18.06.2014 | 21:27 | baby a | kommentieren
Am Montag wurde Baby As Geburtstag im Kindergarten gefeiert. Das Geburtstagskind bringt zum Kindergartenfrühstück dann etwas Besonderes mit. Kuchen. Oder Brötchen. Oder sonst irgendetwas Leckeres zu essen. Die Kindergärtnerinnen hatten mich vorher gebeten, doch bitte keine Muffins oder Kuchen zu backen.
Also gab es Regenbogenobst.
Mit Quark.
Habt ihr heute Geburtstag gefeiert?
‚Ja!‘
Haben die Kinder gesungen?
‚Ja!‘
Was haben die Kinder denn gesungen?
‚Zum Deburtstag viel Glück, zum Deburtstag viel Glück!‘
Und wie alt bist Du?
‚Swei!‘
‚Ich Geschenk bekommen! Ein Fisß!‘
Dummerweise haben wir das kleine Spritztier, welches Baby A von seiner Kindergartengruppe geschenkt bekommen hat (was übrigens ein Delfin und kein ‚Fisß‘ war) schon auf dem Weg zum Auto verloren. Ich bin noch zurückgelaufen, als es uns aufgefallen ist (‚Mama! Fisß gelorn! Mal suchen!‘), aber ich habe es nicht mehr gefunden. Und auch zwei Tage später ist es noch nicht wieder aufgetaucht. Traurig.
10.06.2014 | 00:07 | auf meiner leinwand | kommentieren
Baby A schläft nachts durch*. Und wir haben die einmalige Gelegenheit genutzt in 3 Abenden 3 Filme zu schauen. Hier nun meine imdb (ichbindiegute movie database) Bewertung:
Blau ist eine warme Farbe. Ein laaaaanger französischer Film. Die Sexszenen hätten gern gekürzt werden können und das Erzähltempo gesteigert. Ich tat mich etwas schwer, aber im Nachhinein betrachtet war er ziemlich gut. 8,2.
Blue Jasmine. Schnelles Erzähltempo. Was der erste zu wenig hatte, war hier zu viel. Hier hätte man sich für die Entwicklung der Charaktere gern noch etwas Zeit lassen können. Hoch gelobt. Und er war auch gut. Aber doch noch etwas hinter dem laaaangen französischen Film zurück. (Happy Go Lucky [Sally Hawkins] habe ich auch endlich mal wieder gesehen.) 7,5.
About Time. Gerade gesehen. Sehr guter Film. Empfehlung und Sieger des Dreitagekinos. 9,0.
* Seit 4 Tagen. Zum ersten Mal seit Februar. Es ist also noch nicht spruchreif. Und ohrenbetäubendes Donnerkrachen ist natürlich ein Grund, aufzuwachen (‚Mama! Ich Angst!‘).
06.06.2014 | 13:08 | welt retten | kommentieren
Woran denken Sie jetzt?
‚Das betrifft mich nicht.‘, ist so ein typischer Gedanke, der einem in den Kopf kommen könnte. Aber genau darum gehts. Es betrifft uns alle. Gegen Ausgrenzung, für ein gemeinsames Leben und Voneinanderlernen.
Ich habe hier eine Leseempfehlung für Sie. Den Beitrag habe ich vorgestern durch Zufall entdeckt. Lang, aber lohnt sich: www.jawl.net – Inklusion.
05.06.2014 | 21:54 | baby a | wort schatz | kommentieren
Baby A redet ununterbrochen. Es saugt alles in sich auf und so wächst sein Wortschatz ständig. Es erkennt sich im Spiegel und auf Fotos. Es sagt ‚Baby A‘ aber manchmal auch ‚Ich‘.
Es spricht sehr deutlich. Finde ich. (Finden nicht alle.) Ich verstehe es in 98% der Fälle auf Anhieb.
Guck mal, Mama, eine Dohle! – Bedeutet ebendies
Eine Taube. Da! Sitzt! – Bedeutet ebendies
Ich brauch das! – Bedeutet (nach langem Quengeln und Überhören der zahllosen Neins) ‚Gib mir jetzt endlich das Küchenmesser/den Taschenrechner/die Fernbedienung/die Bohrmaschine/die Säge/den Käsehobel/die Heckenschere…‘
Mama auch Heidi guckn? Ja?! – Bedeutet ‚Wenn ich eine Folge Heidi schauen darf, kannst Du mit mir zusammen schauen. Überdenke die Vorteile! Das wird schön!‘
Noch eine Folge! – Bedeutet ebendies
Noch eine Folge! Und dann Bett! – Bedeutet ‚Ich sag das zwar, damit Du zustimmst. Aber ich mein das nicht so.‘
Ich brauch nich Zähne putzen! – Bedeutet ebendies
Ich bin nich müde! Nich schlafen! – Bedeutet ebendies
Mama Essen machen! – Bedeutet ‚Ich habe Hunger‘
Nich Dockahante gehn! – Bedeutet ‚Ich will nicht zum Kinderarzt‘ (und ich höre immer ‚Pocahontas‘)
Nich Dockamülla gehn! – Bedeutet ‚Ich will nicht, dass der Chirurg zur Visite kommt‘
Nich Dockalückenhaus gehn! – Bedeutet – ‚Ich will nicht zur Kinderarztvertretung‘
Mama nackich! Mama duschen! – Bedeutet ‚Wenn Mama nackt ist, geht sie bestimmt gleich duschen.‘
Überhaupt ist es immer erwähnenswert wenn irgendwer ganz oder teilweise ’nackich‘ ist.
Arme nackich! – Bedeutet ‚Du trägst ja ein ärmelloses Oberteil!‘
Beine nackich! – Bedeutet ‚Du trägst ja kurze Hosen!‘
Tante nackich! – Bedeutet, Baby A hat irgendeine(n) Werbeprospekt/Zeitung/Zeitschrift gesehen.
Beim Einkaufen kann es zuweilen lustig werden. Baby A unterscheidet nämlich vom Einkaufswagen aus sehr genau zwischen
– Eine Tante!
– Eine Mama!
– Eine Oma!
– Ein Onkel!
– Ein Papa!
– Ein Opa!
Dabei sind die Einteilungskriterien willkürlich und gehorchen nicht unbedingt gängigen Vorstellungen. Manch ein Miteinkäufer fühlt sich da schonmal auf den Schlips getreten. Viele lachen, manche schauen weg. Eine Frau, die eigentlich mehr nach ‚Mama‘ aussah sagte ‚Du hast recht! Seit 10 Tagen bin ich eine Oma!‘ Wir haben dann brav gratuliert. :-)
Schön ist auch, wenn es leicht bekleidete fremde Menschen sieht, was uns ja jetzt wohl öfter bevorsteht:
– Eine Tante! Nackich!
Mit den Präpositionen hapert es noch. ‚Raus haben‘ kann immer noch alles bedeuten:
– Mit nach oben gestreckten Armen, während man steht: ‚Ich will auf den Arm!‘
– Mit nach oben gestreckten Armen, während man sitzt: ‚Ich will auf den Schoß!‘
– Mit nach oben gestreckten Armen am Hochstuhl: ‚Ich will in meinen Stuhl!‘
– Halb im Aufstehen begriffen im Hochstuhl sitzend: ‚Ich will, dass Du mich raushebst!‘
Baby A zählt.
– Ein, Swei, DEI!
– Ein, Swei, Dei, VIAH!
– Ein, Swei, Dei, Fümf, Aaach, Sieben, SEHN!
Baby A misst.
– Fümfundeisich ßentimeta. Aachßehn ßentimeta.
Baby A hält sich ein Buch (ohne Bilder) oder eine Zeitung vors Gesicht. Gern auch falschherum. Und liest. Dabei brabbelt es unverständliches Zeugs halblaut vor sich hin. Ab und zu schaut er über die Buch-/Zeitungskante und freut sich, wenn es wieder mal alle Aufmerksamkeit auf sich lenken konnte.
– Ich kann nich mehr! – Von wem es das nur hat?
– Ich glaube nich! – Bedeutet ‚Nein, ich werde Deiner Aufforderung sicher nicht Folge leisten.‘
– Und dann? – Bedeutet ‚Und was machen wir jetzt?‘
– Dann los! – Bedeutet ‚Lass uns gleich anfangen!‘
– Gelorn – Bedeutet ‚Ich vermisse etwas‘.
– Fahrrad gelorn! Mal suchen?! – Bedeutet ‚Wo ist mein Fahrrad? Kannst Du mir beim Suchen helfen?‘
– Fliegzeuch – Bedeutet ‚Da ist ein Flugzeug‘
– Fliegzeuch! Haben! Hochheben! – Bedeutet ‚Da ist ein Flugzeug. Ich will das haben. Heb mich hoch, damit ich danach greifen kann!‘
– Polißeiauto! – Bedeutet ‚Ich höre ein Martinshorn‘
Zeitbegriffe tauchen jetzt häufiger auf. Ich bin mir aber nicht sicher, ob Baby A damit wirklich etwas anfangen kann:
– Heute
– Morgen
– Nachher
– Gleich
– Warte kurz – Bedeutet ebendies
– Ich auch arbeiten gehn – Bedeutet ‚Ich komm mit, wenn Du immer wegfährst.‘
– Ich hab Angst! – Bedeutet entweder ebendies. Oder ‚Ich will noch nicht schlafen. Bleib bei mir.‘
– Mama, beib hier! – Bedeutet ‚Ich will noch nicht schlafen. Bleib bei mir.‘
– Mama, nich weglaufen! – Bedeutet ‚Aufmerksamkeit! Sofort!‘
Beim Abschiedskuss morgens vor der Arbeit:
– Papa! Nich schlabbern! – Bedeutet ebendies
Während Oma einen Apfelsinenkuchen bäkt, betrachtet Baby A versonnen eine Apfelsine.
Genau. Von allen Seiten.
Und sagt dann mit auf einen kleinen braunen Fleck zeigendem Finger ‚Da! Baby A!‘
Dabei schaut es gar nicht oft in den Spiegel und das Stirnmuttermal ist in den vergangenen zwei Jahren deutlich unauffälliger geworden. Heller. Und es ist nicht mitgewachsen.