15.03.2018 | 11:04 | auf meiner leinwand | welt retten | kommentieren
Am Montag* habe ich leider die Sendung ‚Hart aber fair‘ zum Thema Plastikmüll im Meer verpasst. Aber glücklicherweise gibt es sie ja in der Mediathek.
Ich sag mal so: Neu war da für mich nicht viel. Außer vielleicht, dass die Folie auf der Schinkenverpackung (80 Gramm Inhalt, 30 Gramm Plastikverpackung) aus 5 Schichten besteht und diese daher mit den derzeitig eingesetzten Verfahren nicht recycelbar ist. Dennoch freue ich mich sehr darüber, dass das Thema in den Medien aufgegriffen wird. Es muss noch viel mehr verbreitet werden. Nur, wer informiert ist, kann informierte Kaufentscheidungen treffen. Nur informierte Bürger können Druck auf Handel und Politik ausüben.
Eingeladen war Rüdiger Baunemann, der Hauptgeschäftsführer des Kunststofferzeuger-Verbands ‚Plastics Europe Deutschland‘ (dieser Verband dürfte aus dem Film Plastic Planet bekannt sein). Er hat im Grunde nichts gesagt, sondern sich symphatisch zurückhaltend gegeben. Er hat sogar zugegeben, dass der Plastikmüll ein großes Problem darstellt. Lösungsvorschläge hatte er nicht. Im Gegenteil wollte er gern die ganze Verantwortung an die Verbraucher abgeben, diese seien ja schließlich willens und in der Lage ihre Kaufentscheidungen anzupassen. Damit hat er sich schön einfach aus der Affäre gezogen.
Außerdem saß da noch Thomas Roeb, Professor für Handelsbetriebslehre an der Hochschule Bonn Rhein Sieg. Er behauptete ständig, die Verbraucher wollten die ganzen Plastikverpackungen. Die Verbraucher würden über ihre Nachfrage den Handel dazu zwingen, kleine Verpackungseinheiten mit Plastikverpackungen bereitzustellen.
Er hat natürlich recht, denn der Verbraucher IST derjenige, der das Geld in den Kreislauf einbringt und damit die Macht hat. Was er aber übersieht, ist, dass die Verbraucher die Tragweite Ihrer Entscheidung nicht korrekt einschätzen. Sie sind nicht ausreichend darüber informiert, welche Folgen es hat, alles Gemüse in Plastik verschweißt zu kaufen. Und dadurch, dass es in manchen Geschäften kaum unverpackte Alternativen gibt, wird den Verbrauchern das Gefühl vermittelt, es sei kein Problem.
Außerdem drängte Herr Roeb schon früh darauf, endlich Lösungen zu diskutieren. Selbst hatte er aber keine anzubieten. Er wollte vor der Lösungsfindung doch lieber noch einige Zeit das Verbraucherverhalten studieren. Was er aber aus seinen früheren Studien schon sagen konnte, ist, dass sich voraussichtlich nur etwa 20% der Verbraucher des Problems bewusst werden. Dass nur 20% der Verbraucher sich näher informieren und auf Grund ihrer Informationen dann ihre Kaufentscheidungen treffen. Für die übrigen 80% ist das Problem zu abstrakt, es betrifft sie nicht ausreichend.
Dirk Steffens, der Wissenschaftsjournalist, Naturfilmer und WWF-Botschafter betonte mehrfach, dass sich ja nun alle Seiten – Politik, Verbraucher, Umweltverbände und sogar die Wirtschaft – darüber einig seien, dass es hier ein großes Problem gebe. Und dass es nun endlich auch angepackt werden müsse. Daher müsse jeder Verbraucher auf Plastik so weit wie möglich verzichten aber die Politik sei natürlich auch gefragt, beispielsweise durch Steuern auf Einwegplastik. Er beharrte auf dem Verursacherprinzip, denn, ‚wer den Dreck produziert, muss ihn auch wegräumen‘.
Robert Habeck, Vorsitzender der Grünen und Umweltminister in Schleswig-Holstein will gern Mikroplastik in Kosmetik verbieten (das ist es nämlich in Deutschland immer noch nicht, in anderen Ländern aber durchaus – was er leider vergaß zu erwähnen) und das Plastik über Steuern verteuern. Ob die Steuern nun auf die Rohwaren (beispielsweise Plastikpellets) oder auf die fertigen Verpackungen erhoben werden, ist ihm dabei egal. Auch er machte deutlich, dass nun endlich Taten folgen sollen. Er sah dabei drei Handlungsansätze: Verbote, Verteuerung und Information. Verbote für unsinniges Plastik (wie Mikroplastik in Kosmetik), Verteuerung durch Steuern und Information der Verbraucher beispielsweise durch Bilder auf den Verpackungen. Die Idee mit den Bildern war mir auch neu und ich finde sie gar nicht schlecht: Auf jede Plastikverpackung soll ein Warnhinweis gedruckt werden – ähnlich wie bei den Zigarettenverpackungen – mit dem Hinweis, wieviel Prozent der Verpackung voraussichtlich im Meer landen wird, kombiniert mit einem entsprechenden Bild. Abschreckende – Bilder – gibt – es – genug.
Immerhin hat Habeck Baunemann die Stirn geboten und deutlich gemacht, dass es nicht ausreicht, wenn die Plastikindustrie den Verbraucher zum Hauptverantwortlichen macht.
Die einzige Frau in der Runde war Heike Vesper, Biologin und Leiterin des Fachbereichs Meeresschutz beim WWF. Sie machte sehr eindrücklich die jetzige Situation deutlich und warnte vor den Gefahren, die vom Meeresplastik ausgehen. Sie betonte, dass alle gefragt seien, nicht nur der Verbraucher, sondern auch Wirtschaft und Politik. Und auch dass die Verbraucher derzeit schwer dazu in der Lage seien, das eigene Konsumverhalten mit dem Problem in Verbindung zu bringen. Hier fehlt es eindeutig an ausreichender Information. Außerdem wies sie darauf hin, dass es keine klaren Zuständigkeiten für die Ozeane gibt. Alle Länder bereichern sich an den Verkehrswegen auf und den Rohstoffen in und unter den Meeren, aber niemand fühlt sich für die Gesunderhaltung der Meere zuständig. Es muss eine Zusammenarbeit zwischen allen Ländern in Bezug auf die Ozeane geben.
Ein einziges Fallballspiel einer Verbraucherin wurde aufgegriffen. Nämlich das von Heike Mommsen und ihrem achtjährigen Sohn Paul. Sie berichtete, dass sie auf Betreiben von Paul allein durch überlegte Kaufentscheidungen ihren Plastikmüll innerhalb kurzer Zeit halbieren konnte. An dieser Stelle ein High Five an Paul und Frau Mommsen!
Man war sich in der Diskussionsrunde einig, dass solche Eigeninitiative wohl nur einer Minderheit der Verbraucher zuzutrauen sei. Allenfalls 20 bis 30% meinte der leidenschaftliche Verbraucherforscher Roeb. Robert Habeck meinte dazu: ‚Wir brauchen nicht bessere Menschen, wir brauchen bessere Politik‘.
Ich hätte mir gewünscht, dass man Frau Mommsen bei einem Einkauf begleitet hätte. Dann hätten die Zuschauer konkret sehen können, wie ein plastikreduzierter Einkauf aussehen kann und wie einfach es im Grunde ist. So blieb das Fallbeispiel etwas abstrakt und wurde von den Anwesenden auch noch kleingeredet.
Insgesamt kam in der Sendung kaum eine echte Diskussion auf. Man war sich über das Problem einig und auch darüber, dass gehandelt werden müsse. Aber konkrete Ansätze wurden nicht ausgearbeitet. Auch Beispiele aus anderen Ländern fehlten ganz.
Wie man an Dieselskandal und Atomstromkonzernen sieht, stößt das Verursacherprinzip auf breite Widerstände in Industrie und Politik. Man kann sich also ungefähr ausrechnen, wie lange es wohl dauert, bis von dieser Seite Bewegung in die Sache kommen wird. Daher ist mein Fazit aus der ganzen etwas langatmigen und harmlosen Sendung: Selbst anfangen. Man kann keine Veränderung von anderen einfordern, wenn man nicht selbst damit anfängt. Vorbild sein. Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst. Es ist machbar, es ist einfacher als man glaubt, es macht Spaß, es spart Zeit und Geld: Plastikfasten.
*Ich war auf einer Veranstaltung mit dem Titel ‚Mehr Mut, Ihr Frauen!‘, einer Femmage an Hedwig Dohm. Und das war ebenfalls äußerst spannend. Dazu muss ich vielleicht später nochmal was schreiben.
29.01.2017 | 13:59 | alle tage | auf meiner leinwand | welt retten | kommentieren
Am 27. Januar 1945 wurde Auschwitz befreit. Das ist erst 72 Jahre her.
Am Donnerstag habe ich das Stück ‚Spiel um Zeit‘ gesehen, welches von Schülern des Gymnasiums Mariengarden inszeniert worden ist. Die Aufführung hat mich ziemlich mitgenommen. Erstmal waren die schauspielerischen Leistungen sehr gut bis herausragend und dann ist das Thema natürlich unerträglich.
Echt ein ganz großes Kompliment an das Ensemble, dass über ein Jahr für diese Aufführungen geprobt hat. Die Arbeit hat sich gelohnt!
Das Mädchenorchester von Auschwitz bestand zumeist aus Laien, die unter enormem Druck standen. Durch das Spiel im Orchester hatten sie die Chance ihrem Tod zu entgehen oder ihn zumindest hinauszuzögern. Sie mussten sich enorm anstrengen, um die SS zufrieden zu stellen. Gleichzeitig ging das unmenschliche Töten um sie herum weiter. Sie waren ständig im Kampf mit sich selbst: Um welchen Preis überlebt man? Was bleibt von der eigenen Persönlichkeit, falls man das Unvorstellbare überlebt? Macht man sich mitschuldig, indem man die SS unterstützt? Wenn auch nur mit Musik? Aber was ist die Alternative, wenn man es nicht tut?
Jedenfalls war ich am 27. Januar 2017 zu nichts zu gebrauchen, weil mir das Stück so nachhing und ich anlässlich des Gedenktages viel zum Thema gelesen habe.
Dabei stieß ich auf den Begriff ‚Yolocaust‘. ‚Yolo‘ steht für ‚You only live once‘, das scheint ein Jugendwort zu sein. War mir bisher nicht bekannt. Dem israelischen Satiriker Shahak Shapira sind die vielen Selfies im Berliner Holocaust-Mahnmal, die er auf verschiedenen Plattformen gesehen hat ziemlich sauer aufgestoßen. Die Bilder wurden z.B. als Profilbilder auf Facebook und in Partnersuchportalen benutzt. Er hat dies zum Anlass genommen, die Selfies so zu bearbeiten, dass im Hintergrund nicht das Stelenfeld zu sehen war, sondern Originalaufnahmen aus den Konzentrationslagern.
Das Projekt (www.yolocaust.de) hat er inzwischen wieder eingestellt und die meisten der Selfiemacher haben sich erkannt, gemeldet und entschuldigt.
Nach nicht mal 100 Jahren kann man die Geschichte nicht hinter sich lassen. Besonders nicht, wenn Leute wie Höcke und Petry Vokabeln wie ‚völkisch‘ wieder populär machen wollen.
Ich bin froh, dass es die AfD gibt. Sonst würde Björn #Höcke immer noch Kindern Geschichtsunterricht geben.
— Markus Barth (@tweetbarth) 18. Januar 2017
21.04.2015 | 16:41 | auf meiner leinwand | so schwanger 2.0 | 4 kommentare
Das CTG zeigt keine nennenswerten Wehen, die Nabelschnur tut, was sie soll, die Plazenta ist ok, die Fruchtwassermenge ebenfalls. Das Köpfchen ist noch abschiebbar, Muttermund weich aber geschlossen. (Was komisch ist, weil er doch vor 5 Tagen angeblich fingerdurchlässig war. Allerdings war die heutige Ärztin auch nicht so rabiat. Liegt wohl daran.) Das Ohr fühlt sich weiterhin taub an, aber es knackt zwischenzeitlich, was für einen Rückgang der Tubenbelüftungsstörung spricht. Die Nase ist manchmal ohne Nasentropfen frei. Aber die Watte ist immer noch in meinem Kopf.
Dummerweise schaute Baby Two heute beim Ultraschall in den Schallkopf. Also mit dem Gesicht zur Bauchdecke. Das soll es mal besser lassen. Könnt ihr mal alle mit ihm schimpfen?!
Morgen abend, am 22.04.2015 um 20:15 Uhr, zeigt 3sat die Dokumentation Meine Narbe. Achtet besonders auf den Chefarzt der Geburtshilfe des AKH Wien: Großer Sympathieträger. Ansehen. Befehl.
10.06.2014 | 00:07 | auf meiner leinwand | kommentieren
Baby A schläft nachts durch*. Und wir haben die einmalige Gelegenheit genutzt in 3 Abenden 3 Filme zu schauen. Hier nun meine imdb (ichbindiegute movie database) Bewertung:
Blau ist eine warme Farbe. Ein laaaaanger französischer Film. Die Sexszenen hätten gern gekürzt werden können und das Erzähltempo gesteigert. Ich tat mich etwas schwer, aber im Nachhinein betrachtet war er ziemlich gut. 8,2.
Blue Jasmine. Schnelles Erzähltempo. Was der erste zu wenig hatte, war hier zu viel. Hier hätte man sich für die Entwicklung der Charaktere gern noch etwas Zeit lassen können. Hoch gelobt. Und er war auch gut. Aber doch noch etwas hinter dem laaaangen französischen Film zurück. (Happy Go Lucky [Sally Hawkins] habe ich auch endlich mal wieder gesehen.) 7,5.
About Time. Gerade gesehen. Sehr guter Film. Empfehlung und Sieger des Dreitagekinos. 9,0.
* Seit 4 Tagen. Zum ersten Mal seit Februar. Es ist also noch nicht spruchreif. Und ohrenbetäubendes Donnerkrachen ist natürlich ein Grund, aufzuwachen (‚Mama! Ich Angst!‘).
30.06.2013 | 20:58 | alle tage | auf meiner leinwand | baby a | kommentieren
Source: things-that-are-awkward.tumblr.com via ichbindiegute on Pinterest
Die West Wing Sucht lässt mich nicht los. Vermutlich werden wir die Serie nochmal schauen müssen. Bald schon.
Baby A nölt und nörgelt derweil den ganzen Tag (und die Nächte auch) vor sich hin und strapaziert unsere Nerven. Zahn 16, komm endlich raus.
26.06.2013 | 17:27 | auf meiner leinwand | baby a | in meinem ohr | kommentieren
Wir konnten alle drei heute Nacht nicht gut schlafen, weil sich Zahn 16 auf den Weg macht. Deshalb hat Baby A freundlicherweise heute gleich zwei (!!) Tagesschläfchen gehalten, was seine Stimmung aber nicht zu heben vermochte. Ich habe hier ein nörgeliges Nörgelpaket herumkriechen, das mit nichts zufrieden und äußerst empfindlich ist. So ist es beispielsweise sofort schwerst beleidigt, wenn ich laut ‚Aua‘ sage, weil es mich mit seinen fünfzehneinhalb Zähnen kräftig in die Schulter beißt. Überhaupt: Schmusen und Beißen. Den Unterschied müssen wir ihm noch beibringen…
Ansonsten schwirrt mir ‚Little Boxes‘ im Kopf herum.
Wir haben nämlich, um die Trennung von C.J., Toby und Josh zu verdrängen schnell mit ‚Weeds‘ angefangen. Überzeugt sind wir aber noch nicht. Da kann auch Amy Gardner nicht helfen. *seufz*
24.06.2013 | 19:37 | auf meiner leinwand | kommentieren
Heute ist der letzte Tag von Thorsten Thorstensson’s Elternzeit und wir haben heute Baby As ausgiebigen Mittagsschlaf genutzt, um – noch im Schlafanzug – drei Folgen West Wing zu schauen.
Dummerweise waren es die letzten drei Folgen. Nach sieben Staffeln Spannung fallen wir jetzt in ein tiefes schwarzes Loch. Hilfe! Was machen wir denn jetzt mit unseren Abenden?
Ich befürchte, dass keine andere Serie an diese Charaktere heranreichen kann. Ich wünsche mir eine Fortsetzung! Wieso hat man nicht Matt Santos‘ Legislaturperiode weiter verfilmt? *Heul*
02.03.2013 | 12:17 | alle tage | auf meiner leinwand | kommentieren
Vielleicht brauche ich doch irgendwann mal ein Smartphone. Wenn ich groß bin. Auf dem Weg zum Kleidermarkt habe ich mal wieder das Anti-Fracking-Plakat gesehen. Leider konnte ich kein Foto machen. Weil: Ich hab ja kein Smartphone. Aber ich hab eins in den Weiten des Internets gefunden (also ein Foto, kein Smartphone). Ungefähr so sah das aus:
(Natürlich ohne den blühenden Raps…)
Letzte Woche las ich in der Zeitung von dem Kompromiss, den Altmaier und Rösler beschlossen haben. Nachdem es ja erst hieß, Fracking würde eventuell komplett verboten, ist es nun doch erlaubt. Natürlich unter strengsten Sicherheitsauflagen. Umweltverträglichkeitsprüfung. Total restriktiv. Ist ja klar.
Allein, wie der Artikel schon anfing, trieb mir die Tränen in die Augen. ‚Bundesumweltminister Peter Altmaier und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler […]‘. Da muss man doch eigentlich gar nicht mehr weiterlesen. Man kann eigentlich direkt in haltloses, resigniertes Weinen ausbrechen. Wenn man dann noch den kleinen Philipp Interviews geben hört: Wie er mit seinem Singsang von großen Chancen spricht. Nicht nur für die großen Unternehmen. NEIN! Auch für die Menschen vor Ort!
Wir schauen derzeit West Wing. Es ist mir manchmal zu amerikanisch. So amerikanisch, dass man zwischendurch laut aufseufzen muss. Viel Selbstbeweihräucherung. Aber trotzdem irgendwie spannend. Und so habe ich ein Bild im Kopf. Ich stelle mir vor, wie Rösler mit den BASF Leuten zu Abend isst. Und wie Altmaier die Einigung den Umweltverbänden verkauft.
Und dann stehe ich gerade vorm Eierregal in unserem Supermarkt und ärgere mich zum zweiten Mal, dass ich keine Kamera dabei habe. Das Fach mit den Biolandeiern ist voll. Bis obenhin. Voll voll. Sonst sind die Biolandeier IMMER ausverkauft. Oder doch wenigstens sehr stark dezimiert.
Alles im Griff, Frau Aigner? Ach, Sie sind gar nicht zuständig? Das müssen die Länder machen? Die haben Schuld? Und jetzt auch noch der Schimmelpilz in der Milch. Eieiei, das sieht nicht gut aus…
Und der Verbraucher steht mal wieder vorm Regal und sagt: Bio ist doch eh alles Quatsch. Kauf ich halt die Käfig-Kleingruppenhaltungs-eier. Da weiß ich, was ich hab! Und seine Stammtischkollegen klopfen ihm auf die Schulter und rufen: Genau!
09.02.2013 | 10:38 | auf meiner leinwand | kommentieren
Wir haben letzte Woche ‚Life of π‘ gesehen. Thorsten Thorstensson hatte mir den Film schon seit Tagen schmackhaft machen wollen. Er sprach immer von dem ‚Film mit dem Löwen‘.
Wie sich herausstellte, kam nicht ein einziges Mal irgendein Löwe drin vor. Nicht mal von weitem. Dafür alle möglichen anderen Tiere.
(Im Hintergrund übrigens: Sigur Rós. Mag ich.)
Ganz viele Filme in einem: Erstmal eine Abenteuergeschichte. Deshalb hat sie Thorsten Thorstensson auch so gut gefallen. Bollywoodbunt aber ohne Gesang. Ein bisschen ‚Titanic‘ aber ohne schnulzige Liebesgeschichte. Ein bisschen ‚cast away‘ aber ohne Land. Ein bisschen ‚open water‘ aber mit Rettungsboot.
Und ganz viel Religion. Ethik. Philosophie. Glaube. Ganz viele Metaphern. Eine Parabel. Ein bisschen wie eine Schullektüre. Für mich ein bisschen zu überladen. Zu viele Bilder. Spätestens bei der Garten-Eden-Insel mit seiner Baum-Der-Erkenntnis-Zahn-Frucht bin ich ausgestiegen. Viel zu viel zu viel.
Aber trotzdem habe ich mehrere Tage über den Film nachdenken müssen. Obwohl ich das nicht wollte. Das offene Ende ist nach dem ersten Schock dann doch nicht mehr so offen. Es kann nur eine Wahrheit geben. Und dieses ganze Gerede über ‚wahr ist, was Du für wahr hältst‘ ist doch Quatsch.
Es geht um Traumaverarbeitung. Um das Auf-Sich-Selbst-Zurückgeworfen sein. Darum, mit sich selbst auszukommen. Darum, wie sich Menschen in Extremsituationen verhalten. Und darum, wie leicht man in Extremsituationen kommt. Das wusste ich doch schon. Deshalb wollte ich auch nicht mehr darüber nachdenken. Aber mein Kopf macht einfach weiter. Kann mir mal jemand verraten, wie man den ausschaltet?
27.01.2013 | 22:19 | auf meiner leinwand | kommentieren
Ich bin ja schon ein bisschen traurig, dass der Dschungel für dieses Jahr schon wieder vorbei ist. Mööönsch. Was mach ich denn jetzt mit all der freien Zeit?
Und ich solidarisiere mich mit der Wahl der RTL-Zuschauer (schön, wie ich mich hier gleichzeitig geschickt von ‚DEN‘ RTL-Zuschauern distanziere, oder?): Joey for president und Olivia und Claudelle for princesses. Da haben die Symphatieträger gewonnen. Schee!
Ich freu mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Januar *gg*