18.03.2015 | 10:27 | baby a | so schwanger 2.0 | 3 kommentare
Am Freitag hatte ich das Geburtsplanungsgespräch, welches ewig gedauert hat. Die Blutgerinnungsstörung macht alle etwas nervös. Die Gynäkologin schloss eine Wassergeburt aus. ‚Warmes Wasser und Blutungsneigung. Das geht nicht zusammen.‘
Der Anästhesist hat mir erklärt, dass er wegen erhöhter Gefahr für neurologische Schäden keine PDA empfiehlt. Gut, denn ich will sowieso keine PDA. Also muss ich mich dagegen schonmal nicht mehr wehren.
Dumm nur, falls es zur Re-Sectio kommt, weil dann auch eine Spinalanästhesie ein etwas erhöhtes Risiko birgt. Der Anästhesist hätte lieber eine Vollnarkose. Mal sehen.
Außerdem wollte er gern einen erneuten Bluttest, weil die Blutwerte sich zum Ende der Schwangerschaft eventuell noch anpassen. Dann Hin- und Hertelefoniererei mit dem hauseigenen Labor, dann mit der Blutgerinnungsambulanz. Das Ende vom Lied: Ich sollte einen neuen Termin in der Blutgerinnungsambulanz ausmachen, um meine Blutwerte nochmal überprüfen zu lassen.
Gestern waren wir dann mal wieder* in der Blutgerinnungsambulanz. Die Untersuchungsergebnisse von Baby A wollten besprochen werden. Und mir sollte ja nochmal Blut abgenommen werden.
Morgens beim Anziehen wollte Baby A wissen, wohin wir fahren.
Ich: ‚Zu Dr. Pollmann.‘
A: ‚Oh! Ja?! … Aber nich pieksen!‘
Ich: ‚Wir müssen mal die Ergebnisse abwarten. Vielleicht müssen die Dich doch nochmal pieksen.‘
A: ‚Oh!‘ Schnuteziehen. ‚Aber… dann wein ich!‘
Ich: ‚Ja, wenn die Dich nochmal pieksen darfst Du ruhig weinen. Aber das geht ganz schnell und danach gibt es Gummibärchen.‘
A: ‚Aber ich will nicht, dass die mich pieksen!‘
Ich: ‚Ja, ich weiß. Wir müssen mal schauen. Vielleicht machen die das auch nicht.‘
A: ‚Ist der LKW** noch da?!‘
Ich: ‚Ja, bestimmt!‘
A: ‚Dann will ich damit schpiel’n!‘
Im Untersuchungszimmer hat Baby A dem Arzt dann die Hand gegeben: ‚Hallo! Aber nich mich pieksen!‘
Dummerweise musste dann doch gepiekst werden. Baby A hat zwar keinen Faktor-XIII-Mangel. Dafür aber erniedrigte Werte für die Faktoren VII und IX sowie pathologische Werte bei der Thrombozytenfunktion, was für ein Von-Willebrand-Syndrom spricht. Das muss nochmal überprüft werden.
Baby A war wieder ausgesprochen tapfer und hat nur solange geweint, wie die Nadel drin war. Danach hat es sich mit Gummibärchen und einem Luftballon ablenken lassen. ‚Mama, Du hast das gesagt. Ich hat geweint, weil Du das gesagt hast, Mama. Ich darf ruhig weinen.‘
Dann wurde mir Blut abgenommen für die Faktor-XIII-Bestimmung. Dann fiel mir ein, dass ich noch nach den Blutergebnissen meiner Schwester fragen sollte. Die Sprechstundenhilfe stellte sich etwas zickig an, weil mir das Geburtsdatum meiner Schwester nicht einfallen wollte. ‚Ähm? Ende August? 29.08.? Das Jahr? Ähm. Ja. 1964? 65?‘ ‚So kann ich Ihnen aber keine Auskunft erteilen!‘ Ich hab dann mein Handy rausgekramt und ihr gesagt, ich würde meine Schwester anrufen. Sie hat dann nach der Adresse gefragt, die wusste ich glücklicherweise. Die Telefonnummer auch. Ok, dann hat sie mich doch nochmal zum Arzt gelassen.
Der hat mir dann erklärt, dass meine Schwester auch nochmal zur Kontrolle kommen soll. Weil auch bei ihr die Faktoren VII und IX erniedrigt und ein leichtes Von-Willebrand-Syndrom gefunden wurde. Es kam ihm komisch vor, dass die Ergebnisse bei meiner Schwester und bei meinem Sohn übereinstimmend sind, bei mir aber nicht. Ob ich sehr geschockt sei, wenn ich nochmal Blut abgenommen bekäme? Nee. Ich hab ja keine Nadelphobie. Also nochmal Blutabnahme. Die Blutabnahmedame war etwas erstaunt, mich nochmal zu sehen. Mal sehen. Vielleicht sammele ich auch noch weitere Blutgerinnungsstörungen.
Am Freitag kann ich dann nach den Ergebnissen fragen. Eventuell dauert es aber auch bis Montag.
Anschließend hatten wir den Termin zur OP Besprechung. Nach einigem Warten gelangten wir zur Aufnahme. Dort habe ich das Problem mit den noch unklaren Gerinnungsbefunden angesprochen. Die Damen in der Aufnahme konnten dazu nichts sagen. Dann wurden wir zu Anästhesie weitergeschickt. Nach einigem Warten waren wir dann dort. Die Anästhesistin meinte, wenn die Ergebnisse am Freitag vollständig seien, stünde der OP am Montag nichts im Weg. ‚Wir haben hier ALLES was gut und teuer ist. Wir haben eine eigene Blutgerinnungsambulanz. Kann gar nicht sein, dass das benötigte Medikament dann fehlt.‘ Dann wurden wir zur Chirurgie weitergeschickt. Nach einigem Warten waren wir dort. Die Chirurgin meinte, es sei nicht sicher, ob das passende Medikament dann am Montag da sei. Die Vorlaufzeit sei ja doch etwas knapp. Auch sonst konnte sie mich nicht wirklich beruhigen, was die OP betrifft. Anschließend wurden wir dann zum ‚Case Management‘ weitergeleitet. Dort sagte uns die Dame, sie würde auf gar keinen Fall eine Garantie dafür geben, dass das benötigte Medikament am Montag vorrätig sei. ‚Rufen Sie dann am Freitag einfach an. Hier geht gern mal niemand ran. Dann sprechen Sie einfach aufs Band.‘
Und nach nur 3 Stunden waren wir entlassen.
So. Am Freitag rufe ich also in der Blutgerinnungsambulanz an. Falls die Ergebnisse klar und vollständig sind, werden sie an die Klinik gefaxt. Dann rufe ich beim Case Management an und kläre ab, ob das entsprechende Medikament vorrätig ist. Am Sonntag abend rufe ich an und wir erfahren, für wie spät die OP geplant ist.
Falls die Ergebnisse unklar oder unvollständig sind, muss die OP verschoben werden. Auch dann rufe ich beim Case Management an und mache einen neuen OP Termin, hoffentlich noch nächste Woche aus. Dann heißt es weiterwarten auf die Ergebnisse.
Morgen habe ich einen Vorsorgetermin bei meiner Frauenärztin.
Ich hätte gern mal einen Monat ganz ohne Arztkontakt.
* Das war mein vierter Termin dort
** In der Praxis gibt es einen Müllwagen zum Spielen im Wartebereich. Den gab es laut meiner Schwester schon, als meine Nichte 2002 zur Untersuchung dort war.
| 08:47 | so schwanger 2.0 | kommentieren
Der zehnte Monat bringt nicht unbedingt (noch) mehr Spaß. Ich liege nachts auf der linken Seite, weil Baby Two die rechte irgendwie nicht genehm scheint (die Niere hat sich wieder beruhigt). Aber nicht lang. Vielleicht lang genug, um einzuschlafen. Dann wache ich auf, weil mir die Hüften weh tun. Meine Schwangerschaftsratgeber sagen, dass sind die Iliosakralgelenke, deren Bänder sich lockern. Das ist neu. Bei Baby A hatte ich das nicht. Oder habe ich das verdrängt? Jedenfalls kann ich dann nicht so liegen bleiben, sondern muss mich umdrehen. Das ist schwierig. Weil da ist ja noch die Symphyse. Ich drehe mich auf die rechte Seite und versuche, Schmerzenslaute zu unterdrücken. Baby Two wird wach und randaliert. Dabei tritt es mich empfindlich. Aber die linke Seite ist ja keine Option, wegen der Hüftschmerzen. Also warte ich, bis das Kind sich irgendwann mit seiner Lage abfindet. Vielleicht schlafe ich ein. Dann schmerzen die Hüften auch in dieser Lage, so dass ich mich wieder umdrehen muss. Irgendwann sind beide Seiten so schmerzhaft, dass ich mich auf den Rücken lege. Das geht aber nicht lang gut, denn dann wird mir schlecht.
Eine Option bleibt dann noch: Aufstehen. Herumlaufen.
Dabei möchte ich doch so gern schlafen. *gähn*