04.08.2011 | 18:56 | welt retten | 4 kommentare
Ich versuche bei jedem Einkauf daran zu denken, Taschen in ausreichender Zahl und Größe mitzunehmen.
Fast freue ich mich dann auf das dumme Gesicht der Verkäuferinnen, wenn ich im Klamottenladen meine Stofftüten auspacke. Da? Wollen Sie Ihre Einkäufe? Reintun? Ich kann Ihnen eine Plastiktüte geben! – Nein, danke!
Ein besonders hartnäckiges Exemplar von Verkäuferin hat mir mal gesagt, sie könne die Einkäufe in eine Plastiktüte und die Plastiktüte dann in meinen Stoffbeutel geben. Ich hab versucht, ihr meine Intention zu erklären. Vergebens, vermutlich.
Noch schlimmer fand ich allerdings die Verkäuferin, die – als ich die mir angebotene Plastiktüte ablehnte – diese direkt in den Müll warf. WTF?!
Plastiktüten sind sowas von überflüssig. Habt Ihr Euch mal überlegt, wieviele Plastiktüten Ihr in Eurem Leben so anhäuft? Und wie lange wird jede Tüte benutzt? 25 Minuten? Wandern die Tüten dann bei Euch direkt in den Abfall? Oder werden sie wiederverwendet?
Eine Plastiktüte ist nicht biologisch abbaubar. Sie zerfällt nur in kleinere Teile. Sie braucht etwa 400 Jahre bis sie in sandkorngroße Teile zerfallen ist. Was danach passiert weiß niemand, denn Erfahrungswerte für diese Zeiträume gibt es natürlich noch nicht. Nur 1% der weltweiten Plastiktüten wird recycelt. Der Rest schwimmt als Plastikteppich auf unseren Weltmeeren.
Tiere verhungern mit gefüllten Mägen, weil Sie Plastik mit Nahrung verwechseln. Schildkröten halten Plastiktüten für ihr Hauptnahrungsmittel, Quallen. Vögel verfüttern unverdauliche Plastikteile an ihre Jungen.
Wikipedia schreibt: ‚Ein etwa drei Millionen Tonnen schwerer Müllstrudel hat sich zwischen Kalifornien und Hawaii gebildet. Angetrieben durch Wind und Strömungen dreht sich diese schwimmende Müllhalde in einem riesigen Wirbel auf dem Ozean. Dieser Wirbel ist etwa so groß wie Mitteleuropa. Auf ein Kilogramm Plankton kommen hier sechs Kilogramm Plastik. In mehreren weiteren Wirbeln im Südpazifik, im Atlantik und im Indischen Ozean gibt es weitere Plastikteppiche dieser Art.‘
Aufgrund der weitrechenden Umweltauswirkungen haben viele Länder bereits zum letzten Mittel gegriffen und die Plastiktüten verboten. Darunter Bangladesch, China, Australien, Frankreich, San Francisco.
Und endlich, ENDLICH, denkt auch die EU über ein Plastiktütenverbot nach.
Es gibt eine Onlinebefragung, an der alle EU Bürger teilnehmen können. Ich habe bereits teilgenommen. Mach Du das doch auch: Das geht hier
Die Frist läuft noch bis zum 09.08.2011. Hopphopp!
Kürzlich bekam ich eine SMS von einem Freund, der wissen wollte, wie er bitteschön Greenpeace-Fördermitglied werden kann.
Was für eine freudige Überraschung! Dabei hatte ich doch noch gar nicht in dieser Richtung missioniert! :-)
Ich war im letzten Jahr im September mit Thorsten Thorstensson in Stralsund und habe mir das Ozeaneum angesehen. Am meisten haben mich dort die lebensgroßen Meeressäuger-Skulpturen und die Bild- und Tonvorführung beeindruckt. Noch ganz geflasht kam ich aus der Ausstellung ins Foyer und lief dort einer Greenpeace-Mitarbeiterin in die Arme. Sie wollte mich als Fördermitglied werben und rannte damit bei mir offene Türen ein.
Sie: ‚Für welchen Arbeitsbereich von Greenpeace interessieren Sie sich denn?‘
Ich: ‚Für alle!‘
Während ich mich durch die Prospekte wühlte hat Thorsten Thorstensson hinter meinem Rücken vermutlich mit den Augen gerollt. Das konnte ich aber nicht sehen. Und da hatte ich auch schon unterschrieben. Gutes Gefühl das.
Fördermitglied kann man auch online werden. Das ist ganz einfach: Fördermitglied werden.