12.08.2013 | 17:32 | baby a | feierei | neben meinem bett | selbst gemacht | wort schatz | 2 kommentare
Ich habe meine Internetidentität vernachlässigt, weil ich zu sehr mit dem echten Leben beschäftigt war. Sommer. Geburtstage. Festplattencrashs. So Sachen halt. Deshalb hier ein kurzes (harhar) Rundum-Update.
hat weiterhin 16 Zähne, obwohl es zwischendurch immer wieder unter offensichtlichen Zahnungssymptomen leidet. Vielleicht wachsen die 16 Zähne auch nur und machen deshalb Probleme? Wer weiß das schon.
Es kann weiterhin nicht laufen. Also eigentlich könnte es schon. Aber es ist viel zu vorsichtig und traut es sich noch nicht zu. Ich finde das aber eigentlich nicht schlimm, denn so ist die Beulengefahr wesentlich geringer und ich muss nicht ständig hinter ihm herlaufen. Ich meine, das muss ich natürlich trotzdem. Aber wenn es läuft, stelle ich es mir noch anstrengender vor. Außerdem glaube ich, dass Krabbeln besser für die Rückenmuskulatur ist. Irgendwie dynamischer für den Rücken. Und Baby A hat einen ziemlich langen Rücken, der eine gute Muskulaturstütze gebrauchen kann. Wir wollen ja nicht, dass es so krumm wird, wie seine Mutter.
Es kann ein neues Wort sagen: Kuckuck. Das hat schon beinahe ‚Wawwa‘ abgelöst. Kuckuck bedeutet: ‚Kuckuck, hier bin ich‘ ‚Ich brauche (noch) mehr Aufmerksamkeit‘. Manchmal kuckuckt das Baby auch einfach nur so selbstvergessen vor sich hin. Dann hört man es aus irgendeiner Ecke leise ‚Kuckuck Kuckuck Kuckuck‘ vor sich hin sagen. Es übt ‚Hallo‘ zu sagen. Manchmal kommt es ganz klar raus. Oft hört es sich aber noch nach ‚HAA – HMWWW‘ an oder ‚HAAA – HUUU‘. Dabei schaut es immer ganz konzentriert auf meinen Mund wenn ich ‚Hallo‘ übertrieben deutlich artikuliere. Das ‚L‘ will noch nicht so gelingen. Und es sagt ‚Beeebie‘ oder manchmal ‚Baybiiii‘.
Es kann aufs Sofa klettern. Voller Stolz sitzt es dann da und hält in beiden Händen jeweils eine verbotene Fernbedienung. Macbook kindersicher aufs Sofa legen funktioniert also nicht mehr.
Baby A hat verschluckbare Kleinteile für sich entdeckt. Es sortiert am liebsten die kleinsten Teile meiner Bastelsachen. Ich muss dringend meine Lagerhaltung überdenken. Knöpfe, Holzbuchstaben, Scrabblesteine. Münzen aus dem Portemonnaie. Überhaupt alles, was man ein-, aus- oder umräumen kann. Es ist unser Verlorenmacher. Wir beten inzwischen regelmäßig zum heiligen Antonius. Vor kurzem war die Abdeckkappe vom Scharnier unserer Duschtür verschwunden. Ich habe sie vorgestern im Büro wiedergefunden. In einer Schublade eines Schubladenelements unter dem Schreibtisch…
Baby A wirft sich neuerdings gern theatralisch auf den Boden, um die Ungerechtigkeit der Welt zu demonstrieren. Dazu macht es sich ganz flach, streckt alle Viere von sich, legt den Kopf seitlich mit der Wange flach auf den Boden und weint herzzerreißend große Krokodilstränen. Zwischendurch hebt es den Kopf, um die Wirkung der Show zu überprüfen. Falls die Wirkung noch nicht ausreichend ist, wird weitergeheult.
Die ersten Karussellfahrten hat Baby A erfolgreich hinter sich gebracht. Es musste in dem kleinen Auto gleich zwei Lenkräder bedienen.
Durchschlafen scheint sich durchzusetzen. Das ist schön. Ausnahmen bestätigen die Regel. Wir hatten beispielsweise geplant, am Schützenfestmontag essen zu gehen. Also Thorsten Thorstensson und ich. Abends, wenn Baby A schläft. Leider wollte es aber nicht schlafen. Um 19 Uhr nicht. Um 20 Uhr nicht. Die Babysittergroßeltern meinten dann, wir könnten auch einfach das nichtschlafende Baby bei ihnen lassen und dennoch essen gehen. Das nichtschlafende Baby spielte also zufrieden und fröhlich im goßelterlichen Wohnzimmer vor sich hin als wir um 20:30 Uhr loszogen. Um kurz vor 22:00 Uhr waren es noch etwa 30 Grad, es wurde langsam dunkel, über allem lag der Duft von Zuckerwatte und gebrannten Mandeln, die Musik der Fahrgeschäfte wummerte durch die Luft und wir bogen in unsere kleine Straße ein. Da sahen wir alle Nachbarn im Kreis auf der Straße zusammenstehen. In der Mitte eine kleine Gestalt in Windeln, Body und Strümpfen auf rotem Bobby Car. ‚Wer ist das denn?!‘, fragte Thorsten Thorstensson nicht sehr einfallsreich. Tja, wer sollte das wohl sein? Ich kenne auf unserer Straße nur einen, der unter einem Meter groß ist…
Thorsten Thorstensson hat mich zu einem eBookReader überredet. Er meinte, dann könne er schlafen, während ich lese. Und ich muss sagen: Das funktioniert wunderbar. Endlich kann ich wieder mehr lesen. Tagsüber geht das nicht, weil Baby A es nicht toleriert, wenn ich mich mit etwas anderem beschäftige, als mit ihm. Und Abends ging das bisher nicht, weil Thorsten Thorstensson es nicht toleriert, wenn ich mich mit etwas anderem beschäftige, als mit ihm… Und eben, weil er bei angeschalteter Leselampe nicht schlafen konnte.
Ich habe erst den Kindle Paperwhite ausprobiert. Der funktionierte auch sehr gut. Aber die Fortschrittsanzeige gefiel mir nicht. Mit diesen komischen Positionsangaben will doch keiner was zu tun haben, oder? Außerdem war die Ausleuchtung beim ersten Gerät ungleichmäßig. Also Umtausch. Das zweite war auch nicht optimal. Also hab ich noch den Kobo Glo als Vergleichsgerät bestellt. Und der hat drei Vorteile: Gleichmäßigere Ausleuchtung, Seitenanzeige (Auch wenn die Seite im Buch nicht mit der Seite auf dem eReader übereinstimmt und man auf derselben Seite bleibt, selbst wenn man mehrfach umblättert. Das stört mich überhaupt nicht. Aber mit Seitenzahlanzeige ‚Seite 129 von 389‘ kann ich mehr anfangen als mit irgendwelche utopisch hohen Positionszahlen.) und vor allem ist keine Umwandlung ins Kindleformat nötig.
Zwischendurch habe ich noch ein (geschenktes) Analogbuch gelesen.
Irgendwie gings hier auch wieder um Kleinmädchenträume. Genau wie in Silber. Ich konnte aber nicht anders und habe mir die anderen zwei Bände dann auf den Kobo geladen und auch gelesen.
Die ganzen Sexszenen nerven irgendwann. Es langweilt. Ständig wird der Fortschritt der Geschichte unterbrochen. Das zweite Buch hat deutliche Längen. Und dieses ständige ‚er sah ja so gut aus‘ und ‚wie sich das Licht in seinen Haaren fing‘ und so weiter erinnert ein BISSchen an Edward Cullen. Unheimlich stark, unheimlich schön, unheimlich reich, unheimlich unheimlich. Aber ja, ich konnte trotzdem nicht aufhören. Ich lese digital schneller als analog. Keine Ahnung, woran das liegt. Und das Gerät ist so schön handlich, man bekommt keine eingeschlafenen Finger, wenn man es länger in der Hand hält.
Danach habe ich noch eine Empfehlung vom kinderdoc gelesen. Nicht viel Neues darin. Ganz gut fand ich das Kapitel übers Tragen. Das hat mir ein bisschen geholfen, meine frustrierenden Trageerfahrungen abzuhaken. Und das Kapitel übers Babyschwimmen. Dass man auf jeden Fall vorher auch das Baby duschen sollte, um die Bildung von Trichloramin einzuschränken. Ja, auch nichts Neues. Ich achte aber jetzt wieder verstärkt darauf.
Das Schicksal ist ein mieser Verräter ist ein gutes Buch. Auch wenn ich Leute kenne, die ein Jungendbuch nicht lesen würden, weil sie glauben, sie seien zu alt dafür oder das sei sonstwie nicht adequat. Da entgeht ihnen was.
Danach habe ich mir gleich noch einen der vorherigen Romane des Autors geholt. Auch sehr gut.
Und weil es grad so schön in die morbide Reihe passte hat Thorsten Thorstensson mir ‚ein ganzes halbes Jahr‘ gegeben. Der Originaltitel ist mal wieder viel passender als die deutsche Übersetzung. ‚Me before you‘.
Etwas flacher als die beiden Titel von John Green. Aber gut zu lesen.
Dann waren da noch mehrere Geburtstage.
‚Mit 80 000 Fragen um die Welt‘ für den zweitkleinsten Neffen. Dennis Gastmann schreibt wie er spricht, ich hab sehr gelacht. (Die Verpackung ist ein Zufallsprodukt und war nicht geplant. Ich schwör.)
‚Tschick‘ für die zweitkleinste Nichte. Auch sehr gut. Noch so ein Jugendbuch.
Und die drei Kerstin-Gier Edelstein-Romane für die kleinste Nichte. Plus Filztasche.
Dann war da noch die Goldhochzeit meiner Eltern. Als ich die Einladungen gemacht habe, sind mir einige der alten Bilder in die Hände gefallen. Und ich fand es schade, dass sie lieblos in irgendwelchen Fotostapeln vergessen würden, wenn sich niemand darum kümmerte. Also habe ich ein Fotobuch vorbereitet. Das war ein Haufen Arbeit, der mit mehreren Wäschekörben voller Analogfotos in unsortierter Reihenfolge anfing.
Fotos aussuchen, einscannen, sortieren, nachbearbeiten, Seiten gestalten. 82 Seiten aus etwa 75 Jahren.
Zwischendurch habe ich unseren PC neu installiert, weil Windows mal wieder auf die Bremse trat. Alle Daten, die ich noch brauchte, habe ich auf eine externe Festplatte geschoben. Den Rechner neuinstalliert. Und anschließend funktionierte gemäß Murphy die Festplatte nicht mehr. Ich musste dann schmerzlich feststellen, dass ich die Fotos eben doch nicht auch noch auf der zweiten Festplatte oder dem Mac hatte. Zumindest nicht alle. 7 Monate Baby A Fotos. Futsch. Die Festplatte hatte eine externe Stromversorgung und gab einen leichten Schmorgeruch ab. 3 Tage lang habe ich laut geflucht. Vielleicht Überspannung durch vorbeiziehende Gewitter? Keine Ahnung.
Ein neues Netzteil konnte nicht helfen. Der lokale PC Händler konnte nicht helfen. Der Festplattenhersteller empfahl, ein Datenrettungsunternehmen zu bemühen. ‚Aber die, mit denen wir zusammenarbeiten, sind sicher nicht die günstigsten.‘, warnte der Servicemitarbeiter. Der lokale PC Händler sprach von einem drei- bis vierstelligen Betrag.
Über diesem Dilemma geriet mein Fotobuchprojekt in Verzug. Auch weil Baby A sich immer dann, wenn ich dachte ‚Gut, jetzt schläft es für mindestens zwei Stunden.‘, schon nach 25 Minuten wieder meldete…
Das Ende vom Lied ist, dass ich die Festplatte am Donnerstag mit der Bakfiets und Baby A zur Post brachte (weil die Postfiliale in unserem Dorf gerade Sommerferien macht…) und schon am Freitag eine positive Nachricht bekam. Alle Daten können vollständig wiederhergestellt werden. Es ist nach Verhandlungen immer noch ein deutlich dreistelliger Betrag aber Hauptsache ich habe Baby As Fotos zurück.
Das Fotobuch habe ich übrigens am Montag Mittag in Auftrag gegeben und am Freitag morgen um 9 lag es auf meinem Schreibtisch. 3 Tage Produktion, 1/2 Tag Versand. Pixum schreibt auf der Internetseite für das Buch in dieser Qualität von 5 bis 7 Tagen Produktion plus 1 bis 3 Tagen Versand. Ich war auf jeden Fall sehr erleichtert über das gerade noch rechtzeitige Eintreffen des Pakets und bin hocherfreut über die Qualität. Die schwarzweiß-Aufnahmen, die ich eingescannt habe sind deutlich hochwertiger als die ersten Farbfotos. Manche Bilder haben im Fotobuch das dreifache Format wie das Original und man kann dennoch alles klar erkennen.
Meine Eltern wünschten sich zur Goldhochzeit einen Strandkorb. Weil alles etwas kurzfristig war, es unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten gibt (und so ein Monstrum wahnsinnig teuer ist) habe ich ein Modell für unser Geldgeschenk gebastelt. Die Anleitung stammt von Meike. Man kann sie im zugehörigen Onlineshop kostenlos herunterladen, wenn man sich registriert.
An diesem Wochenende bekommen wir Besuch aus dem Internet. Ich bin schon voller gespannter Vorfreude! :-)
*Posttitel hat nichts mit dem gleichnamigen Scrapbooking-System zu tun.
Hallihallo. Also jetzt muss ich hierzu was schreiben. Auch wenn der Blog schon älter ist.
Ich bin zufällig auf ihn gestoßen und habe angefangen ihn zu lesen. Jetzt ist es so, dass ich nicht mehr aufhören kann zu lesen. Ich komme aus dem schmunzeln und Lachen nicht mehr heraus. Ich habe teilweise sogar Tränen in den Augen (entweder vor lachen) oder wie gerade bei dem so liebevoll gestalteten Fotobuch. So viel Hingabe für jedes Detail. Kompliment.
Danke, Sandra! :-)