18.09.2013 | 21:36 | alle tage | baby a | welt retten | 1 kommentar
Ich habe heute einen (sehr kleinen) Teil unseres überquellenden Bücherschranks entrümpelt. Die Zeitschriftensektion.
Das ist die erste Ration. Da ist noch großes Entrümpelungspotential in diesem Schrank.
Baby A hat beim Ausräumen auch geholfen…
Weil der Schrank mich ein bisschen überfordert, kann ich immer nur in kleinen Etappen vorgehen. Sonst überwältigt mich das Ausmaß des Chaos, was zu einer gewissen Erstarrung und anschließender vollkommener Unproduktivität führt.
Daher habe ich mich anschließend den Badezimmerschränken zugewendet. Alle abgelaufenen Medikamente aussortiert. Und für das Schadstoffmobil, dass morgen in unserer Nähe Halt macht, schonmal bereitgestellt. (Zusammen mit den leeren Batterien und den alten Energiesparbirnen.) Die Medikamente sollen zukünftig nicht mehr im Badezimmer wohnen. Vielleicht im Schlafzimmer oder im Arbeitszimmer. Da bin ich mir noch unschlüssig.
Dann alle Pflegeprodukte dem Toxfox Check unterzogen. Aus gegebenem Anlass hat mich der Post von Frau Landgeflüster sehr interessiert. Der Bund für Umwelt und Naturschutz hat eine Internetseite, auf der man seine Kosmetik- und Pflegeprodukte auf hormonell wirksame Stoffe untersuchen kann. Dazu gibt man einfach die Barcode Nummer des Produkts ein. Noch komfortabler gehts mit der iPhone App, mit der man den Barcode einscannen kann.
Hormonell wirksame Stoffe sind beispielsweise Parabene, die meist als Konservierungsmittel eingesetzt werden. Diese wirken im Körper wie weibliche Hormone. Was nachweisbar mit der Entstehung von Hoden-, Prostata- und Brustkrebs sowie mit der verfrühten Pubertät bei Mädchen, der Missbildung der Geschlechtsorgane bei Jungen sowie verminderter Spermienqualität in Verbindung gebracht wird.
Meine Toxfox Ausbeute sieht derzeit so aus:
Das meiste davon haben wir gar nicht regelmäßig benutzt. Ausnahmen sind das bronzefarbene Haargel von Wellaflex (das dunkelblaue war noch unangebrochen), das Goldwell Haargel (extrateuer vom Friseur) und das AfterShave von Balea. Der Rest waren eigentlich sowieso nur Rumsteherchen.
Auf der Toxfox Seite kann man dem Hersteller direkt mit einem Klick eine Protestmail senden, falls man ein Produkt mit hormonell wirksamen Stoffen gefunden hat. Das habe ich natürlich gemacht. Procter & Gamble schrieb in einer Standardmail zur Antwort, dass alles ganz und gar unproblematisch sei und man die Produkte bedenkenlos verwenden könne. Dass P&G nur gesetzlich erlaubte Stoffe verwenden. (DAS wäre ja auch noch schöner! Pfff!) Und dass die Konzentration der fraglichen Stoffe so gering sei, dass bei normaler Anwendung überhaupt keine Gefahr bestünde.
Ich schrieb eine Antwort auf diese Standardmail, in der ich meine Bedenken äußerte, dass durch die Kumulierung der hormonell wirksamen Substanzen aus verschiedenen Pflegeprodukten, Kosmetika, aus dem Trinkwasser, aus Weichmachern in Kunststoffen und aus anderen Umwelteinflüssen eben doch eine kritisch hohe Konzentration erreicht werden könne, die dann Auswirkungen auf das Hormonsystem haben könne. Und dass ich daher in Zukunft auf Produkte verzichten würde, die diese Stoffe enthielten.
Man schrieb zurück, dass man meine Mail ‚an die Zentrale‘ weitergeleitet habe.
Von DM bekam ich ebenfalls eine beschwichtigende Standardmail, in der man mir aber darüber hinaus erklärte, dass DM sein Produktsortiment umstellt auf Produkte ohne hormonell wirksame Stoffe.
Sonnenschutzprodukte konnte ich bisher noch nicht testen, weil der Barcode nur auf der Umverpackung stand. Aber Sonnenschutz wird dieses Jahr wohl auch nicht mehr nötig sein. Und in der nächsten Saison werden diese Produkte sowieso ausgetauscht.
Die ganzen Kosmetikprodukte, die ich hier noch hatte, habe ich einfach so aussortiert – ohne zu testen. Teilweise konnte ich ‚Parabene‘ schon in den Inhaltsangaben ausmachen, teilweise hatten sie weder Inhaltsangaben noch Barcode. So oder so: Das war eh schon alles ranzig. Wer mich kennt, kann sich ungefähr vorstellen, wie häufig ich mir Make-up ins Gesicht schmiere. Lediglich die Naturkosmetik durfte bleiben.
Jedenfalls habe ich sehr viel aus unseren Badezimmerschränken aussortiert. Bleiben durfte nur, was wirklich benutzt wird und keine Schweinereien enthält.
Danke fuer den Tip mit ToxFox. Die App habe ich sofort runtergeladen und werde dann gleich mal anfangen, meine Cremes etc. durchzuschauen. Das will man ja nicht wirklich…
VG,
Katrin