22.11.2019 | 10:32 | selbst gemacht | welt retten | kommentieren
Für die nächste Klimademo, die am nächsten Freitag, 29.11.2019 stattfindet, habe ich noch ein Plakat vorbereitet.
Dazu habe ich mich vom Nichtlustig-Krokodil von Joscha Sauer inspirieren lassen. Natürlich habe ich ihn um Erlaubnis gefragt, ob ich das Plakat so zeichnen darf.
Hier ist der erste Entwurf:
Und hier das Endergebnis:
Ich mag es, wenn die Plakate beidseitig beschriftet sind, damit auch die Leute hinter einem noch was zu lesen haben, also habe ich das Groko nochmal gespiegelt auf die andere Seite gemalt:
Also: Nicht vergessen. Nächste Woche Freitag ist die Klimademo. Bitte kommt alle. Reicht einfach einen halben Tag Urlaub ein.
Und falls Du nicht kommen kannst: Sag es bitte weiter, damit so viele Menschen wie möglich dabei sein können.
Es geht ja um unser aller Zukunft für die dort gekämpft wird. Es wird nichts unmögliches verlangt: Nur, dass endlich entsprechend der eigenen Klimaziele gehandelt wird. Es ist technisch, finanziell und sozial gerecht möglich. Man muss sich nur trauen die Maßnahmen auch anzuordnen. Mit Deiner Teilnahme an der Demo zeigst Du, dass Du bereit bist diese Maßnahmen mitzutragen.
Jeder darf zur Demo kommen. Egal ob Profi-Öko oder Nachhaltigkeitsanfänger. Egal ob Metzgerin oder Flugbegleiter oder irgendwas dazwischen. Wir sind alle irgendwie Teil des Systems. Das heißt doch nicht, dass wir nicht für ein besseres System kämpfen dürfen. Wir haben nur diesen einen Planeten und nicht mehr viel Zeit um das Ruder herumzureißen.
Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen und so viele Menschen wir möglich am 29.11. auf die Straßen bringen.
04.07.2018 | 23:04 | baby a | selbst gemacht | kommentieren
{unbezahlte Werbung, da Marken erkennbar sind}
Baby A ist nach den Sommerferien ein Schulkind. So richtig kann ich das immer noch nicht fassen.
Im letzten Kindergartenjahr haben sich die GROBIDUs (GROßBIstDU = Vorschulkinder) wöchentlich getroffen und es wurde gemalt, gebastelt und geforscht. Sie haben zusammen ein Theaterstück, die Feuerwehr und die Polizei besucht, wurden vom DLRG besucht, es gab über mehrere Wochen ein Selbststärkungstraining. Sie erkundeten das Heimatmuseum*, machten Führungen durchs Dorf und besuchten auch mehrfach die Schule. Außerdem gab es im Herbst und im Frühling noch jeweils eine Waldwoche, was Baby A und ich besonders toll fanden.
Ich bin wirklich beeindruckt, was unser Kindergarten in diesem letzten Jahr alles möglich gemacht hat. Auch sonst habe ich es nie bereut, dass Baby A 2016 den Kindergarten wechselte. Es war natürlich nicht alles rosig, aber insgesamt hatte ich immer ein gutes Gefühl, Baby A zum Kindergarten zu bringen. Und Baby A selbst hat die Zeit auch sehr genossen.
Um uns für all das zu bedanken, haben Baby A und ich gebastelt.
Supererzieherinnen gezeichnet…
…und mit wasserfestem Stift nachgefahren.
Zusammen haben wir bunte Aquarellhintergründe mit Filzstiften gestaltet. Wie das geht, habe ich hier schon erklärt.
Baby A hat die Farbwahl beim colorieren übernommen. Selbst ausmalen wollte es nicht.
Ich habe sowohl die Supererzieherinnen als auch den Hintergrund für die bessere Haltbarkeit laminiert. So lassen sie sich später besser vom Geschenk abnehmen und aufbewahren.
Mit Abstandsklebepads ergibt sich ein schöner dreidimensionaler Effekt.
Den leckeren Tee wollte ich ursprünglich as-is verschenken. Aber dann kam mir die Aufschrift ’30 Jahre gute Laune‘ doch irgendwie wie ein Urteilsspruch vor. Wer will das schon? Deshalb wollte ich die Aufschrift dann irgendwie überdecken und so kam es dann zu dieser Idee.
Ich bin im Loslassen noch nicht sehr gut. Aber ich konnte dieses Jahr schon an einigen Übungsobjekten trainieren und es wird immer besser. Daher: Immer schön auf das Positive in der Vergangenheit schauen und sich freuen, wenn Platz für Neues da ist.
* Wer hier auch an den unseligen Horst denken muss: Er hat damit nichts zu tun.
28.06.2018 | 13:59 | selbst gemacht | kommentieren
Ich habe eine Methode entdeckt, mit der jede* Aquarellfarbkleckse produzieren kann, selbst wenn sie gar keine Aquarellfarbe zuhause hat.
Das geht nämlich mit Filzstiften. Glaubt ihr nicht? Stimmt aber.
Du brauchst:
Wasserlösliche Filzstifte. – Mit Permanentmarkern funktioniert es natürlich nicht. Aber alle andern handelsüblichen Filzstifte sollten funktionieren.
Eine Kunststofffolie. – Beispielsweise eine Prospekthülle oder ein Schnellhefter oder ähnliches. Am besten durchsichtig, damit man das Ergebnis bei der Herstellung sieht.
Papier. – Am besten etwas dickeres Papier. Es muss aber kein Aquarellpapier sein.
Du trägst die Farbe mit den Filzstiften auf die durchsichtige Folie auf.
Dann gibst Du tröpfchenweise Wasser darauf und verwischst die Farbe mit den Fingern oder einem Pinsel etwas.
Nun legst Du das Blatt auf die Farbfläche und drehst es mitsamt der Folie um, so dass Du jetzt durch die Folie auf das Blatt schaust. Das wird im folgenden Foto nicht so deutlich, aber die Folie liegt hier noch auf.
Fertig! Jetzt noch trocknen lassen und dann kannst Du den Farbfleck als Hintergrund beispielsweise für fancy Handlettering-Sprüche verwenden.
Hier das ganze nochmal in anderer Farbzusammenstellung.
Auf den folgenden beiden Fotos liegt wieder die Folie auf dem Blatt auf. Du kannst die Farben durch Druck mit den Fingerspitzen ineinanderlaufen lassen.
Natürlich ist das Endergebnis immer mehr oder weniger zufällig. Aber ich bin echt begeistert von dieser schnellen und einfachen Lösung. Sogar die Kinder konnten schon mitmachen, ohne dass es eine riesige Sauerei wurde. Und Filzstifte hat wirklich jede zur Hand.
* Generisches Femininum **
** Einfach so. Weil ich es kann.
25.06.2018 | 23:21 | baby a | feierei | lieblingsmädchen | selbst gemacht | kommentieren
Immer wenn sich der schlimmste Tag meines Lebens jährt, verfalle ich in wildes Übersprungsgebastel. Pünktlich meldet sich auch meine Narbe wieder.
Baby A hatte sich einen Dinosauriergeburtstag gewünscht. Mit Dinosauriern hatten wir bisher nicht viel am Hut – aber gut. Sein Geburtstag, seine Entscheidung. Also bastelte ich erstmal eine Einladung. Digital, so musste ich nicht vom Sofa aufstehen.
Ich habe die Dateien einfach auf Fotopapier ausgedruckt, auf beide Seiten einer festen Pappe geklebt, mit Empfängernamen versehen und dann hat Baby A die Einladungen stolz an seine Freunde verteilt.
Natürlich verbot es sich, neue Plastikdinosaurier zu kaufen. Statt dessen entschloss ich mich, gebrauchte Tierchen zu adoptieren und wurde bei Kleinanzeigen schnell fündig.
Die großen Tierchen sollten als bespielbare Tischdeko dienen und die kleineren wollte ich in Luftballons stecken, mit Wasser befüllen und zu Tiefkühldinoeiern machen. Leider ging der Plan nicht auf, da die kleineren Dinos ziemlich groß waren und absolut nicht in unsere Luftballons passen wollten. Also fuhr ich in die Stadt, um nach Alternativen zu suchen. Ich fand Riesenballons. Damit konnte ich dann den Dino-Ei-Plan umsetzen.
Das war besonders wichtig, da ein Dino-Ei explizit auf Baby A’s Wunschzettel stand.
Nun hatte ich also noch Riesenluftballons übrig und so bastelten wir zusammen adipöse Riesenballondinos.
Zu später Stunde am Vorabend des Geburtstags hingen dann die Dinosaurier an der Wohnzimmerdecke.
Zumindest für kurze Zeit. Adipöse Dinosaurier fallen nämlich schnell der Gravitation zum Opfer. Das muss man wissen… ;-)
Im Hintergrund sieht man ein verpacktes Geschenk. Das Konzept Geschenke ohne Geschenkpapier geht in unserem Haushalt voll auf. Die Tücher sind weiter in Verwendung.
Später fanden sich die Luftballondinos dann in der Outdoor-Deko. Die Dinosaurier-Expedition konnte nämlich glücklicherweise im Garten stattfinden.
Als alle Gäste eingetroffen waren, gab es erstmal Kuchen und alle Gäste durften sich eine Dinosauriermaske basteln. Ich hatte die Augenlöcher bereits herausgeschnitten und auch die Löcher für das Gummiband vorgeschnitten und mit Klebeband verstärkt. Die Kinder durften dann ausmalen und -schneiden. Manche waren ganz eifrig bei der Sache…
Dann wurde natürlich erstmal eine Runde ‚wilde Dinosaurier‘ gespielt.
In dem schlauen Dinosaurierbuch, aus dem die Masken stammten, fanden sich auch einige Hinweise auf eine nahegelegene Ausgrabungsstelle. Ganz in unserer Nähe sind nämlich kürzlich echte Dinosaurierknochen gefunden worden – muss man wissen. Und zwar in sandigem Boden. Eventuell wäre da doch auch bei uns etwas zu finden. Schon kurz nach den ersten Hinweisen waren die Expeditionsteilnehmer auf dem Weg zur markierten Ausgrabungsstelle.
Und tatsächlich! Sie wurden schnell fündig.
Das gefundene echte Saurierskelett wurde in Windeseile zusammengesetzt.
Einige Ausgrabungsteilnehmer machten dann erstmal eine kurze Pause nahe der Ausgrabungsstelle.
Zwischen den geplanten Aktionen hatte ich extra viel Zeit für Freispiel eingeplant. Erst, wenn die Abenteurer über Langeweile zu klagen begannen oder das Spiel ins Stocken geriet bot ich etwas an.
Wir fanden in dem Dinobuch noch einen uralten Dinosaurierbrief, in dem uns berichtet wurde, dass die Sonne sich verdunkelt hatte. Es war furchtbar kalt geworden auf der Erde. Viele kleinere Tiere waren schon ausgestorben. Das Essen wurde also knapp. Ja, es war sogar so kalt geworden, dass die Dinosaurier-Eier einfroren! Kann man sich sowas Schreckliches vorstellen?! Der Dinosaurier-Papa bat uns seine Dinosaurier-Babys aus ihren Eierschalen herauszuhelfen und sie aufzutauen. Aber dazu mussten wir die gut versteckten Eier erstmal finden! Unter einem Baum mit grünen Früchten sollten sie liegen…
In der Kiste mit den Dinoeiern fand sich auch Eis am Stiel für jeden der Forscher. So ein Glück!
Zunächst beschloss man, die Eier auf den von der Sonne erhitzten Gehweg zu legen.
Man beobachtete das Schmelzen und stellte schonmal Vermutungen über Art und Aussehen der Babydinosaurier an, während das Speiseeis sichtlich schneller in den Mündern verschwand.
Später kam die Idee auf, die Dinoeier im Wasser schmelzen zu lassen.
Unter anderem stellten die Forscher fest, dass eisförmige Dinosauriereier auf Wasser schwimmen.
Einem der Forscher fiel sein Ei zu Boden und ein Stück des Eises brach ab. Das brachte ihn auf die Idee, sein Ei gegen einen Baumstamm zu werfen, um es auf diese Weise zu zerkleinern. Meine Bedenken, dass dies dem Baby womöglich schlecht bekommen würde, wurden abgeschmettert.
Kurz bevor ich entschieden einschreiten wollte, da auch die anderen Forscher Interesse an dieser Form der Babydinobefreiung zu zeigen begannen, brach mit einem Stück des Dinosauriereis auch der dünne Hals des Babydinosauriers ab.
Der Forscher war etwas betreten, versteckte dies aber unter einem entschuldigend-verschmitzten Lächeln.
Die anderen Forscher beschlossen, das dies wohl doch eine zu rabiate Art war, die Babys zu retten. Sie blieben bei der Wassermethode.
Zum Abschluss der erfolgreichen Dinosaurierexpedition gab es Pommes und Chicken Nuggets. Jeder der Forscher durfte sein Dinosaurierbaby, seine Maske und ein Pixi-Wissen-Dinosaurierbuch mit nach Hause nehmen.
Der Forscher mit dem zerbrochenen Dinosaurierbaby hatte beim Gehen ein anderes Dinosaurierbaby in der Hand. Ich wollte ihm sowieso eine heile Dinofigur geben, denn wir hatten ja noch reichlich davon. Ich fragte, ob er nicht ein anderes Baby gehabt habe. ‚Doch, aber ich habe mit dem Lieblingsmädchen getauscht. Die wollte das!‘ Das fand ich sehr amüsant.
Als ich am nächsten Tag das Lieblingsmädchen fragte, ob es seinen Dinosaurier eingetauscht habe, bestätigte es. ‚Ja, Mama! Aber ich wollte das gar nicht!‘
Dieses Jahr konnte der gewiefte Forscher das noch machen, denn er kennt sich mit dreijährigen kleinen Geschwistern aus. Ich fürchte, nächstes Jahr kommt er nicht mehr damit durch.
Das war eine sehr erfolgreiche Party und ich habe mich echt am Riemen gerissen, denn ich hätte noch 1024 mehr Ideen gehabt. Aber so blieb immer noch genug Zeit zum Fachsimpeln und Spielen und es war alles sehr entspannt.
19.10.2017 | 09:00 | selbst gemacht | welt retten | kommentieren
Schon lange wollte ich Brotbeutel und Brötchenbeutel nähen. Aber irgendwie hatten andere Dinge immer eine höhere Priorität.
Als letzte Woche mein Knie mal wieder tat, was es halt immer mal zwischendurch macht (irgendwas mit freien Knorpelstückchen im Gelenk, hinknien, aufstehen, Aua-aua, Gelenk blockiert, Aua und Aua), und ich nicht gut laufen konnte, setzte ich mich an die Nähmaschine.
Ich hatte da noch sehr gut abgelagerte Webbänder (wie alt die wohl sind?!), die nun endlich zum Einsatz kommen konnten:
Für die Brotbeutel habe ich Geschirrtücher aus Baumwolle und Leinen gekauft. So musste ich mich um das Versäubern nicht mehr kümmern. Einfach einen Tunnel für das Band einnähen, Geschirrtuch einmal falten und zusammennähen. Fertig.
Bei unserem Bäcker bekommt man für jedes Brot normalerweise eine Kunststofftüte. Diese wird dann mit einem Papier-Draht-Verschluss verschlossen. Das nervige an diesen Verschlüssen ist, dass immer ein Stückchen Draht herausschaut und einem beim Wiederverschließen über Finger und Nägel kratzt. Sehr unangenehm. Ich bin auch nicht sicher, ob der Verschluss nur aus Papier und Draht besteht oder auch noch eine Kunststoffbeschichtung hat. In jedem Fall ist es ein Wegwerfverschluss und auch die Tüte wird nur kurz für die Aufbewahrung des Brotes benutzt und anschließend weggeworfen.
Brötchen bekommt man in einer Papiertüte. Aber Papier ist als Einwegverpackung auch nicht gerade nachhaltig, wenn man den Energieaufwand, CO2-Ausstoß und Wasserverbrauch bei der Produktion und beim Recycling berücksichtigt.
Wir kaufen bei unserem Bäcker immer halbgebackene Brötchen, die eingefroren sind. Die kann man dann im Gefrierschrank bevorraten und backt sie einfach nur noch 2 min im Backofen auf. Normalerweise bekommt man diese halbgebackenen Brötchen auch in einem Kunststoffbeutel mit dem nervigen Verschluss.
Aber jetzt habe ich eine nachhaltige Lösung gefunden! Die Beutel lassen sich bei 60 Grad waschen und die Brötchen und das Brot lassen sich darin aufbewahren und auch prima einfrieren.
Für Brot und Brötchen brauchen wir nun keine Einwegverpackungen mehr. Und schon gar kein Plastik. (Und das Knie funktioniert inzwischen auch wieder.)
03.05.2017 | 09:00 | mjam | selbst gemacht | welt retten | kommentieren
Hat eigentlich noch jemand so einen Jieper auf Kaugummi?! Komisch…
Deshalb jetzt mal eine kleine Ablenkung. Unsere Müslistation sah jahrelang so aus:
Verschiedene Cerealien in schwedischen Kunststoffboxen. Das konnten wir uns nun nicht länger ansehen. Besonders Thorsten Thorstensson drängte auf eine Neuanschaffung. Also bestellte ich diese und diese Müsliboxen. Die haben zwar noch einen Kunststoffdeckel, aber damit hat das Müsli ja keinen direkten Kontakt. Der Kunststoffdeckel und die Dichtung stinken auch nicht.
Die Gläser kamen schnell und heil an und waren ordentlich verpackt. Und zwar ausschließlich in Papier.
Thorsten Thorstensson wollte übrigens statt der kleinen Marmeladengläser auch gern die kleinen Vorratsdosen aus derselben Serie verwenden. Wegen ’sieht besser aus‘. Ich finde die Marmeladengläser aber vollkommen ausreichend. Außerdem hätten die Vorratsdosen mit ihrem größeren Durchmesser auch gar keinen Platz mehr auf dem Tablett. In den Marmeladengläsern bewahren wir ‚Kusinen‘ (= Rosinen), ‚Krähndöhnies‘ (= Cranberries) und Sesamkörner (bzw. Leinsamen oder was man sonst noch so an Müslibausteinen hat) auf.
Das hintere Müsli ist übrigens selbstgemacht und zwar nach einer Idee der Zero Waste Familie. Dazu habe ich
Lecker!
01.05.2017 | 09:00 | selbst gemacht | welt retten | 3 kommentare
… Qualität und ohne geplante Obsoleszenz
Unsere Waschmaschine ist über 25 Jahre alt. Wir haben sie geerbt und benutzen sie beinahe täglich. Sie tut ihren Dienst zuverlässig und gut.
In letzter Zeit hat sie aber sporadisch Geräusche gemacht. Sie hat gerumpelt und geruckelt. Beim Anschleudern und beim Abstoppen nach dem Schleudern. Aber eben nicht immer. Nur manchmal. Das Problem wurde natürlich nicht besser, indem wir es ignorierten. Irgendwann schlug die Trommel dann laut und vernehmlich an. Das war ein Gepolter, bei dem wir jedes Mal zusammenzuckten.
… Hilfe zur Selbsthilfe
Ich befragte eine Freundin, die meinte, es müssten wohl die Stoßdämpfer sein. Thorsten Thorstensson bemühte eine Suchmaschine und fand eine ausführliche Anleitung zum Fehlerorten und zum Austausch der Stoßdämpfer.
Ich bestellte die in der Anleitung empfohlenen Stoßdämpfer für 15,00 EUR und sie kamen zügig an.
… Geduld und Spucke
Am Samstag öffnete ich die Maschine nach Anleitung und tauschte die Stoßdämpfer aus.
An den rechten Stoßdämpfer kommt man relativ leicht. Den linken Stoßdämpfer konnte ich nur erreichen, wenn ich die Laugenpumpe aus ihrer Halterung schraubte und nach rechts zur Seite drückte. Ich benutzte zum Tauschen des linken Stoßdämpfers zwei aufeinander gesteckte Verlängerungen für die Knarre, da ich so quasi außerhalb der Maschine schrauben konnte.
Der linke Stoßdämpfer hatte weniger als die Hälfte seiner Funktion. Der rechte Stoßdämpfer war komplett drucklos. Ich brauchte etwa eine Stunde für die Reparatur. Am Samstag konnte ich die Maschine leider nicht mehr testen, da die Kinder schon schliefen.
Maschinenöl bekommt man übrigens prima mit Etikettenlöser und anschließend Wasser und Seife wieder von den Händen.
Als ich die Maschine am Sonntag testen wollte blinkten die beiden LEDs bei ‚Zulauf prüfen‘ und ‚Ablauf prüfen‘ rot. Die Bedienungsanleitung wollte, dass ich den Kundendienst rufe: ‚Waterproof-System ausgelöst – rufen Sie den Kundendienst‘.
Die Suchmaschine sagte mir, dass vermutlich Wasser im Innenraum war. Natürlich hatte ich – als vorbildliche Hausfrau – beim Öffnen der kleinen Klappe vor der Laugenpumpe das Flusensieb gereinigt und die Pumpe geleert. Und natürlich hatte ich nach Öffnen der Frontblende den Maschinenboden feucht ausgewischt (und alles andere, was staubig war…)
Aber sollte das feuchte Auswischen etwa der Grund für die Fehlermeldung sein? Oder hatte sich das abgelassene Wasser aus der Laugenpumpe in den Innenraum verirrt? Oder hatten sich bei meiner Demontage der Laugenpumpe irgendwelche Schläuche gelöst?
Ich tat also, was jeder vorbildiche Informatiker getan hätte. Ich nahm die Waschmaschine vom Strom. Und schloss sie wieder an. ;-D
Nix. Die beiden LEDs blinkten munter weiter. Also machte ich die Frontblende wieder auf und inspizierte den Innenraum. Kein Wasser. Nirgends. Ich untersuchte den Schwimmerschalter und siehe da: Der klemmte. Ich ruckelte etwas daran herum entfernte professionell die Blockade und schon ließ er sich wieder leichtgängig bewegen. Nachdem die Maschine wieder am Strom war, probierte ich es nochmal und die LEDs blinkten nicht mehr.
Wir haben nun wieder gewaschen und: Kein Gerumpel und Getöse. Die Maschine läuft insgesamt viel ruhiger. Alles prima.
Und die Moral von der Geschicht‘:
Und immer fröhlich affirmieren: ‚Dem Ingeniör ist nichts zu schwör.‘ Dann klappt das schon.
13.03.2017 | 12:09 | selbst gemacht | welt retten | kommentieren
Ich hatte nie einen pinken Fettlöser. Diese in schreiendes Plastik verpackten ätzenden Flüssigreiniger in Sprühflaschen. Daher war – jetzt kann ich es ja zugeben – unsere Dunstabzughaube auch nie wirklich sauber. Die Filter reinigte ich regelmäßig in der Spülmaschine. Aber der Rest? Ich versuchte es mit Spülmittel und war chancenlos. Ich versuchte es mit Natron und Kraft, das ging schon besser. Ich versuchte es mit Öl und das war eine riesige Sauerei. (Der Trick ist – glaube ich – Mineralöl zu nehmen. Es gibt ja z.B. Paraffinöl als Babyöl. Sowas hatte ich aber natürlich auch noch nie. Und mit Pflanzenölen schmiert es halt nur noch mehr…)
Und dann habe ich endlich mal Soda ausprobiert. Soda findet man als Pulver in 500 g Packungen bei den Putz- und Waschmitteln im Super- und Drogeriemarkt. 500 g kosten 95 Cent. Es heißt manchmal ‚Reine Soda‘ und manchmal ‚Waschsoda‘.
Natron findet man entweder bei den Putzmitteln oder bei den Backzutaten. In unserem Drogeriemarkt stand es auch schonmal bei den Nahrungsergänzungsmitteln.
Man nimmt zwei Esslöffel von dem Sodapulver, zwei Esslöffel Natron und einen Esslöffel Handspülmittel und löst das in etwa 400 ml Wasser auf. Dann kann man es in eine Sprühflasche umfüllen.
Ein Esslöffel fasst ungefähr 10 g Soda, d.h. mit der Packung kann man 25 Fläschchen von dem selbstgebrauten hochaktiven Fettlöser ansetzen.
Die Dunstabzughaube habe ich eingesprüht und abgewischt. Es war wirklich wie in so einer billigen Werbesendung. Danach blitzte und blinkte unsere Dunstabzughaube wie nie zuvor. Echt wahr!
Weil ich ÜBERHAUPT nicht schrubben und rubbeln musste, hatte ich noch ziemlich viel Putzmotivation und Kraft übrig. Und so habe ich mein neues Wundermittel direkt auch an den Küchenfronten ausprobiert. Und auch hier muss ich sagen: So sauber waren sie noch nie. Und weil es bei den ersten Schränken so gut klappte, habe ich direkt noch alle anderen Küchenfronten ebenso abgewischt.
Unsere Küche ist wild zusammengewürfelt. Wir haben da so einen Küchenschrank mit einer anderen Front, von der wir immer angenommen hatten, sie sei irgendwie ‚beschichtet‘. Sie fühlte sich jedenfalls so matt gummiert an. Irgendwas zwischen hipp silikonmäßig und ekelhaft klebrig. Und nun kann ich sagen: Es war ekelhaft klebrig und überhaupt nicht hipp. Denn seit ich die Front einmal (!) mit dem Wundermittel abgewischt habe, ist sie glatt und klebt gar nicht mehr. Die matte Gummierung ist weg. Die Front war einfach nur dreckig. Erstaunlich!
Man sollte nur auf jeden Fall daran denken, Handschuhe zu tragen. Soda entfettet nicht nur Dunstabzughauben und Küchenfronten, sondern auch die Haut.
23.02.2017 | 10:46 | baby a | feierei | lieblingsmädchen | mjam | selbst gemacht | kommentieren
Dieses Jahr gibt es keine selbstgemachten Kostüme. Baby A hatte den Kostümwunsch ‚furchteinflößender Drache‘ und Thorsten Thorstensson fand relativ schnell ein adequates Kostüm, das einen guten Eindruck machte und nicht zu teuer war.
Da das Lieblingsmädchen noch keinen Kostümwunsch äußerte, habe ich für es entschieden.
Sein Kindergartenzeichen ist auch ein Marienkäfer, daher fand ich es ganz passend. Natürlich habe ich trotzdem noch etwas selbst gemacht: Zwei Obstplatten.
Und zwar einen Pfau…
…und eine Piratenflotte. Die Segel waren noch von Baby As letztem Geburtstag übriggeblieben.
Während ich Obst schnitzte, waren die Kinder nicht untätig. Sie nutzten die Zeit, um das Wohnzimmer in ein Fort zu verwandeln.
23.01.2017 | 13:58 | in ordnung | selbst gemacht | kommentieren
Bei meinem langen, beschwerlichen und unermüdlichen Training für den goldenen Hausfrauenorden am Bande bin ich wieder einen entscheidenden Schritt weitergekommen.
Ich habe unseren Gefrierschrank abgetaut und dabei mal wieder festgestellt, dass er eigentlich nur ein Lebensmittelgrab ist.
Wir kochen am liebsten mit frischen Zutaten und so werden die eingefrorenen Gemüseleichen leicht vergessen. Der lange Stromausfall im Sommer hat den Lebensmitteln sicher auch nicht gut getan. Jedenfalls habe ich ungefähr zwei Drittel des Gefrierschrankinhalts entsorgt. Das ist natürlich weder ökologisch noch ökonomisch nachhaltig und wenn man dann noch die lange Zeit bedenkt, die die Gemüseleichen mit teurem Strom gekühlt wurden… Irgendwas muss sich ändern.
Dieser praktische Gemüseblock hätte sicher nicht mehr geschmeckt. Ob das nun wirklich an den paar Stunden Stromausfall lag oder ob nicht doch die unterbrechungsfreie Kühlkette schon vor dem Einkaufswagen versagt hat? Man weiß es nicht.
Ich sortierte also großzügig aus, machte unseren Gefrierschrank wieder sehr sauber und ließ ihn dann erstmal ausgeschaltet. Unsere übrigen Lebensmittel hatte ich im Gefrierschrank meiner Eltern geparkt. Wir diskutierten die Möglichkeit, unseren Gefrierschrank einfach nicht mehr anzuschalten. Der Schrank meiner Eltern ist wirklich riesig und eigentlich, also wenn man ganz ehrlich mit sich selbst ist, könnte man den kleineren Schrank auch einsparen. Thorsten Thorstensson war dagegen. Erstens muss man dann jedesmal zwei Treppen runter und wieder rauflaufen, um etwas zu holen.
(Das Lieblingsmädchen isst noch sehr verhalten und nur ausgewähltes. Also eigentlich nur selbstgekochten Gemüsebrei, Naturjoghurt, selbstgebackenes Brot, Obst und Nudeln ohne Sauce. Sie hat zwar die Möglichkeit am Wochenende mittags bei uns mitzuessen und unter der Woche mit ihren Freunden im Kindergarten zu essen. Aber sie verweigert kategorisch alles, was nicht wie die aufgezählten Alternativen aussieht. (Naja. Zu Süßigkeiten, Keksen und Kuchen sagt sie auch nie nein. Aber sonst… Schwierig.) Jedenfalls koche ich Gemüsebrei immer kiloweise und friere ihn dann portionsweise ein. Daher müsste dann also einer von uns (also Thorsten Thorstensson) jeden Tag eine Portion Gemüsebrei aus dem Keller holen.)
Und zweitens wird das mit dem Ordnung-Halten eh nix und nach 2 Monaten sieht alles wieder so aus wie vorher, man findet nichts wieder und ärgert sich jedesmal, wenn man den Gefrierschrank nur öffnet.
Und drittens sind die Sachen, die man dann zum Kochen eingeplant hat, von jemand anderem schon verbraucht und dann muss man doch wieder einkaufen gehen.
Okay. Ich hörte mir seine Bedenken an, stimmte teilweise zu, war aber trotzdem weiter entschlossen den Gefrierschrank nicht mehr einzuschalten.
Weil ich schonmal so im Flow war und mich bei meinem Lebensmittel-Zwischenparken im elterlichen Gefrierschank beinahe der Schlag getroffen hätte, nahm ich mir den großen Gefrierschank auch noch vor. Ich schaltete also unseren kleinen Schank doch wieder ein. Dann sortierte ich großzügig alle undefinierbaren Lebensmittel, alle angebrochenen Packungen, alles abgelaufene und alles, was sowieso nie jemand essen würde aus. Die aufhebenswerten Sachen parkte ich dann im kleinen Gefrierschank zwischen. Natürlich passte nicht alles rein. Einen Teil habe ich dann sofort verarbeitet und verfüttert (Gemüseauflauf! Eis!). Aus den vielen Portionen selbstangebauter Johannisbeeren und gekaufter Himbeeren kochten meine Mutter und ich Johannisbeer- und Himbeermarmelade.
Meine Mutter verwendete Gelierzucker, den sie noch im Schrank hatte. Ich verwendete Konfigel, das ich auch noch im Schrank hatte. (Man hat echt viel zu viele Vorräte!) Meine Marmelade ist also auch noch vegan und stark zuckerreduziert. Uns schmeckt sie super.
Beim Abtauen und Putzen des großen Gefrierschranks entdeckte ich dann, dass er nicht nur ein Lebensmittelgrab, sondern auch ein Energiegrab war.
Die Dichtung war in einer Ecke stark verschoben, verbogen und auch eingerissen. Anhand der Schmutzspuren konnte man erkennen, dass hier auch immer Luft in den Gefrierschank gelangt war. Daher also die riesigen Eisberge.
Na super. Ich unterbrach also die Putzerei, um erstmal festzustellen, ob sich noch ein Ersatzteil bestellen lässt. Ja, das ging. Also Ersatzteil bestellt und weiter geputzt. Den Gefrierschrank haben wir nun genau ausgerichtet, denn ich las, dass solche Dichtungsschäden zum Beispiel durch uneben aufgestellte Schränke entstehen.
Dann machte ich mich daran, eine Inventarliste zu entwerfen. Alle Lebensmittel, die im Schrank sind, sollen darauf festgehalten werden. Wenn jemand etwas entnimmt oder einfüllt, muss er die Liste aktualisieren. Thorsten Thorstensson unkte sofort, dass das ja NIEMALS funktionieren würde. ‚Und in zwei Monaten sieht es wieder aus wie vorher!‘
Die Liste druckte ich aus und laminierte sie. So kann man mit einem Folienstift darauf schreiben und das Geschriebene bei Bedarf wieder auswischen. Mit Magneten wurden die Folien an der Gefrierschranktür befestigt. Auch den Stift befestigte ich mit Magnet. Das Tuch zum Auswischen liegt einfach oben auf dem Schrank.
Nachdem die neue Dichtung montiert war, habe ich alle verbliebenen Lebensmittel wieder eingeräumt und direkt auf der Liste notiert. Das neue System ist nun seit zwei Wochen in Betrieb und wie man sieht, trägt auch meine Mutter fleißig ein und aus.
Wie steht es nun mit dem kleinen Gefrierschrank? Der ist sehr aufgeräumt und noch eingeschaltet. Ich würde ihn immer noch gern abstellen, daher habe ich dafür auch noch keine Inventarliste. Wir müssen das nochmal diskutieren. Eventuell bleibt der kleine Gefrierschrank in Betrieb bis sich das Lieblingsmädchen endlich für ‚richtiges‘ Essen entschieden hat. Bis dahin beobachten wir, wie sich das neue System hält. Ich will in 2 Monaten dann mal eine Stichprobe machen und werde darüber berichten.
Für alle, die sich für die Gefrierschrank-Inventarliste interessieren, habe ich hier einen Download. Einfach ausdrucken und an den Gefrierschrank heften.
Free Download: Gefrierschrank Inventarliste
Eventuell folgen noch weitere Haushaltstipps, daher habe ich eine eigene Kategorie eingerichtet. Sie heißt ‚in ordnung‘. Alles, was mir die Hausarbeit erleichtert, soll hier gesammelt werden.