18.01.2017 | 11:33 | alle tage | baby a | lieblingsmädchen | kommentieren
Schön, dass ihr wieder da seid! Weiter geht es also mit der zweiten Jahreshälfte:
Juli
Ich war noch im Katastrophenmodus und kaufte große Kehrschaufeln mit viel Wasserfassungsvermögen und Kaliumjodidtabletten, wo ich schonmal dabei war. Dann setzte ich das Spielküchenprojekt fort und Baby A half beim Anstreichen. Das fehlende Werkzeug kaufte ich mir auch: Eine Akkustichsäge. Yay! :-)
Ich ging mal wieder zu einem Kochkurs und die Spielküche wurde durch einen Herd erweitert.
Baby A und ich bemalten ein Vogelhäuschen als Abschiedsgeschenk für den Kindergarten. Baby A verabschiedete sich aus seiner Gruppe und mein Fusselhirn fragte, ob der Wechsel wohl die richtige Entscheidung war.
Immer, wenn es länger als eine halbe Stunde regnete wurde ich latent nervös.
August
Der Abfluss im Bad gluckerte und das Wasser floß immer langsamer ab. Ich hatte zwei Helfer beim Ausräumen des Waschbeckenunterschranks und beim Demontieren und Reinigen des Siphons. Anschließend war der Siphon wieder sauber, dummerweise war er danach 1. wegen Lochfraß undicht und 2. floß das Wasser immer noch nicht vernünftig ab. Also montierte ich einen neuen Siphon und rief den Kanalspezialisten, der das Problem bald behoben hatte. Das Lieblingsmädchen bekam seine ersten Schuhe, Baby A entdeckte Bügelperlen für sich und seine Rot-Grün-Schwäche trat wieder deutlicher in Erscheinung.
Im Juni hatte sich eine Freundin selbständig gemacht und ich hatte ihr damals schon ein Logo entworfen. Im August bastelte ich daraus ein Wäscheetikett und noch so einiges mehr. Die Kinder fuhren Karussell und Baby A hatte – nach mehrmaligem Verschieben wegen Hand-Fuß-Mund – seinen ersten Tag im neuen Kindergarten.
Die Autofahrt in den Urlaub war furchtbar anstrengend und unentspannt. Der Plan ‚Wir fahren spät abends los und die ganze Nacht durch, denn dann schlafen die Kinder während der Fahrt ganz sicher.‘ ging natürlich nicht auf. Also gar nicht. Wir besuchten die Beluga II.
Im Urlaub machten wir mal wieder tausende Fotos.
Der Plan ‚Wir machen Tagesausflüge und das Lieblingsmädchen schläft zwischendurch im Fahrradanhänger.‘ wurde sehr schnell verworfen. Nachdem wir das eingesehen hatten und jeden Mittag in der Ferienwohnung verbrachten, wurde der Urlaub etwas entspannter.
Wie kann man nur so verliebt in so ein kleines Mädchen sein?
Auf Wiedersehen Lieblingsinsel.
Wieder daheim startete Baby A eine kurze Turnkarriere.
September
Das Lieblingsmädchen ernährte sich am liebsten von Keksen, Schokolade und Naturjoghurt. Aber nie ohne Schokoladenstreusel! Etwas vergessen? Ach ja! Muttermilch. Nach wie vor und immer noch. Ich ließ mir die Geschichte der kleinen Kreisstadt erklären und das Lieblingsmädchen und Baby A gingen zusammen in den Kindergarten. (Im Kindergarten lernte das Lieblingsmädchen dann zu allem Überfluss auch noch Nuss-Nougat-Brotaufstrich kennen.)
Auf dem Schild an unserem alten Rathaus steht übrigens ‚Zutrauen veredelt den Menschen, ewige Vormundschaft hemmt sein Reifen.‘ Wisster Bescheid.
Die als Hochwasserschwachpunkte identifizierten Kellerlichtschächte und Kellerfenster wurden ausgetauscht. Irgendwann hier in diesen Monaten schlich sich der Schwindel langsam aus Thorsten Thorstenssons Kopf, meine Zweifel aber nicht aus meinem.
Dann kam der ‚Herbst‘ und das erste Kindergartenfest, ich beschäftigte mich 2 Wochen lang mit dem unwilligen Spülkasten. Am Ende war er wieder sehr sauber und nachdem ich sowohl das Einspülventil als auch die – obacht – Heberglockendichtung ausgetauscht hatte, funktionierte sie wieder tadellos.
Oktober
Am 01. Oktober übersah ich eine Treppenstufe und dehnte mir sämtliche Bänder im Fuß. Ich verzichtete darauf, zum Arzt zu gehen sondern therapierte mit Kompression, Kühlung, Hochlagern und Schonen. So lange es ging.
Weil ich so lange herumliegen musste, hatte ich zuviel Zeit auf Pinterest verbracht. Daher fing ich für die bevorstehenden Weihnachtsmärkte meiner Freundin an, Dekorationen zu basteln nach dieser und dieser Idee.
Außerdem fand auch der geliehene Plotter wieder Verwendung und endlich stand dann auch das Lieblingsmädchen auf unserem Klingelschild.
Der alte Apfelbaum vor unserem Fenster musste leider gehen. Am 11. Oktober 2016 kauften und pflanzten wir einen Trompetenbaum.
Baby A und ich bastelten Kastanienmännchen.
Ich hatte daran mal wieder viel mehr Spaß als die Kinder.
Baby A startete seinen Schwimm-Intensivkurs in der zweiten Woche der Herbstferien. Am fünften Tag konnte es sowas wie schwimmen. Ich hatte versucht, auch zu schwimmen, aber der Fuß war dagegen. So verbrachte ich einige Stunden direkt unterhalb der stickigen Hallenbaddecke. Um Baby A zu bespaßen, da wir ja nicht so gut spazieren gehen konnten (wegen Fuß), malte ich ein paar Ausmalbilder. Am Ende des Monats wurde Baby A krank, genau zu den Waldtagen im Kindergarten, auf die wir uns schon so gefreut hatten.
November
Im November sahnte Baby A ein riesiges Playmobilflugzeug ab weil ich so froh war, dass es ihm endlich wieder besser ging. Das Lieblingsmädchen begann immer mehr zu sprechen. Ich bastelte Hutständer und Preisschilder sowie eine Werbetafel für meine Freundin. Das war übrigens früher mal eine Maltafel vom Schweden, die ich mit Acrylfarbe gestrichen und mit geplotterter dc-fix Folie beklebt habe.
Weiter folgten Visitenkarten und Werbeplakate. Baby A bekam pfeiffersches Drüsenfieber.
Der erste Markt wurde ein voller Erfolg.
Ganz nach dem Motto ‚Nach dem Markt ist vor dem Markt‘ folgte dann der Weihnachtsmarkt in der kleinen Kreisstadt. Neuerdings wird dieser von iluminierten Bäumen begleitet, man fühlt sich wie in Stars Hollow. Die Laternen wurden wetterfest verpackt und ich kaufte relfektierende Folie.
Ich bastelte einen runden Adventskranz für uns und einen länglichen für meine Eltern. Das Ding mit den Kreidemarkern macht echt Spaß. Baby A machte immer nur ein- oder zweitägige Stippvisiten im Kindergarten, um sich den nächsten Infekt abzuholen.
Zum Ende des Monats gab es dann noch 3 Adventskalender und das Lieblingsmädchen insistierte auf ihrer Nuss-Nougat-Creme. Immerhin aß sie so wenigstens mal ein Brot oder Brötchen. (Baby A interessiert sich übrigens überhaupt nicht für Süßes.)
Dezember
Baby A war weiter krank, daher brauchten wir viel Ablenkung zu Hause. Wir kneteten Fimoritter und buken jede Menge Plätzchen.
Auch das Lieblingsmädchen bekam etwas vom Magen-Darm-Virus ab. Genau wie der Rest der Familie. Baby A bastelte Christbaumschmuck und ging mit mir ins Theater. Hier auch Tragebilder für Frau M. aus B. Weiter unten folgen noch mehr. ;-)
Wegen der Familienkrankheit bekam die Reflexfolie erst kurz vor knapp ihren Auftritt und durfte das Weihnachtsgeschenk von Baby A zieren. Der Farbwunsch lautete nämlich ‚gelb‘ und das gibt es natürlich nicht zu kaufen.
Der dritte Markt des Jahres war dann der direkt vor unserer Haustür. Ich machte viele Promofotos.
Die Nikolaussocken für den Kindergartennikolaus, die ich noch kurz vor knapp organisiert hatte, kamen nicht wirklich zum Einsatz, da beide Kinder – na klar – kzH waren. Wir bastelten Christbaumschmuck für den großen Weihnachtsbaum auf unserem Marktplatz und das Lieblingsmädchen konnte am Tag vor Heiligabend endlich Baby As Namen aussprechen. Die Kinder bekamen zu Weihnachten – ganz minimalistisch – jeder nur ein Geschenk zum Auspacken und eine Schatzkarte. Die Schatzkarte führte für das Lieblingsmädchen zu einer Spielküche und für Baby A zu einem Kettcar. (Mit dem Wunsch nervte es uns seit dem Kindergartenwechsel täglich, da es im Kindergarten nämlich ein großes Kettcar gibt. ‚Aber mit Bremse! Und mit extra Sitz! Und große Reifen! Und gelb! Und wie lange noch schlafen?‘)
Am vorletzten Tag des Jahres gab das Wetter nochmal alles und wir gingen mit unseren neuen Freunden in den Zoo. Das war sehr entspannend, da wir uns ziemlich gut verstehen.
Zusammenfassend können wir in diesem Jahr für sehr vieles dankbar sein. Die Operation, vor der ich mich mal wieder so gefürchtet hatte, fand durch eine abstruse Verkettung glücklicher Umstände nicht statt. Stattdessen heilte alles von selbst aus. Wir hörten ‚Das war noch nie.‘ in verschiedenen Variationen. Sowohl über das spontane Ausheilen als auch über Untersuchungsergebnisse bzw. Nicht-Ergebnisse.
Der Unfall meiner Mutter ging sehr glimpflich aus, auch wenn sie noch monatelang Schmerzen hatte, werden doch keine Schäden bleiben.
Das Hochwasser traf uns nicht so hart wie es hätte sein können. Wir waren relativ gut vorbereitet, denn wir hatten eine funktionsfähige Pumpe mit passendem Schlauch, eine Versicherung für den Notfall (der aber glücklicherweise dann nicht eintrat) und vor allem sehr viel Hilfe. Ortsansässige Firmen und Freiwillige auch aus anderen Gemeinden und Städten, die größtenteils durch Facebook (schimpft nicht immer auf die sozialen Medien oder das Internet, manchmal erweist es sich wirklich als sozial) informiert worden waren, halfen an allen Ecken. Ohne sie hätte es keinen Sand, keine Säcke und schon gar keine gefüllten Sandsäcke gegeben. Keine Baufolie, um die Sandsäcke abzudichten. Keine Hilfe beim Schleppen. Keine moralische Unterstützung. Über das spontane Aushelfen mit Strom haben wir uns so gefreut, dass wir nun wieder Volksbankkunde sind.
Wir haben die Schwachstellen am Haus nun ausgebessert und überlegen noch, ein Notstromaggregat anzuschaffen. Hat vielleicht jemand Erfahrungen oder Kauftipps?
Der Wechsel des Kindergartens hat sich als richtige Entscheidung herausgestellt. Baby A ist in seiner Gruppe gut angekommen und hat einige neue Freunde gefunden. Bei seinem besten Freund hat er eine ausgezeichnete Wahl getroffen. Das Lieblingsmädchen geht gern in ihre Gruppe und auch ich fühle mich viel mehr angekommen in diesem Kindergarten, habe schon viele Bekanntschaften und sogar eine Freundschaft geschlossen. Im alten Kindergarten war daran nicht zu denken.
Die Arbeit für und mit meiner Freundin (bei der man heute übrigens noch etwas gewinnen kann) hat sehr viel Spaß gemacht.
In diesem Jahr habe ich viele Kochkurse besucht, die allesamt spannend und überaus lecker waren und mir mal wieder gezeigt haben, dass ich auch außerhalb meiner Wohlfühlzone Spaß haben kann.
Die lange Krankheitsphase der Kinder im Herbst und Winter war sehr anstrengend aber glücklicherweise ist niemand ernsthaft krank, sondern es waren bisher alles nur kurzfristige Infektionen. Auch meinem Knie und Fuß geht es inzwischen wieder besser. Und Thorsten Thorstenssons Schwindel hat sich nun endlich verabschiedet.
Es war ein gutes Jahr.