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    05.09.2013 | 09:15 | alle tage | baby a | kommentieren

    Frau Brüllen lädt zum Tagebuchbloggen und fragt: Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?

    Der heutige Donnerstag beginnt früh. Nachdem gestern der Kinderarzt doch noch grünes Licht gegeben hat, habe ich in der Kinderchirurgie Bescheid gesagt und dort hat man mir gesagt, dass wir dann heute um 11 Uhr da sein sollen. 11 Uhr. Bei der Vorbesprechung hatte man noch gesagt, dass Baby A, weil es noch so jung ist, vermutlich als erstes dran kommt. Denn es muss ja nüchtern sein. Ich war also angemessen erstaunt ob der Uhrzeit. Die spärlich freundliche Sekretärin sagte dann noch, dass Baby A an diesem Tag der einzige OP-Patient der Kinderchirurgie sei. ‚Da fangen wir eben erst um 11 Uhr an‘. ‚Dann könnten Sie ja auch um 7 anfangen.‘ Neinneinnein. Die OP-Pläne seien genau durchgetaktet und es gäbe ja noch andere Abteilungen mit OP-Patienten und da hätte sich schon jemand Gedanken gemacht und das sei auch gut so.

    Ähh. Ja. 6 Stunden vorher nichts essen. Wir wecken Baby A um 05:00, damit es noch etwas isst. Bis 09:00 darf es noch Wasser trinken. Es ist trotz der Schlafunterbrechung sehr gut gelaunt und isst trotz der frühen Stunde eine Scheibe Brot mit Fleischwurst und einen halben Apfel. Um 06:00 legen wir es wieder ins Bett. Ich habe keine große Hoffnung, dass es wieder schläft. Aber: Es klappt! Bis 08:30 schläft das Kind seelenruhig. Wir legen uns auch nochmal hin. Schlafen kann ich aber nicht. Um 07:45 stehe ich wieder auf, dusche, packe die restlichen Sachen in die Kliniktaschen. Fläschchen, Milchpulver, Fläschchenreinigungsbürste, Milch, Schmelzflocken, Obstmus, Äpfel, Bananen, Weintrauben, Knäckebrot, Babykekse, Mittagsbrei, Schnuller, Schlafschaf. Die Liste ist endlos. Verhungern muss das Kind nicht, wenn es aus der Narkose aufwacht.

    Es ist jetzt 09:15. Um 10:00 fahren wir los. Ich weiß nicht, ob ich zwischendurch dazu komme, diesen Post weiterzuschreiben. Ansonsten wird er morgen oder übermorgen aktualisiert.


    So. Es ist jetzt ‚morgen‘ abend (06.09. 20:15), Baby A erholt sich schlafenderweise von den Strapazen und ich komme dazu diesen Post zu aktualisieren.

    Um kurz vor 11 waren wir an der Pforte und haben Baby A angemeldet. Auf der Station wurden wir dann freundlich empfangen und bekamen ein schönes* Zimmer. Ein Bett für mich und ein Gitterbett für Baby A. Ein Hochstuhl, ein Stuhl, ein Tisch, ein Schrank, ein Waschbecken. Ich bin froh, dass wir uns nicht mit noch einem weiteren Patienten samt Begleitperson das Zimmer teilen müssen. Wir fragen, wann es los geht. Die Schwestern wissen es nicht. ‚Wir müssen auf den Anruf aus der Chirurgie warten.‘

    Der kommt dann auch prompt. Ich wickele das Kind. Die Krankenschwester schaut skeptisch: ‚Für ein OP-Hemd ist es ja noch ein bisschen zu klein.‘ Es bekommt dann einen Body vom Krankenhaus. Und ein Armband mit seinem Namen und seiner Patientennummer. Außerdem wird ein Schildchen mit seinem Namen an das Bett geklebt.

    schild

    Ich verabreiche Nurofen-Saft in einer kleinen Spritze, die die Schwester mir reicht. Baby A ist nicht begeistert, aber der Saft scheint süß zu sein. Jedenfalls macht es für die weiteren Schlucke den Mund doch nochmal auf. Die nächste Spritze enthält das Mittel ‚zur Beruhigung‘. ‚Das schmeckt aber nicht so gut.‘, warnt die Schwester vor. Ich nutze also die Gelegenheit, als Baby A den Mund erwartungsfroh aufreißt und drücke den gesamten Inhalt der Spritze auf einmal in seinen Mund. Es folgt empörtes Wutgeschrei. Aber erst, nachdem es alles geschluckt hat. Es dauert keine Minute, da legt Baby A schon den Kopf an meine Schulter. Es bekommt noch zwei betäubende Pflaster auf die Handrücken geklebt. Gegen die ‚Zauberpflaster‘ wehrt es sich nur noch mäßig. Dieser Beruhigungssaft wirkt wirklich gut. Den brauchen wir zu Hause auch mal :-).

    Eine weitere Schwester kommt und sagt, dass wir Baby A jetzt zum OP bringen müssen. Am besten im Bettchen. Baby A weint, wegen der vielen fremden Leute. Es will sich nicht ins Bett legen lassen, also trage ich es bis zur OP-Schleuse. ‚Hier müssen Sie leider stehen bleiben.‘, sagt die Schwester. Eine Frau in grüner OP-Kleidung kommt und nimmt Baby A in Empfang. Es schaut skeptisch, lässt sich von ihr aber auf den Arm nehmen. Dann merkt es, dass wir zurückbleiben und weint. Es ist 11:50. Ich verdrücke ein paar Tränen.

    Wir dürfen in der Personalkantine zu Mittag essen. Ich als Begleitperson muss nichts zahlen, Thorsten Thorstensson schon. Vegetarische Tortellini für mich, Spaghetti Bolo für Thorsten Thorstensson. Es ist heiß. Man hat uns gesagt, dass es etwa 1,5 bis 2 Stunden dauern wird, bis Baby A wieder aus dem Aufwachraum zu uns kommen kann.

    Nach dem Essen gehen wir raus in den Park.

    baum

    Das Wetter ist fantastisch. Ich bin nervös.

    skulptur

    Im Park steht eine merkwürdige Skulptur. Ich finde, es sieht ein bisschen phallusartig aus. Ein Penis und ein verängstigter Hoden. Es könnte natürlich auch eine Schlange und ein Kiwi sein. Thorsten Thorstensson meint, es ist der Schwanz eines Skorpions.

    Um 13:10 gehen wir wieder rein. Die Schwestern auf der Kinderstation haben aber noch nichts von Baby A gehört. Wir laufen ein bisschen herum. Es gibt hier ein wunderbares Spielzimmer mit Kaufmannsladen, Basteltisch, Kuschelecke, haufenweise Büchern, Gesellschaftsspielen, Puppen, Bauklötzen usw.
    In einem angrenzenden Innenhof gibt es einen Spielplatz mit ein paar Spielgeräten.

    wand01

    Die Fassade ist bunt bemalt.

    wand02

    Auf der ganzen Station sind selbsgebastelte Dekorationen verteilt. Es wirkt alles liebevoll und einladend.

    Wir gehen zurück aufs Zimmer und beziehen mein Bett. Es ist 13:45 als die Schwester kommt und fragt, ob wir Baby A abholen wollen. Wir gehen wieder zur OP-Schleuse. Baby A wird im Bettchen durch die Tür geschoben. Es liegt auf dem Bauch. Sobald es uns sieht geht es sofort auf alle Viere und setzt sich auf. Es macht seine typischen ‚Oh-oh-oh!‘-Laute. Die können alles bedeuten. In diesem Fall wohl: ‚Gut, dass ihr wieder da seid! Ich will jetzt sofort auf Mamas Arm!‘
    Das Bettchen kann nicht weitergeschoben werden, weil Baby A dann umfällt. Es ist noch sehr müde und hinfällig. Die Schwester sagt, dass ich es auch auf den Arm nehmen kann. Ich weiß nicht genau, wie ich es halten soll, um nicht an die frischen Schnitte zu gelangen. So halte ich das Kind etwas verkrampft. Baby A lässt sich gegen mich sinken, warm und vertrauensvoll. Lebendig.

    Im Zimmer halten wir es noch eine ganze Weile auf dem Arm. Es bekommt zu trinken. Später auch das Mittagessen, welches wir eingepackt hatten. Die Stationsschwestern hätten uns aber auch Kartoffelbrei gemacht.

    tapfer

    Baby A wird immer wacher. Es ist gut gelaunt. (Eigentlich ist es immer gut gelaunt. Wenn es nicht gut gelaunt ist, hat es Hunger, ist müde oder es ist krank und/oder hat Schmerzen.) Offenbar hat es also keine Schmerzen.

    Der Venenkatheter am Handrücken ist nicht richtig abgeklebt. Es hängt noch ein dünner Schlauch daran, der baumelt an der Hand herab. Mir schwant Übles. Das Kind ist ob des Anhängsels nicht begeistert. Es meckert und schüttelt wild mit der Hand. Ich sage der Schwester Bescheid, die holt einen Handschuh, den sie Baby A über dem Zugang anzieht und festbindet.

    Wir fragen die Schwester, wie wir das Kind halten sollen, ob es krabbeln darf. Die Schwester meint, es sei keine besondere Vorsicht beim Halten des Kindes nötig. Krabbeln dürfe es auch. Ich bin skeptisch. Der Chirurg hatte bei der Vorbesprechung in etwa das Gegenteil gesagt. Die Schwester meint, wir könnten mit dem Kind auch spazieren gehen. In den Park. Wenn wir wollten.

    Wir ziehen Baby A einen eigenen Body an und gehen mit ihm im Buggy runter in den Park. Wir setzen uns in den Schatten auf eine Bank. Ich nehme Baby A auf den Schoß, weil es nörgelt. Es nörgelt aber auch dort weiter. Irgendwann schreit es. Ich spüre, wie mir etwas warmes auf den Arm tropft und denke, das das Kind jetzt wieder anfängt rumzusabbern (so wie letzte Woche bei der Entzündung im Mund). Ich schaue beiläufig auf meinen Arm und sehe das Blut an mir herunterlaufen. Die Hose ist schon eingesaut. Baby A blutet aus dem Zugang. Wir verfrachten das Kind zurück in den Buggy und im Laufschritt geht es zurück zur Station. Der Handschuh ist eingeblutet. Baby A greift natürlich mit der anderen Hand auch noch zu. Der Buggy ändert zusehends seine Farbe von grau zu rot. Ich will nicht auf dem Handrücken herumdrücken (um die Blutung zu stoppen), weil die Nadel noch drin steckt. Auf der Station sagen wir der Schwester Bescheid, die kommt mit aufs Zimmer, wickelt den Handschuh ab, entfernt den Zugang ‚Huch, das ist aber viel Blut!‘ und drückt einen Tupfer auf die Blutung, die schnell gestillt ist.
    Der Boden ist vollgeblutet. Der Buggy sieht aus wie ein Schlachtfeld. Meine Hose, mein T-Shirt, meine Sandalen und natürlich Baby As Body sind in Mitleidenschaft gezogen worden. Ich vermute, dass Baby A mit dieser Aktion mehr Blut verloren hat als im OP.

    Ich halte das Kind auf dem Arm, während die Schwester und Thorsten Thorstensson versuchen, den Buggy zu retten. Mit den allgegenwärtigen Desinfektionstüchern. Sie erzielen erstaunliche Ergebnisse. Der Buggy ist hinterher vermutlich sauberer als vor dem ganzen Drama.

    Thorsten Thorstensson wird seine Krankenhauserfahrungen später so zusammenfassen: ‚Im Krankenhaus ist es immer blutig.‘

    Wir waschen das Blut vom Kind. Obwohl das zu dem ganzen Jod eigentlich ganz gut passt. Das Kind ist müde. Es will aber nicht schlafen. Es ist ein bisschen so, als wäre Baby A wieder 5 Monate alt. Das Vor-Krabbelalter. Es will viel liegen. Halb-aufrecht sitzen ist auch in Ordnung. Stehen, krabbeln laufen: Dazu ist es zu müde. Vermutlich tut es ihm auch weh. Wir füttern das Kind zwischendurch mit Banane, Apfel und Weintrauben. Es bekommt nochmal ein Schmerzmittel, weil ich das Gefühl habe, dass es Schmerzen hat. Dann wagen wir am späten Nachmittag einen zweiten Spaziergang in den Park. Als wir eine Runde gedreht haben, kommt uns ein Mann entgegen, der im Vorbeigehen Baby A genau betrachtet und uns freundlich grüßt. Thorsten Thorstensson glaubt, dass es der Operateur war. Das glaube ich zuerst auch. Dann bin ich mir nicht mehr sicher.

    Wir laufen noch eine weitere Runde in die Innenstadt. Thorsten Thorstensson will unbedingt ein Eis essen. Vielleicht will er damit die Erinnerungen an das letzte Blutbad, das auch im Zusammenhang mit Eisessen stand, in unserem Gedächtnis überschreiben? Ich habe ein schlechtes Gefühl, das Klinikgelände zu verlassen. Mache aber keine Einwände. Wir essen Eis. Baby A döst friedlich in seinem Buggy (dieses Desinfektions-zeug trocknet wirklich schnell). Zurück gehts zum Park. Ich muss zur Toilette und gehe kurz in die Klinik, Thorsten Thorstensson und Baby A beziehen wieder Stellung auf einer Parkbank. Auf dem Rückweg von der Toilette kontrolliere ich mein Mobiltelefon und entdecke einen Anruf in Abwesenheit. Ich rufe zurück. Es ist die Station. Der Chirurg war um halb 5 auf der Station, um mit uns zu sprechen. Toll. Es ist jetzt halb 6. Warum hat uns niemand gesagt, dass der heute noch kommt? Ich berichte Thorsten Thorstensson davon. Wir sind nun überzeugt, dass der Herr, der an uns vorbeigelaufen ist, wirklich der Chirurg war. Mist. Wir haben ihn verpasst. Er ist immer nur einmal in der Woche in der Klinik. Ich hatte damit gerechnet, dass er morgen zur Visite kommt. Doppelmist. Wohin mit all unseren Fragen?

    Zurück auf der Station berichtet die Schwester, als Mittlerin, vom Operationsverlauf und dass das Kind NICHT krabbeln soll. Das Ergebnis der OP ist nicht zufriedenstellend. In 6 Monaten muss wieder kontrolliert werden. Dann folgt eventuell eine Revisions-OP. Ich bin sauer. Wären wir doch nicht nochmal spazieren gegangen! Ich frage, wie lange das Kind nicht krabbeln soll. ‚Gute Frage‘, sagt die Schwester. Und ‚Ich wusste auch nicht, dass der Chirurg heute nachmittag nochmal auf die Station kommt.‘ Ich frage nach der Tamponade, die auf eine der Operationswunden genäht ist. Ob diese von allein abfällt. Wann? Oder nicht? Oder wie? Die Schwester sagt: ‚Ich erkundige mich.‘

    Merke: Nach einer Operation immer fragen, wann der Operateur zur Visite kommt. Die sind nämlich meist schwer zu erreichen.

    Wir lassen Milchbrei machen. Ich habe Milch und Haferschmelzflocken mitgebracht. Baby A hat aber keinen Appetit und isst nur ein paar Löffel. Es ist sehr müde. Die Schwester bringt ein Überwachungsgerät für Puls und Blutsauerstoffsättigung. Sie klebt Baby A den Sensor an den großen Zeh. Baby A weint. Wir bereiten ein Fläschchen vor, welches Baby A komplett leert. Um 18:30 schläft das Kind. Fast. Es gibt eine Durchsage durch die krächzende Lautsprechenanlage, die den bevorstehenden Gottesdienst in der Hauskapelle ankündigt. Baby A weint. Ein paar Minuten später folgt dieselbe Durchsage noch ein zweites Mal. Diesmal erschrickt das Baby kaum noch. Es schläft ein. Thorsten Thorstensson und ich sitzen auf dem Flur und essen zu Abend. Ich habe unser Babyfon mitgebracht. So können wir ein bisschen herumlaufen. Die Reichweite ist allerdings nicht sehr gut. Wir sitzen eine Weile in dem Innenhof, als das Babyfon Alarm schlägt. Ich haste zu Baby As Zimmer. Dort ist alles still. Vielleicht funkt ein anderes Baby auf unserer Frequenz?

    Um 21:00 fährt Thorsten Thorstensson nach Hause. Baby A schläft. Ich liege im Bett neben ihm und höre auf seinen Atem.

    geraet

    Ich schreibe noch ein paar Whatsapp Nachrichten. Schlafen kann ich nicht. Merke: Auch für eine Krankenhausnacht lohnt es sich, sein eigenes Kopfkissen mitzubringen. Ich traue mich nicht, mich umzudrehen, aus Angst, Baby A zu wecken. Baby A scheint keine Angst zu haben, mich zu stören. Es tritt mit dem Fuß gegen die Gitterstäbe. Es wühlt. Es dreht den Kopf von links nach rechts, von rechts nach links. Es seufzt. Es schlägt mit den Händen auf die Matratze. Es wühlt solange, bis sein Kopf gegen die Gitterstäbe drückt. Um 02:00 gibt es eine Durchsage, der Notarzt soll dringend zur Pforte kommen. Ich halte den Atem an. Baby A gibt keinen Mucks von sich. Um 3:00 geht es in den Vierfüßlerstand und schaut sich den Monitor des Überwachungsgeräts an. Ich denke, dass die Nacht jetzt zuende ist. Ist sie aber nicht. Das Kind legt sich wieder hin und schläft weiter. Ich nicht. Kopfschmerzen schleichen sich an. Ich traue mich nicht, etwas zu trinken, aus Angst das Kind zu wecken. Das Kind kontrolliert noch ein paarmal den Monitor. Scheint interessant zu sein, dieses Ding.

    Ich schlafe endlich doch als um 05:00 Baby A schreit. Es schwitzt. Ich denke an Fieber. Ich befreie es aus dem dünnen Schlafsack. Der Monitor zeigt einen Puls von 158. Ist das normal? Als es schlief war der Puls nie über 110. Ich stöpsele Baby A vom Monitor, der daraufhin piept. Ich stöpsele das Kind wieder an und finde den Ausschalter. Der direkt neben dem ‚Monitor dunkel schalten‘-Knopf ist. (Kopf -> Tischkante). Danach stöpsele ich das Kind wieder ab und rufe die Schwester. Sie misst die Temperatur, die normal ist. Und beruhigt mich wegen des Pulsschlags. Der sei auch normal. Ich mache Baby A ein Fläschchen. Es trinkt alles auf. Ich lege es wieder ins Bett. Es schläft zwar nicht, aber es liegt ganz ruhig in der Dunkelheit. Bis um 07:00 zwei Schwestern kommen. Aber das ist ja schon der nächste Tag.

    * So schön wie ein Krankenhauszimmer eben sein kann. Aber es ist sauber und alles ist instand gehalten. Da kennen wir schon anderes. Es gibt Windeln, Feuchttücher, Wickelunterlagen, Handtücher, Waschlappen, Bettzeug, Spucktücher. Alles in ausreichenden Mengen. Schön! Ich hätte also mindestens die Hälfte meines Kliniktascheninhalts zuhause lassen können.

     

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