25.03.2017 | 09:00 | welt retten | 2 kommentare
Im Kindergarten sind ausgeblasene Eier gern gesehen. (Eigentlich werden sie erwartet. Die Erzieherinnen haben da so ihre Tricks, um Mütter unter Druck zu setzen.) Ich erkläre, dass es ausgeblasene Eier von uns nur in braun gäbe. Die Bio-Eier hier in der Gegend gibt es eben nur in braun. Eine befreundete Mutter raunt mir verschwörerisch zu: ‚Ich weiß was wir machen. Pssst! Hör mal, im Bastelladen gibt es Plastikeier! Voll günstig!‘ Nee. Das geht ja nun gar nicht :-)
Was macht also die treu sorgende Mutter? Genau. Sie macht erstmal ein Foto von den noch unausgeblasenen Bruderhahn-Eiern. Schickt das Foto per Messenger an die befreundete Plasikei-Mutter mit dem Titel ‚Vorher‘. (Die befreundete Plastikei-Mutter ahnt das drohende Fiasko vorraus und beömmelt sich schonmal diebisch.)
Ich lege das Werkzeug bereit: Nadel, Schaschlikspieß, Schüssel.
Thorsten Thorstensson ruft an und während ich telefoniere, räume ich schonmal die Waschmaschine aus (Multitasking!). Baby A spielt derweil friedlich im Wohnzimmer. Das Lieblingsmädchen schiebt Möbel. Das höre ich zwar, reagiere aber nicht adäquat darauf.
Als das Telefonat zu Ende ist und ich zurück in die Küche komme, hat das Lieblingsmädchen den Hocker an die Arbeitsfläche geschoben, ist hochgeklettert und hat sich eins der Eier geschnappt. Das Lieblingsmädchen hält es triumphierend in der Hand und drückt zu. Das Ei tropft. Ich entwende dem Lieblingsmädchen das Ei und wische die Sauerei auf.
Anschließend schicke ich ein Foto mit dem Titel ‚Da warens nur noch 4‘ an die befreundete Plastikei-Mutter. Die 4 übrigen Eier sehen unbeschädigt aus. Ich habe sie außer Reichweite des Lieblingsmädchens gebracht.
Als ich mich ans Werk machen will, muss ich feststellen, dass auch die übrigen 4 Eier lädiert sind. Das Lieblingsmädchen hat schnell und effizient gearbeitet.
Ich schicke der befreundeten Plasikei-Mutter ein Foto mit dem Titel ‚Keine ausgeblasenen Eier. Trotzdem Rührei.‘
Am nächsten Tag mache ich mich auf, um neue Eier zu besorgen. Ich dokumentiere wieder fleißig und diesmal klappt es sogar.
Da niemand noch Lust auf Rührei hat, gibt es heute eine Restequiche.
Teig:
100 g Dinkel-Vollkornmehl
150 g Weizenmehl
(ungefähr) 1 Ei
120 g Butter
Salz
etwas Wasser, bis der Teig die richtige Konsistenz hat
Belag:
1 halbe Sellerieknolle
1 halbe Paprika
1 halbe Zwiebel
3 Möhren
etwas Parmesan
(ungefähr) 3 Eier
1 Becher Sahne
0,5 Teelöffel Chiliflocken
1,5 Teelöffel 5 Kräuer
Salz
Pfeffer
Muskat
Backofen auf 160 Grad Umluft vorheizen. Teig zusammenkneten, aufs Kühlen verzichten sondern direkt die Form auslegen. Alles Gemüse, was weg muss aus dem Kühlschrank nehmen und würfeln. (Der Sellerie war vom Vortag noch übrig und 10 min vorgekocht.) Gemüse auf den Teig. Sauce anrühren, abschmecken über das Gemüse gießen. Mit Parmesan bestreuen. 30 min in den Ofen. Lecker.
Die Reste von der Quiche habe ich mit einer anderen großen Porzellanplatte abgedeckt. Thorsten Thorstensson war skeptisch und wollte lieber Frischhaltefolie verwenden. Hat einwandfrei funktioniert.
Die befreundete Plastikei-Mutter hat übrigens 10 Eier ausgeblasen. Sogar weiße. (Streber!)