12.10.2011 | 20:06 | welt retten | kommentieren
Heute, 7 Monate nach Fukushima, beschreiben meine 12 von 12 wie ich mir einen echten Atomausstieg vorstelle.
1. Ausstieg so schnell wie möglich. Nicht erst 2022. 2022? Das sind 11 Jahre! Gestern habe ich noch mit jemandem gesprochen, der meinte: ‚Die Kraftwerke sind doch schon alle abgeschaltet. Wir haben doch einen Ausstieg.‘ Leider stimmt das nicht. Es sind noch 9 Reaktoren in Betrieb. Erst 2022 werden alle deutschen Kraftwerke (für die Stromproduktion) abgeschaltet sein.
Greenpeace sagt: 2015 ist möglich. Worauf warten?
2. Keine Urananreicherung in Deutschland. Das wäre nur konsequent.
3. Keine weiteren Prozessschritte der Brennelementeherstellung in Deutschland.
4. Atomstromimporte verbieten. So wie Österreich es vormacht.
5. Keine Forschungsgelder für Kernforschung. Man würde vermuten, dass das die einzig logische Konsequenz aus einem vollständigen Ausstiegsgedanken ist. Nicht für unsere Regierung: Die Forschungsgelder wurden angehoben.
6. Forschungsreaktoren stilllegen.
7. Keine milliardenschweren staatlichen Förderungen von Atomtechnologieexporten ins Ausland mittels Hermesbürgschaften.
8. Haftpflicht für Atomanlagen. Wer haftet für die Schäden, die ein Atomkraftwerk anrichten kann? Du!
Was Du selbst tun kann:
9. Den eigenen Atomausstieg vollziehen. Warum weiterhin teuren Atom- und Kohlestrom beziehen? Zu echtem Ökostrom wechseln und sogar Geld sparen. Z.B. hier: www.naturstrom.de
10. Weitersagen! Andere vom eigenen Atomausstieg überzeugen.
11. In erneuerbare Energien investieren. Natürlich kann nicht jeder zum Solaranlagenbesitzer werden. Aber es gibt Möglichkeiten, sich beispielsweise an Bürgerwindparks oder größeren Gemeinde-Solaranlagen zu beteiligen. So produziert der eigene Anteil an einer solchen Anlage sehr schnell mehr Energie, als man selbst verbraucht. Sei Teil der Lösung, nicht des Problems!
12. Strom sparen. Das geht uns alle an. Tausche Deine Glühbirnen durch Energiesparlampen aus. Zum Beispiel von hier: CO2 Kampagne. Benutze abschaltbare Steckdosenleisten, um die Stand-By-Verbräuche zu minimieren: TV, Receiver, Spielekonsolen, Musik-Anlagen, PC…
Achte beim Neukauf von Elektrogeräten auf die Energieeffizienz. Aktuelle Angebote zu den häufigsten Haushaltsgeräten mit Vergleich der Energieeffizienz findest Du hier: Eco Top Ten
Hier kann man noch beliebig weitermachen – und das werde ich sicher auch. :-)
Wichtig finde ich nur, dass man wenigstens mal anfängt. Also sich nicht in Kleinkram verzetteln (‚Soll ich nun den Apfel aus Chile kaufen, der um die halbe Welt geflogen wurde, oder entscheide ich mich für den heimischen Apfel, der 8 Monate energieintensiv gelagert wurde?‘), wenn man noch nicht mal den eigenen Stromverbrauch kennt. Oder den Preis, den man für den eigenen Strom zahlt. Oder die Zusammensetzung des Stroms, den man bezieht.
Less q.q – more pew pew!
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