25.11.2012 | 19:55 | baby a | 2 kommentare
Heute bist Du schon ein halbes Jahr alt. Wahnsinn. Im letzten Monat hast Du so viel Neues gelernt. Und jeden Tag siehst Du anders aus. Manchmal kommst Du mir dann ganz fremd vor, so schnell änderst Du Dein Aussehen und Verhalten.
In den letzten Wochen hast Du etwas komisches gelernt und perfektioniert. Du machst so ein Geräusch, dass ich bisher bei noch keinem anderen Baby gehört habe.
So’n komisch Gelüt., sagt Oma.
Du machst Dich ganz gerade, spannst alle Muskeln an, drückst Knie und Ellbogen durch, wirfst die Arme stramm neben den Körper und lässt alle Luft stoßartig raus, indem Du ein wütend-energisches Geräusch machst. Das hört sich lustig an. Wir wissen noch nicht, was das genau bedeuten soll. Opa sagt: Döst Du Röllekes maken?! Ich wusste bisher nicht, was ‚Röllekes‘ bedeutet. Dein Opa meint, die Pferde würden ‚Röllekes maken‘, wenn sie übermütig sind und schnauben.
Übermut trifft es ganz gut.
Im letzten Monat hast Du gleich zwei Zähne bekommen. Beim ersten (unten rechts) hatten wir mehrere anstrengende Tage, beim zweiten (unten links) hatten wir dann eine sehr anstrengende Nacht und dann noch einen anstrengenden Tag. An einem anstrengenden Tag bist Du am liebsten auf dem Arm und sonst nirgendwo. Das machst Du lautstark und energisch klar. Überhaupt war die Zeit nach Deiner Taufe ziemlich anstrengend. Vermutlich, weil Du (oje) soviel gelernt hast. Wir haben dann versucht, Dir abends ein Fläschchen zu machen. das hast Du aber nicht gern getrunken und viel gebracht in Bezug auf ‚länger schlafen‘ hat es auch nicht. So haben wir es wieder abgeschafft.
Auf dem Wickeltisch bist Du kaum zu halten und drehst Dich vom Rücken auf den Bauch, um an alles heranzukommen, was Du siehst. Und auch vom Bauch auf den Rücken kannst Du Dich drehen. Das klappt aber nur, wenn Du nicht so lange darüber nachdenkst. Im Laufstall drehst Du Dich gern vom Rücken auf den Bauch, um eine Weile vor Dich hin zu spielen. Wenn es Dir dann aber zu anstrengend wird, fängst Du an zu meckern. Dann hast Du plötzlich wieder vergessen, wie man vom Bauch wieder auf den Rücken kommt.
Das Greifen wird immer geschickter. Du greifst nach allem, was Dir in die Finger kommt. Auch wenn es gar nicht in Deinem Blickfeld ist, schnappst Du es Dir und untersuchst es dann. Du wechselst das Spielzeug von einer zur anderen Hand und schaffst es inzwischen auch öfter, den Schnuller nicht nur herauszuziehen, sondern auch (richtig herum) wieder einzustöpseln. Überhaupt findest Du den Schnuller inzwischen gar nicht mehr so übel. Du lässt Dich damit schon manchmal ablenken. Das ist eine große Erleichterung.
Du bist immer noch ein kleiner Skeptiker, wenn Du in fremder Umgebungen oder Gesellschaft bist. Ein Lächeln muss man sich erst erarbeiten. Aber wenn Du erst aufgetaut bist, kannst Du auch mit anderen schon mal flirten und zeigst dabei Deine beiden Zähnchen und die niedlichen Grübchen.
Seit zwei Wochen bekommst Du mittags Brei. Im Moment gibt es Möhrchen-Kartoffeln-Apfelmus. Das kommt gut an. Nur die Spucktücher, die ich Dir als Lätzchen umbinde, leiden darunter. Beim nächsten Breikochen gibts Erbsen-Kartoffeln. Vielleicht macht das weniger Flecken. Heute abend versuchen wir mal Haferbrei. Hoffentlich schläft es sich damit besser. Diese Nacht war mal wieder nicht so toll:
19 Uhr ins Bett
21 Uhr stillen
00:30 Uhr stillen
01:30 Uhr stillen – ich schlafe in Deinem Zimmer ein
03:30 Uhr Du dockst an und trinkst, ich werde wach
06:00 Uhr stillen und danach: Ausgeschlafen!
Tagsüber schläfst Du nur sporadisch. Hier mal eine halbe Stunde. Und dann plötzlich 2 Stunden am Stück. Aber nie verlässlich und schon gar nicht immer zur selben Tageszeit oder gar jeden Tag.
Ich muss in den nächsten Wochen unbedingt das Putzzeug unter der Spüle und die Gläser aus den Unterschränken umräumen. Und die Steckdosen babyfingersicher machen. Es kann nicht mehr lang dauern, bis Du das mit dem Herumrollen raus hast. Und die Knie ziehst Du in Bauchlage auch schon gern unter die Hüfte, so dass es bis zum Krabbeln vermutlich auch nicht mehr lang dauert. Im Laufstall kannst Du jedes Spielzeug erreichen. Du drehst und wühlst einfach so lange herum, bis Du es in Händen hältst.
Du redest jetzt auch täglich mit uns. So sagtest Du eben sehr ernst ‚EieieieieideideiDAI!‘ zu mir. Gern quietscht Du dabei auch vergnügt. Wenn sich mehrere Leute am Tisch unterhalten und es etwas lauter wird, steigerst Du Deine Lautstärke ebenfalls. Du hast eine sehr laute und tiefe Stimme. Die hattest Du aber von Anfang an. :-) Baden und Massieren sind immer noch Lieblingsbeschäftigungen. Aber wehe, es muss etwas über den Kopf und dann AUCH NOCH über die Arme gezogen werden! Ich gestehe, dass die Ohropax in diesem Monat zum ersten Mal zum Einsatz kamen.
Du wirst immer schwerer und nicht nur ich, sondern auch Thorsten Thorstensson klagt über Rückenschmerzen. Eigentlich wäre es schön, wenn Du bald selbst laufen könntest. ‚Und denken Sie dran: Nicht über 5 kg heben!‘ Du trägst Größe 74 und wir brauchen jetzt die letzten Windeln der Größe 3 auf. Den Kinderwagen findest Du zwischendurch immer noch doof. Vorzugsweise dann, wenn ich allein mit Dir unterwegs bin und natürlich immer erst dann, wenn wir genau den Punkt auf unserer Spazierrunde erreicht haben, der am weitesten vom Ausgangspunkt entfernt ist. Auf dem Arm bist Du sofort wieder still. Ich habe den Bezug vom Sportsitz gewaschen und überlege, den Kinderwagen nun bald umzubauen. Vielleicht findest Du den Sportsitz besser als die Babyschale, weil Du dort einen besseren Rundumblick hast?
Nachtrag: Der Haferbrei wurde kategorisch und lautstark abgelehnt. Ich habe 20 Gramm Schmelzflocken mit 200 ml Vollmilch aufgekocht und 20 Gramm Apfelmus untergerührt. Ich fand’s sehr lecker. Du nicht so. Was nun? Soll ich morgen nochmal Haferbrei anbieten vielleicht mit mehr Obst oder mit Banane statt Apfel oder lieber was anderes. Zwieback-Banane? Vielleicht lags auch daran, dass Du schon zu müde warst.
Unsere Kleine ist heut 6 Monate alt. Und seit gestern Abend hat sie den „dreh“ raus. Ist nur ärgerlich wenn man sich nicht zurückrollen kann. Unsere Maus ist jetzt schon so drauf, das sie nachmittags keine Flasche mehr möchte. Lieber ein bißchen Brei. Das geht mir jetzt schon fast zu schnell. Dann bekommt sie nur noch das Morgen-Fläschchen und das gibt der Papa ihr. Die werden so schnell groß……
Das gleiche Problem hat Baby A auch: Auf den Bauch drehen geht ganz schnell. Aber zurück geht nicht immer. Da muss man meckern. Laut. :-)
Baby A isst mittags so 90 bis 120 Gramm Brei, will danach aber auf jeden Fall noch gestillt werden. Und abends gibts Hafer-Milch-Früchte. Das schmeckt ihm auch, aber er will dann trotzdem noch gestillt werden. Ist also im Moment alles nur Zusatzaufwand für mich. Tagsüber bekommt es 5 Stillmahlzeiten plus die zwei Breimahlzeiten und nachts noch drei Tankstopps. Davon sind aber zwei eigentlich nur Rumnuckeln. Vielleicht die Zähne? Oder ein Schub? Oder das geht jetzt einfach ewig so weiter…
Resignierte Grüße :-)