Ich las gerade ‚Fragen Sie nicht, was 2017 Ihnen gebracht hat. Fragen Sie, was Sie 2017 gebracht haben.‘
Na dann. Ich habe dem Jahr 2017 weniger Müll und mehr Nachhaltigkeit gebracht. Weniger Einweg-Plastik. Ich habe meine Stimme bei zwei Wahlen abgegeben. (Und ich habe mich über den Umgang mit den abgegebenen Stimmen enorm geärgert.) Ich habe die VW AG verklagt. Ich habe Freundschaften gepflegt. Viel Zeit mit den Kindern verbracht. Weniger Ärzte getroffen – 2017 war das erste Jahr ohne Krankenhaus für Baby A. Ich habe unser Konsumverhalten hinterfragt und angepasst. Das hat Spaß gemacht und da bleibe ich dran.
Das hier kaufe ich nicht (mehr):
Einkauf
Lebensmittel
- Wasser in Flaschen
- Plastikverpacktes Obst und Gemüse
- Eier, die nicht aus Biohaltung sind
- Nutella (Leider mit Palmöl – wenn auch Bio. Hat jemand noch andere Alternativen ausprobiert?)
- Milch in Tetrapaks (Statt dessen Milch in Mehrwegpfandflaschen. Wir bestellen per Mail bei unserem Reformhaus Milch und Joghurt. Diese werden frisch geliefert und wir holen sie ab. Das Parkplatzproblem ist auch keins, da das Reformhaus eigene Parkplätze direkt am Haus hat.)
- Joghurt in Polystyrol (Statt dessen Joghurt in Mehrwegpfandflaschen oder Mehrwegpfandgläsern.)
- Margarine (Statt dessen Butter.)
- Nudeln – in Plastik
- Obst und Gemüse mit Pestiziden
- Kaugummi (obsolet)
- Trinkkakao (2 Teile Backkakao und 1 Teil Puderzucker in ein Schraubglas geben und gut schütteln)
- Vanillezucker
- Backpulver (Natron + falls es im Rezept keine sauren Zutaten gibt noch beispielsweise etwas Zitronensaft)
Badezimmer
- Plastikzahnbürsten
- Zahnpasta
- Flüssigseife
- Flüssiges Shampoo
- Duschgel (Am liebsten verwenden wir Zhenobya Alepposeife. Besonders mild, hautverträglich und ergiebig. Palmölfrei und ohne Plastik verpackt.)
- Flüssige Badezusätze (Es gibt da tausendundeine – Alternative. Wir haben zu Weihnachten beispielsweise einige Badesalze geschenkt bekommen. Wenn die gut sind, stelle ich sie vielleicht mal vor.)
- Babyshampoo und Babybad
- Feucht – tücher
- Creme (Wir verwenden derzeit Mandelöl als Tagespflege sowie Arganöl und Sesamöl als Nachtpflege. Wer den Geruch von Arganöl oder Sesamöl nicht mag, kann es mit etwas Kokosöl oder ein paar Tropfen ätherischen Ölen vermischen.)
- Deo
Küche
Putzen
Gesundheit
- Hustensaft (Zwiebel klein schneiden, mit Zucker (am liebsten brauner Kandis – es geht aber auch jede andere Sorte von Zucker oder Honig) wechselweise in ein Schraubglas schichten, Glas verschließen und warm stellen. Den entstehenden Saft abfüllen und löffelweise verabreichen, im Kühlschrank aufbewahren.)
Feiern
Energie
- Seit 2009 beziehen wir keinen Atomstrom, keinen Braunkohlestrom, keinen Steinkohlestrom mehr. Wir beziehen 100% Ökostrom von naturstrom. Wechseln ist einfach und idiotensicher. Denkt außer mir noch jemand an Fukushima? (Die Regierung macht das Gebiet um das havarierte AKW jetzt wieder ‚bewohnbar‘. Na, dann kann es ja nicht so schlimm gewesen sein.) Wenn noch 7 Reaktoren laufen, ist das dann ein Atomausstieg? Und was ist, wenn (falls) wir jemals eine andere Regierung bekommen, läuft der Ausstieg dann wie geplant weiter? Denkt jemand an den Hambacher Forst, an Garzweiler und die Heimatvertriebenen am Niederrhein? Wenn noch Kohlekraftwerke gebaut werden, nennt man das dann Energiewende?
- Wer Ökostrom haben möchte, sollte darauf achten, dass er echten Ökostrom bekommt und nicht konventionellen, der mit Zertifikaten (RECS) grün gefärbt wird. Sicher sein kann man, wenn der Tarif das ‚Grüner Strom Label’ trägt. Empfehlenswert sind die Anbieter naturstrom, Greenpeace Energy, Elektrizitätswerke Schönau und Lichtblick.
Die Liste ist bestimmt nicht vollständig und sie wird sicher im Jahr 2018 noch länger. Plastikfrei leben ist unmöglich. Plastikfrei leben ist einfach. Beide Aussagen stimmen. Vollkommen plastikfrei wird es nicht gehen, denn natürlich enthalten mein Notebook und mein Telefon Plastik. Unser Auto, unser Fahrrad, unsere Stromleitungen: Alles ist mit Plastik versehen. Aber auf Einwegplastik zu verzichten ist möglich und den Haushaltsmüll zu reduzieren ist ebenso möglich. Man muss ja nicht alles perfekt machen, aber jeder Schritt in die richtige Richtung zählt. Was wollt ihr 2018 bringen?