19.10.2017 | 09:00 | selbst gemacht | welt retten | kommentieren
Schon lange wollte ich Brotbeutel und Brötchenbeutel nähen. Aber irgendwie hatten andere Dinge immer eine höhere Priorität.
Als letzte Woche mein Knie mal wieder tat, was es halt immer mal zwischendurch macht (irgendwas mit freien Knorpelstückchen im Gelenk, hinknien, aufstehen, Aua-aua, Gelenk blockiert, Aua und Aua), und ich nicht gut laufen konnte, setzte ich mich an die Nähmaschine.
Ich hatte da noch sehr gut abgelagerte Webbänder (wie alt die wohl sind?!), die nun endlich zum Einsatz kommen konnten:
Für die Brotbeutel habe ich Geschirrtücher aus Baumwolle und Leinen gekauft. So musste ich mich um das Versäubern nicht mehr kümmern. Einfach einen Tunnel für das Band einnähen, Geschirrtuch einmal falten und zusammennähen. Fertig.
Bei unserem Bäcker bekommt man für jedes Brot normalerweise eine Kunststofftüte. Diese wird dann mit einem Papier-Draht-Verschluss verschlossen. Das nervige an diesen Verschlüssen ist, dass immer ein Stückchen Draht herausschaut und einem beim Wiederverschließen über Finger und Nägel kratzt. Sehr unangenehm. Ich bin auch nicht sicher, ob der Verschluss nur aus Papier und Draht besteht oder auch noch eine Kunststoffbeschichtung hat. In jedem Fall ist es ein Wegwerfverschluss und auch die Tüte wird nur kurz für die Aufbewahrung des Brotes benutzt und anschließend weggeworfen.
Brötchen bekommt man in einer Papiertüte. Aber Papier ist als Einwegverpackung auch nicht gerade nachhaltig, wenn man den Energieaufwand, CO2-Ausstoß und Wasserverbrauch bei der Produktion und beim Recycling berücksichtigt.
Wir kaufen bei unserem Bäcker immer halbgebackene Brötchen, die eingefroren sind. Die kann man dann im Gefrierschrank bevorraten und backt sie einfach nur noch 2 min im Backofen auf. Normalerweise bekommt man diese halbgebackenen Brötchen auch in einem Kunststoffbeutel mit dem nervigen Verschluss.
Aber jetzt habe ich eine nachhaltige Lösung gefunden! Die Beutel lassen sich bei 60 Grad waschen und die Brötchen und das Brot lassen sich darin aufbewahren und auch prima einfrieren.
Für Brot und Brötchen brauchen wir nun keine Einwegverpackungen mehr. Und schon gar kein Plastik. (Und das Knie funktioniert inzwischen auch wieder.)