07.12.2017 | 08:00 | welt retten | 1 kommentar
Die großen raschelnden Geschenkpapierberge gehörten bei uns zu Weihnachten immer dazu. Es war aber schon nervig, das ganze beschichtete und mit Plastikstreifen beklebte Papier zusammenzuraffen und damit die Mülltonnen zu verstopfen. Früher® gab es dazu noch Kunststoffkräuselband oder Kunststoffschleifen als Verzierung. Eine Zeit lang machte sich meine Mutter die Mühe, das Geschenkpapier aufzubewahren. Aber mein schon damals perfektionistisch veranlagtes Herz brachte es nicht über sich, die verknickten mit Tesa beklebten Geschenkpapiere wiederzuverwenden. Und so verwandelte sich das aufbewahrte Geschenkpapier nur zu einer Schrankleiche, die irgendwann dann doch entsorgt wurde.
Dieses Jahr wird alles anders! Bei Kleinanzeigen erstand ich ein Konvolut an Second-Hand-Halstüchern. Mit diesen werden dieses Jahr sämtliche Geschenke verpackt. Es ist mir egal, dass diese keine weihnachtlichen Motive haben. Hübsch sind sie dennoch. Das Verpacken geht damit sehr schnell, man braucht keine weiteren Zutaten und auch die Geschenke mit den unmöglichsten Formen lassen sich ratz fatz festlich verhüllen. Die Tücher sind wiederverwendbar und ich hoffe, dass sie uns und den Beschenkten noch lange Freude machen.
Furoshiki nennt man die japanische Einpacktechnik und auf youtube gibt es zahlreiche Videos zum Thema, die Schritt für Schritt die verschiedenen Bindeweisen zeigen. Das ist machbar und viel einfacher als mit Papier zu hantieren. Man kann die Tücher natürlich auch zum Transport von Gegenständen benutzen.
Mit Double-Face Stoff wird es besonders hübsch. Und in dem folgenden Video sieht man auch sehr schön, dass man bei Doppelknoten immer darauf achten sollte, einen Kreuzknoten* zu machen (also links über rechts, dann rechts über links oder andersherum), damit es stabiler wird.
Der Nikolaus brachte gestern in Tücher verpackte Geschenke.
Die Tücher sind Loops und ich habe vor, sie zu zerschneiden und die Ränder zu versäubern. So hat man gleich zwei derselben Größe. Für die Nikolausgeschenke waren die Tücher natürlich viel zu groß. Aber dennoch hat es schon ganz gut geklappt.
Obwohl auch die Schnullerfee vor 2 Wochen bereits ihre unförmige Gabe auf dieselbe Weise verpackt hatte, war Baby A für eine Sekunde sehr enttäuscht: ‚Mama! Der Nikolaus hat nur einen alten Pulli gebracht!‘
Dann aber knisterte der alte Pulli im Inneren verheißungsvoll und da war auch Baby A wieder mit Feuereifer bei der Sache.
Es gab übrigens eine CD mit elternverträglicher Kindermusik für das Lieblingsmädchen und ein Weihnachtsbaumanhängerbastelset für Baby A, was auch direkt und noch vor dem Frühstück ausprobiert werden musste. Sehr zur Freude von Thorsten Thorstensson. Nicht.
* Baby A hat vor ein paar Wochen großes Interesse am Schleifenbinden entwickelt. Wenn man es den Kindern zeigen soll, fängt man erstmal an zu überlegen, wie man es denn nun wirklich ‚richtig‘ macht. Es stellt sich raus, dass viele Leute einen ‚granny knot‘ machen. [Klugscheißmodus an] Dabei muss es doch ein doppelt auf Slip gelegter Kreuzknoten sein. [Klugscheißmodus aus] Baby A kann jedenfalls jetzt Schleifen binden.