07.05.2015 | 10:00 | lieblingsmädchen | so schwanger 2.0 | kommentieren
Am 27.04.2015 sollte die Geburt eingeleitet werden. Die Ärzte wollten wegen des vorherigen Kaiserschnitts nicht länger warten, wollten eigentlich am 26.04.2015 (ET+7) schon einleiten. Mein Einwand, dass ich einen anderen Geburtstermin (nämlich den 22.04.2015, also 3 Tage später) ausgerechnet hatte, wurde lächelnd ignoriert. Sowas hört man dort wohl öfter.
Am 26.04.2015 probierten wir ALLE wehenfördernden Maßnahmen. Gegen 20 Uhr war ich noch bei meiner Hebamme, die Akkupunktur machte und eine Eipollösung versuchte. ‚Versuchte‘, weil der Muttermund nur gerade eben so fingerdurchlässig war. Immerhin war der Schleimpfropf schon weg. Also mit Gefühl und Gewalt. Es war unangenehm, aber noch auszuhalten.
In der Folge hatte ich das Gefühl, dass diese Eipollösung etwas bewirkt hatte. Die Vorwehen, die ich ständig hatte, wurden immer stärker. Und sie waren regelmäßig bei etwa 10 min. Wir gingen ins Bett und ich versuchte zu schlafen. Ich weiß nicht, ob ich wirklich geschlafen habe. Wenn, dann auf jeden Fall nicht viel.
Ab 24:00 Uhr konnte ich definitiv nicht mehr schlafen. Die Vorwehen wurden immer stärker. Um 03:00 Uhr war auch Liegenbleiben nicht mehr möglich. Also stand ich auf und machte mir erstmal ein Nutellabrot und trank Apfelschorle. Und Wasser. Immer genug trinken. Ich tiegerte durch die Wohnung, las noch etwas in diesem Internetz. Lud mir eine Wehenapp aufs Handy. Was man halt so macht. Und alle 5 min stand ich an der Küchenarbeitsfläche und veratmete.
Um 08:00 hatten wir den Termin im Krankenhaus. Wir frühstückten. Die Taschen wurden ins Auto verladen. Ich hatte wahnsinnige Angst vor Wehen im Auto. Aber auf der gesamten Fahrt (35 min) gab es keine einzige Wehe. Was der Kopf so alles machen kann. Zuerst war ich froh. Als wir dort waren dann nicht mehr so. Keine Wehen = Einleitung.
Ich sagte, dass ich die gesamte Nacht stetig heftiger werdende Wehen gehabt hatte, diese aber im Auto verschwunden seien und dass ich gern wieder fahren würde, um auf meine eigenen Wehen zu warten. Man war einverstanden, vorausgesetzt die Untersuchungsergebnisse sprächen nicht dagegen. Das CTG war wehenlos und die Herztöne regelmäßig und gut.
Bei der Untersuchung (Assistenzärztin und Oberärztin) war der Muttermund bei ‚Fingerkuppe einlegbar‘. Beim Ultraschall wurde festgestellt, dass die Fruchtwassermenge gering sei. Also nix mit nach Hause fahren. Man sagte mir, man würde bis mittags auf eigene Wehen warten und dann gegebenenfalls mit der Einleitung (Prostaglandin-Gel) anfangen. Bei dem Befund könne man nicht länger warten.
Die Hebamme kam und sagte, sie würde gern eine Eipollösung versuchen. Als sie den Muttermundbefund las, sagte sie, das sei bei einem so unreifen Befund leider doch nicht möglich. Sie wunderte sich, wie meine Hebamme das am Abend vorher geschafft hatte. Ich sagte: ‚Mit Gefühl und Gewalt.‘ Sie lachte.
Die Assistenzärztin kam zurück und wollte mir einen Zugang in den linken Arm legen. Ich wehrte mich. Ich sagte, wir würden doch noch bis mittags warten, sie könne mir ja dann gegebenenfalls einen Zugang legen, falls es dann wirklich zu einer Einleitung käme. Nein, das sei schon nötig und sie würde das lieber jetzt als später machen. Ich weiß nicht mehr, ob sie noch mehr Argumente hatte. Ich wehrte mich noch ein bisschen, aber nicht konsequent genug. Mir war klar, dass wir hier nicht mehr wegkommen würden. Entweder die Wehen kämen zurück oder es würde eingeleitet. Und in beiden Fällen bräuchte ich den Zugang, allein schon, um das Fibrogammin (Faktor-XIII-Mangel) zu bekommen. Im Grunde war es mir egal, also lies ich sie machen.