26.04.2014 | 13:29 | baby a | kommentieren
Nur, damit ich es selbst nicht vergesse und den Überblick über Baby As Krankengeschichte behalte: Ende August kam Baby A in den Kindergarten. Anfang September war die erste Operation. Dann war erstmal zwei Wochen Kindergartenpause wegen verordneter Schonung. Dann war Baby A Ende September/Anfang Oktober zum ersten Mal richtig krank. Bindehautentzündung, Mittelohrentzündung. Dann Amoxicillin.
Es steckte uns alle an. Und das war nicht nur so eine kleine Erkältung sondern ein richtig fieser grippaler Infekt mit Schüttelfrost und unerträglichen Halsschmerzen. Dann hatte Baby A Dauerhusten, der über Monate nicht verschwinden wollte. Leichte Infekte.
Ende Februar dann: Mittelohrentzündung. Stundenlanges Warten beim Notdienstkinderarzt am Sonntag, 23.02.2014. Dann Cefaclor.
Dummerweise haben wir das Medikament zu niedrig dosiert, weil die Apothekerin uns ‚2,5 ml dreimal am Tag‘ gesagt hatte und weil der beigepackte Messlöffel eine missverständliche Bedienoberfläche aufwies.
Der Hersteller hat mich übrigens zu einer Richtigstellung aufgefordert. Dies muss reichen: Der beigepackte Löffel ist ‚Bestandteil der Arzneimittelzulassung […] und von der zuständigen Arzneimittelbehörde (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) geprüft und zugelassen‘. Ja. Das wäre ja auch noch schöner, wenn der Löffel und der Beipackzettel keine Zulassung hätten. Aber trotzdem bleibt die Kennzeichnung am Messlöffelstiel (!) missverständlich. Wenn man den Löffel bis zum Rand füllt, enthält er 5 ml. Aber dann ist er nicht mehr manövrierbar. Wie soll man einem Kleinkind das Medikament so einflößen können? Ich bezweifle sogar, dass das bei Erwachsenen unfallfrei funktioniert. Warum macht man den Löffel nicht ein klitzekleines bisschen größer. Dann könnte man für 5 ml auch einen Füllstrich und eine unmissverständliche Kennzeichnung anbringen.
Dadurch, dass wir das Medikament zu niedrig dosiert haben, wurde die Infektion verschleppt und verschlimmerte sich. So dass das Kind weiterhin fieberte und am 04.03.14 mit Verdacht auf Lungenentzündung geröntgt wurde. Der Verdacht hat sich nicht bestätigt. Es wurde Erythromycin verschrieben.
Durch das wochenlange Fiebern und Nahrungsverweigern hat Baby A abgenommen. Nach der zweiten Antibiose wurde es vom Kinderarzt dann bei mehreren Kontrollbesuchen für gesund befunden. Der Husten hörte auch endlich auf. Wir dachten, wir hätten es überstanden und vereinbarten den nächsten OP Termin.
Drei Tage vor der Operation hatte Baby A dann plötzlich über Nacht ein Doppelkinn entwickelt, das vom Kinderarzt als Mundbodenabszess identifiziert wurde. Es ist eine starke Schwellung unterhalb des Kiefers, die sich beim Tasten steinhart anfühlt. Baby A klagt beim Kauen über Schmerzen und spricht teilweise undeutlich. Auch wenn es die Halsmuskeln anspannt (wenn es sich beispielsweise aus dem Sitz in die Rückenlage ablegen will) hat es augenscheinlich Schmerzen.
Der Kinderarzt hat Cefaclor verschrieben.
Ach! Das hatten wir doch schonmal! Aber diesmal mit doppelt so hohem Wirkstoffgehalt und ohne missverständlichen Messlöffel, sondern mit kleinkind- und elternfreundlicher Dosierspritze und ausdrücklicher Dosierempfehlung vom Kinderarzt: 4 – 3 – 4 ml pro Tag.
Wenn man sich jetzt im Rückblick die Fotos ansieht, sieht man, dass sich das Doppelkinn schon vorher seit Ende März langsam abgezeichnet hat. Wir hatten gedacht, das gehöre zum Osterkuchenessen dazu. Das Kind hatte ja auch wieder etwas zugenommen… Außerdem hat Baby A sporadisch beim Kauen ‚Aua! Mund weh!‘ gesagt und geweint. Das war aber immer nur ganz kurz und es hat sich sehr schnell wieder beruhigt. ‚Hast Du Dir auf die Zunge gebissen?‘ ‚Ja.‘
Was sollte es auch sagen?
‚Wenn was sein sollte: Wir haben am Wochenende Dienst.‘, sagt der Kinderarzt. Ich (ehrlich erfreut): ‚Das ist ja super!‘ Die beiden Sprechstundenhilfen (und/oder Azubis) machen darauf ein beleidigt-säuerliches Gesicht. Der Kinderarzt lacht.