25.09.2014 | 18:51 | in meinem ohr | kommentieren
Ich schrieb sinngemäß ‚Wie die Nachricht beim Empfänger ankommt, ist den meisten Leuten keine Überlegung wert.‘
Öhm. Ja. Kommunikation. Immer schwierig. Ihr wisst schon: Die vier Seiten einer Nachricht und so.
Deshalb heute mein Ohrwurm:
22.09.2014 | 20:42 | baby a | wort schatz | kommentieren
Baby A redet in ganzen Sätzen und benutzt jetzt auch Nebensätze.
‚Sophia hat den Brunnen angemacht und dann bin ich nass geworden!‘
(Dazu muss man wissen, dass wir einen Springbrunnen im Garten haben. Auf der Terrasse gibt es einen Schalter, mit dem man die Pumpe einschalten kann. Baby A hat sich vor ein paar Wochen angewöhnt, seine Gießkanne unter die Sprüharme des Brunnens zu setzen, dann den Brunnen einzuschalten, zu beobachten, wie die Gießkanne sich füllt, den Brunnen wieder auszumachen und dann die Blumen (oder wahlweise sich selbst) zu gießen. Diese Strategie hat es sich ausgedacht, als Opa aus Sicherheitsgründen den Gießwasserkübel – sehr zu Baby A’s Entrüstung – einfach ausgeschüttet hat. Das funktioniert auch ganz gut, wenn Baby A allein ist. Allerdings, wenn zwei Kinder mit zwei Gießkannen diesem Programm folgen, kann es vorkommen, dass das langsamere Kind irgendwann patschnass ist… )
20.09.2014 | 14:42 | baby a | selbst gemacht | wort schatz | kommentieren
Ab wann funktioniert das in so einem kleinen Kopf eigentlich mit der Ironie?
Baby A und ich spielten mit der selbstgemachten Knete*. Also. Naja. Ich spielte mit der selbstgemachten Knete und Baby A ekelte sich vor der selbstgemachten Knete. ‚Mama! Hände schmutzig! Mal waschen!‘
Am nächsten Tag dann neuer Versuch. Ich knete. Baby A knetet. Ich knete einen Vogel. Gut zu erkennen.
‚Schau mal, Baby A, was ich gemacht hab!‘
Baby A schaut interessiert bis skeptisch.
‚Was ist das, Baby A?‘
‚Weiß ich gar nicht, Mama. Was ist das denn?‘
‚Ein Vogel! Schau: Hier ist der Schnabel, da ist der Schwanz. Der Vogel fliegt, schau!‘
Baby A grinst und schnappt sich den Vogel. Lässt ihn durch die Luft gleiten. Reißt ihm schließlich den Kopf ab und verknetet die Reste.
Eine Weile später. Baby A legt einen kleinen Klumpen vor mich hin.
‚Schau mal, Mama, was ist das?‘
Ich bemühe mich wirklich. Kann aber beim besten Willen nichts erkennen.
‚Ich weiß nicht, was ist das denn?‘
Baby A grinst und überlegt.
‚Ein Eichhörnchen!‘
* Hier gibt es das Rezept. (Anbrennen ist glaube ich unvermeidlich. Den Topf bekommt man wieder sauber, indem man einen Zentimeter heißes Wasser reinfüllt und Natron reingibt. Geduldig abwarten. Dann löst sich alles.)
18.09.2014 | 13:40 | alle tage | 5 kommentare
Heute gibt es Lesefutter von extern für Euch. Ich hatte schon vor der Geburt gelesen, dass das Mütteruniversum nicht unbedingt freundlich ist. Es gibt Vorwürfe von allen Seiten. Egal, für was man sich entscheidet. Es scheint, als könne man als Mutter immer nur einen Weg wählen: Den falschen. Und wer kann das beurteilen? Alle. ALLE! Also nicht nur die Mütter untereinander, sondern auch völlig Unbeteiligte. Leute ohne Kinder beispielsweise.
‚Was? Dein Kind geht mit 15 Monaten in die Kita?‘
‚Müssen fremde Leute Dich wickeln, Baby A?‘
‚Stillen ist doch kein Problem! Ganz natürlich!‘
‚Genieß besonders die Anfangszeit!‘
‚Ist doch alles gut gegangen! Warum bist Du denn so schlecht drauf?‘
‚Sternengucker können auch natürlich geboren werden. Die Freundin meiner Cousine. Davon die Nachbarin…‘
‚Wofür braucht man überhaupt eine Hebamme?!‘
‚Wie, Du hast nur eine halbe Stelle?‘
Nachtrag:
‚Reboarder? Das arme Kind! Sieht ja gar nichts!‘
‚Stillen? Ist Babynahrung nicht viel gesünder fürs Kind?‘
‚Also unser Karl-Udo war ja mit anderthalb schon trocken.‘
‚Reboarder? Dem wird bestimmt schlecht!‘
‚Schade, dass Baby A so zurückhaltend ist. Ist doch immer schöner, wenn man ein aufgewecktes Kind hat.‘
‚Vielleicht verwächst sich das noch.‘
‚Tragetuch? Ist bestimmt ganz schädlich für den kindlichen Rücken.‘
‚Kann es noch gar nicht bis 10 zählen?‘
‚Reboarder? Wo lässt es denn seine Beine?‘
‚Also Marie-Charlene hat von Anfang an durchgeschlafen. Von 19 bis 9 Uhr.‘
‚Du trägst das Kind zu viel herum. Es wird verwöhnt!‘
‚Tragetuch? Da kriegt das Kind ja gar keine Luft!‘
‚Reboarder? Erlaubt die Polizei denn sowas?‘
‚Stillen nach Bedarf? Lass es doch auch mal schreien! Du erziehst Dir Deinen eigenen Tyrannen.‘
‚Warum schreit es denn so viel? Hat bestimmt Hunger!‘
‚Also unter 10 durften unsere Kinder ja überhaupt kein Fernsehen schauen.‘
‚Wie, Baby A darf das iPad bedienen? Und da fragen sich die Leute, warum die Kinder alle aufmerksamkeitsgestört sind.‘
Ich versuche wirklich, solche belanglosen Satzfetzen an mir abperlen zu lassen. Aber oft gelingt es eben doch nicht. Die meisten Leute merken auch nicht, wie sowas beim Gegenüber ankommt.
Diesen Artikel von Mama Miez kann ich zu 100% unterschreiben.
Der Hebammenblog schreibt auch treffend darüber. Besonders gefällt mir das Zitat von Judith Holofernes:
Erstaunlicherweise kommen die richtigen Tiefschläge meistens von Frauen: Eine Journalistin hat mal zu mir gesagt: ‚Ich finde es so bewundernswert, wie du das machst. Ich könnte das nicht – ich liebe meine Kinder zu sehr.‘ Ernsthaft! Das ist doch pure evil! Und da waren meine Kinder mopsfidel im Nebenzimmer bei Papa – und nicht angebunden an einer Raststätte oder so.
Und in Connecticut gefallen mir besonders die Fotos.
Make love not war. Oder so.
15.09.2014 | 10:09 | alle tage | baby a | kommentieren
Baby A streicht mir die Haare aus dem Gesicht und fragt: ‚Wie geht’s Dir denn, Mama? Bisse schlecht?‘
1024 kleine und große Projekte im First Life fordern meine Aufmerksamkeit und mein Körper macht, was er in solchen Fällen immer tut.
Kopfschmerzen, Fieber, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Schnupfen, Bett, Kopfschmerzen. Und Kopfschmerzen. Hab ich schon Kopfschmerzen erwäht? Das war vor zwei Wochen. Am selben Tag musste ich Baby A dann vorzeitig aus dem Kindergarten abholen. Eine Premiere. Bauchweh. Ich holte also das fiebrig dreinblickende Kind ab. ‚Mama! Bauch kaputt gegangen gemacht! Da!‘
Großzügig wie es ist, gab mir Baby A eine Woche später an genau dem Tag etwas von seinem Magen-Darm-Virus ab, als ich kurz dachte: ‚Oh. Jetzt geht’s schon besser.‘ Dann noch eine Woche in unmittelbarer Nähe zur Toilette.
‚Was hasse, Mama? Bisse schlecht?‘
Und jetzt. Gehts glaub ich etwas besser. Aber das denke ich mal lieber nicht zu laut.
Jedenfalls tut es mir leid, dass ihr alle auf die Verlosung wartet. Es ging einfach noch nicht. Ich muss da noch was vorbereiten… :-)
03.09.2014 | 20:19 | baby a | wort schatz | kommentieren
‚Mama hat gar kein P*enis. Mama hat eine Sch*eide. Mama is ein Mädchen.‘
‚Papa hat ein P*enis wohl. Baby A hat auch ein P*enis. Baby A is ein Junge!‘
Ich trockne mich nach dem Duschen ab. Baby A betrachtet mich. ‚Mama hat gar kein P*enis.‘ Legt mir mitfühlend die Hand auf die Schulter. Tröstet: ‚Is nich schlümm.‘