15.03.2013 | 08:54 | alle tage | baby a | kommentieren
Und zack! Ist schon wieder Freitag. Ich weiß echt nicht, wo die Zeit immer bleibt.
04:00 Baby A macht ‚Ääh!‘. Ich wache auf. Ich lausche angestrengt. Nix. Baby A scheint wieder eingeschlafen zu sein. Das versuche ich auch. Es funktioniert nicht.
04:30 Ich schaue auf den Wecker. Kann nicht schlafen. Ich lausche auf Geräusche. Nichts zu hören. Vielleicht das leise Rauschen der Heizungsanlage. Aber das kann auch Einbildung sein. Ich denke an den Lärm im Krankenhaus. Dort konnte ich auch nie schlafen. Hier aber sollte ich schlafen können. Ist doch alles ruhig. Ich denke an den Kaiserschnitt. Das sollte ich nicht tun. Aber die Gedanken lassen sich nicht aufhalten.
04:45 Das Baby sagt ‚Äääh!‘. Ich schlage die Decke zurück. Ich lausche. Nix. Ich decke mich wieder zu. Hmpf.
05:10 Ich bin fast eingeschlafen, als das Baby ‚Äääh!‘ macht. Diesmal denke ich gar nicht ans Aufstehen. ‚Du schläfst ja sowieso wieder ein!‘, denke ich trotzig. So ist es.
05:57 Das Baby ist ausgeschlafen. Es schreit. Ich fühle mich gerädert. Kann nicht aufstehen. ‚Jetzt‘, denke ich, ‚könnte ich sicher gut einschlafen.‘ Ich bleibe liegen. Thorsten Thorstensson wird wach. Ich klage über Schlaflosigkeit. Thorsten Thorstensson steht auf und macht Licht im Kinderzimmer. Baby A beruhigt sich trotzdem nicht. Thorsten Thorstensson steht auf und belustigt Baby A. Geht duschen. Macht Frühstück. Ich schlafe. Endlich.
07:30 Thorsten Thorstensson weckt mich. Die Sonne(!!) scheint. Wir frühstücken. Baby A hat seinen Milchbrei schon auf, es isst noch ein paar Stückchen Brot. Ich räume den Tisch ab, schalte die Spülmaschine ein, nachdem ich auch noch ein paar Plastikspielzeuge von Baby A hineingeräumt habe. Ich wickele Baby A. Es ist total kooperativ. Lässt sich von ‚Ein Männlein steht im Walde‘ ablenken. Anschließend von ‚Head, shoulder, knees and toes‘. Dann von ‚Kopf, Schulter, Knie und Zeh‘. Dann singe ich noch ‚Erst kommt der Sonnenkäferpapa‘. Das genießt es sichtlich. Es folgen ‚Zeigt her eure Füße‘.
Eigentlich singe ich den ganzen Tag vor mich hin, wenn Baby A bei mir ist. Besonders gern mag es ‚Vor dem Hause auf dem Platz‘. Es freut sich schon immer, wenn ich nur die Hand flach ausstrecke, bevor ich überhaupt angefangen habe zu singen und quietscht dann, wenn die Katze kommt. ‚Rommel di Bommel, die Katze schlägt die Trommel‘ findet es auch super. Vielleicht, weil auch hier eine Katze vorkommt?
08:30 Thorsten Thorstensson entschwindet zum Frisör. Er muss heute erst um 10 anfangen zu arbeiten. Ich gehe mit Baby A zu den Großeltern. Dort bekommt es noch ein paar Stückchen Brot und spielt dann dort im Laufstall.
09:20 Thorsten Thorstensson ist vom Frisör zurück und verabschiedet sich zur Arbeit. Vorher will er noch Babyklamotten bei den anderen Großeltern abholen. (Die haben eine Bekannte, die einen Enkel hat, der ein halbes Jahr älter ist als Baby A. Wenn man an dieser Stelle erwartet, dass die anderen Großeltern für die Babyklamotten als Sponsor auftreten, hat man sich schwer getäuscht. Die Klamotten waren bisher immer super gut erhalten (weil für das andere Baby neu gekauft) und erschwinglich.) Baby A und ich winken ihm am Fenster hinterher. Baby A hat wieder eine rote Wange. Ich bringe es ins Bett.
Ich muss noch eine überfällige Rechnung bezahlen. Ich versuche, nachzuvollziehen, warum ich die noch nicht bezahlt habe. Per Mail habe ich die Rechnung nicht bekommen und in meinem Rechnungsordner ist sie auch nicht. Vielleicht habe ich sie mit der Verpackung entsorgt? Wenn ich keine Rechnung auf Papier bekomme, gehe ich immer davon aus, dass ich schon im Voraus bezahlt habe. Bisschen peinlich. Ich prüfe nochmal, ob ich wirklich noch nicht bezahlt habe. Dabei stelle ich wieder mal fest, dass die Umsatzsuche in meinem Onlinebanking nicht intuitiv ist. Nee. Nicht bezahlt. Merkwürdig. Ich kann nicht mal mehr die Stilldemenz vorschieben, denn ich habe vor 1,5 Monaten abgestillt. Seitdem habe ich auch wieder weiche und brüchige Fingernägel. Dafür hat der Haarausfall aufgehört. (Stattdessen zieht Baby A mir nun mit Vorliebe büschelweise Haare aus.)
Jedenfalls: Rechnung bezahlt.
Und wenn ich eh schon in meinen Unterlagen rumwühle, kann ich auch gleich noch meine naturstrom-Kundennummer raussuchen. Für eine weitere Kundenwerbung, die ich einem Freund versprochen habe.
Falls Sie noch nicht gewechselt haben und immer noch konventionellen Strom beziehen: Schauen Sie doch mal kurz auf Ihre letzte Abrechnung. Wieviel zahlen Sie pro kWh? Bei naturstrom bekommen Sie echten Ökostrom für 25,75 Cent pro kWh brutto. Plus 7,95 EUR Grundgebühr im Monat brutto. Wieviel würden Sie mehr zahlen? Nicht viel vermutlich. Vielleicht würden Sie sogar weniger zahlen. Schauen Sie doch bitte mal nach!
Was ich mit ‚echtem‘ Ökostrom meine, steht hier.
Ich gehe duschen und massiere den ‚kleinen verkürzten Kreislauf‘, wie es die Heilpraktikerin am Dienstag empfohlen hat. Was man so alles tut, wenn der Leidensdruck groß genug ist…
10:40 Ich sitze am Rechner und leere meine SD Karten. Sonst könnte ich nämlich keine weiteren Fotos mehr machen. Eigentlich will ich die Bilder direkt sortieren. Dabei denke ich an das UFO-Fotobuch. Daraus wird aber nichts, denn ich höre Baby A nebenan quäken. Es quäkt so vor sich hin und unterhält sich mit sich selbst, mit dem Schaf, dem es vermutlich wieder die Ohren abkaut (im wörtlichen Sinne!) und mit dem Frosch. ‚Aiaiaiaaaai!‘ höre ich. Und ‚Ääääääh!‘. Und ‚Brrrrrrrrr‘. Es kann nämlich seit zwei Tagen Motorengeräusche machen, indem die Lippen aufeinandervibrieren. Das findet es ganz toll.
11:00 Das Baby wird ungeduldig und ruft nach mir. Ich gehe mal hin. Beim Wickeln stelle ich fest, dass die Windel übergelaufen ist. Ich ziehe Baby A aus, was es überhaupt nicht lustig findet. Wenn es schonmal nackt ist, kann ich es auch gleich baden, denke ich.
12:00 Baden, abtrocknen, massieren, anziehen. Schon ist es Zeit für das Mittagessen. Es gibt Karotten, Kartoffeln, Rindfleisch.
Und enthäutete, geviertelte Tomaten. Weil Baby A doch gestern so gern eine Tomate haben wollte.
Die Tomaten kommen eigentlich ganz gut an. Aber Baby A hat das mit dem Kauen noch nicht so raus. Daher kommen die Stückchen nach einiger Zeit wieder heraus. Außerdem ist Baby A viel zu sehr damit beschäftigt den Besuch von Oma und Opa zu betrachten. Es ist eine Freundin von Oma und Baby A beginnt schon nach kurzer Zeit mit ihr zu flirten.
Ich esse zu Mittag mit meinen Eltern, als der Besuch wieder gegangen ist. Baby A spielt derweil mit einer Holzkugel, einem Rasselei und einem Becher, indem es immer wieder die Kugel und das Ei in den Becher steckt und wieder herausholt. ‚Reinstecken – rausholen‘ ist seine derzeitige Lieblingsbeschäftigung.
Ich spiele mit Baby A. Packe die neue Lieferung aus: Baby A bekommt seine ersten Krabbelschuhe.
Weil es sich jetzt überall hochzieht und wir fast ausschließlich Fliesenboden haben, auf dem Baby A mit Sockenfüßen keinen richtigen Halt hat. Ziehe Baby A die neuen Schühchen an. Größe 20. Passt genau.
Während ich versuche Fotos von Baby A’s Füßen zu machen…
… versucht Baby A mir die Kamera zu klauen.
Die Schuhe kommen übrigens von kleine-windelpupser bei dawanda. Und sie sind genauso schön, wie auf den Fotos! Weich, anschmiegsam. Wunderbar :-)
14:30 Ich lege Baby A ins Bett. Es ist zunächst ruhig. Erzählt dann, nörgelt, schreit. Ich trage es zur Musik herum. Es lehnt sich an.
14:40 Ich lege es nochmal ins Bett. Dasselbe Spiel: Jetzt schreit es wieder. Ich würde mich so gern hinlegen. *gäähn*
Ich hole es ins Wohnzimmer, wo es friedlich vor sich hinspielt. Es ist total müde, reibt sich immer wieder die Augen. Zwischendurch wechselt es die Farbe.
15:30 Ich wickele Baby A und starte einen letzten Nachmittagsschlaf-Versuch. Erfolglos. Es schreit sich in Rage.
16:00 Wir gehen spazieren. Es ist trübe und kalt. Leichter Schneefall. Baby A schläft nach 3 Minuten ein. Der Schneefall wird stärker. Es sieht idyllisch aus. Wenn jetzt Dezember wäre, würde ich es richtig schön finden. Es ist aber nicht Dezember. Der Wind friert mir die Wangen ein und die Schneeflocken werden immer größer und dichter. Sie treiben mir in die Augen. Schön ist anders.
16:35 Wir sind wieder zu Hause. Ich stelle den Kinderwagen mit dem schlafenden Kind in den Flur.
16:40 Baby A wird wach. Das passiert immer: Wenn der Wagen steht, wird Baby A wach. Ich bringe Baby A zu den Großeltern und verpasse dem zweiten Vogelhäuschen einen hellblauen Anstrich.
Ich spiele mit Baby A. Halte seine Hände, während es durch die Gegend läuft. Spaß für Baby A, Rückenschmerzen in Folge gebeugter Haltung für mich.
Baby A beobachtet, wie Opa im Garten den verstorbenen Pflaumenbaum zerkleinert. Es hat vom Laufstall im großelterlichen Wohnzimmer aus einen prima Ausblick auf das Schneetreiben im Garten und auf den werkelnden Opa. Es ruft oft durch die geschlossene Tür. ‚Äh! OOh! AAAH! ÄH!‘
Zwischendurch wickele ich Baby A und verpasse den Vogelhäuschen eine weitere Schicht Farbe. Irgendwann ist es endlich
18:30 und Thorsten Thorstensson kommt nach Hause. Baby A freut sich. Wird vom Papa bettfertig gemacht. Ich sichte die Babyklamotten, die Thorsten Thorstensson mitgebracht hat. Über die Hälfte kann bleiben. Und wieder habe ich das Gefühl, dass wir viel zu viel zu viele Klamotten für Baby A haben. Anschließend bereite ich das Fläschchen vor und putze Baby A die (sieben) Zähne.
19:00 Baby A geht ins Bett und mach noch bis
20:00 Theater. Dann ist es endlich still.
Ich freue mich auf das Abendessen und anschließend einen gemütlichen Abend mit Tee und West Wing.
20:45 Daraus wird leider nichts, denn Baby A schreit. Und schreit. Und schreit. Und schreit. Dentinox hat es schon bekommen. Wir geben ein Schmerzzäpfchen. Jeder Versuch, das Baby ins Bett zu legen scheitert. Etwa eine Stunde nach dem Zäpfchen schreit es nicht mehr vor Schmerzen, sondern einfach nur noch, weil es nicht schlafen will.
23:00 Thorsten Thorstensson geht ins Bett. Ich bleibe mit Baby A noch wach. Es steht im Laufstall und gackert vor sich hin.
Na gut, jetzt nörgelt es…
23:15 Baby A bekommt sein Nachtfläschchen und schläft(!!) dann tatsächlich ein.