07.08.2017 | 13:08 | welt retten | 2 kommentare
Vorm Nudelregal ist die Auswahl schier unendlich.
Wenn man plastikfreie Nudeln sucht, wird man aber dennoch nicht fündig. Es gibt nur pasta con plastica: Ausnahmslos jede Verpackung ist entweder komplett oder teilweise aus Plastik. Das ist sehr frustrierend. Sogar im Biomarkt, auf dem Biohof und im Reformhaus gibt es keine Nudeln ohne Plastik. Warum?!
Ich habe mich dann für Barilla entschieden, denn hier ist ’nur‘ das unnötige Sichtfenster aus Kunststoff.
Angegeben wird der Recyclingcode 21. Also darf die Verpackung ins Altpapier. Ich werde aber, bevor sie tatsächlich da hinwandert, das Sichtfenster abtrennen und gesondert im gelben Sack entsorgen. Ich glaube, das lässt sich einfach entfernen.
Natürlich hat es mich in den Fingern gejuckt, Barilla eine Mail zu schreiben:
Hallo!
Ich bin auf der Suche nach plastikfreien Nudeln. Bieten Sie auch Pasta an, die ohne eine Verpackung auskommt, die Plastik enthält? Oder ist eine plastikfreie Verpackung für die nächste Zukunft geplant? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen,
ichbindiegute
Schnell hatte ich eine Antwort in der Inbox:
Sehr geehrte ichbindiegute,
ich danke für Ihre E-Mail und bedauere sehr, dass Sie mit unseren neuen Pastaverpackungen unzufrieden sind.
Als weltweit größter Hersteller und Lieferant von Pasta fanden auch wir die Idee gut, ausschließlich Kartonverpackungen statt Plastik zu verwenden, nicht zuletzt, um unserem eigenen Anspruch an Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu genügen.
Genauso wichtig ist es aber auch, die Wünsche und Ansprüche unserer Kunden ernst zu nehmen und umzusetzen. Es verhält sich in der Tat so, dass wir in den letzten Jahren zunehmend dafür kritisiert wurden, dass die Kartonverpackungen keinen Blick auf das Produkt gewähren und es uns diesbezüglich an Transparenz mangelt. Diese Stimmen und Rückmeldungen sind zahlenmäßig derart angewachsen, dass es uns nicht sinnvoll erschien, dieses Feedback und die damit verbundene Unzufriedenheit unserer Verbraucher zu ignorieren.
Wir haben uns somit für das Fenster als Kompromiss entschieden. Der Plastikanteil an der Verpackung liegt auch mit Fenster deutlich unter 5% und die Verpackung ist so konzipiert, dass sie (mit Fenster!) in das Altpapier gegeben werden darf, da sich bereits zu Anfang des Recycling Prozesses das Fenster ganz leicht von der übrigen Kartonverpackung trennt.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen hiermit einen Einblick in unsere Entscheidungsprozesse geben, und hoffe auf Ihr Verständnis.
Mit herzlichen Grüßen,
Ihr Barilla Verbraucherservice
Na klar, habe ich darauf geantwortet…
Hallo!
Herzlichen Dank für Ihre Antwort. Ich freue mich, dass sie dem Verbraucherwunsch einen so hohen Stellenwert beimessen.
Ich hoffe nun, dass Sie meine Wünsche und Ansprüche genauso ernst nehmen, wie die der anderen Kunden. Daher kommt nun hier mein Verbraucherwunsch: Verzichten Sie auf das Sichtfenster. Auf der Packung sind genügend Abbildungen des Produktes, so dass damit dem Anspruch an Transparenz Genüge getan wird.
Falls Sie unbedingt auf einem Sichtfenster bestehen, denken Sie doch bitte über eine Abdeckung aus Pergamin nach. Das Material ist aus Zellstoff und halbtransparent. So lässt es einen Blick auf den Inhalt der Verpackung zu.
Gerade als weltweit größter Hersteller und Lieferant von Pasta können Sie mit gutem Beispiel voran gehen. Sie können dann nicht nur mit der unzweifelhaften Qualität ihres Produktes sondern auch mit der verbesserten Umweltverträglichkeit der Verpackung werben. Über eine Antwort würde ich mich freuen.
Mit freundlichen Grüßen,
ichbindiegute
Und schnell hatte ich auch schon eine Antwort.
Sehr geehrte ichbindiegute,
gerne gebe ich Ihre Anregung an die verantwortlichen Kollegen weiter.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Barilla Verbraucherservice
Und klar, muss ich da noch nachhaken…
Hallo!
Ich freue mich schon auf eine Antwort der verantwortlichen Kollegen.
Mit freundlichen Grüßen,
ichbindiegute
Mal sehen, ob ich noch etwas höre.
Könnt ihr irgendwo plastikfreie Nudeln kaufen? Falls ja, gebt mir doch bitte einen Hinweis.