14.04.2017 | 09:12 | welt retten | kommentieren
Obwohl die Kosmetikhersteller behaupen, sie würden auf Mikroplastik verzichten, findet sich in beinahe allen konventionellen Produkten genau das: Mikroplastik. Das Zauberwort heißt mal wieder freiwillige Selbstverpflichtung. Im so genannten ‚Kosmetikdialog‘ haben Hersteller und Umweltministerium einen phasenweisen Ausstieg aus Mikroplastik vereinbart. Das Problem dabei: Jeder Hersteller darf selbst definieren, was ‚Mikroplastik‘ eigentlich ist und auf welche Produkte sich der Verzicht bezieht. Na, das ist doch mal wieder sehr unternehmensfreundlich von unserem Umweltministerium.
Greenpeace hat 22 Kosmetikhersteller nach den Inhaltsstoffen ihrer Produkte gefragt. 7 haben gar nicht erst geantwortet. 8 Hersteller verwenden Mikroplastik. Lediglich die Produkte der 7 Naturkosmetikhersteller sind komplett plastikfrei.
Hier geht es nicht um kleine Mengen. Da beinahe alle Kosmetika betroffen sind, geht es um Tonnen. All dieses Mikroplastik landet im Abfluss und damit in unseren Gewässern.
Jeder hat selbst in der Hand, was er kauft. Nur so kann man die Hersteller zum Umdenken bewegen: Der Verbraucher bestimmt, was verkauft wird und damit auch, was produziert wird. Das Geld stammt vom Verbraucher und damit liegt die Macht und auch die Verantwortung immer bei ihm.
Um eine überlegte Kaufentscheidung treffen zu können, muss man sich aber entsprechend informieren. Und gerade bei den kryptischen Angaben im Kleingedruckten kann man eine Hilfestellung gut gebrauchen. Ihr könnt entweder die bereits vorgestellte App Codecheck verwenden oder diese praktische Übersicht im Kreditkartenformat ausdrucken und ins Portemonnaie stecken.
Ich habe es mir einfach gemacht und kaufe nur noch Naturkosmetik. Da kann ich sicher sein, dass kein Plastik drin ist.
Natürlich könnt ihr auch Frau Hendricks (der Umweltministerin) eine Protestmail schicken, so wie Greenpeace es vorschlägt (und wie ich es auch getan habe). Aber noch wichtiger finde ich doch die persönliche Kaufentscheidung. Denn nur die kommt auch bei den Unternehmen direkt an.