07.05.2015 | 12:11 | lieblingsmädchen | so schwanger 2.0 | 1 kommentar
Alles an meinem Körper ist mit Vorsicht zu behandeln. Ich bin der Schrecken einer jeden Hebamme, eines jeden Chirurgen: Blaue Augen, rote Haare. ‚Sind die gefärbt?‘, wurde ich in den folgenden Stunden häufiger gefragt. ‚Nein.‘ ‚Hmmm.‘
Auch meine Venen bilden hier keine Ausnahme. Sie sind empfindlich. Die Assistenzärztin war unerfahren. Eine ungute Kombination.
Thorsten Thorstensson kann kein Blut sehen. Ich wundere mich, wie er die Uterusatonie bei Bewusstsein überstanden hat. Er sagte mir im Nachhinein, er habe überlegt rauszugehen, als die Ärztin mit mir über den Zugang diskutierte. Aber dann habe er gedacht, wegsehen würde reichen. Einen Zugang zu legen dauert ja im Normalfall nicht lang. Er saß auf einem Hocker ohne Rücken- oder Armlehnen.
Die Assistenzärztin versuchte den Zugang am linken Unterarm zu legen. ‚Versuchte‘. Die erste Vene platzte. ‚Oh. jetzt ist sie geplatzt.‘ … ‚Hmmm.‘ … ‚Es sollte aber schon der linke Arm sein, das ist logistisch für uns besser.‘ … ‚Ich versuche es nochmal.‘ Sie klebte ein Pflaster auf die Einstichstelle und versuchte es weiter oben. ‚Oh. Mist. Die ist auch geplatzt.‘ Nächstes Pflaster. ‚Vielleicht nehme ich doch den rechten Arm.‘ Ich machte deutlich, dass ich darüber hinausgehende Versuche nicht dulden würde, falls das jetzt wieder schief gehen würde. ‚Ja. Nein. Ich würde dann sowieso aufhören. Ich will sie ja nicht noch weiter quälen.‘ Am rechten Arm hatte sie dann doch Erfolg. Thorsten Thorstensson drehte sich kurz zu mir um. Er sagte: ‚Du tropfst.‘ Ich sah auf meinen linken Arm. Tatsächlich tropfte etwas Blut die Hand hinab auf das weiße Laken. Na gut, es war ein bisschen mehr Blut. Aber nicht schlimm. Fand ich.
Die Ärztin wischte das Blut vom Arm. Thorsten Thorstensson sagte noch: ‚Mir wird schlecht.‘ Ich sah zu ihm rüber. Sprang von der Liege und fing ihn auf. Er war komplett weggetreten. Keine Körperspannung, die Augen weggedreht. Immerhin atmete er noch. Ich sagte der Ärztin: ‚Wir müssen ihn auf den Boden legen. Die Füße hoch.‘
Die Ärztin sagte: ‚Sie machen gar nichts!‘ Ich hielt Thorsten Thorstenssons Rücken und seinen Kopf, damit er weiteratmen konnte. Es war nicht schön. Die Ärztin friemelte ihr Telefon aus der Kitteltasche. Das schien auch nicht so leicht. Endlich konnte sie Hilfe rufen. Man verfrachtete Thorsten Thorstensson auf die Liege. Er war gelb, nicht ansprechbar. Aber er atmete.
Als er kurz darauf wieder bei Bewusstsein war, sagte er sowas wie ‚Mir ist schlecht.‘ Ich hechtete nach den Nierenschalen, gab ihm eine. Er erbrach sich. Jemand fragte mich: ‚Sind sie vom Fach?‘ Ich hab darauf nicht geantwortet. Brachte die Nierenschale zum Waschbecken. ‚Frau L., lassen Sie das. Das machen wir.‘ Thorsten Thorstensson hatte schon die nächste Nierenschale in der Hand.
Man ließ Thorsten Thorstensson auf der Liege. Er erholte sich aber nicht. Eine andere Ärztin kam und sagte, wir müssten die Liege räumen. Schwierig, weil Thorsten Thorstensson nicht aufstehen konnte. Man brachte einen Rollstuhl. Thorsten Thorstensson wurde in den Stuhl gehoben, immer noch weiß bis gelb, immer noch die Nierenschale in der Hand. Er wurde auf die Station geschoben. Ich sagte, ich würde gern ein Einzelzimmer haben. Man organisierte mir ein Einzelzimmer, Thorsten Thorstensson wurde in das Bett gelegt und stand die nächsten Stunden nicht mehr auf.
Die Wehen setzten wieder ein. Die Taschen waren noch im Auto. Thorsten Thorstensson konnte nicht aufstehen. Ich textete mit meiner Schwester, die in den letzten Tagen immer mal nachgefragt hatte, wie es mir geht. Wehenabstand 5 min. Ziemlich heftige Wehen. Ich fing an zu vertönen. Es war jetzt etwa halb 12. Das Essen wurde gebracht. Ich aß wenig. Thorsten Thorstensson lag im Bett und konnte nicht aufstehen. Ich vertönte die Wehen. Ich trank. (Immer viel trinken!)
Mein linker Arm schwoll an. Er schmerzte. Was blöd war, weil ich mich doch in den Wehen festhalten musste. Aua. Ich fragte die Stationsschwester um Rat, sie gab mir Retterspitz. Ich kühlte den Arm, vertönte die Wehen.
Ich hatte Angst um Thorsten Thorstensson, gleichzeitig war ich so sauer. Wie konnte er mich so im Stich lassen? Ich hatte in den Wochen vorher immer gespürt, dass er den Gedanken an die Geburt verdrängte. Den Gedanken, ins Krankenhaus zu fahren. Dass er im Grunde nicht mitkommen wollte. Ich hatte ihn vorher mehrfach gefragt, ob ich lieber jemand anderes mitnehmen soll. Ob er sich das zutraut. Er hatte immer bejaht. Und er sagt auch jetzt – hinterher – immer noch, er habe natürlich dabei sein wollen. Das sei keine Absicht gewesen.
Ja, ich glaube ihm das. Aber unterbewusst hat er das ziemlich geschickt eingefädelt. Ich war allein. Und wütend.
Ich fragte, ob ich meine Schwester fragen solle. Ich machte Andeutungen gegenüber meiner Schwester. Sie verstand sofort. Man kam und sagte mir, ich solle in den Kreißsaal kommen. Thorsten Thorstensson stand aus dem Bett auf, wir schlichen zum Kreißsaal. Ich hielt mich an den Wänden fest, um die Wehen zu vertönen. Ich wurde wieder ans CTG angeschlossen. Wehen, eindeutig. Und die Herztöne saltatorisch. Hoch, niedrig, weg, hoch, viel zu hoch. Das Kind in meinem Bauch tobte. Sogar unter den Wehen. Ich fluchte. Wie kann es sich noch unter den Wehen so bewegen? Aua!
Thorsten Thorstensson merkte an, ihm sei schlecht. Ich reagierte kaum, weil ich so mit den Wehen beschäftigt war. Schon viel zu lang dieses CTG. 45 min? Länger? Thorsten Thorstensson verließ den Raum. Kam nicht zurück.
Kam zurück. Hatte den Kreißsaalflur vollgekotzt. Man sagte uns, es sei besser, wenn er den Kreißsaalbereich verlässt und auch nicht auf die Wöchnerinnenstation geht. Ansteckungsgefahr. Vielleicht ein Magen-Darm-Virus?
Ich textete meiner Schwester, dass mein Mann gerade rausgeworfen würde. Ob sie kommen könne. Sie ist Erzieherin. Organisierte Ersatz für ihre gerade schlafende U3-Gruppe und kam. Ich wurde vom CTG abgeschnallt. Endlich. Keine Einleitung. ‚Sie haben ja Wehen!‘ Ach was. Zurück auf die Station. Meine Schwester und Thorsten Thorstensson wollten die Taschen holen. Ich sollte mitkommen. Ich versuchte es. 2 Meter aus dem Zimmer raus. Unmöglich. Soweit konnte ich nicht laufen. Die Wehen wurden immer schmerzhafter. Ich tönte. Ich blieb im Zimmer. Stützte mich aufs Bett. Die Taschen kamen. Thorsten Thorstensson ging. Ich war sauer. Ich war froh, dass meine Schwester da war.
Am 27.04.2015 sollte die Geburt eingeleitet werden. Die Ärzte wollten wegen des vorherigen Kaiserschnitts nicht länger warten, wollten eigentlich am 26.04.2015 (ET+7) schon einleiten. Mein Einwand, dass ich einen anderen Geburtstermin (nämlich den 22.04.2015, also 3 Tage später) ausgerechnet hatte, wurde lächelnd ignoriert. Sowas hört man dort wohl öfter.
Am 26.04.2015 probierten wir ALLE wehenfördernden Maßnahmen. Gegen 20 Uhr war ich noch bei meiner Hebamme, die Akkupunktur machte und eine Eipollösung versuchte. ‚Versuchte‘, weil der Muttermund nur gerade eben so fingerdurchlässig war. Immerhin war der Schleimpfropf schon weg. Also mit Gefühl und Gewalt. Es war unangenehm, aber noch auszuhalten.
In der Folge hatte ich das Gefühl, dass diese Eipollösung etwas bewirkt hatte. Die Vorwehen, die ich ständig hatte, wurden immer stärker. Und sie waren regelmäßig bei etwa 10 min. Wir gingen ins Bett und ich versuchte zu schlafen. Ich weiß nicht, ob ich wirklich geschlafen habe. Wenn, dann auf jeden Fall nicht viel.
Ab 24:00 Uhr konnte ich definitiv nicht mehr schlafen. Die Vorwehen wurden immer stärker. Um 03:00 Uhr war auch Liegenbleiben nicht mehr möglich. Also stand ich auf und machte mir erstmal ein Nutellabrot und trank Apfelschorle. Und Wasser. Immer genug trinken. Ich tiegerte durch die Wohnung, las noch etwas in diesem Internetz. Lud mir eine Wehenapp aufs Handy. Was man halt so macht. Und alle 5 min stand ich an der Küchenarbeitsfläche und veratmete.
Um 08:00 hatten wir den Termin im Krankenhaus. Wir frühstückten. Die Taschen wurden ins Auto verladen. Ich hatte wahnsinnige Angst vor Wehen im Auto. Aber auf der gesamten Fahrt (35 min) gab es keine einzige Wehe. Was der Kopf so alles machen kann. Zuerst war ich froh. Als wir dort waren dann nicht mehr so. Keine Wehen = Einleitung.
Ich sagte, dass ich die gesamte Nacht stetig heftiger werdende Wehen gehabt hatte, diese aber im Auto verschwunden seien und dass ich gern wieder fahren würde, um auf meine eigenen Wehen zu warten. Man war einverstanden, vorausgesetzt die Untersuchungsergebnisse sprächen nicht dagegen. Das CTG war wehenlos und die Herztöne regelmäßig und gut.
Bei der Untersuchung (Assistenzärztin und Oberärztin) war der Muttermund bei ‚Fingerkuppe einlegbar‘. Beim Ultraschall wurde festgestellt, dass die Fruchtwassermenge gering sei. Also nix mit nach Hause fahren. Man sagte mir, man würde bis mittags auf eigene Wehen warten und dann gegebenenfalls mit der Einleitung (Prostaglandin-Gel) anfangen. Bei dem Befund könne man nicht länger warten.
Die Hebamme kam und sagte, sie würde gern eine Eipollösung versuchen. Als sie den Muttermundbefund las, sagte sie, das sei bei einem so unreifen Befund leider doch nicht möglich. Sie wunderte sich, wie meine Hebamme das am Abend vorher geschafft hatte. Ich sagte: ‚Mit Gefühl und Gewalt.‘ Sie lachte.
Die Assistenzärztin kam zurück und wollte mir einen Zugang in den linken Arm legen. Ich wehrte mich. Ich sagte, wir würden doch noch bis mittags warten, sie könne mir ja dann gegebenenfalls einen Zugang legen, falls es dann wirklich zu einer Einleitung käme. Nein, das sei schon nötig und sie würde das lieber jetzt als später machen. Ich weiß nicht mehr, ob sie noch mehr Argumente hatte. Ich wehrte mich noch ein bisschen, aber nicht konsequent genug. Mir war klar, dass wir hier nicht mehr wegkommen würden. Entweder die Wehen kämen zurück oder es würde eingeleitet. Und in beiden Fällen bräuchte ich den Zugang, allein schon, um das Fibrogammin (Faktor-XIII-Mangel) zu bekommen. Im Grunde war es mir egal, also lies ich sie machen.
25.04.2015 | 21:16 | so schwanger 2.0 | 9 kommentare
4,5 h waren wir heute im Krankenhaus. Der Ultraschallbefund war gut: Nabelschnur, Plazenta, Fruchtwassermenge. Nur das CTG, das vorher geschrieben wurde war es nicht.
Ich war extra lang am CTG. Bestimmt 45 min. Die Hebamme kam schon nach 5 min nochmal rein und sagte Thorsten Thorstensson, wo er das Wasser finden könne. ‚Holen Sie sich was zu trinken.‘ Wir hatten aber selbst was zu trinken dabei. Nicht mehr viel, ich trank etwas. Nach 20 min kam die Hebamme wieder. ‚Trinken Sie mal etwas.‘ Dann war sie wieder weg. Wir warteten. Ich trank den Rest aus unserer Flasche. Die Herztöne waren sehr sprunghaft zwischen 130 und 190, häufig aber über 170. Zwei Vorwehen in 30 Minuten
Die Ärztin erklärte, dass sie morgen einleiten will. Ich habe sie auf Montag rausgehandelt. Nach dem Ultraschall und der Untersuchung (Muttermund fingerkuppendurchlässig und weiterhin unreif). sagte die Ärztin dann, sie würde das CTG gern nochmal kontrollieren. ‚Aber nicht so lang.‘ Die Hebamme kam rein und brachte eine Flasche Wasser mit. ‚Trinken Sie.‘ Und zum ersten Mal sagte sie dann auch warum: Vielleicht sind die Herztöne so hoch, weil Sie heute nicht genug getrunken haben. Die Herztöne lagen zwischen 170 und 190. Ich leerte also auch diese Flasche. Es wurden dann doch wieder über eine halbe Stunde, bis die Hebamme zurückkam. Sie sagte, wir könnten jetzt entweder weitermachen und das CTG beobachten oder eine Stunde spazieren gehen, um dann nochmal ein CTG zu schreiben. Wir entschieden uns für das Spazierengehen. Ein Erdbeerbecher und noch etwas Wasser später waren wir wieder da.
Diesmal: Herztöne prima zwischen 120 und 150. Puh. Ich hatte mich schon stationär aufgenommen gesehen. Dabei hatte ich die Taschen zu Hause gelassen.
Montag Einleitung. Ich. Will. Das. Nicht.
Liebes Baby Two. Du hast einen ganz tollen Papa, der Dich sicher nach Strich und Faden verwöhnen wird und einen wunderbar einfühlsamen großen Bruder, der schon ganz gespannt auf Dich ist. Komm doch bitte raus, dann kannst Du sie kennenlernen.
24.04.2015 | 21:12 | so schwanger 2.0 | wort schatz | 1 kommentar
Bis auf häufige Vorwehen tut sich nichts. Dieses Warten macht mürbe.
Aber ich komme mit guten Nachrichten von der Hebamme zurück: Das Köpfchen liegt tief im Becken, es ist nicht mehr abschiebbar. Die Cervix ist verkürzt, der Muttermund weich und ‚fingerkuppendurchlässig‘ (offenbar hat hier jeder seine eigene Maßeinheit :-) ).
Akkupunktur und Uterusöl. Beim Einreiben bekomme ich tatsächlich Vorwehen. Also reibe ich. Baby A hat eine sehr feine Nase. (Es riecht beispielsweise, wenn ich heimlich Schokolade gegessen habe.) Es kommt ins Zimmer, schnuppert. Kommt näher, riecht an meinem Bauch. ‚Mama! Dein Bauch riecht nach Gummibärchen!‘
Derweil erreichen mich gute Wünsche und Nervennahrung aus München, über die ich mich sehr freue :-)
Die Bonbons sind dafür vorgesehen, die Stimme wiederherzustellen nach dem ‚kreißen‘ im Kreißsaal. Also beim letzten Mal habe ich nur getönt und nicht gekreißt. Ich hatte trotzdem furchtbare Halsschmerzen, die kamen durch die Intubation bei der zweiten Operation. Also hoffe ich mal, dass ich die Bonbons für ihren ursprünglichen Einsatzzweck verwenden werde :-) Sie wandern auf jeden Fall in die Kreißsaaltasche.
Morgen dann CTG Kontrolle im Krankenhaus. Ich hoffe, dass man sich auf noch zwei Tage Warten einlässt und mich nicht schon zu Einleitungsversuchen drängen wird. Ich will nicht schon bevor es überhaupt losgeht stationär aufgenommen werden. Ich überlege, ob ich die Taschen schon mitnehmen soll, oder ob ich sie zu Hause lasse. Daumendrücken, bitte.
23.04.2015 | 13:29 | so schwanger 2.0 | 1 kommentar
Alle, die die Dokumentation ‚Meine Narbe‘ verpasst haben, können sie sich in der 3sat Mediathek ansehen.
Heute gab es zwei schöne Wehen auf dem CTG. Nichts schmerzhaftes. Aber immerhin. Und Baby Two hat beim Ultraschall nicht zur Bauchdecke geschaut, sondern liegt jetzt wieder in erster Schädellage (Rücken links, Blick nach rechts). Das Schimpfen hat also geholfen. Vielen Dank :-)
Ansonsten alles unverändert: Das Ohr, die Nase, die Nebenhöhlen und Bronchien werden immer freier. Plazenta, Nabelschnur und Fruchtwasser in Ordnung. Keine Wassereinlagerungen und bis auf die üblichen Symphysen- und Beckenschmerzen ist alles prima. Ich kann jetzt sogar essen ohne das mir schlecht wird! Endlich! Hatte schon fast vergessen, wie sich das anfühlt. Seit gestern trinke ich Himbeerblättertee (ja, mir ist schon klar, dass das jetzt ein bisschen spät ist. Aber vorher war ich ja noch mit Thymian und Co. beschäftigt) und Thorsten Thorstensson zur moralischen Unterstützung auch. :-)
Heute nachmittag dann Glaubuli und Nadeln bei der Hebamme. Vielleicht hilfts.
21.04.2015 | 16:41 | auf meiner leinwand | so schwanger 2.0 | 4 kommentare
Das CTG zeigt keine nennenswerten Wehen, die Nabelschnur tut, was sie soll, die Plazenta ist ok, die Fruchtwassermenge ebenfalls. Das Köpfchen ist noch abschiebbar, Muttermund weich aber geschlossen. (Was komisch ist, weil er doch vor 5 Tagen angeblich fingerdurchlässig war. Allerdings war die heutige Ärztin auch nicht so rabiat. Liegt wohl daran.) Das Ohr fühlt sich weiterhin taub an, aber es knackt zwischenzeitlich, was für einen Rückgang der Tubenbelüftungsstörung spricht. Die Nase ist manchmal ohne Nasentropfen frei. Aber die Watte ist immer noch in meinem Kopf.
Dummerweise schaute Baby Two heute beim Ultraschall in den Schallkopf. Also mit dem Gesicht zur Bauchdecke. Das soll es mal besser lassen. Könnt ihr mal alle mit ihm schimpfen?!
Morgen abend, am 22.04.2015 um 20:15 Uhr, zeigt 3sat die Dokumentation Meine Narbe. Achtet besonders auf den Chefarzt der Geburtshilfe des AKH Wien: Großer Sympathieträger. Ansehen. Befehl.
16.04.2015 | 13:51 | so schwanger 2.0 | 4 kommentare
So. Die Bronchien werden langsam wieder freier. Ich huste immer noch, aber dieses Pfeifen, Zwitschern, Tirilieren, welches ich ständig hörte, legt sich jetzt. (Nein, das war nicht der einmarschierende Frühling sondern meine Atemgeräusche.) Die Nebenhöhlen sind aber noch dicht, der Kopf ist voll Watte und meist schmerzhaft.
Ich inhaliere. Ich trinke ständig. (Ich bin immer in der Nähe der Toilette.) Ich trinke Lindenblüten- und Thymiantee. Thorsten Thorstensson hat mir eine riesenhafte Rotlichtlampe gekauft. 300 Watt. Die wärmt und durchblutet. Ich hoffe, dass sich Baby Two noch ein paar Tage geduldet, bis ich wieder Luft bekomme.
Heute hatte ich die letzte Vorsorge. Die Frauenärztin fragte mich direkt beim Reinkommen, ob ich erkältet sei. Lässt sich wohl nicht verstecken. Wegen des Ohrs war sie ganz besorgt und meinte, ich sollte doch unbedingt noch zum HNO fahren.
Jedenfalls: Kind sehr tief (3 cm unter Rippenbogen), Kopf fest im Becken, erste Schädellage (vorbildlich), Muttermund fingerdurchlässig (autschn), CTG gut, Plazenta gut, Nabelschnur gut. Der Ultraschall sagt 3339 g, 34 cm KU.
Anschließend bin ich dann nach telefonischer Ankündigung zum HNO gefahren. Das linke Ohr ist seit der Mittelohrentzündung taub. Ich vermutete einen Paukenerguss. Außerdem hatte ich ein Haar im linken Ohr. Schon wieder. Ich fuhr also zu DEM HNO.
Dazu muss man wissen: Die beiden Ärzte sind super (Gemeinschaftspraxis), nur die Parksituation in der kleinen Kreisstadt ist etwas angespannt. Auf dem Krankenhausparkplatz wird ein neues Altenheim gebaut. Daher wurde eine neue (kleinere) Fläche jetzt zu einem Parkplatz umgebaut. Dieser neue Parkplatz war voll. Das zeigte nicht nur die rote Ampel mit der Aufschrift ‚VOLL‘, sondern auch die drei vor der Schranke auf rausfahrende Fahrzeuge wartenden PKW. Das Parkhaus war ebenfalls voll. Das zeigte mein Herumgekurve über alle drei Parkdecks. Weiter weg parken wäre erstens schwierig geworden, weil auch in allen anderen Winkeln der kleinen Kreisstadt gerade die Parkflächen dicht sind (Beispielsweise stehen auf einer Fläche Baumaschinen, auf einer anderen Baucontainer, ein dritter Parkplatz ist komplett gesperrt, wegen eines möglicherweise einsturzgefährdeten Turms der Stadtmauer, andere sind nicht erreichbar, weil davor, dahinter oder daneben gebaut wird) und zweitens, weil ich nicht mehr so weit laufen kann.
Ich kurvte also ein drittes Mal durch das unterste Parkdeck des Parkhauses und entschied mich dann ZWISCHEN zwei Behindertenparkplätzen zu parken. Da war Platz genug. (Ja, es ist mir schon klar, dass das falsch war und die Sperrzone zwischen zwei Behindertenparkplätzen frei bleiben sollte, um ein ungehindertes Ein- und Aussteigen zu ermöglichen. Aber wo soll ich denn bitteschön hin, wenn nichts frei ist? Außerdem fühle ich mich mit der Kugel auch schon ziemlich eingeschränkt.)
Hätte ich mich mal besser für das eingeschränkte Halteverbot vor dem Altenheim entschieden, so wie damals.
Vielleicht muss ich mir einen anderen HNO suchen. Am besten in einer anderen Stadt.
Jedenfalls: Kein Paukenerguss, keine Hörminderung, keine Auffälligkeiten. ‚Wenn Sie mir nicht sagen würden, dass Sie eine Entzündung hatten – ich sehe hier nichts.‘ Und das Haar ist raus.
10.04.2015 | 08:13 | so schwanger 2.0 | kommentieren
Das ‚Gute‘ an einer fetten Mittelohrentzündung ist: Der Schmerz überdeckt alle anderen Wehwehchen. Symphyse? Merk ich gar nicht! (Könnte auch daran liegen, dass ich die gesamte Nacht in der Wohnung rumgetigert bin. Hinlegen war irgendwie keine Option.)
Und man ist so taub, dass man die eigenen Atemgeräusche nicht mehr hört. Super.
Nasenspray, Paracetamol, Zwiebelsäckchen. Keine Antibiose, weil es natürlich gestern erst nach den Sprechstundenzeiten richtig los ging. Die Hebamme sagt: Bringt eh nix. Aushalten.
Aua.
07.04.2015 | 16:31 | baby a | so schwanger 2.0 | 2 kommentare
Ich pfeife auf dem letzten Loch und huste mich so durch die Nacht. Und den Tag. Daher habe ich jetzt Beckenbodenmuskelkater. Ja. Das geht. Vielleicht werde ich das Kind einfach raushusten. Baby Two streckt sich derweil genüßlich und zeigt, wieviel Kraft es hat. Man hat den Eindruck, es wolle direkt durch die Bauchdecke brechen, wenn es seine Füße aus meiner Seite steckt.
Baby A hat Ohrenschmerzen und läuft schon den ganzen Tag mit Zwiebelsäckchen herum. Nix mit Kindergarten. Morgen haben wir die U7a. Mal sehen, was der Kinderarzt dazu sagt.
Auch bei mir werden die Ohren zwischenzeitlich taub. Wenn sich das nicht bald bessert, gehe ich mal zum Hausarzt.
Die Hebamme empfiehlt Thymian und Co. Aber bevor ich wieder eine fette Mittelohrentzündung bekomme, lasse ich mir lieber ein Antibiotikum verschreiben.
03.04.2015 | 21:15 | so schwanger 2.0 | kommentieren
Heute Nacht zwischen 2 und 4: Zehenkrämpfe. (Jetzt, da das Kind endlich wieder einigermaßen durchschläft. Ist ja klar.) Uaaaah. Das ich das noch erleben muss. Magnesiumtabletten scheiden wegen Wehenhemmung aus. Irgendwelche Vorschläge?
*Titel wieder eine freundliche Leihgabe von Bee