleicht nie soweit gekommen. Ich kann es natürlich nicht wissen und schon gar nicht beweisen. Ich bin kein Experte. Vielleicht wäre es auch zu Hause zum Geburtsstillstand gekommen. Aber dort hätte ich einfach weiter abwarten können. Es war ja noch nichts passiert. Aber wir sind 30 Stunden nach Wehenbeginn ins Krankenhaus gefahren. Die Hebamme hatte gesagt, es sei so weit.
Ich wollte keine Schmerzmittel. Ich habe welche bekommen ohne darüber informiert zu werden. Das habe ich im Nachhinein nur aus dem Geburtsverlaufsbericht erfahren.
Ich wollte nicht, dass die Fruchtblase gesprengt wird. Aber die Hebamme hat gesagt, dass sei besser fürs Kind. Dann würde es schneller gehen. Also habe ich schließlich gegen meine Überzeugung zugestimmt.
Ich wollte auf keinen Fall eine PDA. Ich habe eine PDA bekommen. Gegen meine Überzeugung. Die Hebamme hat einfach so lang auf mich eingeredet, bis ich schließlich zugestimmt habe. Die erste PDA wirkte nicht. Es wurde nachgespritzt. Was mir nicht gesagt wurde, zu dem ich auch nicht zugestimmt hätte, hätte man mich gefragt. Ich habe auch das wieder erst aus dem Geburtsverlaufsbericht erfahren. Gesagt hat es mir auch später niemand.
Dann wurde der Zugang gezogen, weil auch die zweite Ladung nicht wirkte. Dann wurde eine zweite PDA gelegt. Die nicht richtig wirkte. Ich konnte in Folge dessen nicht mehr aufstehen, sondern war gezwungen zu liegen. Trotz vollständiger Muttermundsöffnung ging nichts voran..
Ich wollte keinen Kaiserschnitt und habe mich mehrere Stunden lang dagegen gewehrt. Nach 4 Stunden vollständiger Muttermundsöffnung wurde die Entscheidung schließlich getroffen. Spinalanästhesie. Kaiserschnitt.
Richtig schlimm wurde es dann nach der Geburt, als die Hebamme weg war und ich auf der Station lag. Allein. Dann mit der überforderten Assistenzärztin, die nicht redete. Ocytoxin, Nalador, Nachwehen. Schmerzen. Blut. Schreien. Keine Schmerzmittel. 4 Stunden lang. Und kein Arzt weit und breit: Freitagnacht vor dem langen Pfingstwochenende.
Jedenfalls habe ich vor längerer Zeit diese Parabel gefunden, die 2002 von der (inzwischen verstorbenen) britischen Hebamme Tricia Anderson veröffentlicht wurde. Ich bin kein Katzenfreund. Aber die Geschichte fand ich trotzdem sehr erhellend.
Wir wissen, dass Katzen zum Gebären ungestört sein müssen, an einem dunklen, einsamen Ort, vielleicht vorbereitet mit einer weich ausgeschlagenen Schachtel. Und alle, die Katzen kennen, wissen auch, dass man eine Katze beim Gebären nie stören darf, sonst hören die Wehen auf oder sie nimmt ihre Jungen nicht an.
Und jetzt stellen Sie sich vor, dass vor langer Zeit eine Gruppe von gut meinenden Wissenschaftlern sich vorgenommen hat, das Gebärverhalten von Katzen zu untersuchen. Sie haben angefangen, Katzen beim Gebären zu beobachten im hell erleuchteten, lauten, modernen Labor. Sie schlossen sie an viele Monitore und Sonden an, umgaben sie mit fremden Technikern, gingen ständig raus und rein, um alles zu dokumentieren. Die Studien an den gebärenden Katzen in den hell erleuchteten Kabinen gingen über viele Jahre. Es zeigte sich, dass die Geburtsarbeit unkoordiniert wurde, länger dauerte oder mittendrin aufhörte. Die Katzen waren zunehmend gestresst, ihr Stöhnen und ihre Schreie waren schrecklich. Die Jungen hatten Sauerstoffnot, kamen schwach zur Welt und brauchten Reanimation. Da kamen die Wissenschaftler zu dem Schluss: Es scheint, dass Katzen nicht gut gebären können.
Sie erfanden viele Maschinen, um das Gebären zu verbessern und den Sauerstoffgehalt im Blut der Jungen zu überwachen. Sie erfanden Schmerzmittel und Tranquilizer, Wehenmittel und Wehenhemmer und entwickelten Notfalloperationen. In wissenschaftlichen Papieren berichteten die Wissenschaftler über die Schwierigkeiten der Katzen beim Gebären und gleichzeitig über ihre eigene hoch entwickelte, effiziente Geburtstechnologie. Die Medien verbreiteten diese Erkenntnisse und bald brachten alle ihre Katzen zum Gebären ins Labor. Das musste für Katzen der sicherste Platz zum Gebären sein.
Jahre gingen ins Land, die Arbeit in den Labors nahm zu, immer neues Personal wurde eingestellt, langsam wurden die ersten alt und gingen in Ruhestand. Leider wusste die zweite Generation nichts mehr vom ursprünglichen Experiment. Sie wussten nicht einmal, dass das Ganze ein Versuch war. Sie hatten noch nie erlebt, wie Katzen an einem einsamen Platz in einer weich ausgeschlagenen Schachtel ihre Jungen gebären – wieso auch, was für eine gefährliche Idee! Sie waren absolut überzeugt, dass Katzen ohne die Hilfe von viel Technologie nicht gebären könnten. Sie dachten an die vielen wissenschaftlichen Ergebnisse, die sie in den letzten Jahren gesammelt hatten, und waren sehr zufrieden mit sich selbst, ihrer klugen und guten Arbeit und den vielen Katzen und Jungen, die sie gerettet hatten (Anderson 2002).
Die Hormone, die bei einem ungestörten Geburtsverlauf ausgeschüttet werden, sorgen dafür, dass die Frau sich in sich zurückziehen kann. Sie kann die Wehen aushalten. Sie kann mitarbeiten. Sie kann sich voll auf sich konzentrieren.
Das sensible Zusammenspiel der Hormone lässt sich sehr leicht stören. Wenn die Frau gestresst wird, zum Beispiel durch eine Autofahrt unter Wehen. Durch Fragen wie ‚Wo steht nochmal die Kliniktasche?‘ ‚Hast Du an alles gedacht?‘ ‚Und wo soll ich parken?‘. Durch fremde Personen. Durch helles Licht. Es wird Cortisol ausgeschüttet. Die Oxytocinausschüttung wird gehemmt. Die Schmerzen werden unerträglich. Die Wehen stoppen. Alternativ werden sie zu einem Wehensturm. Keine Pausen. Immer so weiter.
Wie kann man noch effektiv den Geburtsverlauf boykottieren? Indem man dafür sorgt, dass die Frau rational reagieren muss. Mit Fragen wie ‚Und bei welcher Krankenkasse sind Sie versichert?‘ ‚Seit wann hatten Sie Wehen?‘ ‚Wann ist der errechnete Entbindungstermin?‘ Indem man der Frau Vorwürfe macht, dass man die PDA nicht legen könne, wenn sie weiterhin ohne Pausen Wehen habe. Als wenn man darauf Einfluss hätte. Oder indem man der Frau das Gefühl gibt, sie müsse wachsam bleiben, dürfe die Kontrolle nicht verlieren. Die Uhr wird im Blick behalten, man will schließlich nicht den Überblick verlieren. Ab wann gilt ein Geburtsverlauf nochmal als protrahiert? Dann bleibt der Neokortex aktiv und die Oxytocinausschüttung wird gehemmt. Die Schmerzen werden unerträglich. Wehensturm.
Schmerzmittel. Blasensprengung. Schmerzmittel. Wehensturm. Schmerzmittel. Schmerzmittel. Geburtsstillstand. Kaiserschnitt. Uterusatonie. Stillprobleme. Postpartale Depression. Posttraumatische Belastungsstörung.
Kausalkette?
23.11.2014 | 19:16 | alle tage | kommentieren
Ich lese Blogs, weil mich deren Inhalt interessiert. Da ändert sich der Feedreader schonmal, weil sich die Themen oder meine Interessen verschieben. Aber im Grunde bin ich treu. Wenn ich einem Blog jahrelang folge, will ich auch wissen, wie es weitergeht. Da bin ich auch ziemlich werberesistent. Wenn die getesteten/beworbenen Produkte mich interessieren oder es glaubhaft ist, dass sie für den Blogschreiber interessant sind und darüber hinaus die restlichen Posts autentisch bleiben, überlese ich Werbeposts einfach. Wenn der Blog natürlich zur reinen Werbeplattform verkommt, springe ich ab.
Jedenfalls kam es für mich bisher nicht in Frage, selbst Werbung zu machen. Ich habe die Anfragen immer eher belustigt gelesen und unbeantwortet gelassen. Aber man soll niemals nie sagen. Und so kam eines Tages eine Anfrage, bei der man merkte, dass die Absenderin tatsächlich ein bisschen gelesen hatte und nicht einfach blind verschiedene Blogs angeschrieben hatte. Noch dazu war das Produkt interessant und der Preis in Ordnung. Also machte ich mich daran einen Werbepost zu verfassen.
Nun. Und dann. Kam nix. Es passierten tausend Dinge, die mich ablenkten. Von denen der überwiegende Teil unschön bis schrecklich war und mir viel Energie raubte. Ich war aber immer noch willens, den Post fertigzustellen. Ich vertröstete. Und vertröstete. Aber irgendwann kann man vor seiner eigenen Prokrastinationskunst nur noch staunend in die Knie gehen. Irgendwas will mir mein Hirn wohl sagen, wenn es sich immer von dem Vorhaben abbringen lässt. Vielleicht sind mein Blog und ich noch nicht so weit, Werbung zuzulassen. Vielleicht bin ich doch nicht käuflich.
Ich sage nicht: nie. Aber ich sage: Jetzt noch nicht*. Mein Blog ist 100% frei von bezahlter Werbung.
Es tut mir leid, falls ihr immer noch auf die vor langer Zeit angekündigte Verlosung wartet: Daraus wird nichts. Ich lösche jetzt den halbfertigen Werbepost und freue mich auf eine werbefreie Adventszeit.
* Falls also irgendwann wieder ein passendes Angebot eintrifft und ich wirklichwirklich überzeugt bin. Dann. Könnte sein. Aber ich werde das auf jeden Fall deutlich kennzeichnen.
| 12:05 | baby a | wort schatz | kommentieren
Da war ein Regenbogen! In Kindergarten!
Oh. Echt? War da ein Regenbogen am Himmel? Hab ich gar nicht gesehen.
NAIN! Nich an Himmel.
Öhm. Wo war denn der Regenbogen?
Der war da so runtergespringt. Da! So! (Baby A deutet auf den Boden.)
Oder war der Regenbogen an der Wand? (Baby A geht in den Regenbogenkindergarten. Da gibt es an einer Außenwand einen nicht zu übersehenden Regenbogen.)
NAIN! Der war da! So! (Baby A deutet auf den Boden.)
Auf dem Boden war der Regenbogen?
Ja!
…
Die Kinder dürfen den nich anfassen! Da geht der kaputt!
Ah. Ein RegenWURM!
Ja! Ein Regenwogen! Auf den Boden! Die Kinder dürfen den nich anfassen!
Wer hat denn gesagt, dass die Kinder den Regenwurm nicht anfassen dürfen?
Die Anja!
Ich will Baby A vom Kindergarten abholen. Schon auf dem Flur höre ich den kleinen Giftzwerg brüllen. Ich komme in die Gruppe, da liegt Baby A in typischer ‚Ich Will Aber Nicht Was Du Sagst‘-Lage: Bäuchlings auf dem Boden, Stirn aufgelegt, brüllend. Sobald es meiner ansichtig wird, kommt es auf mich zu.
Wir sollen *schluchz* nach Hause *schluchz* fahrn!
Oh. Was ist denn los? Bist Du bockig?
Jahaaa! *schluchz*
Hast Du Dich mit Anja gestritten?
Jahaaa! *schnief*
Anja sitzt mit einem Becher Wasser neben der Szene. Außerdem gehören noch dazu: Ein nasser Kipplaster und ein Küchentuch.
Anja erklärt, was passiert ist: Baby A sollte nach einem Vormittag voll wilden Tobens einen Schluck Wasser trinken. Baby A wollte aber nicht.
Anja insistierte. ‚Du hast heute noch gar nichts getrunken. Du hast bestimmt Durst.‘
NAIN!
‚Doch. Ich stelle den Becher hier hin. Und Du trinkst ein bisschen. Nur einen Schluck. Sonst kann die Mama Dich nicht mitnehmen.‘
NAAAAIN!
Anja blieb konsequent. Baby A auch.
Schließlich hat Baby A den Becher genommen, gegrinst und dann schnell in den daneben stehenden Kipplaster entleert.
‚So geht’s aber nicht. Hol Dir mal ein Tuch, damit Du den Laster abtrocknen kannst. Dann hole ich Dir einen neuen Becher Wasser.‘
Worauf sich Baby A auf den Boden legte.
Baby A und ich haben dann gemeinsam den Laster abgetrocknet. Und Baby A hat einen Schluck Wasser in den Mund genommen.
Und ihn anschließend aus den Mundwinkeln laufen lassen.
Anja und ich mussten uns derweil sehr zusammen reißen, um nicht zu lachen.
Wir haben dann beschlossen, dass Baby A ja jetzt ‚quasi‘ einen Schluck getrunken hat.
Kurz nachdem wir zu Hause waren:
Mama, kannsu mir ein Schluck Wasser gebn? Ich hat Durst.
17.11.2014 | 19:54 | baby a | wort schatz | 2 kommentare
Baby A hat einen riesigen Entwicklungsschub gemacht in den letzten Wochen.
Es begreift und verbalisiert Zusammenhänge nun viel detaillierter.
Mama! Gehse mit? Auf den Pielplatz?! Papa geht auch mit.
(Mama liegt im Bett und ist unpässlich.)
Bisse müde, Mama? Dann schlaf mal gut. Ich geh auf den Pielplatz. Mit Papa. Ich komm gleich sofort wieder, aber.
(Baby A ab.)
Mama! Schüss! Wir gehn jetzt. Auf den Pielplatz.
(Baby A ist wieder da. Betrachtet die Mama kritisch.)
Hasse Aua Kopf? Musse die Augen zumachen.
(Baby A drückt Mama die Augen zu.)
Ich hat auch Aua Kopf! Da! (Deutet in den Nacken.) Da war eine Biene! Die hat so gemacht! (Piekt sich in den Nacken.) Dann hat ich Aua! Dann hat ich geweint! Dann hat der Doktor Creme drauf gemacht. Und Anja hat ein Kühli drauf gemacht. Und jetzt tut das nich mehr weh.
Mach mal Augen zu, Mama. Dann is gleich besser.
Und dann fahren wir mit die Eisenbahn. Zun Weihnachtsmarkt. Und dann mit den Bus. Gleich. Und Oma geht auch mit. Und Opa. Und Papa auch. Und Mama. Juchuuuh!
Was is das Mama! Ich will das mal haben. Kann ich das mal haben? Ich will damit schpieln!
(Baby A hat ein schlecht verstecktes Weihnachtsgeschenk entdeckt.)
Ich sage: Ich kann Dir das nicht geben. Das ist noch geheim. Ich muss das mal eben wegbringen. Mach mal die Augen zu.
Ich will das haben! Kann ich das mal auspacken?!
Ich sage: Nein, das geht nicht. Das ist für Weihnachten. Ich verstecke das jetzt und dann bekommst Du das zu Weihnachten. Mach mal die Augen zu.
(Mama versteckt das Weihnachtsgeschenk, während Papa Baby A ablenkt.)
Mama!?! Wo ist das denn? Wo ist denn das Augenzu? Hasse das versteckt?
Ich sage: Ja.
Zu Weihnachten krieg ich das! Und dann kann ich das auspacken. Und dann kann ich damit schpieln!
Ich sage: Ja, genau!
Gutt.
Es ist koordinativ viel fitter geworden. Es rennt schneller. Weg. Auch die Treppe rauf oder runter. Beim Ballspiel wirft es gezielter und fängt häufiger. Es kann treffsicherer Fußball spielen.
Die Kehrseite der Medaille ist: Der Schlaf. Baby A will offenbar den Mittagsschlaf abschaffen. Bisher (also bis vor 1,5 Wochen) hat Baby A jeden Mittag 1,5 bis 3 h geschlafen. Nun schläft es nur noch etwa jeden zweiten oder dritten Tag und das auch nur mit erheblichem Aufwand: Daneben sitzen und Händchenhalten. Tür auflassen. Licht anlassen. Diskutieren. Reingehen. Nochmal reingehen. Baby A quittiert das ganze meist mit ohrenbetäubendem Brüllen. Manchmal ist es so müde, dass es irgendwann doch in den Schlaf findet. Meistens nicht.
Und nachts? Dasselbe. Bisher (also bis vor 1,5 Wochen) schlief Baby A nachts etwa 10 Stunden. Jetzt braucht es viele Nerven, bis es überhaupt einschläft. Das Ins-Bett-Bringen dauert schonmal 2,5 Stunden. Baby A verbalisiert auch hier wieder recht deutlich, was es will und was nicht.
Du kannst Dich da noch hinsetzen!
Papa soll noch ein Fläschchen machen!
Ich will gar nicht gut schlafen!
Ich hat schon gut geschlafen!
Mama! Nicht weggehn!
MAMA! KOMM JETZ!!!
Ich will dahin gehen! (Ins Wohnzimmer.)
Ich will noch Tagesschau gucken!
Es schläft sehr unruhig. Und dann wird es nachts regelmäßig wach und braucht wieder viele unserer Nerven, bis es einschlafen kann. Es argumentiert dann damit, dass es ja jetzt (00:30 | 02:45 | 04:20) schon genug geschlafen hätte und aufstehen dürfe. Schließlich sei die Nacht vorbei und es würde gleich hell.
Es ist bestimmt nur eine Phase.
| 13:54 | alle tage | kommentieren
Die Welt ist vollkommen
überall
wo der Mensch nicht hinkommt
mit seiner Qual
Friedrich von Schiller
10.11.2014 | 20:19 | baby a | wort schatz | kommentieren
‚Mama! Meine Nase läuft!‘
‚Kannse mir die mal putzen?!‘
‚Mamaaaa! Meine Nase läuft SCHON WIEDER!‘
(Baby A ist seit Ende September erkältet.)
Baby A findet es ganz furchtbar, wenn die Hose rutscht.
‚Mama, meine Hose läuft runter!‘
‚Kannse mir die mal hochziehn?!‘
Ich richte also sein Beinkleid.
‚MaMAA! Meine Hose läuft SCHON WIEDER runter!‘
06.11.2014 | 19:29 | baby a | wort schatz | 2 kommentare
Baby A fragt. Immer. Ständig.
‚Was ist das, Mama?‘
– ‚Ein Baum.‘
‚Was macht der Baum?‘
– ‚Der steht da.‘
‚Was ist das, Mama?‘
– ‚Ein Blatt.‘
‚Was macht das Blatt?‘
– ‚Das liegt da rum.‘
‚Ich hat Angst vor den Blatt!‘
‚Was ist das, Mama?‘
– ‚Ein Hund.‘
‚Was macht der Hund?‘
– ‚Der freut sich.‘
‚Was ist das, Mama?‘
– ‚Ein Baby.‘
‚Was macht der Baby?‘
– ‚Es schreit. Vielleicht hat es Hunger? Oder ist müde.‘
‚Ja. Müde.‘
‚Was ist das, Mama?‘
– ‚Ein Spielplatz.‘
‚Ich will rutschen!‘
‚Was ist das, Mama?‘
– ‚Eine Staustufe.‘
‚Ist laut.‘
‚Was macht die Schtauschtufe?‘
– ‚Da fällt das ganze Wasser herunter.‘
‚Was ist das, Mama?‘
– ‚Ich weiß nicht, was Du meinst.‘
Lautstärke erhöht: ‚Was ist das, Mama?‘
– ‚Baby A, ich weiß nicht was Du meinst. Was meinst Du denn? Zeig mal.‘
Lautstärke noch weiter erhöht: ‚Was IST das? Mama?!‘
– ‚Baby A, Du musst nicht schreien. Ich verstehe Dich schon. Ich weiß nur nicht, was Du meinst. Meinst Du vielleicht die Ampel da vorne?‘
‚Nein.‘
– ‚Oder den Baum hier?‘
‚Nein! Das ist ein Kran!‘
– ‚Oh stimmt.‘ In einem Kilometer Entfernung sieht man einen Kran am Horizont.
‚Was macht der Kran?‘
– ‚Pause.‘
Zeitbegriffe wie heute, morgen und gestern werden von Baby A noch synonym verwendet. Es ergibt sich also immer erst aus dem Zusammenhang, welche Zeit es eigentlich meint.
Baby A steht vom Frühstückstisch auf und schaut sich suchend um.
‚Wo ist mein Spielzeug? Ich hat das verlorn. Wo ist das denn? Was hat ich denn gemacht, heute? Was hat ich denn gemacht, heute, Papa? Wo ist das denn?‘
Der Papa weiß direkt, was gemeint ist. Baby A hat gestern mit den Stempeln gespielt.
‚Isß weg, mein Spielzeug. Was hat ich denn gemacht, heute?‘
Thorsten Thorstensson: ‚Du hast gestern gestempelt. Möchtest Du die Stempel haben?‘
‚Wo sind denn die Schtempel?‘
Papa packt die Stempel aus und legt Baby A ein Blatt Papier hin. Baby A stempelt vor sich hin.
Es nimmt den Stempel mit dem Windrad. ‚Eine Biene! Fliegt weg, die Biene!‘
Ich sage: ‚Das ist keine Biene. Das ist ein Windrad.‘
‚Wohl. Eine Biene.‘
‚Fliegt weg.‘
Der Stempel mit dem Windrad will seinen Deckel nicht loslassen.
‚Kannsßu miama höufen?‘
Ich nehme dem Stempel den Deckel ab. Und frage: ‚Soll ich mal stempeln?‘
Baby A nickt zustimmend.
Ich stempele das Windrad aufs Blatt.
Baby A wird unvermittelt wütend. ‚NAAAAIN! Nich das Windrad!‘
Es kratzt und wischt auf der stelle mit dem Windradstempelabdruck herum. Dreht dann das Blatt um. Dreht dann das Blatt wieder um und wischt weiter.
Ich sage: ‚Sollen wir einfach einen anderen Stempel darübersetzen? Dann ist das Windrad weg.‘
‚Ja.‘
Ich nehme das Auto und frage, ob ich über das Windrad stempeln darf.
‚Ja.‘
Ich stempele das Auto über das Windrad. Sage: ‚Weg ist das Windrad.‘
Baby A ist immer noch sauer. ‚NAAAAIN!‘
Greift sich den Autostempel und stempelt nochmal über das Windradauto.
Die beiden Autoabdrücke liegen nun übereinander.
Baby A betrachtet das Werk und sagt zufrieden: ‚Jetzt ist das ein Unfall.‘