17.07.2012 | 16:44 | baby a | wochenbett | 2 kommentare
Die Elterngeldleute sind von der schnellen Sorte. Ich bin beeindruckt.
Meinem Widerspruch wird ‚abgeholfen‘. Dieses Beamtendeutsch. Da muss man doch erstmal überlegen, ob das jetzt positiv ist oder nicht. :-)
| 12:04 | baby a | in meinem ohr | 2 kommentare
Unser Haus steht in der Mitte unserer Straße.
Unsere Straße ist eine Sackgasse. Und gegenüber von unserem Haus gibt es einen Wendeplatz. Früher gab es hier nie viel Verkehr (bei einer Sackgasse erübrigt sich ja auch der Durchgangsverkehr). Aber seit nebenan eine Pizzeria und eine Heißmangel eröffnet haben, wenden alle Kunden in unserer Straße. Auf dem Wendeplatz.
Nun hat aber unserer allerbeliebtester Nachbar eine neue Riesenbaustelle eröffnet. Und seine aus einem östlichen Nachbarstaat stammenden Schwarzarbeiter parken: Auf dem Wendeplatz. Seit über 8 Wochen stehen 2 bis 3 PKW auf dem Wendeplatz. Was das Wenden behindert. Also wenden alle auf unserem Grundstück. Mich hat das nicht so sehr gestört. Aber Thorsten Thorstensson hat sich darüber aufgeregt. So kam er auf die grandiose Idee ein Auto auf unseren Parkplatz zu stellen, damit niemand mehr auf unserem Grundstück drehen kann.
Wessen Auto hat er auf dem Parkplatz vor unserem Haus abgestellt? Meins natürlich. Und so kam es wie es kommen musste: Letzte Woche – es war ein sonniger Mittwochmorgen – versuchte ein Sternfahrer mit Hut zwischen den drei polnischen PKW und meinem armen unschuldigen Auto zu wenden. Und Wenden war eigentlich wirklich problemlos möglich. Soo eng ist es nun auch wieder nicht. Aber für den Sternfahrer offensichtlich unmöglich. Er hat schwungvoll zurückgesetzt und zielsicher mein Auto getroffen. Es gab einen herrlichen Knall, den man in der ganzen Straße hören konnte. Ich war gerade – wie könnte es anders sein – mit Stillen beschäftigt. Ich habe Baby A abgestöpselt und bin mit dem protestierenden Kind auf dem Arm zum Fenster gestürzt. Und da sah ich schon den älteren Herrn und sein überdimensioniertes Fahrzeug. In flagranti quasi. Das Fenster war halb geöffnet, so konnte ich das Gespräch zwischen dem Sternfahrer und dem aufgebrachten Thorsten Thorstensson, der inzwischen runtergestürzt war, verfolgen. Derweil habe ich das brüllende Baby A gestillt. (‚Stillen kommt von still machen‚, sagt meine Hebamme.)
Sternfahrer bückt sich und schaut sich den Schaden an seinem Auto an. Kein Schaden zu sehen. Sternfahrer bückt sich und schaut sich den Schaden an meinem Auto an. Deutlich sichtbare Beule in der verzogenen Heckschürze. Sein Kommentar: ‚Da können Sie einfach mit ’nem Lackstift drübergehen!‘
Nee, ist klar. Ich kann auch mal mit dem Lackstift über ihr Auto gehen. Spinner.
Der Sternfahrer berichtet, dass er einen Rückwärtsfahrpiepsassistenten hat: ‚Der hat aber einen toten Winkel.‘ … ‚Das wusste ich wohl.‘
Ach was! Und wenn man das schon weiß, wieso verlässt man sich dann immer noch auf den elektronischen Gehilfen?!
Wie groß muss ein toter Winkel sein, dass ein ganzes stehendes (!) Auto da reinpasst?!
Der Sternfahrer hat dann noch Geschichten von Bekannten erzählt, die ebenfalls stehende Fahrzeuge gerammt hatten. Die Geschädigten hätten sich nach ‚einem kleinen Kratzer das ganze Auto erneuern lassen‘. Das war vielleicht teuer!
Im Nachhinein habe ich mich geärgert, dass wir nicht die Polizei gerufen haben. Er hätte sich vielleicht immer noch rausreden können. Er wollte den Schaden nicht seiner Versicherung melden, weil der Beitrag sonst womöglich gestiegen wäre. (Er hat den Schaden dann aber doch brav bezahlt.)
Beim Wegfahren konnten wir gut beobachten, dass er sich nichtmal umdreht, wenn er rückwärts fährt. Er verlässt sich voll und ganz auf das Piepsding (mit dem BEKANNTEN toten Winkel). Beim Rückwärtsfahren hat er dann noch ein Blumenbeet umgemäht.
Mein Fahrzeug stand. Es hat sich nicht gerührt. Was wäre, wenn Kinder auf der Straße gespielt hätten?! Manche Leute sollten nicht rückwärtsfahren Auto fahren.
Hoffentlich ist beim nächsten Mal nicht noch etwas anderes tot als nur der Winkel.