30.04.2013 | 09:20 | baby a | kommentieren
Hier noch ein kurzes Update (und was ich beim Monatsbericht noch vergessen habe): Baby A hat offenbar in den letzten Tagen seinen achten Zahn ausgebrütet. Unten rechts. Es ist nun offiziell ein Achtzahntiger. Hört sich nicht mehr so cool an. Muss mir was anderes einfallen lassen…
Es liebt Schränkeausräumen. Daher habe ich in den letzten Tagen Schranksicherungen angebracht. Es hasst Schranksicherungen :-)
Es liebt Brot zum Frühstück. Letzte Woche hat es geschnittenes Brot aus dem Schrank (noch ungesichert) ausgeräumt. Das war in einer Tüte in einer Schale verpackt. Es hat dann versucht, durch die Tüte hindurch ins Brot zu beißen. Und war anschließend äußerst ungehalten, als ich ihm das Brot entwendete.
Es hasst Gläschenkost. Egal welche Marke. Egal welcher Inhalt. (Bis auf Obst. Obst geht immer. Auch Obst mit Getreide.) Egal ob nur Gemüse oder Gemüse mit Fleisch oder Gemüse mit Fisch. Gemüse mit Nudeln. Ausschließlich Möhren. Der Geheimtipp Suppen (von einer befreundeten Mutter) wirkte auch nicht. Gläschen werden konsequent abgelehnt. Wir haben also letzte Woche mal wieder eine Monatsration an Mittagsmahlzeiten gekocht. Biogemüse. Diesmal mit Biopute vom Biolandhof. Kommt sehr gut an.
In dem Zuge ist unser Pürierstab kaputt gegangen. Ob das nun ein Wink des Schicksals ist? Baby A soll wohl nichts Püriertes mehr bekommen. Demnächst also zerdrücktes Gemüse. Mal sehen. Ich meine mich aber zu erinnern, dass der (vor 2 Jahren und ein bisschen gekaufte) Pürierstab eine fünfjährige Garantie hatte. Amazon erinnert sich daran nicht. Ich werde also mal nachhören, was der Hersteller dazu sagt.
Es liebt Banane. Ich schneide die Banane in Scheiben und Baby A pickt die Bananenscheiben dann von seinem (Plastik-)Teller. (Riesensauerei)
Es liebt auch Apfelstückchen. Selbes System. Es liebt ebenso Naturjoghurt. (Hätte ich nicht gedacht, nachdem es Quark bisher abgelehnt hat.)
Oma hat ihm das Klatschen beigebracht! Das hatte ich vergessen zu erwähnen. Oma hat ihm vorgemacht, wie man ‚Bitte, bitte‘ macht. Das hat Baby A so beeindruckt, dass es das nun auch macht. Man sagt ‚Bitte, bitte‘ und es patscht die Hände aneinander. Winken funktioniert immer noch nicht :-)
Dafür zeigt es nun ständig auf Dinge. ‚Da, da, da!‘ und schon schnellt der kleine dicke Zeigefinger wieder hervor. Meist deutet es zur Decke. Oder zur Lampe. Lampenfetischist. Immer noch.
Es ist ein Schmusebaby. Ganz oft kommt es angekrabbelt und fordert ein paar Schmuseeinheiten ein. Meist nur kurz. Sekundenschmusen.
Es ist total kitzelig. Und ein Genießer, es liebt Massagen.
29.04.2013 | 09:02 | in meinem ohr | kommentieren
…waren gestern zusammen auf der Bühne. Und noch viele mehr: Der King (aka Klingsor) erinnerte ein bisschen an Mephisto in seinem roten Schlaghosenanzug. Und Kundry – dumm, böse und natürlich rothaarig. Zunächst. Doch dann auch brünett und schließlich blond. Und dann auch noch doppelt. Wie immer kommen die Frauen bei Wagner nicht gut weg. Egal in welcher Gestalt. Die ewige Sünderin.
Toll! Es war wirklich wieder toll! Wagner im Aalto Theater Essen. So viele Einfälle. Auf der Bühne war immer was los. Langeweile hatte keine Chance. Zusätzlich zur Musik, zum Gesang dann noch so viel Action auf der Bühne. Das war schon manchmal ein bisschen zu viel.
Der riesenhafte Schwanenflügel. Was für ein Bild! Wird zur Musik bewegt. Und im Hintergrund wiederholt sich gebetsmühlenartig immer dasselbe Schauspiel. Ich kann Amfortas‘ Leid so gut nachvollziehen. Nur Ruhe will er. Nur Schlafen. Erlösung. Stattdessen kommt das Pflegepersonal und wäscht ihn. Macht sein Bett. Die Putzkolonne kommt und putzt das Zimmer. Der Hausmeister kommt und repariert irgendwas. Die Monitore piepsen. Die Visite kommt, schüttelt Hände, fragt nach dem Befinden. Das Mittagessen wird serviert (und nicht gegessen). Besuch kommt und nervt. Die Hausjuristen kommen, legen Unterlagen vor, wollen Unterschriften. Vielleicht Verzichtserklärungen? Das Pflegepersonal kommt und wäscht ihn. Die Putzkolonne kommt und putzt. Der Hausmeister hat wieder irgendwas zu reparieren. Die Monitore piepsen immerfort. Undsoweiterundsoweiter. Amfortas wird (zusätzlich zur sich niemals schließenden Wunde aus der unerschöpflich das Blut quillt) gequält. Wie soll er jemals Erlösung finden in diesem Hamsterrad der klinischen Unruhe?
Titurel in Gestalt des ehemaligen kubanischen Staatspräsidenten Fidel treibt mir die unterdrückten Lachtränen in die Augen. Er quält seinen Sohn noch zusätzlich indem er ihn immer wieder dazu auffordert den heiligen Gral zu enthüllen und das Mahl zu feiern. Obwohl er doch weiß und sieht, wie sehr Amfortas das quält.
Gurnemanz tritt auf als Moderator der ganzen Show. Vielleicht auch als Amfortas‘ Agent im glänzenden Anzug. Der sich nun etwas langweilt, da sein Star keine Auftritte mehr bewältigen kann. Er vertreibt sich die Langeweile mit Würfelspiel. Als würde der Glaube allein nicht mehr ausreichen, um das Schicksal zu deuten.
Und über allem: Die Musik! Auch wenn die Aufführung schlecht gewesen wäre (was sie definitiv nicht war) hätte man doch immer noch die Musik gehabt. Augen zu und schweben. Gänsehautmomente garantiert. Die Essener Philharmoniker – ich hab ja echt nicht so viel Ahnung von klassischer Musik. Aber das war toll. Sagte ich es schon?
Am besten haben mir der Amfortas (Leider darf er aber nicht so viel singen. Schade.) und die ganz dramatischen Stellen aus dem Orchestergraben gefallen. Mit Pauken und allem, was die Bläserriege so zu bieten hat. Lass‘ krachen! Und natürlich die Stellen, wenn der Chor singt. Von oberhalb der Bühne und von den Oberrängen aus. Da schwebt die Musik herab. Gerade so, wie Wagner es vorgegeben hat. (Was er zum Rest der Inszenierung wohl sagen würde? Wo doch der Parsifal eigentlich nur in Bayreuth aufgeführt werden sollte?)
Es bleibt viel Interpretationsspielraum. Warum gibt es Kundry doppelt? Soll das ihre Zauberkräfte verdeutlichen? Sie kann an mehreren Orten gleichzeitig sein – oder sich zumindest sehr schnell von einem zum anderen beamen. Oder zeigt es ihre zwei Seiten? Oder ist das eine ihr Körper, das andere ihre Seele, die endlich erlöst am Schluss entschwebt?
Erlösung. Das Schlüsselthema. (Ist das bei Wagner nicht immer so?) Der heilige Gral soll schließlich für alle – nicht nur für die Gralsritter – unverhüllt bleiben und allen Menschen Erlösung spenden. E.T. entpuppt sich in diesem Zuge als kleines Kind. (Vermutlich nicht mal schulpflichtig, es tat mir ein bisschen leid. Soo viel Aufregung.) Wieder so eine offene Frage: Nur Kinder bringen Erlösung? Nur Kinder zeigen die reine Unschuld? Nur durch Kinder können wir überleben?
Trotz (oder gerade wegen) viel Ideenreichtum und viel Interpretationsspielraum: Tolle Aufführung. Würde ich sofort nochmal sehen wollen. Die 5 Stunden waren im Nu vorbei.
Meine Schwester in der Pause: ‚Das ist echt ein schönes Gebäude hier. Ist das ein Gropius-Bau?‘ ‚Nee, Aalto. Deshalb heißt es so.‘ ‚Ah.‘ Pause. ‚Da wäre ich sicher auch allein drauf gekommen. Irgendwann.‘
25.04.2013 | 19:58 | baby a | kommentieren
Heute bist Du elf Monate alt. Schon soooo groß!
Im letzten Monat hast Du wahnsinnig viel dazu gelernt. Man merkt, dass Du viel mehr verstehst. Du verfolgst jede unserer Bewegungen und verstehst alles, was wir sagen.
Du bist kein Draufgänger. Du bist vorsichtig und geschickt. Wenn Du zum Beispiel Schubladen, Schrank- oder Zimmertüren öffnest und schließst, achtest Du sehr genau darauf, dass die kleinen Fingerchen nicht eingeklemmt werden. Du ziehst mit der einen Hand und hältst Dich mit der anderen Hand fest. Beim Schließen, nimmst Du die Finger rechtzeitig aus dem Gefahrenbereich. Das hast Du Dir selbst beigebracht. Wir sagen zwar immer ‚pass auf Deine Finger auf‘ und ‚vorsicht, Du klemmst Dir die Finger‘. Aber ich habe selbst nicht geglaubt, dass Du das verstehen würdest. Offenbar tust Du es aber doch.
Spielzeug hebst Du vom Boden auf und legst es auf niedrige Ablageflächen (Regale, TV-Schrank, Sofa, Stuhlfläche…). Um dann selbst aufzustehen, und auf der erhöhten Fläche mit dem Spielzeug zu spielen. Aber nur kurz. Dann legst Du das Spielzeug auf den Boden und setzt Dich selbst wieder hin. Um es anschließend wieder auf die Ablagefläche zu legen. Undsoweiterundsoweiter. Das scheint Dir Spaß zu machen. Das machst Du aber nicht erst seit diesem Monat, sondern diese Technik hast Du schon vorher entwickelt.
Dein Bewegungsradius wächst täglich. Du kletterst noch nicht. Daher ist alles, was auf dem Tisch, auf Regalen, Ablagen oder auf dem Sofa liegt sicher. Noch. Ansonsten kommst Du aber überall ran. Und Du wirst immer schneller. Krabbeln, Drehen, Hochziehen, AnMöbelnLaufen. Schubladen und Schränke ausräumen.
Du bist betreuungsintensiv. Allein rumspielen findest Du schon nach kurzer Zeit langweilig. Du willst beschäftigt werden. Das ist wahnsinnig anstrengend. Und wenn man gerade mal keine Zeit hat, Dich zu beschäftigen, legst Du Deine Nörgelplatte auf. Immer dieselbe Tonlage. Immer derselbe Laut. ‚Ähh, ähh, ähh, ähh, ähh, ähh‘. Ohne Ende. Nervensägenbaby.
Deinen Lauflernwagen findest Du super. Du läufst damit immer bis zum nächsten Hindernis. Dann muss man Dich samt Wagen umdrehen, damit Du weiterlaufen kannst. Weil man also ständig hinter Dir herlaufen muss (weil ständig irgendein Hindernis im Weg ist) steht der Lauflernwagen bei Oma und Opa. :-)
Manchmal fällst Du mit dem Wagen um, wenn Du Dich seitlich an ihm hochziehst. Er kippt eigentlich nicht schnell, aber wenn man sich mit dem ganzen Gewicht an eine Seite hängt, fällt er dann doch irgendwann. Vor kurzem bist Du auf den Wagen drauf gestürzt. Das sah ganz unspektakulär aus. Du hast aber heftig geweint und dann auch noch etwas aus dem Mund geblutet Deine Lippe war geschwollen, daher bin ich davon ausgegangen, dass sie etwas aufgeplatzt war. Erst später haben wir entdeckt, dass Du direkt neben den Schneidezähnen auf der Kauleiste einen kleinen blauen Fleck hattest. Ich war dann doch nochmal mit Dir beim Kinderarzt. Es war aber nichts weiter passiert. Die Zähne haben nichts abbekommen.
Wenn Du Deinen Willen nicht bekommst, zeigst Du, dass Du ein kleiner Giftzwerg bist. Du machst Dich steif, strampelst mit den Beinen, fuchtelst mit den Armen und meckerst lautstark. Das ist ungünstig, wenn man Dich gerade aus einer Gefahrensituation tragen will. Wenn man Dich gerade vom offenen Glasschrank, von der offenen beladenen Spülmaschine, vom heißen Backofen weghebt und Du dann so rumstrampelst, habe ich immer Sorge, dass Du mir aus dem Arm springst.
Wenn ich Dich aus der Badewanne hebe und Du gerade einen Giftzwergmoment hast, trage ich Dich daher ganz nah am Körper. Ich bin dann zwar immer nass, aber dafür fällst Du mir nicht runter.
Mama hören wir nun täglich und es scheint, als würdest Du das tatsächlich auch so meinen. Papa kommt auch immer öfter vor. Überhaupt brabbelst Du ganz schön viel.
Du fremdelst nicht mehr so stark. Zwar brauchst Du immer noch eine gewisse Eingewöhnungszeit, aber wenn Du erst mal warm geworden bist, geht alles ganz easy.
Du bist nicht mehr so ängstlich wie noch vor ein paar Monaten. Der Staubsauger ist Dir immer noch suspekt. Aber Du folgst dem lauten Gerät durch die ganze Wohnung, um dann aus sicherer Entfernung dem Treiben zuzusehen. Der Föhn macht Dir überhaupt keine Angst mehr. Beim Schwimmen diese Woche warst Du aber noch seehr zurückhaltend. Dein Papa meint, ich muss mit Dir zum Babyschwimmen gehen, damit Du Deine Angst vorm Wasser verlierst.
Feuchte Babyküsse bekommen wir jeden Tag. Du drückst nicht mehr nur Deinen Kopf gegen unsere Köpfe, sondern sperrst dabei auch noch den Mund sperrangelweit auf. Wenn man Glück hat kommt man dann mit einem nassen Gesicht (Pullover/Ärmel/Hose) davon. Wenn nicht findet man aber auch schonmal Beißspuren. Naja, in Wahrheit findet man die nicht, sondern spürt die kleinen scharfen Beißerchen auch schon vorher. Autsch!
‚Nein‘ verstehst Du sehr gut. Du schaust Dich dann um. Manchmal meckerst Du dann auch schon. Quasi um uns zuvorzukommen. Und dann machst Du natürlich trotzdem weiter mit dem, was Du eben tun wolltest.
Manchmal meckerst Du sogar schon, wenn wir noch gar nicht ‚Nein‘ gesagt haben. Prophylaktisch.
Ab und zu schläfst Du jetzt durch. Wir kommen im letzten Monat auf etwa 6 durchschlafene Nächte. Wir glauben, das liegt am Abendbrei, den Du jetzt wieder bekommst. Manchmal ist es immer noch schwierig, ihn Dir zu geben. Wir sind nun dazu übergegangen, den Milchbrei früher zu verfüttern. So gegen halb 6. Um kurz vor 7 bekommst Du dann nochmal ein Fläschchen. Wenn man Glück hat, reicht die Nährstoffzufuhr dann für die Nacht. Ansonsten meldest Du Dich nochmal und bekommst nachts dann noch ein Fläschchen.
Du bist immer noch das süßeste Baby der Welt. Wenn sich Dein Lächeln von Deinen klaren blauen Augen über Dein ganzes Gesicht ausbreitet. Hach!
24.04.2013 | 23:27 | alle tage | baby a | selbst gemacht | 2 kommentare
Ich habe letzte Woche den Maxi Cosi aus meiner Bakfiets ausgebaut.
Hier sieht man das gefederte Metallgestell*, das auf der Sitzbank verschraubt war. In dieses wurde der Maxi Cosi eingespannt.
Weil Baby A noch nicht auf der Sitzbank so ganz ohne Kindersitz sitzen kann/soll, wollte ich einen Fahrradsitz montieren. So hat es noch ein wenig Unterstützung beim aufrechten Sitzen, wenn das Fahrrad über unebenes Gelände holpert. Ich habe mich nach den Bakfietskindersitzen umgesehen. Genannt Peuterschaal. (Gesprochen wie ‚Pöter…‘. Auch lautmalerisch also irgendwie passender Begriff.) Die gefielen mir aber nicht so richtig. Hartschaumschale mit unschönem Teddybezug, der sich im Regen so richtig schön vollsaugt (stelle ich mir vor). Befestigt werden diese Peuterschalen mit den in der Bakfiets montierten Gurten.
Von einer Freundin habe ich einen abgeliebten Römer Jockey Sitz bekommen. Die unterseitige Metallhalterung mit den Haltestangen kann man eigentlich abschrauben. Dummerweise hatte sich die Schraube festgefressen. Deshalb habe ich die Schraube kurzerhand abgeflext.
Genauso bin ich mit den Fußrasten verfahren. Die waren angenietet und ließen sich ohne Flex ebenfalls nicht entfernen. Aber ich wollte keine Fußrasten, weil Baby A in der Bakfiets eh nicht die Füße in die Speichen bekommen wird. Die Fußrasten hätten da nur gestört. Außerdem wollte ich soviel Gewicht wie möglich einsparen. (Das ist wohl nur so eine Kopfsache. Denn viel Gewicht werden die Fußrasten nicht gehabt haben.)
Ich hatte die Vorstellung, dass ich die Metallplatte auf der Sitzbank in der Bakfiets verschrauben würde und dann den Kindersitz mit einer (anderen (denn die ursprüngliche war ja nun hin)) passenden Schraube wieder an der Metallplatte festschrauben würde. Dummerweise war die Metallplatte so weit vorn am Sitz befestigt, dass sie gar nicht auf der Sitzbank zu liegen gekommen wäre. Diese Befestigungsidee war also schonmal zum Scheitern verurteilt.
Hier sieht man die Metallplatte und die abgeflexte Schraube (samt schwarzem Hand-Drehknopf).
Nach einigem Hin- und Herüberlegen und diversen Mails an verschiedene Experten (bakfiets.nl, bakfiets-en-meer.nl, workcycles) habe ich mich dann doch dazu entschlossen, einfach durch den Sitz durchzubohren und ihn mit flachen Schrauben auf der Sitzbank zu verschrauben. Baby A wird dann mit den vorhandenen Sitzgurten angeschnallt.
Das Polster war schon etwas verschlissen und das Design gefiel mir sowieso nicht. Ich meine: Was macht das Auto da auf dem Fahrradsitz?! Deshalb habe ich einen neuen Sitzbezug genäht. Aus gut abgelagertem Möbelschwedenstoff. Ich musste dreimal in den Keller laufen, bis ich ihn schließlich doch noch gefunden habe. Ich war mir so sicher, dass er noch irgendwo sein muss. (Bei der Gelegenheit habe ich noch andere Stoffschätze gefunden.) Den habe ich vor schätzungsweise fünf Jahren mal als extrem reduzierte Tischläufer gekauft. Wobei ich mir von meinem mitgereisten Schwager ein ‚wofür willst Du DIE denn haben?!‘ eingefangen habe. ‚Zum Nähen.‘ ‚Ach, was denn?!‘ ‚Keine Ahnung. Mal sehen.‘
Er wird sich vermutlich nicht mehr dran erinnern. Aber hier ist das Ergebnis, Carsten. :-)
Zur zusätzlichen Unterpolsterung habe ich im Baumarkt noch einen halben Meter Weichschaum-Badematte gekauft. Der Verkäufer konnte nicht verstehen, dass ich nur einen halben Meter haben wollte. Selbst Abschneiden darf man ja nicht. Ich also zum Infostand gestiefelt: ‚Können Sie mir mal einen halben Meter von der Badematte da hinten abschneiden.‘ ‚Ein halber Meter?!‘ ‚Ein halber Meter, ja.‘ ’50 Zentimeter?!‘ ‚Ja.‘ ‚Das ist soo viel.‘ Zeigt einen Abstand von etwa 50 Zentimetern. ‚Ja.‘ ‚Wirklich?!‘ ‚Ja, wirklich.‘ Ich hab ihm dann erklärt, dass ich es als Sitzpolster für einen Kinderfahrradsitz verwenden will. Vermutlich hat er mich dann erst recht für verrückt gehalten. Wenig Phantasie.
Hier also die zugeschnittene Badematte. Ich habe später für den unteren Teil, also die eigentliche ‚Sitzfläche‘ nochmal eine Lage zugeschnitten.
Erstes Probekauensitzen. Baby A findet die Kiste prima. Und den Sitz auch.
Heute dann erste Probefahrt. Nachdem Baby A nun einen bequemen Sitz hat, habe ich mir übrigens auch einen neuen Sattel gegönnt. Fühlt sich an wie Oma’s Sofa. :-) Sehr gut.
* Baby-mee von Steco.
| 22:14 | alle tage | baby a | kommentieren
Thorsten Thorstensson hat diese Woche Urlaub. Und weil er in dieser Woche gleich zwei unwichtige Fußballspiele schauen muss, durfte ich mir was wünschen. Deshalb waren wir gestern beim blaugelben Möbelschweden. Zum ersten Mal durfte Baby A auch mit. Ich hätte es schon zu früheren Möbelschwedenbesuchen mitgenommen. Aber Thorsten Thorstensson fand jedesmal*, das sei zuviel Reizüberflutung fürs Kind. (Oder für ihn.) Unsere Babysitter aka Oma und Opa sind verreist, deshalb war das Babymitnehmen sowieso alternativlos.
Thorsten Thorstensson war total begeistert, wie gut Baby A den Ausflug gemeistert hat. Kein Genörgel**. Kein Gemecker.
* Tatsächlich waren wir – seit wir Baby A haben – erst einmal beim Möbelschweden. Da sieht man mal, wie geschickt Thorsten Thorstensson argumentiert haben muss.
** Bis auf das übliche HungerNörgeln, das sich aber mit Banane und/oder Dinkelstangen sehr schnell besänftigen lässt, sowie das ImBuggyIstEsDoofNörgeln, dass sich mit einem Umzug in den Einkaufswagen beheben lässt.
21.04.2013 | 12:19 | alle tage | in meinem ohr | kommentieren
Am Freitag war Tony Mono bei uns. Also nicht bei uns, sondern in der ‚Mehrzweckhalle in einem Kaufhaus‘. Ich hab so gelacht. Das war gut investiertes Geld.
Tony hatte seine bezaubernde Assistentin ‚die schöne Annemarie‘ dabei. Die mindestens genauso talentiert ist. (Die beiden sind übrigens im wirklichen Leben verheiratet.)
Viele Stars haben die beiden natürlich auch mitgebracht. Herr Bert war wieder da. Rammstein, die ‚ihre Songs immer mit RECHTS, zwo, drei, vier anzählen‘, die Ärzte (‚Junge Junge‘), die Sportfreunde, die finden, ‚dass Heino besser mal Stiller wäre‘, Nena ‚ihr seid so – intensiv‚, Oasis, endlich wieder vereint, Lana Deichkind Del Rey und noch viele viele mehr. Toll. Und alle bei uns in der Mehrzweckhalle!
David Guetta war auch da. Und ich überlege ernsthaft, für Baby A’s Kindergeburtstag das neue Album zu bestellen. Weil ‚junge Eltern viel zu gestresst, unausgeschlafen und bekotzt sind, um die Musik herunterzuladen‘.
Stehende Ovationen. Und womit? Mit Recht!
20.04.2013 | 11:42 | alle tage | 2 kommentare
Endlich!
15.04.2013 | 21:48 | alle tage | kommentieren
Die letzte Woche war geprägt von
1. Steuererklärung. Eigentlich habe ich ’nur‘ an drei Tagen daran gesessen. Aber bis heute hat es gedauert, bis ich alle Belege zusammen hatte. Ich musste hinter Kontoauszügen, verlorenen Handwerkerrechnungen und Versicherungsbelegen hertelefonieren. Aber jetzt! Jetzt ist sie fertig! Und schon online übermittelt. Die Belege sind alle kopiert und liegen schon im Umschlag bereit, damit jemand sie morgen zum Finanzamt bringt. Wir erwarten eine schöne Steuerrückzahlung.
Dummerweise ist ein Teil davon schon wieder investiert, bevor sie überhaupt bei uns angekommen ist. Nämlich in
2. Neue Bremsen. Mein Auto war beim Händler zum Reifenwechseln und der hat dann total verrostete Bremsscheiben gefunden, die dringend der Auswechslung bedurften. Sagt er. Glaub ich ihm auch. Besonders, nachdem er mir die alten Bremsscheiben heute gezeigt hat. Bremsklötze sind nun auch neu. Teuer auf jeden Fall.
3. Kühlschrank. Wir sind nun schon zwei Wochen ohne eigenen Kühlschrank. Das Nötigste lagert im Kühlschrank meiner Eltern. Das bedeutet, man muss ständig rauf- und runterrennen, um Sachen zu holen oder wieder wegzubringen. Und natürlich vergisst man jedesmal die Hälfte. Unser alter Kühlschrank war eine Kühl-Gefrier-Kombination. Mit eigener Klappe für das Gefrierfach. Darin lagerten Baby A’s Mittagsmahlzeiten, die ich vorgekocht hatte. Nun lagern die Mittagsmahlzeiten überall dort, wo in unserem Gefrierschrank noch Platz war. Also unsortiert. Ständig vergesse ich, das Essen rechtzeitig zum Auftauen rauszunehmen. Einfach, weil das nicht mehr in meiner Tagesroutine ist.
Neuer Kühlschrank ist bestellt. Musste aber natürlich ein Einbaugerät sein, damit es in unsere Küche passt. Und damit es extra teuer ist. Aber nur von L*iebherr, sagt Thorsten Thorstensson. Weil: Das sind die Besten. Na dann. Und die haben natürlich kein Gerät, das einfach so passt. Sondern wir müssen die beiden Schranktüren (ehemals Gefrierfach und Kühschrank) zusammenschrauben. Und dann noch eine Lücke schließen, um den gesamten Schrankraum zu füllen. Teuer auf jeden Fall. Aber dafür auch A+++.
4. Diplomarbeit. Ich habe die Diplomarbeit meiner Schwester korrekturgelesen. Zweimal. In den kostbaren Babyschlafmomenten. Ich bin ein Typographiemonk. Jede falsche Einrückung. Jedes falsch formatierte Zitat. Vergessene Punkte, falsche Zeichensetzung. Alles springt mir sofort ins Auge. Grammatikmonk sowieso. Rechtschreibmonk auch noch. Inhaltlich? Naja. Ich hätte vieles anders formuliert. Aber ich bin ja auch kein Verwaltungsfachmensch. (In Wahrheit hätte ich sowas gar nicht erst geschrieben. Die leben da schon irgendwie in ihrer eigenen kleinen Welt.)
Insgesamt also viel Nervkram. Viel Schreibtisch. Hoffentlich wird diese Woche besser.
10.04.2013 | 21:35 | alle tage | baby a | 2 kommentare
Was ich den ganzen Tag tun würde, wenn ich Baby A nicht hätte, hat die Anne hier schön beschrieben.
Dazu fällt mir noch die U3 ein. Also die allererste Untersuchung außerhalb des KH bei unserem Kinderarzt. Gleichzeitig auch der allererste Kontakt zu unserem Kinderarzt:
Er untersucht das Kind von Kopf bis Fuß. Murmelt (wie offenbar viele Kinderärzte das tun: Unverständliches Murmeln.). Sagt dann: ‚Musikalischer Hinterkopf. Ist jemand in Ihrer Familie musikalisch? Kreativ?‘
Ich so (nicht ohne Stolz): ‚Ich!‘
Er: ‚Ja?! Spielen Sie ein Instrument?‘
Ich: ‚Fagott. Zum Beispiel. Früher mal. Orchester. Bla.‘
Er: ‚Und beruflich?!‘
Ich: ‚Softwareentwicklerin!‘
Er zieht die Augenbrauen hoch und lächelt überlegen. Lacht sogar halblaut: ‚Also doch nicht so kreativ…‘
Pfff!
07.04.2013 | 11:49 | alle tage | 3 kommentare
Wenn ich mich hier schon durch Paragraphen quäle, wollte ich doch auch nochmal kurz nachschauen, wie es ums Betreuungsgeld steht. Wir sind zwar nicht bezugsberechtigt, denn wir haben ja schon einen Krippenplatz. Aber man will ja trotzdem informiert sein. Also kurz auf irgendwelchen dubiosen Foren gesucht. Nichts gefunden. Und dann doch bei Frau Schröder gelandet.
Da steht:
Das Betreuungsgeld erhalten Eltern von Kindern, die nach dem 31. Juli 2012 geboren wurden. Das Betreuungsgeld wird ab dem 1. August 2013 gezahlt. Es beträgt im ersten Jahr nach seiner Einführung 100 Euro monatlich für Kinder im zweiten Lebensjahr, ab dem 1. August 2014 dann 150 Euro für Kinder im zweiten und dritten Lebensjahr. Grundsätzlich wird das Betreuungsgeld bar gezahlt.
So. Also würden wir bis Ende Juli 2014 eh kein Betreuungsgeld bekommen. Erst ab 01.08.2014 wären wir theoretisch bezugsberechtigt. Ist man dann auch bezugsberechtigt, wenn das Kind vorher in einer Krippe war? Wer weiß.
Witzig finde ich auch, dass das Betreuungsgeld ‚grundsätzlich […] bar gezahlt‚ wird. Kommt dann jeden Monat ein Ministeriumsmitarbeiter zu uns an die Haustür und drückt mir das Geld in die Hand?! Das nenne ich mal Service! Den Bürger in den Mittelpunkt stellen!