22.01.2019 | 21:04 | baby a | wort schatz | kommentieren
Mama, wo ist Gott?
Ist Gott im Himmel?
Ist der größer als ein Haus? So wie ein Dinosaurier? Oder noch größer? Größer als die Sonne?
Warum kann man den nicht sehen?
Stimmen die Geschichten über Jesus? Hat der wirklich gelebt? Hat der das alles wirklich gemacht?
War das echt so mit den Engeln bei den Hirten? Wie ist der denn wieder auferstanden, wenn er doch tot war? Warum hat Gott ihn sterben lassen? Ist der jetzt bei Gott?
Mama, ich glaube, wenn man tot ist, ist man bei Gott und vielleicht ist das dann da so wie jeden Tag Geburtstag haben. Vielleicht macht Gott jeden Tag eine Party.
Mama, wie lange noch schlafen, bis ich mit M. verabredet bin?
Mama, kann jeder wieder auferstehen, wenn er tot ist?
Aber, die ganzen Geschichten über Jesus und Gott, die können auch einfach erfunden sein, oder? Man kann das doch nicht WISSEN. Dann könnten das auch alles Märchen sein. Also ist es so: Vielleicht stimmt es und vielleicht aber nicht.
Mama, was ist heute für ein Tag? Und dann kommt Donnerstag, oder? Und wann ist Sonntag?
Mama, ist die Sonne größer als die Erde? Und größer als unser Haus?
Und der Mond? Ist der größer als die Sonne?
Und die Sterne? Die sind aber auch kleiner, oder? Aber die sehen viel kleiner aus!
Mama, wie lange noch schlafen bis Sonntag ist?
Mama, noch neunmal schlafen, dann ist der Monat zu Ende.
Mama, Herr Sonntag ist so stark, der kann ein Haus hochheben!
Mama, wann kommt eine Sonnenfinsternis?
Warum fallen die Leute in China nicht von der Erde runter, die stehen doch auf dem Kopf!
Und warum merken wir nicht, dass die Erde sich dreht?
Mama, warum kann man im Weltraum nicht atmen? Und wie lenkt man da?
Mama, wo müssen die Zeiger sein, wenn M. kommt?
Mama, war das ein echtes Huhn? Ich möchte das nicht essen.
Mama, und wenn das Baby aus dem Bauch rauskommt, tut das weh? Hast du da geweint?
Mama, was ist ein Asteroid? Und wenn einer auf die Erde fällt? Und wenn der NICHT verglüht? Und wenn man den auf den Kopf kriegt?
Mama, was heißt ‚Heiho‘ auf Französisch? Aber Du kannst doch französisch! Hast Du das in der Schule nicht gelernt?
Mama, hört das Weltall nie auf? Aber das kann man nicht wissen, ne?
Mama, ich hab einen Brief für Papas Geburtstag geschrieben, guck mal!
Mama, tut mir leid!
– Was denn?
Dass ich den nicht für Dich geschrieben habe!
18.12.2018 | 08:27 | alle tage | baby a | kommentieren
Der Schulweg von Baby A ist nicht lang. Etwa 500 Meter.
500 Meter bieten allerdings unendlich viele Möglichkeiten, Tretminen zu platzieren.
Ich habe nichts gegen Hunde. Aber Hundemenschen…
Ich bin auf dem Weg zur Schule, um Baby A abzuholen. Es ist kurz nach halb 12. Neben dem Fluss gibt es einen Rad-und Fußweg, der an eine Grünfläche mit großen Bäumen angrenzt.
Ein Hundemensch hält in der einen Hand eine Leine, in der anderen ein smartes Telephon. Er spricht mit dem Telephon. Am anderen Ende der Leine hängt ein schwarzer Mischling, der die Hinterbeine in Anhock-Spreiz-Stellung und sein Gesäß Richtung Erde bringt. Er kackt nicht direkt auf den Weg, sondern etwa 5 cm daneben auf den Rasen.
Der Hundemensch spricht weiter mit dem Telephon. Ich nähere mich dem Gespann. Ich verlangsame meinen Schritt. Der Hundemensch bemerkt mich, spricht aber weiter mit dem Telephon. Ich bleibe stehen. Der Hundemensch ignoriert mich. Ich stehe. Er sieht mich an. Ich schaue.
Er spricht. Er lauscht. Er schaut. Ich schaue auf ihn, auf den Mischling, auf den Haufen. Er sagt: ‚Ich mache das gleich weg.‘
Ich denke: ‚Ja, sicher.‘ Und bleibe stehen. Er spricht mit dem Telefon. Er unterbricht sich, sagt: ‚Ich mache das gleich weg.‘ Ich warte. Ich schaue auf die Uhr. Ich muss Baby A abholen. Ich gehe.
Auf dem Rückweg: Der Haufen. Unangetastet.
07.12.2018 | 21:37 | baby a | kommentieren
Ich begleite Baby A jeden Tag zur Schule und hole es von dort wieder ab. Auf dem 500 Meter langen Weg sind zwei Hauptverkehrsachsen zu überqueren. Beide Übergänge sind mit Ampeln versehen.
Jeden Tag sehe ich Rotlichtverstöße. D.h. jeden Tag fährt mindestens ein PKW über eine rote Ampel. Und ich meine nicht eine gelb-rote Ampel, sondern eine rote.
Die Grünphase für die Fußgänger beginnt fast zeitgleich mit der Rotphase für die Autofahrer. Die Grünphase für die Fußgänger ist sehr knapp. Wenn man nicht gleich losläuft, kommt man nicht rüber, ohne dass die Ampel wieder auf rot springt.
* Es ist kurz vor Mittag, als ich Baby A abholen will. Ich bin – wie fast immer – zu Fuß unterwegs und stehe an der Fußgängerampel. Weit und breit ist kein Auto in Sicht, ich drücke trotzdem den Anforderungsknopf. Schließlich habe ich Vorbildfunktion und stehe direkt vor der Schule. Das Grünlicht springt für den Autoverkehr an.
Ein Fahrzeug kommt mit überhöhter Geschwindigkeit angerast. Ich höre es schon, bevor ich es sehen kann. Ab Ortseingangsschild gilt hier eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h. Das scheint dem Fahrer nicht bekannt zu sein.
Als die Ampel auf gelb springt, gibt er nochmal extra Gas. Er ist in Sichtweite. Ich mache einen angedeuteten Ausfallschritt auf die Straße. Ziehe den Fuß natürlich zurück. Bin ja nicht lebensmüde.
Der Fahrer geht voll auf die Bremse. Der schwarze BMW-Kombi kommt mitten auf dem Fußgängerüberweg, weit hinter der Haltelinie stotternd zum Stehen. Wäre ich bei grün losgegangen, so wie Baby A es tun würde, könnte ich das hier nicht mehr schreiben.
Ich gehe betont langsam über den Fußgängerüberweg und an dem Fahrzeug vorbei. Ich schaue dem Fahrer in die Augen und zeige ihm zwei ironische Daumen hoch. Leider präge ich mir das Kennzeichen nicht ein**. Als ich an ihm vorbei bin, zeigt er mir auch einen Daumen hoch und gibt Gas. Natürlich ist die Ampel noch rot.
* Das war vor einem Monat. Vor zwei Wochen wurde vor der Schule ENDLICH eine 30er Zone eingerichtet. Das Schild steht aber sehr nah vor der Ampel. Mir scheint, viele übersehen es. Die Schilderdichte ist an dieser Straße auch ziemlich hoch. Viele Autofahrer glauben immer noch, sie müssten Gas geben, sobald die Ampel Gelb wird.
** Nach diesem Vorfall habe ich mit dem Kreispolizeidezernat telefoniert. Der Polizist gab mir den Hinweis, dass das Kennzeichen für eine Anzeige nicht ausreicht. Man muss außerdem bezeugen können, wer am Steuer saß. Der Fahrzeughalter kann behaupten nicht gefahren zu sein. Dann kann er Gegenanzeige wegen übler Nachrede stellen. Selbst wenn man bezeugen kann, dass der Fahrzeughalter gefahren ist, kommt es immer noch auf den Richter an, ob er eine Schuld erkennt oder nicht. (Und bei meinem Glück, was Richter angeht…)
04.07.2018 | 23:04 | baby a | selbst gemacht | kommentieren
{unbezahlte Werbung, da Marken erkennbar sind}
Baby A ist nach den Sommerferien ein Schulkind. So richtig kann ich das immer noch nicht fassen.
Im letzten Kindergartenjahr haben sich die GROBIDUs (GROßBIstDU = Vorschulkinder) wöchentlich getroffen und es wurde gemalt, gebastelt und geforscht. Sie haben zusammen ein Theaterstück, die Feuerwehr und die Polizei besucht, wurden vom DLRG besucht, es gab über mehrere Wochen ein Selbststärkungstraining. Sie erkundeten das Heimatmuseum*, machten Führungen durchs Dorf und besuchten auch mehrfach die Schule. Außerdem gab es im Herbst und im Frühling noch jeweils eine Waldwoche, was Baby A und ich besonders toll fanden.
Ich bin wirklich beeindruckt, was unser Kindergarten in diesem letzten Jahr alles möglich gemacht hat. Auch sonst habe ich es nie bereut, dass Baby A 2016 den Kindergarten wechselte. Es war natürlich nicht alles rosig, aber insgesamt hatte ich immer ein gutes Gefühl, Baby A zum Kindergarten zu bringen. Und Baby A selbst hat die Zeit auch sehr genossen.
Um uns für all das zu bedanken, haben Baby A und ich gebastelt.
Supererzieherinnen gezeichnet…
…und mit wasserfestem Stift nachgefahren.
Zusammen haben wir bunte Aquarellhintergründe mit Filzstiften gestaltet. Wie das geht, habe ich hier schon erklärt.
Baby A hat die Farbwahl beim colorieren übernommen. Selbst ausmalen wollte es nicht.
Ich habe sowohl die Supererzieherinnen als auch den Hintergrund für die bessere Haltbarkeit laminiert. So lassen sie sich später besser vom Geschenk abnehmen und aufbewahren.
Mit Abstandsklebepads ergibt sich ein schöner dreidimensionaler Effekt.
Den leckeren Tee wollte ich ursprünglich as-is verschenken. Aber dann kam mir die Aufschrift ’30 Jahre gute Laune‘ doch irgendwie wie ein Urteilsspruch vor. Wer will das schon? Deshalb wollte ich die Aufschrift dann irgendwie überdecken und so kam es dann zu dieser Idee.
Ich bin im Loslassen noch nicht sehr gut. Aber ich konnte dieses Jahr schon an einigen Übungsobjekten trainieren und es wird immer besser. Daher: Immer schön auf das Positive in der Vergangenheit schauen und sich freuen, wenn Platz für Neues da ist.
* Wer hier auch an den unseligen Horst denken muss: Er hat damit nichts zu tun.
25.06.2018 | 23:21 | baby a | feierei | lieblingsmädchen | selbst gemacht | kommentieren
Immer wenn sich der schlimmste Tag meines Lebens jährt, verfalle ich in wildes Übersprungsgebastel. Pünktlich meldet sich auch meine Narbe wieder.
Baby A hatte sich einen Dinosauriergeburtstag gewünscht. Mit Dinosauriern hatten wir bisher nicht viel am Hut – aber gut. Sein Geburtstag, seine Entscheidung. Also bastelte ich erstmal eine Einladung. Digital, so musste ich nicht vom Sofa aufstehen.
Ich habe die Dateien einfach auf Fotopapier ausgedruckt, auf beide Seiten einer festen Pappe geklebt, mit Empfängernamen versehen und dann hat Baby A die Einladungen stolz an seine Freunde verteilt.
Natürlich verbot es sich, neue Plastikdinosaurier zu kaufen. Statt dessen entschloss ich mich, gebrauchte Tierchen zu adoptieren und wurde bei Kleinanzeigen schnell fündig.
Die großen Tierchen sollten als bespielbare Tischdeko dienen und die kleineren wollte ich in Luftballons stecken, mit Wasser befüllen und zu Tiefkühldinoeiern machen. Leider ging der Plan nicht auf, da die kleineren Dinos ziemlich groß waren und absolut nicht in unsere Luftballons passen wollten. Also fuhr ich in die Stadt, um nach Alternativen zu suchen. Ich fand Riesenballons. Damit konnte ich dann den Dino-Ei-Plan umsetzen.
Das war besonders wichtig, da ein Dino-Ei explizit auf Baby A’s Wunschzettel stand.
Nun hatte ich also noch Riesenluftballons übrig und so bastelten wir zusammen adipöse Riesenballondinos.
Zu später Stunde am Vorabend des Geburtstags hingen dann die Dinosaurier an der Wohnzimmerdecke.
Zumindest für kurze Zeit. Adipöse Dinosaurier fallen nämlich schnell der Gravitation zum Opfer. Das muss man wissen… ;-)
Im Hintergrund sieht man ein verpacktes Geschenk. Das Konzept Geschenke ohne Geschenkpapier geht in unserem Haushalt voll auf. Die Tücher sind weiter in Verwendung.
Später fanden sich die Luftballondinos dann in der Outdoor-Deko. Die Dinosaurier-Expedition konnte nämlich glücklicherweise im Garten stattfinden.
Als alle Gäste eingetroffen waren, gab es erstmal Kuchen und alle Gäste durften sich eine Dinosauriermaske basteln. Ich hatte die Augenlöcher bereits herausgeschnitten und auch die Löcher für das Gummiband vorgeschnitten und mit Klebeband verstärkt. Die Kinder durften dann ausmalen und -schneiden. Manche waren ganz eifrig bei der Sache…
Dann wurde natürlich erstmal eine Runde ‚wilde Dinosaurier‘ gespielt.
In dem schlauen Dinosaurierbuch, aus dem die Masken stammten, fanden sich auch einige Hinweise auf eine nahegelegene Ausgrabungsstelle. Ganz in unserer Nähe sind nämlich kürzlich echte Dinosaurierknochen gefunden worden – muss man wissen. Und zwar in sandigem Boden. Eventuell wäre da doch auch bei uns etwas zu finden. Schon kurz nach den ersten Hinweisen waren die Expeditionsteilnehmer auf dem Weg zur markierten Ausgrabungsstelle.
Und tatsächlich! Sie wurden schnell fündig.
Das gefundene echte Saurierskelett wurde in Windeseile zusammengesetzt.
Einige Ausgrabungsteilnehmer machten dann erstmal eine kurze Pause nahe der Ausgrabungsstelle.
Zwischen den geplanten Aktionen hatte ich extra viel Zeit für Freispiel eingeplant. Erst, wenn die Abenteurer über Langeweile zu klagen begannen oder das Spiel ins Stocken geriet bot ich etwas an.
Wir fanden in dem Dinobuch noch einen uralten Dinosaurierbrief, in dem uns berichtet wurde, dass die Sonne sich verdunkelt hatte. Es war furchtbar kalt geworden auf der Erde. Viele kleinere Tiere waren schon ausgestorben. Das Essen wurde also knapp. Ja, es war sogar so kalt geworden, dass die Dinosaurier-Eier einfroren! Kann man sich sowas Schreckliches vorstellen?! Der Dinosaurier-Papa bat uns seine Dinosaurier-Babys aus ihren Eierschalen herauszuhelfen und sie aufzutauen. Aber dazu mussten wir die gut versteckten Eier erstmal finden! Unter einem Baum mit grünen Früchten sollten sie liegen…
In der Kiste mit den Dinoeiern fand sich auch Eis am Stiel für jeden der Forscher. So ein Glück!
Zunächst beschloss man, die Eier auf den von der Sonne erhitzten Gehweg zu legen.
Man beobachtete das Schmelzen und stellte schonmal Vermutungen über Art und Aussehen der Babydinosaurier an, während das Speiseeis sichtlich schneller in den Mündern verschwand.
Später kam die Idee auf, die Dinoeier im Wasser schmelzen zu lassen.
Unter anderem stellten die Forscher fest, dass eisförmige Dinosauriereier auf Wasser schwimmen.
Einem der Forscher fiel sein Ei zu Boden und ein Stück des Eises brach ab. Das brachte ihn auf die Idee, sein Ei gegen einen Baumstamm zu werfen, um es auf diese Weise zu zerkleinern. Meine Bedenken, dass dies dem Baby womöglich schlecht bekommen würde, wurden abgeschmettert.
Kurz bevor ich entschieden einschreiten wollte, da auch die anderen Forscher Interesse an dieser Form der Babydinobefreiung zu zeigen begannen, brach mit einem Stück des Dinosauriereis auch der dünne Hals des Babydinosauriers ab.
Der Forscher war etwas betreten, versteckte dies aber unter einem entschuldigend-verschmitzten Lächeln.
Die anderen Forscher beschlossen, das dies wohl doch eine zu rabiate Art war, die Babys zu retten. Sie blieben bei der Wassermethode.
Zum Abschluss der erfolgreichen Dinosaurierexpedition gab es Pommes und Chicken Nuggets. Jeder der Forscher durfte sein Dinosaurierbaby, seine Maske und ein Pixi-Wissen-Dinosaurierbuch mit nach Hause nehmen.
Der Forscher mit dem zerbrochenen Dinosaurierbaby hatte beim Gehen ein anderes Dinosaurierbaby in der Hand. Ich wollte ihm sowieso eine heile Dinofigur geben, denn wir hatten ja noch reichlich davon. Ich fragte, ob er nicht ein anderes Baby gehabt habe. ‚Doch, aber ich habe mit dem Lieblingsmädchen getauscht. Die wollte das!‘ Das fand ich sehr amüsant.
Als ich am nächsten Tag das Lieblingsmädchen fragte, ob es seinen Dinosaurier eingetauscht habe, bestätigte es. ‚Ja, Mama! Aber ich wollte das gar nicht!‘
Dieses Jahr konnte der gewiefte Forscher das noch machen, denn er kennt sich mit dreijährigen kleinen Geschwistern aus. Ich fürchte, nächstes Jahr kommt er nicht mehr damit durch.
Das war eine sehr erfolgreiche Party und ich habe mich echt am Riemen gerissen, denn ich hätte noch 1024 mehr Ideen gehabt. Aber so blieb immer noch genug Zeit zum Fachsimpeln und Spielen und es war alles sehr entspannt.
23.05.2018 | 13:20 | alle tage | baby a | kommentieren
Vor dem Pinguinbecken stehen wir. Die Kinder staunen, denn man kann durch die dicke Glasscheibe die Pinguine sowohl unter Wasser als auch über Wasser sehen. Die Brillenpinguine flitzen durchs Wasser und kommen immer wieder neugierig an die Scheibe und betrachten die Beobachter. Schön ist auch die Lichtbrechung an der Wasseroberfläche zu sehen.
Neben uns steht ein älteres Paar.
Sie zu ihm: ‚Guck mal, was die für komische Haut haben.‘
Er: ‚Nä! Dat is Fell.‘
Sie: ‚Echt?‘
Er: ‚Ja klar, sind doch Säugetiere.‘
Sie: ‚…‘
Er: ‚Leben doch an Land.‘
Sie: ‚Ja. Aber auch im Wasser.‘
Er: ‚…‘
Sie: ‚Vielleicht auch Fische. Guck doch mal, wie die schwimmen können.‘
Er: ‚Ja, vielleicht. Irgendwie so dazwischen.‘
Baby A sieht sich erstaunt nach mir um: ‚Mama, das sind doch Vögel, oder?‘
Und in der Zeitung wird berichtet, dass Bäume angebohrt wurden. Löcher von 15 mm Durchmesser tief durch die Rinde bis in den Stamm. Es wurde eine Flüssigkeit eingefüllt. (Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, wurde eine Belohnung ausgesetzt.)
Und in der Zeitung wird berichtet, dass Passanten ein Rehkitz mit nach Hause genommen haben. Weil es da so allein am Waldrand lag. Das ist nicht der erste Fall dieses Jahr.
Und in der Zeitung wird berichtet, dass Rotmilane vergiftet aufgefunden wurden.
Menschen.
Manchmal möchte man einfach nur verzweifeln.
19.04.2018 | 11:02 | baby a | lieblingsmädchen | welt retten | kommentieren
So sieht mein idealer Wocheneinkauf aus: Bio, regional, saisonal und verpackungsmüllfrei.
Ausnehmen muss ich die Butter, die aber immerhin nur in Pergament verpackt ist und den Gummiring um die Petersilie. Und den Kassenzettel, den ich im Laden gelassen habe.
Ansonsten fällt bei diesem Einkauf kein Müll an, denn der Kartoffelsack, die Eierkartons und die Joghurtgläser werden zurückgebracht und wiederverwendet.
Ansonsten schwirren in meinem Hinterkopf gerade die Begriffe ‚arglistige Täuschung‘ und ‚Sittenwidrigkeit‘ herum. Ich habe die Replik auf die Klageerwiderung von VW schon beinahe ausformuliert. Aber ich will meinem Anwalt ja auch nicht die Arbeit abnehmen. Ich bin nicht sicher, ob man aus Schriftsätzen eines laufenden Verfahren zitieren darf. Dabei juckt es mich sooo in den Fingern. Da hättet ihr was zu lachen.
Naja. Vielleicht nach der Verhandlung. So lange müsst ihr euch noch gedulden.
Das Lieblingsmädchen war nun etwa 4 Wochen am Stück krank und ist heute zum ersten Mal wieder im Kindergarten. Baby A war letzte Woche ebenfalls krank aber diese Woche im Kindergarten. Gestern abend klagte er dann über ‚Backenschmerzen‘. Also Schmerzen an der Innenseite der Wange. Ich konnte nichts sehen. Es meinte dann, es habe sich am Mittagessen verbrannt und seither täte es weh. Wenn es abgelenkt war, waren die Schmerzen weg. Wenn Langeweile aufkam, wand es sich auf dem Boden. Baby A ist eine kleine Dramaqueen, daher weiß ich nie so genau, wie schlimm es nun ist. Aber es hat auch in der Nacht gejammert und so habe ich beschlossen, dass es heute zu Hause bleibt. Das Lieblingsmädchen wollte daraufhin dann auch zu Hause bleiben.
Vor dem Kindergarten traf ich eine andere Mutter, die auf die Schilderung der Symptome von Baby A sofort sagte: 6-Jahr-Molar. Gefühlt. Ja. Natürlich. Kopf -> Tischkante. Darauf wäre ich nie allein gekommen. Warum gibt es eigentlich zu so einem Kind kein Handbuch?!
Nachdem mir das klar wurde, habe ich Baby A überzeugt, doch im Kindergarten zu bleiben. Dort gibt es heute auch ein schönes Programm, welches es hoffentlich von seinen Schmerzen ablenkt.
06.01.2018 | 21:17 | baby a | welt retten | kommentieren
Die Sternsinger haben dieses Jahr unsere Haustür nicht gefunden. Offenbar haben sie unsere ganze Straße nicht gefunden. Baby A war darüber maßlos enttäuscht.
Wir waren dann statt dessen in der Abschlussmesse, bei der den Sternsingern gedankt wurde, um unsere Spende in die Kollekte zu werfen. Unter anderem wurde dort auch der obige Film gezeigt. Ich musste ein paar Tränen verkniepern. Hört das mit den Hormonen denn nie wieder auf?
‚Mama, aber wenn die Sternsinger nicht zu uns kommen: Dann müssen wir die Süßigkeiten wohl selbst aufessen, oder?‘
Öhm. Ja. Baby A hat seine Enttäuschung schnell überwunden.
Danke an alle Sternsinger. Und nächstes Jahr: Bitte auch an unserer Tür klingeln!
25.07.2017 | 20:02 | baby a | wort schatz | kommentieren
Baby A redet von früh bis spät. Redet und redet und redet und redet.
Am Abendbrottisch unterbricht Thorsten Thorstensson es: ‚Du kannst auch in einer normalen Lautstärke mit uns sprechen. Wir sind nicht taub.‘
Daraufhin ist Baby A still.
Thorsten Thorstensson: ‚Du kannst ruhig weitererzählen. Ich wollte nur, dass Du nicht so schreist. Wir hören Dir zu.‘
Baby A: ‚Papa, die Wörter sind jetzt alle.‘
23.07.2017 | 22:01 | baby a | wort schatz | kommentieren
Baby A erinnert sich an alle möglichen Details*. Auch noch von Begebenheiten, die schon Jahre her sind. Es fragt dann explizit nach und wir wissen häufig wirklich überhaupt nicht, wovon es spricht. So auch diesmal (und bezeichnenderweise habe ich auch schon wieder vergessen, worum es ging :-D ).
‚Wisst ihr das denn nicht mehr?‘
– ‚Nein.‘
‚Mama! Ich glaube, ihr habt überhaupt kein Gedenke im Kopf!‘
Und dann später im Bett hat es mir nochmal genauer erläutert, wie es soweit kommen konnte: ‚Vielleicht, Mama, hast Du mal ein Loch im Kopf gehabt. Und dann ist das Gedenke rausgelaufen. Und dann hat der Körper** das wieder zu gemacht. Und deshalb sieht man das nicht mehr. Und deshalb weißt Du das nicht mehr.‘
‚Mama, ich hab nämlich voll viel Gedenke im Kopf. Du aber nicht. Ich hab halt mehr Gedenke im Kopf als Du.‘
* Besonders gern an Spielsachen, die ich aussortiert habe. Und insbesondere natürlich dann, wenn es mit den Spielsachen zuvor NIE gespielt hat. Aber wenn sie dann weg sind, fragt es regelmäßig danach. Zum Beispiel diese Plastiktröte, die wir ihm auf der Kirmes 2014 kauften. Es war eine Plastiktrompete mit 3 angedeuteten Knöpfen. Man konnte da nichts drücken. Aber Baby A erinnert sich sehr genau: ‚Die war gelb. Da konnte man so drücken (demonstriert mit den Fingern der rechten Hand, wie man Trompetenventile öffnen und schließen würde). Da konnte man reinpusten. Die war voll schööööön! Wo ist die?!‘
** Baby A ist auch sehr fasziniert von den Selbstheilungskräften des Körpers. Und sehr erschüttert, wenn eine Schramme seine körperliche Integrität gefährdet. Da beruhige ich es immer damit, dass ‚der Körper das von allein wieder heil macht‘. Und wirklich kann man häufig schon nach 2 Tagen die zahlreichen Macken und Schrammen an den Knien und Armen des Sommerkindes nicht mehr sehen.