27.03.2017 | 10:20 | welt retten | kommentieren
Ich habe ja hier schon einen kurzen Abriss unserer bisherigen Milchkonsumentenlaufbahn gegeben.
Am 20. März sah es in unserem Kühlschrank noch so aus:
Wir kauften wöchentlich eine Palette mit sehr leckerem Biojoghurt im Polystyrolbecher mit Pappbanderole und Aluminiumdeckel. (Wie läuft das eigentlich mit dem grünen Punkt? Wo landen die Inhalte aus dem gelben Sack? In der thermischen Verwertung? Wie sollte so ein Joghurtbecher in seine Einzelteile zerlegt und recycelt werden? Das geht doch gar nicht. Oder wird der Müll dann womöglich noch irgendwohin transportiert, um dann dort verbrannt zu werden? Ich muss das mal recherchieren.) Der Joghurt kam aus Bayern. Jeder Becher fasste 150 ml. Das ist natürlich ein Riesenhaufen Plastikmüll, der sich leicht einsparen lässt.
Sobald unser Joghurtvorrat aufgebraucht war, machte ich mich also auf die Suche nach Alternativen. Soviel vorweg: Die ideale Lösung haben wir noch nicht gefunden.
Was es jetzt herauszufinden gilt ist, wo ich Alternativen finde, welche für uns am besten und günstigsten ist und wie ich diese in den wöchentlichen Einkaufsrythmus einbeziehe. Es muss halt alles irgendwie zeitlich und logistisch machbar sein. Die Kriterien, die unser Joghurt und unsere Milch erfüllen sollten lauten:
Ist das etwa zuviel verlangt?
Im lokalen EDEKA gibt es Bio Naturjoghurt mit 3,5 % Fett von Söbbeke zumindest theoretisch. Aber der ist immer ausverkauft, wenn ich dort einkaufe. Wir haben uns auch schon mehrfach deswegen gemeldet. Aber es ist noch keine Besserung in Sicht. Es gibt aber Joghurt von Alnatura (den Streit zwischen dem DM Chef und seinem Schwager finde ich übrigens furchtbar lästig und ich kaufe nun nicht mehr so gern bei DM ein), den ich statt dessen kaufte. Der war dann zwar nicht regional aber Bioland zertifiziert.
Zu Hause stellte ich fest, dass zwischen den 3,8 % Joghurts auch 1,5 % Joghurts standen. Auf das MHD hatte ich geachtet. Aber darauf natürlich nicht. Zumal es auch nur ein Preisschild für 3,8 % Joghurt gab. Das hat mich einigermaßen geärgert. (Bei unserem lokalen EDEKA muss man öfter mal auf das MHD achten und auch darauf, dass an der Kasse das abgerechnet wird, was im Laden ausgezeichnet ist. Und das Personal ist nicht sonderlich freundlich. Deshalb finde ich den Einkauf dort auch recht anstrengend.)
Der Alnatura Joghurt schmeckte ausgezeichnet. Also beide Sorten waren sehr lecker. Das Lieblingsmädchen hat den Umstieg auf diese Joghurtsorten auch problemlos mitgemacht.
Ich habe bei EDEKA natürlich auch nach Milchalternativen geschaut. Es gab nur 1 Biomilch im Glas und die ist es dann natürlich auch geworden. Prädikat: Besonders lecker. Und nach dem genaueren Blick aufs Etikett war dann klar, dass es sich um Milch von Söbbeke handelt (unter dem Edeka Markennamen ‚Mein Land Bio‘ und mit Bioland Siegel).
Als Joghurt und Milch wieder verbraucht waren, stattete ich unserem Biobauern mal wieder einen Besuch ab.
Ich nahm Beutel vom Schweden mit, die sich ausgezeichnet eignen, um loses Obst und Gemüse einzutüten.
So hatte ich einen beinahe verpackungsmüllfreien Einkauf. Hier gab es viele Produkte von Söbbeke aber keinen Naturjoghurt mit mindestens 3,5 % Fett. Den gab es unter dem Markennamen ‚Bioladen‘ und ich dachte, der käme aus Coesfeld. Aber tatsächlich kam der Joghurt aus Baden Württemberg. Also nicht regional.
Die Bioladen-Milch schmeckt lecker, ist demeter zertifiziert und stammt von Söbbeke. Der Bioladen-Joghurt ist ebenfalls demeter zertifiziert aber leider nicht so lecker wie der Alnatura Joghurt.
Schweinchen gibt es auf dem Hof auch. Sogar welche mit verschiedenfarbigen Augen.
Und glückliche Hühner.
Und glückliche Bruderhähne.
Und idyllisch dreinschauende Eselchen.
So. Da steh ich also nun mit meiner Recherche. Ich könnte noch den zweiten lokalen EDEKA und den Bioladen hier im Ort aufsuchen und schauen, wie das Angebot und die Preise da so sind. Dann haben wir in der Stadt (keine Parkmöglichkeiten!) noch ein Reformhaus mit Biosortiment. Die würden auch Milch für uns bestellen, das hat Thorsten Thorstensson schon rausgefunden. Vielleicht würde der Biobauer auch Söbbeke-Joghurt für uns mitbestellen? Das könnte ich ihn nochmal fragen.
Mal sehen. Fest steht jedenfalls: Es führt kein Weg zurück zu Tetrapack und Polystyrol-Becher.