20.12.2017 | 08:00 | welt retten | kommentieren
Habt ihr schonmal plastikfrei verpacktes oder unverpacktes Toilettenpapier gesucht? Ja? Na, dann wisst ihr ja, wie schwierig das ist. Ich habe es bisher nur im unverpackt Laden gefunden und dort zu erhöhten Preisen.
Zum Geburtstag habe ich dieses Jahr aber etwas tolles bekommen. Etwas von dem Thorsten Thorstensson vorher behauptet hat, sowas bekämen wir NIENIENIENICHT. Und genau von ihm habe ich es geschenkt bekommen.
Tadaaa! Eine Popo-Dusche!
Jawohl. Denn was ist besser als plastikfreies Toilettenpapier? Genau: Gar kein Toilettenpapier.
Es hat auch nur 6 Monate gedauert, bis die Hygienebrause endlich installiert war. Wenn es einfach gewesen wäre, hätte ich es selbst gemacht. Aber leider gibt es in unserem Badezimmer keine frei zugänglichen Wasserleitungen. Und der Klempner tat sich sehr schwer mit diesem ‚Problem‘. ‚Sowas‘ hätte ja noch niemand jemals haben wollen. *gg* Und dann kam ich. Wenn ich gewusst hätte, wie lange die Installation MIT Klempner dauert, hätte ich es doch selbst gemacht.
Der Klempner wollte keinen normalen Duschschlauch verwenden, weil dieser nicht auf dauerhafte Druckbelastung ausgelegt ist. Daher musste es dann ein Druckschlauch sein. Einer war zu kurz, also zwei. Da der Druckschlauch aber eher steif ist, kein Gelenk hat (wie ein Duschschlauch) und sich der Duschkopf dann nicht frei drehen ließ, wurde noch ein zusätzliches Gelenk eingebaut. Dann noch ein Durchflussregulierer, der den Wasserdruck reduzieren sollte. Das tat er auch – aber nicht ausreichend. So musste ich den Druck immer an dem Absperrhahn für die Waschmaschine regulieren. Und jedesmal wenn ich waschen wollte, piepste die Waschmaschine beleidigt ‚Wasserzulauf prüfen‘. Das war dann auch kein Zustand. Am Schluss wurde es dann also doch ein Eckventil hinter der Waschmaschine. So, wie ich es von Anfang an wollte.
Ende gut, alles gut.
Wie benutzt man nun so eine Popo-Dusche? Eigentlich selbsterklärend: Popo abduschen, abtrocknen. Fertig. Wird garantiert sauberer als mit Papier. Ein Gefühl wie frisch geduscht!* Zum Abtrocknen habe ich für jeden Benutzer einen Waschlappen aufgehängt.
Natürlich gibt es im Bad trotzdem noch Papier. Man will ja seine Gäste nicht vergraulen. Auch Thorsten Thorstensson und Baby A tun sich noch etwas schwer mit der neuen Intimdusche**. Aber ich möchte nie mehr was anderes. Wenn ich mal ein neu geplantes Badezimmer bekomme, hat es genau so etwas: Einen Duschschlauch mit Popo-Dusche neben der Toilette.
Bisher sind die Kinder auch noch nicht auf die Idee gekommen, das Badezimmer damit unter Wasser zu setzen. Toitoitoi
* Im Gegensatz zum Werbeslogan einer bekannten Plastikbindenmarke – der wohl eher sowas wie: ‚Ein Gefühl wie in Frischhaltefolie gewickelt‘ bedeutet – kann man das hier wortwörtlich nehmen.
** Ja, das Ding hat viele Namen. Man kann nach allen im Internet suchen, denn im Baumarkt wird man sicher nicht fündig. Unsere Brause kommt aus dem Zero-Waste-Laden von Tante Olga. Tante Olga selbst hat ihre Popo-Dusche einfach mit einem Duschschlauch angeschlossen (sie hatte ja auch keinen Klempner zum Meckern da).