20.12.2016 | 09:23 | alle tage | baby a | lieblingsmädchen | kommentieren
Die Rotweingeschichte war natürlich noch nicht zu Ende. Am nächsten Morgen bemerkte ich neben der Restmülltonne den bekannten Geruch und eine große rote Lache. Lache. Tolles Wort oder? Jedenfalls hat die Restmülltonne nun ein Loch. Mein Vater hat den Karton samt (flüssigem) Inhalt und Glasscherben wohl etwas unsanft in die Tonne hinab gelassen…
Von Donnerstag auf Freitag hat sich das Lieblingsmädchen die ganze Nacht erbrochen und war danach zwar schlapp aber sehr tapfer. So hatte ich also Montag und Dienstag Baby A zu Hause und Freitag das Lieblingsmädchen. Dummerweise gibt es da noch so einige Dinge zu erledigen, bei denen ich keine neugierigen Kinderaugen gebrauchen kann, weil am nächsten Wochenende ja dieses Dings ansteht. Was war das noch gleich? Ach ja, Weihnachten.
Am Freitag ging es mir nicht so gut. Am Samstag wieder besser. Am Sonntag überhaupt nicht gut und den Nachmittag verbrachte ich dann zwischen Bett und Bad. Den Montag verbrachte ich komplett im Bett. Heute geht es Thorsten Thorstensson nicht so gut. Und die Weihnachts-To-Do-Liste wird nicht kürzer. Ich werde sie vermutlich einfach in Weinachts-Not-To-Do-Liste umbenennen. Wer braucht schon einen Weihnachtsbaum?
10.12.2016 | 20:42 | alle tage | baby a | kinderkunst | lieblingsmädchen | selbst gemacht | kommentieren
Irgendwie ist er drin. Der Wurm. Bei uns.
Also erstmal war da der Sommer. Der frühe Sommer war sehr nass. Also seeehr nass. Also so nass wie noch nie. Aber dazu ein andermal. Dann kam Aufräumen. Dann kam der Urlaub, der war anstrengend. Sehr. Schön auch. Aber auch anstrengend. Dann kam der Spätsommer. Der war super. Superheiß. Und die Kinder gingen in die neue Kita. Und ich fuhr jeden Tag mit der Bakfiets, was den Knien gut gefiel und den Kindern auch. Das war eine schöne Zeit.
Als dann die Herbstferien vor der Tür standen, sind wir schwimmen gegangen, um Baby A’s Schwimmtrainerin mit Baby A bekannt zu machen. In den Herbstferien sollte es dann an einem Intensivkurs teilnehmen. Nachdem es uns im Frühsommer so nass um die Füße war (siehe oben) wollten wir, dass Baby A so schnell wie möglich schwimmen lernt. An jenem Tag ging ich also mit Baby A, dem Lieblingsmädchen und der Patentante des Lieblingsmädchens schwimmen. Alles lief super. Ich war zum ersten Mal wieder mit dem Auto gefahren (wieso eigentlich?!) und auf dem Rückweg zum Parkplatz kramte ich in meiner neuen (viel zu großen) Schwimmtasche nach dem Autoschlüssel. Auf der Treppe. Während uns Leute entgegenkamen und ich mich nach Baby A umsah. Und da habe ich die letzte Treppenstufe übersehen. Der rechte Fuß neigte sich erwartungsvoll dem Boden entgegen. Aber da war kein Boden. Da war eine Treppenstufe.
Es hat nicht geknackt oder gekracht aber es tat höllisch weh und der Knöchel war quasi sofort tennisballgroß. Die ersten drei Tage konnte ich nicht auftreten. Thorsten Thorstensson musste nachts mit aufstehen, um mir das Lieblingsmädchen anzureichen. Das konnte ich mit Krücken nicht allein aus dem Bett heben. (Ja, das Lieblingsmädchen wird immer noch gestillt.)
Jedenfalls dauerte es bis ungefähr jetzt, bis die Schwellung aus dem Knöchel raus war. Schmerzen habe ich nur noch, wenn ich lange gesessen oder gelegen habe und mich dann wieder bewege. Seither bin ich auch nicht mehr Rad gefahren und war auch erst zweimal wieder beim Sport und Yoga. Das gefällt den Knien ÜBERHAUPT nicht.
Baby A hatte nach den Sommerferien Probleme mit den Beinen. Ihm taten die Beine so weh, dass es sich weigerte zu laufen. Oder zumindest nur unter lautem Protestgeheul laufen konnte. Wieviel davon Theatralik und wieviel echte Schmerzen waren, konnten wir nicht herausfinden. Der Arzt fand auch nichts. Das Phänomen trat danach noch dreimal auf. Wir verbuchten es dann unter Wachstumsschmerzen.
Dann kam der Sportkurs, wo sich Baby A sehr sehr schwer tat, sich von mir zu trennen. Alle anderen Mütter durften nach Hause gehen. Ich durfte nichtmal zusehen. Ich musste mitmachen. Was nicht so gut ging, wegen dem Fuß. Erst beim fünften Mal durfte ich rausgehen und habe mich dann nicht getraut zu fahren, sondern mich vor der Tür mit anderen Müttern verquatscht.
Dann kam der Schwimm-Intensivkurs in der zweiten Herbstferienwoche. Baby A sollte von Montag bis Freitag jeden Tag von 8 bis 9 teilnehmen. Ich wagte mir gar nicht auszumalen, wie das gehen sollte. Aber das klappte relativ problemlos. Vor allem wohl weil L. aus seiner Kindergartengruppe im selben Kurs war. Am Freitag sprangen alle Teilnehmer (alle 4 Jahre alt) mit Schlafanzug ins tiefe Schwimmerbecken und schwimmpaddelten mit der Nase knapp oberhalb der Wasseroberfläche bis zur weiter entfernt gelegenen Leiter (> 10 Meter) und kletterten selbständig wieder an Land. Den Schlafanzug hatten sie übrigens die gesamte Stunde lang an. Womit dann auch das ‚Intensiv‘ in ‚Intensivkurs‘ erklärt wäre.
Seither ist Baby A Feuer und Flamme und will unbedingt weiter schwimmen lernen. Dummerweise war es seit den Herbstferien eigentlich ständig krank. Erst Erkältung, dann unerklärliche Bauchschmerzen. Also solche Bauchschmerzen, dass Shaun das Schaf ihn ablenken konnte, wenn eine Wärmflasche auf dem Bauch lag. Aber sobald die Ablenkung vorbei war, ging das Gejammer los. Baby A steigerte sich dann jeden Nachmittag so rein, dass es sich pünktlich um halb 4 wimmernd auf dem Boden krümmte. ‚Mama! Du hilfst mir gar nicht!‘ ‚Ich muss zu Doktor H!‘ Bei Doktor H waren wir natürlich schon gewesen, der hatte nichts feststellen können und tippte auf Virus. Ich verabreichte also zusätzlich zu Kümmelölmassagen, Wärmflaschen, Schonkost und Anis-Fenchel-Kümmel-Tee alle paar Stunden Schmerzmittel. Weil nichts anderes half. Irgendwann war Baby A dann so weit, dass es selbst nach dem Krankenhaus verlangte. ‚Mama! Dr. H macht gar nix! Der hilft mir nicht! Ich will ins Krankenhaus! Ich will dass die Schmerzen aufhören! Ich will dass das schnell besser wird! Ich will eine Spritze! Die macht meinen Bauch besser!‘ und dann immer die Fragen, auf die ich auch bald keine Antwort mehr zu geben wusste: ‚Mama! Hören die Schmerzen nie auf?! Geht das jetzt immer so weiter, Mama?!‘
Zwei Wochen lang ging das so. Wir waren viermal bei Dr. H und einmal beim Notdienst. Kein Befund, nur der Verdacht auf einen Virus. Dann wurde es langsam, langsam besser. Baby A war insgesamt 3 Wochen zu Hause, bevor ich es wieder in den Kindergarten schickte. Dann bekam es hohes Fieber und Halsweh. Pfeiffersches Drüsenfieber. Ich verabreichte Schmerzmittel, wenn es gar nicht anders ging. Dann verordnete Dr. H ein Antibiotikum. Wegen der zusätzlich auftretenden bakteriellen Infektion. Schon nach einem Tag waren die Halsschmerzen verschwunden. Baby A ging es nun eigentlich gut, das Fieber war auch verschwunden, aber es sollte ja dreimal am Tag das Antibiotikum bekommen, also behielt ich es für 1,5 Wochen zu Hause, bevor es wieder in den Kindergarten ging.
‚Mama?! Warum guckt das Monster so?‘ ‚Wie denn?‘ ‚Na, soooo!‘
Am vergangenen Montag dann der erste Tag wieder im Kindergarten. Baby A klammerte ganz furchtbar und es gab Tränen beim Abschied. Als ich es abholen wollte, hatte es Bauchweh. Die Erzieherin meinte, es habe aber sehr fröhlich gespielt und nur zwischendurch immer mal wieder ‚Will zu Mama‘ gejammert. Sie vermutete, es sei Heimweh, nach der langen Krankheitspause. Es habe auch super gegessen und ‚wahrscheinlich ist da gar nix!‘. Während sie mir das noch erklärte, kotzte Baby A den Kita-Flur voll. Am Dienstag hatte sich das Lieblingsmädchen dann angesteckt. Magen-Darm zum Nikolaus. Und Bindehautentzündung. Wenn schon, denn schon.
Die Bilder zeigen unser heutiges Ablenkungsprogramm* (Baby A ist derzeit ständig langweilig. Bin ich froh, wenn diese Krankheitswelle vorbei ist…) Ein Fimo-Set. Für Baby A mussten es unbedingt die Ritter sein. Bei den heutigen Lichtverhältnissen waren einfach keine besseren Bilder drin. (Und ich zu faul die ‚echte‘ Kamera rauszuholen.)
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23.04.2016 | 13:22 | baby a | feierei | lieblingsmädchen | kommentieren
Vor drei Monaten wurde das Lieblingsmädchen getauft. Ich habe noch ein paar Bilder, die ich Euch gern zeigen möchte.
Ich hatte nicht nur die Taufkerze gestaltet, sondern auch noch Gästekerzen, die während der Zeremonie zum Einsatz kamen und die die Gäste anschließend mit nach Hause nehmen durften.
Die Taufhefte haben wir natürlich auch wieder selbst gestaltet.
Jeder Täufling sollte einen selbst gestalteten Fisch mitbringen, der dann in der Kirche aufgehängt werden sollte. Baby A wollte natürlich auch einen Fisch, so haben wir also zwei gestaltet. Die Schnipsel hat Baby A geklebt.
Die eigentliche Taufzeremonie war sehr schön und das Lieblingsmädchen und Baby A haben alles prima mitgemacht.
Das anschließende Essen war sehr lecker, etwas chaotisch und überaus lustig. Die ganze Bagage auf ein Foto zu bekommen war etwas schwierig, hat aber dann doch noch geklappt.
16.03.2016 | 13:54 | alle tage | lieblingsmädchen | kommentieren
Am Montag (07.03.) war ich nach reiflicher Überlegung beim Hausarzt. Nicht beim Orthopäden. Weil man beim Orthopäden immer ewig und drei Tage wartet (letztes Mal 4 Stunden). Beim Hausarzt nur ewig.
Nach einer Stunde war ich also im Behandlungszimmer. Der Hausarzt drückte und renkte. Die Hüfte war nun wieder gerade (autschn). Das Knie blieb schmerzhaft geschwollen und blockiert.
‚Ich könnte Ihnen nun einen MRT Termin ausmachen, aber das dauert mindestens 6 Wochen. Besser Sie gehen zum niedergelassenen Chirurgen. Oder direkt ins Krankenhaus. Ich mach Ihnen eine Überweisung fertig.‘
So humpelte ich also zum Auto. Stellte das Auto unwesentlich näher zum Krankenhaus ab. Humpelte zum (Parkscheinautomaten und zurück und zum) Krankenhaus. Dort humpelte ich dann die Treppe zur Orthopädie und Unfallchirurgie hinunter, denn passenderweise weigerte sich der Fahrstuhl in die Unfallchirurgie-Etage zu fahren. Als ich schließlich beim Sekretariat ankam, sagte man mir, ich bräuchte eine Facharztüberweisung. Keine Hausarztüberweisung. Also humpelte ich zurück zum Auto. Diesmal nicht über die Treppe, sondern durch den Notausgang raus und ums Krankenhaus herum. Man muss ja nicht länger drin bleiben, als nötig. Nachmittags (natürlich war inzwischen Mittagszeit) stellte ich mich dann in die Warteschlange der niedergelassenen Unfallchirurgin.
Nach drei Stunden im Wartezimmer war ich endlich im Behandlungsraum. Die Chirurgin schaute, nickte und entließ mich. ‚Wenn es bis Donnerstag nicht besser ist, kommen Sie wieder.‘
(Das Lieblingsmädchen erfreut sich bester Gesundheit {wenn man von der Rotznase und den anstehenden vier Zähnen absieht} und hat heute tatsächlich freiwillig den Mund aufgemacht für ‚Banane mit Apfel in Dinkel‘ und ‚Kartoffelmöhrenbrei, selbstgekocht‘. Läuft.)
16.02.2016 | 13:06 | feierei | lieblingsmädchen | selbst gemacht | 2 kommentare
Da Baby A eine selbstgemachte Taufkerze hat, sollte das Lieblingsmädchen natürlich auch eine bekommen. Also flugs die Materialien (Taufkerzenrohling und Kerzenständer) bestellt. (Und dann doch noch die ein oder andere Wachsplatte in den Einkaufswagen geworfen.)
Und los ging es mit dem Projekt.
Mit einem herzlichen Dank an Anne Fischer für ihre Inspiration krame ich erstmal meine Buntstife raus und mache einen Entwurf.
Die Wachsplatten entsprechend schneiden und die Teile zusammenpuzzeln.
Die Taufkerze von Baby A steht natürlich die ganze Zeit Pate.
Puzzleteile auf die Kerze bringen.
Mir fällt auf, dass der Kerzenständer von Baby As Kerze zylindrisch ist, der vom Lieblingsmädchen aber konisch zuläuft. Durch die konische Form, sitzt die Kerze vom Lieblingsmädchen schön fest. Bei Baby As Kerze musste ich mit Klebepunkten nachhelfen, damit sie nicht im Ständer wackelt.
Baby A möchte währenddessen ‚auch basteln‘ und klebt deshalb Schnipsel auf ein Blatt. Das brauchen wir noch für ein weiteres Taufprojekt.
Fast fertig.
Noch die Konturen mit Silberstreifen belegen. Ein bisschen BlingBling darf auch drauf. Und mit Kerzenlack versiegelt.
Fertig.
30.01.2016 | 20:08 | lieblingsmädchen | 4 kommentare
Das Beikostverweigerungsbaby sitzt am Esstisch. Es ist 9 Monate alt. Es hat zwei Zähne. Man reicht ihm einen Butterkeks. Es betrachtet den Keks in seiner kleinen Hand von allen Seiten. Dreht ihn hin und her. Und zurück. Schaut zweifelnd. Probehalber nimmt es eine Keksecke in den Mund. Immerhin!
Es verzieht die Miene. Schaut mich an. Macht große Kulleraugen. Und. Saugt.
*schlürf* *schlürf* *schlürf*
Die Kulleraugen sagen: ‚Mama, schau mich an. Ich bin klein. Ich bin eine Säugling!‘
*schlürf* *schlürf*
10.01.2016 | 10:19 | lieblingsmädchen | kommentieren
Das Lieblingsmädchen macht gerade alles gleichzeitig.
Seit Anfang Oktober kann es sitzen.
Zwischen Weihnachten und Neujahr fing es an zu robben und zog vom Kinderwagen in den Sportsitz um. Dort kann man es anschnallen. Im Kinderwagen hat es immer versucht selbständig auszusteigen.
Zu Neujahr hatte es den ersten Zahn und sagte zum ersten Mal ‚Mama‘. Zwischen all dem Gebrabbel noch eher zufällig, aber dafür inzwischen regelmäßig. Es brabbelt den ganzen Tag. Das bedeutet also: 12 Stunden am Tag Stereogebrabbel.
Es arbeitet gerade an Zahn zwei.
In der Nacht vom 07. auf den 08. Januar hat es zum allerersten Mal mehr als 4 Stunden geschlafen. Von 22:00 bis 4:00 Uhr. SECHS Stunden. Yay! (Dass die Nächte vorher sehr sehr sehr anstrengend waren und die Nacht danach auch wieder ist doch wohl klar, oder? Aber trotzdem! 6 Stunden!) Und letzte Nacht (vom 09. auf den 10. Januar) hat es das ganze sogar wiederholt: Von 06:30 bis 00:30 Uhr.
Das Schlafverhalten ist ansonsten auch ganz verträglich: Es geht normalerweise (wenn gerade kein Zahn oder Pups ansteht) zwischen 17:00 und 18:00 Uhr ins Bett. Es schläft übrigens seit es zu Hause eingezogen ist immer auf dem Bauch. (Im Krankenhaus durfte es das nicht, aber die eine Nachtschwester hat es trotzdem einmal auf dem Bauch schlafen lassen, weil es sich sonst nicht beruhigen wollte.) Und es schläft in seinem eigenen Bett in seinem eigenen Zimmer. Die ersten Monate hat es noch im Beistellbettchen geschlafen. Es schlief dort lautlos und friedlich (im Gegensatz zu Baby A, das im Beistellbett immer einen solchen Schlaf-Radau gemacht hat, dass ich nicht einschlafen konnte). Dann schläft es 2 bis 3 Stunden, wird 10 Minuten lang gestillt (5 min pro Seite, manchmal sogar noch kürzer) und lässt sich wieder weglegen. Dann schläft es wieder 2 bis 3 Stunden… Um 6 ist es wach, grinst breit, wenn man kommt und fängt an zu brabbeln.
Tagsüber hat es bisher immer nur im Kinderwagen geschlafen. Wenn es müde genug war, musste man es nur reinlegen (auf dem Rücken), es zog sich ein Tuch übers Gesicht und ward nicht mehr gehört. Jetzt ist der Kinderwagen ja abgelöst. Daher trainiert das Lieblingsmädchen nun auch tagsüber in seinem Bettchen zu schlafen. Erstaunlicherweise klappt das sogar manchmal. Dann schläft es etwa 2 Stunden.
Am 08. Januar hat es sich zum ersten Mal allein in den Stand gezogen. Die Böden der Laufställe sind schon seit längerem abgesenkt. Seit gestern dann auch das Bett.
Wir haben in dieser Woche den Beikostversuch wieder aufgenommen. Das Lieblingsmädchen macht den Mund nicht auf und würgt, falls doch mal etwas Brei reingelangt. Es weint aber nicht. Das werte ich als Fortschritt.
03.01.2016 | 20:30 | alle tage | baby a | lieblingsmädchen | kommentieren
Januar
Im Januar füttert Thorsten Thorstensson die Tiere meines Bruders. Ich treffe mich regelmäßig mit meiner Hebamme. Ich bin so froh sie zu haben. Bei jedem Termin löse ich mich in Tränen auf. Sie muss sich einiges anhören.
Baby A entwickelt einen weiteren Mundbodenabszess. Wieder Antibiose.
Ich mache autogenes Training. Schon der zweite Kurs in Folge.
Der Kinderarzt will einen Tuberkulin-Test. Negativ.
Nachdem der Chefarzt der Entbindungsklinik mir im Dezember in einem Nebensatz gesagt hat, ich solle doch mal meine Blutgerinnung kontrollieren lassen, mache ich einen Termin beim Hausarzt. Wo ich schonmal da bin, soll er nicht nur die Gerinnung sondern auch die Schilddrüsenhormone (wegen Tal der Tränen siehe oben) und auch noch einen Zuckertest (weil die Frauenärztin mich sonst wieder damit nervt) machen. Alles negativ.
Kurz darauf habe ich einen Frauenarzttermin, bei dem ich von den Testergebnissen berichte. Sie sieht mich an, schüttelt den Kopf und meint, der Hausarzt könne die Blutgerinnung nicht kontrollieren. Dazu müsste ich in eine Blutgerinnungsambulanz. Sie gibt mir eine Adresse. Ich mache einen Termin für den nächsten Tag. Der Blutgerinnungsarzt erklärt, ich müsse für die Testergebnisse wiederkommen. Wir diskutieren darüber, ob er mir die Fahrt ersparen kann. Wir einigen uns darauf, dass er mir die Testergebnisse telefonisch mitteilt, wenn er nichts findet.
Es schneit. Baby A fährt mit Opa Schlitten. Opa geht es nicht gut.
Februar
Der Geburtsvorbereitungskurs fängt an und wir machen eine Kreißsaalführung in der Entbindungsklinik. Ich mache mir weiterhin Sorgen darüber, dass meine Ängste Baby Two schaden könnten. Besonders nachdem die Doula, mit der ich kurz Kontakt habe, mir sagt, dass ‚Angst- und Stresshormone plazentagängig‘ sind. (Im Nachhinein denke ich, dass es gut ist, sie nicht weiter bemüht zu haben.)
Wir kaufen einen Kinderwagen und eine Spülmaschine.
Leider können die Ergebnisse der Blutgerinnungsdiagnostik nicht telefonisch besprochen werden und ich habe einen zweiten Termin in der Blutgerinnungsambulanz. Wieder wird Blut abgenommen. Diesmal ist das Ergebnis schon nach einer Stunde da.
Ich habe einen kurzen aber heftigen Magen-Darm-Infekt und kotze was geht. Es gibt Übelkeit und ÜBELKEIT. Ich kehre danach wieder zu Übelkeit zurück.
Baby A kränkelt vor sich hin und geht zwischendurch als Taucher in den Kindergarten.
Mein Vater kommt mit Vorhofflimmern für Wochen (mit Unterbrechungen) ins Krankenhaus.
Der Kinderarzt diagnostiziert bei Baby A eine mediane Halszyste und schickt uns zur HNO der Uniklinik. Ich bin nicht geneigt, das Kind erneut operieren zu lassen und mache einen Termin beim örtlichen HNO. Der urlaubt leider und der Vertretungs-Arzt geht lapidar über den Befund hinweg. Beruhigt mich und meint, man könne schon noch bis nach der Entbindung warten und überhaupt sei das alles nicht so schlimm.
Baby A entwickelt eine Mittelohrentzündung. Also wieder Kinderarzt. Der ist not amused darüber, dass wir noch nicht in der Uniklinik waren (und er ein Telefonat mit dem Vertretungs-HNO-Arzt hatte). Er wiederholt seine Empfehlung eindringlich.
März
Weiter geht es im wilden Ärzte-Hopping. Wir haben einen Termin in der HNO der Uniklinik. Wobei man ‚Termin‘ gern in Anführungszeichen setzen darf, denn er besteht zu 98% aus Warten. Warten mit Kleinkind. Thuper. Die Ärzte bestätigen die Diagnose, empfehlen eine zügige Entfernung der Zyste, witzeln über eine mögliche Entbindung in der HNO-Klinik. Die Blutgerinnungsstörung muss bei Baby A vor der OP noch abgeklärt werden. In der Nacht nach dem ersten Termin in der Uniklinik übergebe ich mich 8 Stunden non-stop. ÜBELKEIT.
Ich versuche einen ganzen Tag lang irgendjemanden von der HNO ans Telefon zu bekommen. Dann diskutiere ich mit dem ‚Case Management‘ darüber, ob die Ergebnisse der Blutgerinnungsambulanz in der Uniklinik akzeptiert werden oder ob Baby A in die hausinterne Blutgerinnungsambulanz muss. Man lässt sich schließlich auf die nicht-hausinternen Untersuchungsergebnisse ein.
Thorsten Thorstensson kauft eine neue Soundanlage für das Wohnzimmer.
Wir haben einen Termin in der Blutgerinnungsambulanz mit Baby A. 16 Röhrchen Blut. Baby A ist überaus tapfer.
Ich habe einen Termin zur Geburtsplanung. Die Blutgerinnungsstörung macht alle nervös. Wassergeburt und PDA scheiden aus. Ich soll die Blutgerinnung nochmal überprüfen lassen.
Wir haben einen Termin zur Kontrolle der Blutgerinnung für Baby A (es ist wieder sehr tapfer), zur Kontrolle meiner Blutgerinnungsstörung und anschließend einen Termin in der HNO zur OP-Planung.
Die OP soll am 23.03. stattfinden. Tut sie nicht. Eine Blutgerinnungsstörung kann nicht eindeutig ausgeschlossen werden. Die Blutgerinnung soll vor der OP nochmal kontrolliert werden. Wir bekommen einen Termin in der Kinderhämatologie der Uniklinik am 05.05.
Von der Sonnenfinsternis sehe ich nichts. Zäher Hochnebel.
Baby Two tobt ohne Unterlass. Ich bin hochschwanger.
Thorsten Thorstensson wird 40. Wir machen nichts. (Es war nichts geplant, da Baby A zu dieser Zeit im Krankenhaus hätte sein sollen.)
April
Wir sind alle erkältet. Ich habe furchtbare Ohrenschmerzen. Zwiebelsäckchen, Thymiantee. Kein Antibiotikum.
Ich warte. Es tut sich nichts. Baby Two liegt in erster Schädellage, Kopf fest im Becken, Muttermund durchlässig. Alles ist bereit. Ich warte, dass diese Erkältung sich legt und ich endlich wieder Luft bekomme. Der ET verstreicht. Die Ärzte werden nervös. Bei ET+7 will man einleiten. Ich handele ET+8 raus. In der Nacht von ET+7 auf ET+8 bekomme ich Wehen. Starke. In der Klinik sind die Wehen weg. Einleitung will ich nicht, man lässt sich auf Zuwarten ein. Thorsten Thorstensson lässt mich im Stich. Die Wehen kommen zurück. Es tut sich nichts. Die Wehen bringen mich um den Verstand. Meine Schwester kommt. Ich wehe noch Stunden. Es tut sich nichts. Baby Two arbeitet sich aus dem Becken heraus. In die falsche Richtung.
Das ganze endet im Kaiserschnitt. Dank der besten Anästhesistin mit Spinalanästhesie. Und diesmal ganz ohne grenzwertige Witze oder Gesang. Ich verliebe mich sofort in das Lieblingsmädchen. Das schönste, stärkste, beste Kind der Welt. Es schaut mich mit großen Augen an unterbricht zwischenzeitlich sein Gebrüll, um mir zuzuhören. Ich wehre Besuch im Krankenhaus ab und kaufe mir ein Einzelzimmer. Am Tag nach der Operation kann ich aufstehen. Es gibt keine Kompressionsstrümpfe. Zwei Tage nach der Operation darf ich duschen, traue mich aber noch nicht.
Mai
Am ersten Mai zieht das Lieblingsmädchen zu Hause ein. Baby A verliebt sich sofort und ist der beste große Bruder. Ich darf auch mit nach Hause kommen. Ich kann mich kaum bewegen vor Schmerzen. Dennoch ist alles tausendmal besser als vor 3 Jahren. Meine Hebamme pfeift anerkennend, als sie zum ersten Mal die Narbe sieht (wegen ‚größer als üblich‘), obwohl sie 5 cm kürzer als die alte ist.
Das Stillen ist die Hölle. Die B.rustw.arzen sind sofort wund, dann blutig. Schon im Krankenhaus hätte ich beinahe die angebotene Abstilltablette genommen. Als meine Hebamme zum zweiten Mal kommt, bin ich gerade dabei das erste Fläschchen zu verfüttern. Ich kann und will diese Schmerzen nicht mehr aushalten. Sie hört zu. Bespricht die Optionen. Ich bin einverstanden, es nochmal zu versuchen, wenn sie mir hilft. Wir beschränken das Anlegen auf 10 min pro Seite. Ich soll sie anrufen, sobald das Lieblingsmädchen Hunger hat. Ich rufe knapp 4 Stunden später an. Das Lieblingsmädchen hat Hunger. Meine Hebamme ist zur Stelle. Sie hilft mir beim Anlegen. Ich weine. Sie drückt mir die Schultern nach unten und hilft mir beim Atmen. 10 min. Andere Seite. 10 min. Nach knapp 4 Stunden rufe ich wieder an. Das Lieblingsmädchen hat Hunger. So geht das den ganzen Tag. 5 mal kommt meine Hebamme. Es ist Sonntag, der 03. Mai 2015.
Baby A ist furchtbar erkältet.
Am 04. Mai geht Thorsten Thorstensson mit seinem unklaren Schwindel, den er seit der Entbindung des Lieblingsmädchens hat, zum Hausarzt. Der schickt ihn umgehend ins Krankenhaus. Verdacht auf Herzinfarkt.
Ich bin mit den Kindern allein zu Hause. Ich rufe in der Kinderhämatologie an, wo Baby A am nächsten Tag einen Termin hat und frage, ob das Kind trotz akuten Infekts kommen soll. Ja, das sei kein Problem, es soll kommen. Den Tag überstehe ich mit Hilfe von Paracetamol gegen die Schmerzen beim Stillen irgendwie. Thorsten Thorstensson kommt nach Hause. Gegen ärtzlichen Rat. Ein Herzinfarkt kann ausgeschlossen worden. Den Schwindel kann niemand begründen. Abends kommt meine Hebamme. Ich breche zusammen. Ich fange wieder an, mit Stillhütchen zu stillen. Damit geht es etwas besser.
Am 05. Mai ist der Termin in der Kinderhämatologie. Wir schicken Baby A mit den Schwiegereltern und meiner Mutter los. Der ‚Termin‘ kann wieder nur in Anführungszeichen gesetzt werden. 5 Stunden Wartezeit. Danach erklärt die Ärztin mit Blick auf das fiebrige Kind: ‚Das Kind hat ja einen Infekt! Eine Blutuntersuchung macht keinen Sinn. Machen Sie bitte einen neuen Termin aus. Und geben Sie dem Kind ein Antibiotikum!‘ Der Kinderarzt ist not amused. (Wegen Antibiotika-Empfehlung ohne Anamnese, ohne Untersuchung und nach 3-minütiger Sichtung des Kindes.) Wir einigen uns darauf, dass Baby A ein Antibiotikum bekommt, wenn sich der Infekt nicht innerhalb der nächsten drei Tage bessert. Tut er nicht. Antibiose.
Wir bekommen eine erfreuliche Steuerrückerstattung. Am Muttertag nimmt das Lieblingsmädchen zum ersten Mal einen Schnuller und ich habe ein sehr sehr sehr schmerzhaftes mehrtägiges Intermezzo.
Thorsten Thorstensson ist noch den ganzen Monat lang krankgeschrieben. Er hat einen Facharzttermin nach dem anderen. Gefäßchirurgie, HNO, Neurologie, Kardiologie, MRT, Orthopädie, Osteopathie… Eine Untersuchung reiht sicht an die andere. Niemand findet eine Ursache für den Schwindel.
Auf der Fensterbank landet ein Maikäfer. Im Rollladenkasten des Lieblingsmädchens nisten Wespen. Ich verschließe alle Löcher mit Fugenmasse. Im Kindergarten gehen Läuse um. Baby A hat einen unklaren Juckreiz. Wir sehen Gespenster und kratzen uns am Kopf. Am Ende sind es keine Läuse. Sondern Flöhe. (Nur Baby A und Oma haben Bisse.) Wir setzen die ganze Wohnung auf den Kopf. Finden keine einzige Laus. Vielleicht waren es Gartenläuse. Baby A wird 3. Das Wetter ist den ganzen Monat über fantastisch. Baby A ist weiterhin erkältet. Es könnte auf die Windel verzichten. Ich denke aber, dass es besser ist, wenn es die Windel weiterhin trägt, weil ja noch der Krankenhausaufenthalt ansteht.
Juni
Thorsten Thorstensson hat einen Monat Elternzeit. Er hat den ganzen Monat über beinahe täglich Facharzttermine. Niemand findet die Ursache für den Schwindel.
Am 01. Juni ist der neue Termin in der Kinderhämatologie. Thorsten Thorstensson geht mit Baby A zum Kinderarzt, weil es seit der Nacht Ohrenschmerzen hat. Aber kein Fieber. Der Kinderarzt schickt das Kind weiter zur Hämatologie. Thorsten Thorstensson, die Schwiegermutter und Baby A fahren los. Während der gesamten Fahrt brüllt das Kind vor Ohrenschmerz. Diesmal werden sie nicht weggeschickt. Nach der Blutabnahme bekommt Baby A Ibuprofen, das ich extra mitgegeben hatte. Vorher durfte es das nicht bekommen, weil Ibuprofen die Blutwerte verfälscht.
An meinem Geburtstag lächelt das Lieblingsmädchen mich zum ersten Mal an und ich habe einen schmerzhaften Rückfall. Alles tut so weh, wie wenige Tage nach der OP.
6 Wochen nach der Geburt entwöhne ich mich mühsam von den Stillhütchen. Die B.rustwa.rzen sind zum ersten Mal wieder heil.
Die Blutwerte sind unklar. Der OP Termin platzt. Dennoch wird in Absprache mit dem ‚Case Management‘ ein Termin für die OP festgelegt. Am Tag vor der OP soll Baby A stationär aufgenommen werden, damit dann nochmal Blut abgenommen wird. Ich wundere mich, warum dass dann plötzlich so schnell gehen soll, aber man versichert mir ‚DIE ÄRZTE WISSEN SCHON, WAS SIE TUN‘.
Geplant ist, dass Thorsten Thorstensson mit Baby A im Krankenhaus bleibt, während ich nur tagsüber bei den beiden bin und dort abpumpe. Ich habe Angst vor einem Milchstau. Gemäß selbsterfüllender Prophezeiung entwickele ich einen Milchstau. Allerdings schon einige Tage vorher. Ich bekomme die Stauung in den Griff. Am 17. Juni wird Baby A stationär aufgenommen. Die OP soll am 18. Juni stattfinden. Tut sie nicht. (An dem Tag bleibe ich zu Hause, mache mit meiner Schwester, die gekommen ist, um auf das Lieblingsmädchen aufzupassen, meinen ersten Spaziergang in normaler Geschwindigkeit. In der Folge kann ich mich kaum noch bewegen. Symphysenschmerzen galore. Unterleibstechen.) Long story short: Die Blutwerte sind immer noch nicht eindeutig, man entschließt sich trotzdem zu operieren. (Ich habe albtraumhafte Bilder im Kopf.) Baby A überlebt. Die Zyste ist raus. Das Lieblingsmädchen trinkt problemlos aus dem Fläschchen. Sowohl abgepumpte Milch als auch Pulvermilch. Abpumpen klappt einwandfrei. (Immer auf das Positive konzentrieren.)
Am Tag der Operation (19. Juni) wickele ich Baby A abends und stelle eine erhebliche Hodenschwellung fest. Es gibt noch einen kurzen Ausflug in die Urologie der UKM, wo eine neue OP-Indikation festgestellt wird: Hydrozele. Die sollte ‚am besten kurzfristig‘ geschlossen werden.
Es gibt noch einige logistische Herausforderungen, weil Thorsten Thorstensson arbeiten muss und sich alles um einen Tag verschoben hat. In der Folge trage ich Baby A zum ersten Mal seit der Geburt. Auch nicht gut.
Den Termin zum Fädenziehen beim UKM nehmen wir nicht wahr. Der Kinderarzt zieht die Fäden. Gute Entscheidung! Er bestätigt, dass Baby A nochmal operiert werden muss. ‚Aber nicht mehr dieses Jahr, Frau L.‘.
Wir basteln Tierchen für das Abschiedsfest in der U3-Gruppe im Kindergarten.
Juli
Im Juli ist plötzlich Hochsommer. Baby A erholt sich körperlich schnell von der OP. Es lässt mich aber nicht an seine Narbe und redet für den Rest des Jahres davon, dass es ’nicht wieder ins Krankenhaus‘ will. Für die Psychohygiene werkele ich ein bisschen im Arbeitszimmer.
Thorsten Thorstensson arbeitet wieder. Mit Schwindel. Er hat weiterhin Arzttermine.
Das Lieblingsmädchen ist ein total entspanntes Kind. Es hat seit Wochen einen Stillrythmus nach dem man die Uhr stellen kann: 4 Stunden, tags wie nachts. 10 min pro Seite reichen ihm aus. Es ist sehr pünktlich und friedfertig. Es liebt den Kinderwagen und seinen Bruder. Das schönste Kind der Welt.
Thorsten Thorstensson eröffnet eine neue Kellerbaustelle und heuert Arbeitskräfte an: Der Keller bekommt eine feuchtigkeitsgesteuerte automatische Lüftung.
August
Im August hat Thorsten Thorstensson 3 Wochen Urlaub. Baby A verzichtet auch nachts auf die Windel und tagsüber auf den Mittagsschlaf. Das hat den Nachteil, das die Tage sehr viel anstrengender werden. Dafür geht es abends nach einer kurzen Eingewöhnungsphase pünktlich gegen 6 ins Bett und schläft dann 12 Stunden. Es bekommt sein erstes Fahrrad mit ‚Tramplern dran‘ und fährt einfach los. Wir fahren für eine Woche an die Nordsee, das Wetter spielt mit, das Lieblingsmädchen ist auch am Strand pflegeleicht und fröhlich und Baby A fährt mit einem Leihfahrrad. Alles ist besser in Flip Flops.
Auch zu Hause ist das Wetter sommerlich. Baby A schafft den Mittagsschlaf ab. Das ist einerseits traurig, weil die Nachmittage damit unendlich viel anstrengender werden. Andererseits ist es toll, da Baby A nach einer kurzen Umgewöhnungsphase fortan zwischen 18:00 und 19:00 Uhr ins Bett geht und sich nicht mehr muckt. Thorsten Thorstensson hat weiterhin Arzttermine.
Baby A wechselt in die Ü3-Gruppe. Es gefällt uns nicht so richtig.
Ende des Monats feiern wir den Geburtstag meiner Schwester bei uns und unser Blutgerinnungsarzt stirbt.
September
Der letzte Termin bei der Babymassage steht an. Es ist fast dieselbe Zusammensetzung wie bei der Geburtsvorbereitung und ich habe mich mit einigen Frauen und Kindern angefreundet.
Wir besuchen Rodger Hodgson. Der Ansager der Provinzbühne hat einige Probleme mit diesem Namen.
Baby A macht beim Burglauf den ersten Platz in seiner Altersklasse und gewinnt eine Urkunde und eine Medaille. Das Treppchen ist ihm suspekt.
Thorsten Thorstensson eröffnet drei neue Baustelle und heuert Arbeitskräfte an. (Gemäß Deichkind’schem Theorem: ‚Alles muss man selber machen lassen.‘) Der Dachboden wird runderneuert, damit die Mäuse es im kommenden Herbst/Winter kuschelig haben, das Carport bekommt ein Glasdach und das Badezimmer eine feuchtigkeitsgesteuerte automatische Lüftung (Das kommt Ihnen bekannt vor? Korrekt!). Baby A fragt interessiert: ‚Wann schreist Du denn?! Du bist doch ein Schreiner!‘
Die Schnullerfee kündigt sich an, darf aber noch nicht kommen. Ich bekomme ein neues Smartphone. Thorsten Thorstensson auch.
Die Kindergartensituation wird immer schlimmer. Es gefällt uns nicht.
Oktober
Der Oktober hält einen Knaller bereit. Am Abend vor dem 03. Oktober bekomme ich einen Anruf und es kommt zu einer kleinen Kernschmelze der Kategorie ‚Kommt in den besten Familien vor‘. Die Notfallmaßnahmen kosten mich den gesamten Monat. Thorsten Thorstensson hat eine Woche Urlaub, er sieht mich so gut wie gar nicht und ist not amused.
Die Aufräumarbeiten werden wohl noch Jahre andauern.
Die Firma ruft an und sagt sowas wie: ‚Wir haben gehört, dass das Mutterschaftsgeld bei direkt vorausgehender Elternzeit vom Gehalt VOR der Elternzeit berechnet wird. Wir bräuchten da noch ein paar Anträge.‘ Ich verschicke Anträge und eine Danksagungskarte.
Die Schnullerfee kommt und nimmt Baby As Schnuller mit. Sie lässt ein Geschenk da und Baby A ist zufrieden.
Das Lieblingsmädchen wird 6 Monate alt und ich unternehme für drei Wochen den täglichen Versuch, Beikost ins Kind zu bringen. Vergeblich.
Die Kindergartensituation spitzt sich zu. Es gefällt uns überhaupt nicht.
Die Glasdachrechnung kommt und Thorsten Thorstensson muss sie bezahlen. Die Regel ‚Wer bestellt bezahlt‘ findet er doof.
November
Im November ziehe ich mich vom Schlachtfeld zurück. Mein Verständnis und meine Geduld sind aufgebraucht.
Eine sehr große Investition kündigt sich an. Torsten Sträter kommt in unsere Stadt und wir gehen hin.
Ich stelle mich mit einer Freundin in die Warteschlange zum Spiegelburg-Lagerverkauf. Letztes Jahr sagte ich: Nie wieder. Dieses Jahr fällt mir wieder ein warum. Das Lieblingsmädchen verbringt den Tag bei Oma. Ungeplant ist, dass es das Fläschchen komplett verweigert. Es trinkt 9 Stunden lang: Nichts.
Ich stelle die Beikostversuche ein. Das Lieblingsmädchen bleibt voll gestillt. Es hat seinen traumhaften 4-Stunden-Rythmus seit langer Zeit eingestellt zugunsten eines unzuverlässigen 2 bis 3-Stunden Systems. Dafür braucht es pro Seite nur noch 5 Minuten. Damit kann ich leben. Die B.rustw.arzen machen nur Mucken, wenn ich angeschlagen bin. Erholen sich aber dann relativ schnell wieder.
Wir fangen an, Plätzchen zu backen, einen Adventskranz und mehrere Adventskalender (einer für Baby A, zwei für die Omas und Opas) zu bauen.
Ich bekomme eine saftige Mutterschaftsgeld-Nachzahlung. (Yay!)
Ich überlege, wo und ob ich das Lieblingsmädchen für eine Fremdbetreuung anmelden soll. Darüber hinaus überlegen wir, ob Baby A wechseln soll, denn die Kindergartensituation ist für uns nicht mehr zufriedenstellend.
Dezember
Wir besuchen unseren Dorfweihnachtsmarkt (und sonst keinen anderen) und machen uns eine gemütliche Adventszeit. Abgesehen davon besuche ich kurzzeitig das Schlachtfeld und helfe aus, versuche mich aber weiterhin zurückzuhalten.
Wir bekommen zwei Kindergartenzusagen für beide Kinder. Wir sagen beim neuen Kindergarten zu. Beim alten ab. Baby A muss noch bis Juli im alten Kindergarten bleiben. Mal sehen, wie das wird. (Kurz darauf wird bekannt, dass sich das Jugendamt verrechnet hat und dass insgesamt 185 Kindergartenplätze in der Stadt fehlen. Die Flüchtlinge sind in diese Zahl noch nicht eingerechnet. Wir machen drei Kreuzzeichen.)
Ich mache den Bücherschrank 20 kg leichter, wir bekommen Weihnachtspost (DANKE! Vielleicht schaffen wir es nächstes Jahr auch mal, ‚echte‘ Post zu verschicken…), unser Weihnachtsbaum ist heuer so groß, dass die Spitze gekappt werden muss, wir feiern Weihnachten, Baby A bekommt ‚genau, was ich mir gewünscht habe, Mama!‘, Das Lieblingsmädchen bekommt Spiegelburg-Lagerverkauf-Ausbeute, wie erwartet ist das Geschenkpapier das interessanteste.
Zu Silvester wundern wir uns über die vielen Idioten, die ihr Geld verböllern und machen uns Sorgen um unsere neuen Nachbarn.
Zusammenfassend war 2015 Zuviel.
Zuviele Ärzte, zuviel Krankheit, zuviele Krankenhäuser, zuviel Anspannung, zuviele Schmerzen, zuviel Angst, zuviel Aufregung. Und die ersten grauen Haare.
Es gab aber auch viel schönes. Ich habe neue (Selbst-)Erkenntnisse erlangt und neue Freundinnen gefunden. Und wir haben ein neues Familienmitglied, das die Gelassenheit mitbringt, die uns anderen fehlt und die vielleicht ein bisschen auf uns abfärbt. Die stillen Momente mit dem Lieblingsmädchen konnte ich genießen und seit der Operation ist Baby A nicht mehr krank gewesen. 6 Monate lang. Das war noch nie.
Für 2016 wünsche ich mir trotzdem Weniger.
23.12.2015 | 20:57 | alle tage | baby a | lieblingsmädchen | mjam | selbst gemacht | 1 kommentar
Die Adventszeit war ziemlich schön dieses Jahr. Wir haben Kerzen angezündet.
Einen Adventskalender befüllt. Und geleert.
Gebastelt.
Unter anderem: Anhänger für den Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz.
Gebacken.
‚Ja, Mama! Nägel!‘
Neuentdeckung dieses Jahr: Schokoplätzchen nach diesem Rezept. Omnomnom.
Verziert.
Gewartet.
Dosen gefüllt. (Und geleert.)
Ein Haus gebaut, wobei Baby A erstaunliche Fingerfertigkeit und Geduld bewies.
Uns auf dem Boden rumgerollt.
Krippenschafe schlafen gelegt.
Wetter genossen.
Kindergartenadventskalendertürchen geöffnet. ‚Mama! Ich hab ein Pinöppel-Buch bekommen!‘
Böse geguckt. ‚Mama! Du sollst nicht immer neue Kerzen auf den Adventskranz machen. Dann kommt das Christkind NIE NICHT!‘
16.07.2015 | 09:00 | baby a | lieblingsmädchen | kommentieren
Für die Schwester, die mir bei der Geburt von Baby F beigestanden hat (Und auch vorher. Und nachher. Und bei der Operation von Baby A. Und bei den diversen Blutuntersuchungen vorher. Und überhaupt.), habe ich auch ein kleines Fotoalbum gemacht.
So sieht das aus: