28.06.2018 | 13:59 | selbst gemacht | kommentieren
Ich habe eine Methode entdeckt, mit der jede* Aquarellfarbkleckse produzieren kann, selbst wenn sie gar keine Aquarellfarbe zuhause hat.
Das geht nämlich mit Filzstiften. Glaubt ihr nicht? Stimmt aber.
Du brauchst:
Wasserlösliche Filzstifte. – Mit Permanentmarkern funktioniert es natürlich nicht. Aber alle andern handelsüblichen Filzstifte sollten funktionieren.
Eine Kunststofffolie. – Beispielsweise eine Prospekthülle oder ein Schnellhefter oder ähnliches. Am besten durchsichtig, damit man das Ergebnis bei der Herstellung sieht.
Papier. – Am besten etwas dickeres Papier. Es muss aber kein Aquarellpapier sein.
Du trägst die Farbe mit den Filzstiften auf die durchsichtige Folie auf.
Dann gibst Du tröpfchenweise Wasser darauf und verwischst die Farbe mit den Fingern oder einem Pinsel etwas.
Nun legst Du das Blatt auf die Farbfläche und drehst es mitsamt der Folie um, so dass Du jetzt durch die Folie auf das Blatt schaust. Das wird im folgenden Foto nicht so deutlich, aber die Folie liegt hier noch auf.
Fertig! Jetzt noch trocknen lassen und dann kannst Du den Farbfleck als Hintergrund beispielsweise für fancy Handlettering-Sprüche verwenden.
Hier das ganze nochmal in anderer Farbzusammenstellung.
Auf den folgenden beiden Fotos liegt wieder die Folie auf dem Blatt auf. Du kannst die Farben durch Druck mit den Fingerspitzen ineinanderlaufen lassen.
Natürlich ist das Endergebnis immer mehr oder weniger zufällig. Aber ich bin echt begeistert von dieser schnellen und einfachen Lösung. Sogar die Kinder konnten schon mitmachen, ohne dass es eine riesige Sauerei wurde. Und Filzstifte hat wirklich jede zur Hand.
* Generisches Femininum **
** Einfach so. Weil ich es kann.
25.06.2018 | 23:21 | baby a | feierei | lieblingsmädchen | selbst gemacht | kommentieren
Immer wenn sich der schlimmste Tag meines Lebens jährt, verfalle ich in wildes Übersprungsgebastel. Pünktlich meldet sich auch meine Narbe wieder.
Baby A hatte sich einen Dinosauriergeburtstag gewünscht. Mit Dinosauriern hatten wir bisher nicht viel am Hut – aber gut. Sein Geburtstag, seine Entscheidung. Also bastelte ich erstmal eine Einladung. Digital, so musste ich nicht vom Sofa aufstehen.
Ich habe die Dateien einfach auf Fotopapier ausgedruckt, auf beide Seiten einer festen Pappe geklebt, mit Empfängernamen versehen und dann hat Baby A die Einladungen stolz an seine Freunde verteilt.
Natürlich verbot es sich, neue Plastikdinosaurier zu kaufen. Statt dessen entschloss ich mich, gebrauchte Tierchen zu adoptieren und wurde bei Kleinanzeigen schnell fündig.
Die großen Tierchen sollten als bespielbare Tischdeko dienen und die kleineren wollte ich in Luftballons stecken, mit Wasser befüllen und zu Tiefkühldinoeiern machen. Leider ging der Plan nicht auf, da die kleineren Dinos ziemlich groß waren und absolut nicht in unsere Luftballons passen wollten. Also fuhr ich in die Stadt, um nach Alternativen zu suchen. Ich fand Riesenballons. Damit konnte ich dann den Dino-Ei-Plan umsetzen.
Das war besonders wichtig, da ein Dino-Ei explizit auf Baby A’s Wunschzettel stand.
Nun hatte ich also noch Riesenluftballons übrig und so bastelten wir zusammen adipöse Riesenballondinos.
Zu später Stunde am Vorabend des Geburtstags hingen dann die Dinosaurier an der Wohnzimmerdecke.
Zumindest für kurze Zeit. Adipöse Dinosaurier fallen nämlich schnell der Gravitation zum Opfer. Das muss man wissen… ;-)
Im Hintergrund sieht man ein verpacktes Geschenk. Das Konzept Geschenke ohne Geschenkpapier geht in unserem Haushalt voll auf. Die Tücher sind weiter in Verwendung.
Später fanden sich die Luftballondinos dann in der Outdoor-Deko. Die Dinosaurier-Expedition konnte nämlich glücklicherweise im Garten stattfinden.
Als alle Gäste eingetroffen waren, gab es erstmal Kuchen und alle Gäste durften sich eine Dinosauriermaske basteln. Ich hatte die Augenlöcher bereits herausgeschnitten und auch die Löcher für das Gummiband vorgeschnitten und mit Klebeband verstärkt. Die Kinder durften dann ausmalen und -schneiden. Manche waren ganz eifrig bei der Sache…
Dann wurde natürlich erstmal eine Runde ‚wilde Dinosaurier‘ gespielt.
In dem schlauen Dinosaurierbuch, aus dem die Masken stammten, fanden sich auch einige Hinweise auf eine nahegelegene Ausgrabungsstelle. Ganz in unserer Nähe sind nämlich kürzlich echte Dinosaurierknochen gefunden worden – muss man wissen. Und zwar in sandigem Boden. Eventuell wäre da doch auch bei uns etwas zu finden. Schon kurz nach den ersten Hinweisen waren die Expeditionsteilnehmer auf dem Weg zur markierten Ausgrabungsstelle.
Und tatsächlich! Sie wurden schnell fündig.
Das gefundene echte Saurierskelett wurde in Windeseile zusammengesetzt.
Einige Ausgrabungsteilnehmer machten dann erstmal eine kurze Pause nahe der Ausgrabungsstelle.
Zwischen den geplanten Aktionen hatte ich extra viel Zeit für Freispiel eingeplant. Erst, wenn die Abenteurer über Langeweile zu klagen begannen oder das Spiel ins Stocken geriet bot ich etwas an.
Wir fanden in dem Dinobuch noch einen uralten Dinosaurierbrief, in dem uns berichtet wurde, dass die Sonne sich verdunkelt hatte. Es war furchtbar kalt geworden auf der Erde. Viele kleinere Tiere waren schon ausgestorben. Das Essen wurde also knapp. Ja, es war sogar so kalt geworden, dass die Dinosaurier-Eier einfroren! Kann man sich sowas Schreckliches vorstellen?! Der Dinosaurier-Papa bat uns seine Dinosaurier-Babys aus ihren Eierschalen herauszuhelfen und sie aufzutauen. Aber dazu mussten wir die gut versteckten Eier erstmal finden! Unter einem Baum mit grünen Früchten sollten sie liegen…
In der Kiste mit den Dinoeiern fand sich auch Eis am Stiel für jeden der Forscher. So ein Glück!
Zunächst beschloss man, die Eier auf den von der Sonne erhitzten Gehweg zu legen.
Man beobachtete das Schmelzen und stellte schonmal Vermutungen über Art und Aussehen der Babydinosaurier an, während das Speiseeis sichtlich schneller in den Mündern verschwand.
Später kam die Idee auf, die Dinoeier im Wasser schmelzen zu lassen.
Unter anderem stellten die Forscher fest, dass eisförmige Dinosauriereier auf Wasser schwimmen.
Einem der Forscher fiel sein Ei zu Boden und ein Stück des Eises brach ab. Das brachte ihn auf die Idee, sein Ei gegen einen Baumstamm zu werfen, um es auf diese Weise zu zerkleinern. Meine Bedenken, dass dies dem Baby womöglich schlecht bekommen würde, wurden abgeschmettert.
Kurz bevor ich entschieden einschreiten wollte, da auch die anderen Forscher Interesse an dieser Form der Babydinobefreiung zu zeigen begannen, brach mit einem Stück des Dinosauriereis auch der dünne Hals des Babydinosauriers ab.
Der Forscher war etwas betreten, versteckte dies aber unter einem entschuldigend-verschmitzten Lächeln.
Die anderen Forscher beschlossen, das dies wohl doch eine zu rabiate Art war, die Babys zu retten. Sie blieben bei der Wassermethode.
Zum Abschluss der erfolgreichen Dinosaurierexpedition gab es Pommes und Chicken Nuggets. Jeder der Forscher durfte sein Dinosaurierbaby, seine Maske und ein Pixi-Wissen-Dinosaurierbuch mit nach Hause nehmen.
Der Forscher mit dem zerbrochenen Dinosaurierbaby hatte beim Gehen ein anderes Dinosaurierbaby in der Hand. Ich wollte ihm sowieso eine heile Dinofigur geben, denn wir hatten ja noch reichlich davon. Ich fragte, ob er nicht ein anderes Baby gehabt habe. ‚Doch, aber ich habe mit dem Lieblingsmädchen getauscht. Die wollte das!‘ Das fand ich sehr amüsant.
Als ich am nächsten Tag das Lieblingsmädchen fragte, ob es seinen Dinosaurier eingetauscht habe, bestätigte es. ‚Ja, Mama! Aber ich wollte das gar nicht!‘
Dieses Jahr konnte der gewiefte Forscher das noch machen, denn er kennt sich mit dreijährigen kleinen Geschwistern aus. Ich fürchte, nächstes Jahr kommt er nicht mehr damit durch.
Das war eine sehr erfolgreiche Party und ich habe mich echt am Riemen gerissen, denn ich hätte noch 1024 mehr Ideen gehabt. Aber so blieb immer noch genug Zeit zum Fachsimpeln und Spielen und es war alles sehr entspannt.