25.09.2012 | 23:00 | baby a | 2 kommentare
Heute bist Du schon 4 Monate alt. 17 Wochen und 4 Tage. Die Zeit vergeht viel zu schnell. Am liebsten würde ich sie anhalten. Gerade bist Du so süß und zum Anbeißen. Du duftest wie ein richtiges Baby. Dieser Babyduft ist schwer zu beschreiben. Süß und unwiderstehlich. Zum ersten Mal kann ich ihn jetzt richtig wahrnehmen und genießen. Ich würde ihn gern haltbar machen. (Habe bei diesem Gedanken aber immer ‚Das Parfum‘ im Hinterkopf und verwerfe ihn schnell wieder.)
Du perfektionierst das Greifen und bist schon ziemlich reaktionsschnell. Wenn Du auf jemandes Schoß sitzt kannst Du demjenigen beispielsweise den Löffel aus der Hand schlagen, wenn er ihn zum Mund führt. Du kannst mit Deinen großen kleinen Händchen fest zupacken. Kneifen geht auch gut. Aber Du kannst auch ganz sanft streicheln. Es ist ein wahnsinnig tolles Gefühl, wenn Du Deine Ärmchen um meinen Hals legst.
Du magst Dein Spieltrapez, wenn Du in Stimmung dafür bist. Lang kann ich Dich aber nicht allein lassen. Am liebsten bist Du immer in Körperkontakt. Aber zumindest Sichtkontakt muss sein. Du beobachtest ganz genau, was ich tue. Jeder Schritt wird von großen Augen aufgesogen.
Dein zahn- und vorbehaltloses Lächeln setzt Du bei Fremden sehr sparsam ein. Es bedarf schon einiger Anstrengung, um es Dir zu entlocken. Du wirkst ganz schön cool, wie Du Dir mit nicht zu beeindruckender Mine fremde Umgebungen und Leute erstmal ganz genau ansiehst. Deinen Papa und mich lachst Du aber bereitwillig an. Seit 3 Tagen gluckst und gurgelst Du sogar zwischendurch. Das ist neu. Ebenso das lautstarke Erzählen, dass nun langsam beginnt.
Deinen Kinderwagen findest Du doof. Ich habe ein Keilkissen unter die Matratze gelegt, damit das Kopfteil etwas höher ist und Du besser rausschauen kannst. Das gefällt Dir schon besser. Aber allein kann ich nicht mit Dir spazieren gehen, vor allem wenn das Wetter unbeständig ist. Denn spätestens nach der Hälfte der Wegstrecke (also genau dann, wenn man am weitesten vom Ausgangspunkt entfernt ist) fängst Du an zu meckern und steigerst Dich recht schnell in Brüllen. Nur auf dem Arm kannst Du Dich beruhigen. Das geht natürlich nur, wenn es nicht regnet. Und nur zu zweit kann man sowohl Wagen als auch Kind weitertransportieren – sonst wirds umständlich.
Das Tragetuch findest Du auch nur für kurze Zeit erträglich. Recht schnell wirst Du ungehalten. Vielleicht ist es Dir zu eng? Ich vermute, es liegt daran, dass Du nicht genug sehen kannst und Dich beim Umdrehen eingeschränkt fühlst. Leider konnte auch die Manduca, die ich probeweise bestellt habe, Deinem strengen Urteil nicht standhalten. Ich überlege, eine Trageberaterin um Rat zu fragen. Wir kommen so kaum an die frische Luft. In den ersten Monaten konnten wir nicht raus, weil es mir so schlecht ging und nun bist Du zu unkooperativ. Das ist ein bisschen frustrierend.
Den MaxiCosi findest Du solange gut, solange er sich bewegt. Im Auto findest Du Fahrtpausen an Ampeln und Kreuzungen doof. Bakfiets fahren findest Du weiterhin super. Auch die Babymassage genießt Du in vollen Zügen. Lediglich mit Deinen Armen bist Du etwas heikel. Wenn ich Dich an den Armen massiere findest Du das gar nicht lustig. Da werden sofort die Ellbogen gebeugt und die Arme angezogen. Das machst Du übrigens nicht nur bei der Massage, sondern auch beim Anziehen. Egal ob Body, Pullover, Jacke oder Schlafsack: Kleidung über den Kopf ziehen ist in Ordnung, aber die Arme in die Ärmel stecken, das garantiert Unmut. Wobei Dein ArmeAnwinkeln diesen Vorgang natürlich nicht gerade beschleunigt…
Den Schnuller bzw. DIE Schnuller (ich habe von jeder Marke welche gekauft, weil ich dachte, dass Du vielleicht irgendeine Form oder ein Material bevorzugst) lehnst Du ab. In gnädigen Momenten nuckelst Du kurz. Aber es dauert nie lange, bis die kleine Zunge den Schnuller aus dem Mund herausbugsiert. Langsam beginnst Du Deine Hände und Finger als Nuckelobjekte zu erkunden. Vielleicht wirst Du ein Daumenlutscher.
Vor lauten oder unbekannten Geräuschen erschreckst Du Dich. Besonders, wenn Du die Schallquelle nicht sehen kannst. Dann kommt die Unterlippe vor und Du setzt einen ganz beleidigten Gesichtsausdruck auf. Häufig ist das die Vorstufe zum Weinen. Die Kaffeemühle ist zum Beispiel ein Grund zu erschrecken. Ebenso die Dusche, wenn sie angestellt wird. Aber ganz unheimlich ist Dir der Fön. Wenn ich ihn probeweise auf Deine Füße richte und er sich langsam zum Bauch oder zu den Händen hocharbeitet kommt unweigerlich die Unterlippe zum Einsatz.
Baden findest Du nach wie vor super. Du strampelst inzwischen ziemlich wild, so dass ich und das Badezimmer hinterher ziemlich nass sind. Die I*KEA-Badewanne ist auch bald zu klein. Wenn Du Dich komplett ausstreckst, stößst Du oben und unten an. Und wenn Du wie wild mit den Beinen strampelst, stößt Du Dir häufig den Kopf. Das scheint Dir aber überhaupt nichts auszumachen. Deinen Wickeltisch magst Du auch. Du bist immer noch von dem Windrad-Mobilé fasziniert und beobachtest es staunend, wie es sich ständig bewegt. Auf dem Wickeltisch machst Du auch immer eine Brücke, so dass nur Schulterblätter und Fußsohlen die Unterlage berühren. Und so schiebst Du Dich immer weiter nach oben. Die Kopfstoßgefahr ist hier also auch gegeben und besonders unangenehm, weil die Spiegelunterkante genau auf Deiner Kopfhöhe ist. Wir polstern jetzt den Spiegel immer mit Kuscheltieren ab, damit Du Dir in einem besonders wilden Moment nicht so schnell den Kopf stößt.
Vor zwei Wochen hast Du nachts nochmal Deinen 11-Stunden-Rekord wiederholt. Allerdings leider nur einmal. In der darauffolgenden Nacht waren es 10 Stunden und seitdem sind wir wieder bei ein- bis dreimaligem nächtlichem Stillen angekommen. Die letzten Wochen hattest Du außerdem einen Wachstumsschub und warst tagsüber besonders anhänglich, quengelig und anstrengend. Aber heute scheint wieder ein guter Tag zu sein. Du bist lachend, glucksend, gurgelnd, erzählend und kieksend um 8 Uhr aufgewacht (nachdem ich Dich um 19:45 ins Bett gelegt hatte und Du um halb 2 eine kurzen Stillnachschlag und um halb 6 einen längeren Stillnachschlag verlangt hast). Tagsüber schläfst Du nicht oder nur aus Versehen und dann in kurzen Etappen von 10 bis 30 Minuten. Nur sehr selten hast Du Tage, an denen Du plötzlich ein zweistündiges Mittagsschläfchen machst. Leider habe ich hier noch keine Regelmäßigkeit erkennen können und kann das Verhalten nicht zuverlässig reproduzieren *gg*.
Mit Deinem Papa telefonierst Du beinahe täglich. Du erkennst seine Stimme und drehst den Kopf zum Telefon, wie um zu sehen, ob er nicht doch da irgendwo steht. Und dann siehst Du staunend mich an, die ich den Hörer an Dein Ohr halte, wie um zu überprüfen, ob ich diese Geräusche mache. Manchmal versuchst Du auch in den Hörer zu beißen. Aber immer reagierst Du auf Papas Stimme. Mit einem müden Lächeln oder mit einem lautlosen Lachen, das sich von den Augen aus über Dein ganzes Gesicht ausbreitet.
Du ähnelst Deinem Papa total. Nur die Coolness (oder die Sturheit – je nach Betrachtungsweise *gg*) hast Du aus meiner Familie. Und Deine großen kleinen Hände, Füße und Augen ebenso.
Du bist das tollste Baby, dass ich je kennengelernt habe! :-)
:-)
Wie machst Du den MaxiCoxi eigentlich im Fiets fest?
Zum Kinderwagen: hier auch sehr ungeliebt, nehme an, es ist zu langweilig. Muttern kommentiert das dann gerne mit „ach, aber alle Kinder schlafen doch im Kinderwagen ein“, wenn ich erzähle, das das Kind nicht schlafen will. Sehr hilfreich… Hier hilft aber immerhin das Tragetuch oder die Manduca. Vielleicht wäre eine Trageberatung für Euch echt hilfreich? Immer aufm Arm ist ja auch ganz schön anstrengend, das Kind wird ja nicht leichter und kleiner…
Ansonsten: hier alles sehr ähnlich. Ich schaffs ja nicht so, monatliche Zusammenfassungen zu schreiben, aber ich muß auch immer nur hier gucken, das ist bei uns fast genauso. :-D Prima Service von Dir und Baby A!
Für den MaxiCosi gibt es ein gefedertes Stahlgestell, das auf der Sitzbank oder am Kistenboden festgeschraubt werden kann. In dieses Gestell wird der Kindersitz eingerastet und mit starken Gummibändern befestigt. Babymee (*) heißt das Teil. Auch bei Amazon.
Heute Spaziergang mit Baby A’s Großmutter: Hinweg (zu Freundin von Baby A’s Großmutter) zur Hälfte im Kinderwagen, zur Hälfte auf meinem Arm. Rückweg ein Viertel auf meinem Arm, drei Viertel im Kinderwagen. Ob man das schon als Erfolg werten kann? Ich werde auf jeden Fall weiter versuchen, Baby A den Kinderwagen schmackhaft zu machen. Vielleicht wechseln wir aber schon vorzeitig auf den Sportsitz. Den kann man auch flach einstellen. Vielleicht gefällt Baby A das besser. Mal sehen…
Morgen hab ich einen Termin bei einer Trageberaterin. Werde berichten.
(*)Für die Nicht-Niederländischsprechenden: ‚Baby dabei‘