Am Freitag ist Baby A 6 Wochen alt geworden und ich war zur Nachsorgeuntersuchung bei meinem Frauenarzt: Alles prima. Sogar der Hämoglobinwert: 13,7 g/dl. Das ist super. Mein Körper ist anscheinend sehr regenerationsfreudig. Er will noch nicht abtreten. Die Ärzte hatten mir prophezeit, dass es zwei bis drei Monate dauern würde, bis die Blutwerte sich erholt haben. Vielleicht länger.

Die Müdigkeit kann ich also jetzt nicht mehr auf die verminderte Sauerstoffversorgung meines Hirns zurückführen. Sondern auf Schlafmangel. Yeah! *gg*

Baby A hat mir eine Blase auf die Brustwarze gesaugt. Ich wusste nicht, dass sowas möglich ist.
(Dinge, die ich nie herausfinden wollte II)

In der Nacht von Samstag auf Sonntag. Und ich habe geschrien vor Schmerz. Baby A trinkt nachts mit geschlossenen Augen. Dann wird es gar nicht richtig wach und man kann es problemlos wieder in sein Bettchen packen. Als ich aber so geschrien habe, musste es doch mal kurz nachsehen. Mit großen verwunderten Augen hat es mich beobachtet – und weitergetrunken. Unbeirrbar.

Seit Samstag Nacht pumpe ich also links ab, weil Anlegen wirklich nicht mehr geht. Die linke Brustwarze ist mein persönlicher Problembär. Die rechte ist eine ’normal sich verhaltende‘ Brustwarze. Komisch, das.
Das Abpumpen ist sehr lästig. Pumpe säubern, Fläschchen säubern, Fläschchen warm machen. Das dauert ewig. Nachts ist man so auf jeden Fall wach. Also WACH.

Tipps, anyone?

Baby A trinkt gern. Ausführlich. Jede Stillmahlzeit dauert etwa eine Stunde. Rekord war einmal 1,5 h. Bei 7 bis 10 Stillmahlzeiten am Tag ist das schonmal ein 40 h Job plus Überstunden. Nicht eingerechnet sind da die Zeiten zum Bäuerchen-Schaukeln, Wickeln, Umziehen, Baden, Bespaßen und – natürlich – zum Herumtragen.

Im Liegen kann ich aber inzwischen prima einhändig lesen. Liegen geht besser wegen der körperlichen Erschöpfung (Anämie), weil Baby A dann nicht so leicht an die Narbe kommt und natürlich weil ich Baby A dann nicht (eine Stunde lang) tragen muss.

Jedenfalls: Lesen. Seit gestern liegt also dieses Buch neben unserem Stillplatz.

Selbsthilfe oder Selbstgeißelung? Mal sehen.

Thorsten Thorstensson geht jeden Tag zum Sport und ich kann noch nicht mal ohne Stöhnen aus dem Bett aufstehen. Frustrierend, das. Ich habe mir jetzt eine Rückbildungs-DVD bestellt. Entgegen dem Rat meiner Hebamme. Sie sagt, ich soll erst nach 12 Wochen mit Spocht (= Rückbildungsgymnastik) anfangen.

Die DVD hat mich gerade über die Rectusdiastase aufgeklärt. (Mit so einer Schwangerschaft lernt man noch was.) Bei einer Breite von zwei Querfingern darf ich die geraden Bauchmuskeln nicht trainieren. Bei einer Breite von einem Querfinger schon. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Diastase nun einen oder zwei Querfinger breit ist…

Hebamme Martina kommt vorbei. Sie wird von meinen Eltern reingelassen. Sie hört jemanden im Badezimmer und vermutet, dass ich das bin. Sie weiß auch nicht, dass Thorsten Thorstensson heute frei hat. Sie klopft an und tritt ein. Und erwischt Thorsten Thorstensson. Nackig. Großes Gelächter.

Dann: ‚Soll ich helfen? Ich bin doch zum Helfen hier!‘
Thorsten Thorstensson: ‚Nee, ich bin schon fertig!‘

Gestern zum ersten Mal nach Monaten wieder angezogen: Meine eigenen Hosen. Also nicht solche mit Schwangerschafts-Elastikbund. Sondern richtige Jeans. Und die ging sogar zu.

5 Wochen größter physischer und psychischer Belastung wirken besser als jede Brigitte Diät. (Nicht, dass ich jemals eine Brigitte-Diät ausprobiert hätte. Oder überhaupt eine Diät.) Stillen trägt sicher auch dazu bei. Baby A saugt mich aus. Dabei esse ich derzeit mehr als jemals zuvor im Leben. Sogar mehr, als in der Schwangerschaft. Und zwar mit Appetit.
Und nur gesundes Zeugs. Ich habe Appetit auf Vollkornbrot, Gemüse und Obst. Und überhaupt nicht auf Süßes. Während sonst jeden Tag mindestens ein N*ute*llabrot dabei war, habe ich jetzt schon 5 Wochen kein einziges mehr gegessen.

Ungeahnte Schmerzdimensionen.

Nein, mir bleibt nichts erspart. Baby A ist weiterhin unbeeindruckt und macht alles, um die Brüste leer zu halten.

schmerzt

(Ich hätte, bittedanke, gern mal einen Tag ganz ohne Schmerzen.)

Nach ‚Brustwarzen wund‘ folgt ‚Brustwarzen blutig‘.

(Dinge, die ich nie herausfinden wollte…)

Never ending story.

Auch ein Antibiotikahammer von 42 Infusionen hilft offensichtlich nicht langfristig gegen diesen hartnäckigen Virus. Und mein Immunsystem ist gerade ein offenes Scheunentor. *gnarf*

Salbei und Ingwer scheiden aus wegen Milchbildungshemmung. Irgendwelche Vorschläge?

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