25.04.2013 | 19:58 | baby a | kommentieren
Heute bist Du elf Monate alt. Schon soooo groß!
Im letzten Monat hast Du wahnsinnig viel dazu gelernt. Man merkt, dass Du viel mehr verstehst. Du verfolgst jede unserer Bewegungen und verstehst alles, was wir sagen.
Du bist kein Draufgänger. Du bist vorsichtig und geschickt. Wenn Du zum Beispiel Schubladen, Schrank- oder Zimmertüren öffnest und schließst, achtest Du sehr genau darauf, dass die kleinen Fingerchen nicht eingeklemmt werden. Du ziehst mit der einen Hand und hältst Dich mit der anderen Hand fest. Beim Schließen, nimmst Du die Finger rechtzeitig aus dem Gefahrenbereich. Das hast Du Dir selbst beigebracht. Wir sagen zwar immer ‚pass auf Deine Finger auf‘ und ‚vorsicht, Du klemmst Dir die Finger‘. Aber ich habe selbst nicht geglaubt, dass Du das verstehen würdest. Offenbar tust Du es aber doch.
Spielzeug hebst Du vom Boden auf und legst es auf niedrige Ablageflächen (Regale, TV-Schrank, Sofa, Stuhlfläche…). Um dann selbst aufzustehen, und auf der erhöhten Fläche mit dem Spielzeug zu spielen. Aber nur kurz. Dann legst Du das Spielzeug auf den Boden und setzt Dich selbst wieder hin. Um es anschließend wieder auf die Ablagefläche zu legen. Undsoweiterundsoweiter. Das scheint Dir Spaß zu machen. Das machst Du aber nicht erst seit diesem Monat, sondern diese Technik hast Du schon vorher entwickelt.
Dein Bewegungsradius wächst täglich. Du kletterst noch nicht. Daher ist alles, was auf dem Tisch, auf Regalen, Ablagen oder auf dem Sofa liegt sicher. Noch. Ansonsten kommst Du aber überall ran. Und Du wirst immer schneller. Krabbeln, Drehen, Hochziehen, AnMöbelnLaufen. Schubladen und Schränke ausräumen.
Du bist betreuungsintensiv. Allein rumspielen findest Du schon nach kurzer Zeit langweilig. Du willst beschäftigt werden. Das ist wahnsinnig anstrengend. Und wenn man gerade mal keine Zeit hat, Dich zu beschäftigen, legst Du Deine Nörgelplatte auf. Immer dieselbe Tonlage. Immer derselbe Laut. ‚Ähh, ähh, ähh, ähh, ähh, ähh‘. Ohne Ende. Nervensägenbaby.
Deinen Lauflernwagen findest Du super. Du läufst damit immer bis zum nächsten Hindernis. Dann muss man Dich samt Wagen umdrehen, damit Du weiterlaufen kannst. Weil man also ständig hinter Dir herlaufen muss (weil ständig irgendein Hindernis im Weg ist) steht der Lauflernwagen bei Oma und Opa. :-)
Manchmal fällst Du mit dem Wagen um, wenn Du Dich seitlich an ihm hochziehst. Er kippt eigentlich nicht schnell, aber wenn man sich mit dem ganzen Gewicht an eine Seite hängt, fällt er dann doch irgendwann. Vor kurzem bist Du auf den Wagen drauf gestürzt. Das sah ganz unspektakulär aus. Du hast aber heftig geweint und dann auch noch etwas aus dem Mund geblutet Deine Lippe war geschwollen, daher bin ich davon ausgegangen, dass sie etwas aufgeplatzt war. Erst später haben wir entdeckt, dass Du direkt neben den Schneidezähnen auf der Kauleiste einen kleinen blauen Fleck hattest. Ich war dann doch nochmal mit Dir beim Kinderarzt. Es war aber nichts weiter passiert. Die Zähne haben nichts abbekommen.
Wenn Du Deinen Willen nicht bekommst, zeigst Du, dass Du ein kleiner Giftzwerg bist. Du machst Dich steif, strampelst mit den Beinen, fuchtelst mit den Armen und meckerst lautstark. Das ist ungünstig, wenn man Dich gerade aus einer Gefahrensituation tragen will. Wenn man Dich gerade vom offenen Glasschrank, von der offenen beladenen Spülmaschine, vom heißen Backofen weghebt und Du dann so rumstrampelst, habe ich immer Sorge, dass Du mir aus dem Arm springst.
Wenn ich Dich aus der Badewanne hebe und Du gerade einen Giftzwergmoment hast, trage ich Dich daher ganz nah am Körper. Ich bin dann zwar immer nass, aber dafür fällst Du mir nicht runter.
Mama hören wir nun täglich und es scheint, als würdest Du das tatsächlich auch so meinen. Papa kommt auch immer öfter vor. Überhaupt brabbelst Du ganz schön viel.
Du fremdelst nicht mehr so stark. Zwar brauchst Du immer noch eine gewisse Eingewöhnungszeit, aber wenn Du erst mal warm geworden bist, geht alles ganz easy.
Du bist nicht mehr so ängstlich wie noch vor ein paar Monaten. Der Staubsauger ist Dir immer noch suspekt. Aber Du folgst dem lauten Gerät durch die ganze Wohnung, um dann aus sicherer Entfernung dem Treiben zuzusehen. Der Föhn macht Dir überhaupt keine Angst mehr. Beim Schwimmen diese Woche warst Du aber noch seehr zurückhaltend. Dein Papa meint, ich muss mit Dir zum Babyschwimmen gehen, damit Du Deine Angst vorm Wasser verlierst.
Feuchte Babyküsse bekommen wir jeden Tag. Du drückst nicht mehr nur Deinen Kopf gegen unsere Köpfe, sondern sperrst dabei auch noch den Mund sperrangelweit auf. Wenn man Glück hat kommt man dann mit einem nassen Gesicht (Pullover/Ärmel/Hose) davon. Wenn nicht findet man aber auch schonmal Beißspuren. Naja, in Wahrheit findet man die nicht, sondern spürt die kleinen scharfen Beißerchen auch schon vorher. Autsch!
‚Nein‘ verstehst Du sehr gut. Du schaust Dich dann um. Manchmal meckerst Du dann auch schon. Quasi um uns zuvorzukommen. Und dann machst Du natürlich trotzdem weiter mit dem, was Du eben tun wolltest.
Manchmal meckerst Du sogar schon, wenn wir noch gar nicht ‚Nein‘ gesagt haben. Prophylaktisch.
Ab und zu schläfst Du jetzt durch. Wir kommen im letzten Monat auf etwa 6 durchschlafene Nächte. Wir glauben, das liegt am Abendbrei, den Du jetzt wieder bekommst. Manchmal ist es immer noch schwierig, ihn Dir zu geben. Wir sind nun dazu übergegangen, den Milchbrei früher zu verfüttern. So gegen halb 6. Um kurz vor 7 bekommst Du dann nochmal ein Fläschchen. Wenn man Glück hat, reicht die Nährstoffzufuhr dann für die Nacht. Ansonsten meldest Du Dich nochmal und bekommst nachts dann noch ein Fläschchen.
Du bist immer noch das süßeste Baby der Welt. Wenn sich Dein Lächeln von Deinen klaren blauen Augen über Dein ganzes Gesicht ausbreitet. Hach!