03.03.2017 | 21:41 | baby a | wort schatz | kommentieren
Baby A läuft eifrig in der Wohnung auf und ab und bringt mir ‚Geschenke‘. Papierschnipsel. Duplogebäude. Halbe Dinosaurier. Das Lieblingsmädchen schreit erst nach Brot mit ‚Tella!‘ Dann nach ‚Tinken!‘ Dann nach ‚Nulla!‘ Dann nach ‚Hasi!‘ und mit ’schreit‘ meine ich ebendies. Ich trinke* meinen dritten Kaffee und versuche, die Kopfschmerzen wegzuignorieren. Wir sind in einer Stunde im Indoorspielplatz verabredet und ich will meine Kräfte sammeln.
Baby A: ‚Mama?! Was möchtest Du JETZT haben?‘
Ich: ‚Ruhe.‘
Baby A zieht vermeintlich beleidigt ab.
Es bringt mir einen Duplokoffer: ‚Hier, Mama!‘
Weil das Lieblingsmädchen gerade wieder nach irgendwas schreit und gleichzeitig aus dem Hochstuhl zu klettern versucht, während mein Kaffee langsam kälter und kälter wird, kann ich mich nicht auf das neue Geschenk konzentrieren. Diesmal zieht Baby A wirklich beleidigt ab und legt sich schmollend aufs Sofa. Ich versorge erst das Lieblingsmädchen und frage dann nach.
Baby A: ‚Mama! Du hast Dir doch was gewünscht! Und dann hast Du mir wieder nicht zugehört!‘
Ich: ‚…‘
Baby A: ‚Mach mal den Koffer auf!‘
Baby A: ‚Guck! Da ist Ruhe drin!‘
Ich muss lachen. Baby A nickt wissend.
Baby A: ‚Du kannst Dich auch reinlegen. Dann hast Du Ruhe!‘
Ach ja. Wie gern wäre ich eine Mutter, die immer in sich ruht, die niemanden vor den Kopf stößt und die nichts aus der Fassung bringen kann…
Die relativ neue Hose, die ich am 23.12.2016 gekauft habe, um das Kind für die Weihnachtsfotos in eine lochfreie Hose kleiden zu können hat – wer ahnt es nicht – zwei Löcher. Ein großes am rechten Knie und ein seeeeehr großes am linken. Ich hatte mir vorgenommen das Kind nicht mehr auf Löcher in Hosen anzusprechen (will ich doch, dass es unbeschwert so viel auf den Knien rumrutschen kann, wie es möchte…). Aber dann. Tue ich es doch.
Ich: ‚Wieso sind denn in dieser Hose Löcher?‘
Baby A: ‚Ja, Mama. Das liegt daran, dass die Hose schon sooo alt ist.‘
Ich: ‚Nee. Die ist gerade mal zwei Monate alt. Ich hab sie erst zu Weihnachten gekauft.‘
Baby A: ‚Ja, aber Mama, da war jemand, der hat die Hose gekauft. Und dann hatte der die zu Hause ganz lange an. Und dann hat ihm die nicht mehr gefallen. Und dann hat er die zurück in den Laden gebracht. Und dann hast Du sie gekauft. Und darum ist die doch schon soooo alt.‘
Baby A nickt bekräftigend.
Und holt dann noch weiter aus: ‚Und der Verkäufer wusste das nicht. Und deshalb konnte der Dir das nicht sagen. Und deshalb wusstest Du das dann auch nicht.‘
Ich lache und sage ihm, dass es auch weiter gern Löcher in die Hosen machen darf.
Baby A: ‚Ja. Aber nur in die alten.‘
* in Wahrheit trinke ich ihn natürlich nicht, sondern werfe ihm nur ab und zu einen sehnsuchtsvollen Blick zu, während ich Nutellabrote richte, Wassergläser anreiche, Schnuller und Hasis suche…
Ich freue mich ja immer über Post. Am besten finde ich natürlich Post mit Keksen und gemütlichen Socken drin (Wink in die Wulff-Hauptstadt ;-) ). Aber wenn ich ganz individuell und persönlich angesprochen werde, freue ich mich natürlich auch über Werbung.
Besonders, wenn sich der Absender ganz viel Mühe gemacht hat meine Interessen, Vorlieben und Wünsche ganz genau zu treffen.
Was ich dagegen gar nicht leiden kann, sind die ständig hier eintrudelnden Kataloge. Die sind natürlich an mich adressiert und können daher nicht von unserem Keine Werbung!-Aufkleber am Briefkasten abgehalten werden.
Und dann sind sie auch noch einzeln in Folie geschweißt. Dabei bestelle ich gar nicht aus Katalogen. Wenn ich fernabsatztechnisch bestelle, dann immer über dieses Internet.
Im Januar erreichte uns derselbe Katalog von hager & mager dreimal. Dreimal! Der identische Katalog! Und jeder einzeln in Folie eingeschweißt. Ist ja klar. Zwei waren an Thorsten Thorstensson adressiert, einer an mich. Daher habe ich im Januar bereits folgende Email dreimal an hager & mager (kundenservice.de@hm.com) geschickt:
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit bitte ich Sie, mir keine Kataloge mehr per Post zuzusenden. So möchte ich unnötigen Papiermüll vermeiden und gleichzeitig Plastikverpackungen einsparen. Denn leider sind die Kataloge Ihrer Firma immer zusätzlich in Kunststoff eingeschweißt, was meiner Meinung nach völlig unnötig ist.
Sehen Sie deshalb bitte künftig davon ab, mir Werbung, egal in welcher Form, zu schicken.
Meine Kundennummer ist – piiiiiiieps –
Mit freundlichem Gruß,
ichbindiegute
Als Antwort darauf erhielt ich folgendes:
Du möchtest uns dabei helfen, die Fashion Destination deiner Träume zu erschaffen?
Dann würden wir uns sehr darüber freuen, wenn du uns an deinen Erfahrungen mit dem H&M Kundenservice teilhaben lässt. Dieser Link leitet dich direkt zu einer kurzen Umfrage.
Liebe Monika,
deinem Wunsch bin ich nachgekommen und habe veranlasst, dass dir zukünftig keine Kataloge mehr zugesandt werden.
Wundere dich jedoch nicht, falls dich noch die ein oder andere Ladung erreichen sollte, denn der Umstellungsprozess im Adressverteiler kann zwischen 6 & 8 Wochen in Anspruch nehmen.
Deinen Umweltgedanken finde ich vorbildlich.
Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag.
Liebe Grüße,
Josh
Dein H&M Kundenservice
Denselben Text werde ich nun auch an Otto (service@otto.de) senden. Und dann an Baur, wenn die mal wieder einen in Folie verschweißten Katalog bei uns abwerfen. Und an Jako-o. Und wer weiß, was da sonst noch so kommt…