04.01.2014 | 22:03 | alle tage | baby a | wort schatz | kommentieren
Seit Anfang September habe ich meine Sportkurse sträflich vernachlässigt. Erst war da die Kindergarteneinführung, dann die Operation von Baby A. Dann die Grippe, die uns alle zusammen etwa 5 Wochen gekostet hat. Ich gehe wieder arbeiten. Es war plötzlich November, dann Dezember, das Kind hustete seit Anfang Oktober (und schlief nicht). Der Pricktest (bei einem 18 Monate alten Kind. Das war ein Spaß!) sowie die Blutuntersuchung (ein NOCH größerer Spaß!) ergaben nichts außer einer winzigen Reaktion auf Roggen, die ich bereit bin, zu übersehen. Also keine Allergie. Dafür ein Infekt nach dem anderen mit Fieber und abendlicher Schlafverweigerung. Scharlach war im Kindergarten im Angebot. Das haben wir aber nicht mitgenommen. Stattdessen Hand-Mund-Fuß. Vermutlich. Obwohl der Kinderarzt anderer Meinung war. Aber Baby A löst sich jetzt gerade und schon seit einer Woche auf. An den Händen und Füßen, genauso wie es zu Hand-Mund-Fuß passen würde. Weihnachten war ruhig bis langweilig, genauso, wie man es sich vorstellt. Genauso haben wir es mit Silvester gehalten.
Das Kind war überhaupt nicht naughty sondern sehr nice und hat deshalb einen Haufen Geschenke bekommen. Einen Duplo Zoo, eine große Kiste mit Holzbausteinen, ein nervtötendes sprechendes und singendes Polizeiauto (‚Tütata!‘) von den Schwiegereltern, Bilderbücher, ein Babymemory und sicher noch so einiges, was ich nicht mehr auf dem Schirm habe. Vom Nikolaus gab es eine Krippe (die gabs irgendwo auch günstiger für 25 EUR), die gern bespielt wird.
Das Kind plappert alles nach und kann sich schon ziemlich klar ausdrücken. Thorsten Thorstensson meint, ich sei sein Babelfisch, denn er würde eben nicht alles verstehen, was das Kind von sich gibt.
Nanneboum – bedeutet Tannenbaum
Dann los – bedeutet ‚Dann los‘ (offenbar sage ich das häufiger, das Kind ist von solchen feststehenden Redewendungen begeistert)
Hefen – bedeutet helfen
Raus – bedeutet raus, aber auch hoch (auf den Stuhl, auf den Schoß, auf den Hocker, auf das Sofa) oder runter (vom Stuhl, vom Schoß, vom Hocker, vom Sofa)
Nach! – bedeutet ‚Gute Nacht‘
Icke – bedeutet winke, manchmal auch ickeicke für winkewinke
Dingdangdong – gehört zu ‚Bruder Jakob‘
Deene – bedeutet Stern oder Sterne
Nuna – bedeutet Mond (?!) Keine Ahnung, wie es darauf kommt.
Abendboot – bedeutet Abendbrot
Bett – bedeutet Bett
Affe – bedeutet Giraffe oder Affe
Fant – bedeutet Elefant
Mude* – bedeutet müde
Owe* – bedeutet Löwe
Rutuck* – bedeutet Frühstück
* Das Kind hat weiterhin Probleme mit Umlauten. Es würde sich derzeit gut bei Habakuk Tibatong auf Titiwu machen.
Das Kind singt gern mit mir ‚Oh Tannenbaum‘, was sich bei ihm ungefähr so anhört: ‚[Oh] NanneBOOum! [Oh] NanneBOOum! [Wie grün sind Deine] Bitta! [Du grünst nicht] NUAH! [Zur Sommerszeit] NUAH! [Nein auch im Winter, wenn es schneit] NUAH! [Oh] NanneBOOUm! [Oh] NanneBOOUm! [Wie grün sind Deine] Bitta!‘
Plötzlich ist das Jahr um, die Sportkurse ausgelaufen und ich war viel zu selten da. Ein paar der Weihnachtsgeschenke, die ich verschenken wollte, habe ich nicht rechtzeitig fertig bekommen. Und auch sonst ist letztes Jahr nicht viel so gelaufen, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich würde gern die Zeit anhalten, damit es dieses Jahr nicht einfach immersoweiter geht. Ich würde gern einen Plan machen, an den ich mich dann auch halte. Damit ich ein bisschen mehr das Gefühl habe, etwas im Griff zu haben. Aber wir wissen ja alle, wie das so ist mit den Plänen, den Vorsätzen und dem, was damit passiert.
Ein Rückblick auf 2013 (Fragen geklaut bei Frau Brüllen)
Zugenommen oder abgenommen?
Abgenommen. Vor September war ich zweimal pro Woche bei meinen Sportkursen und einmal pro Woche mit Baby A und Thorsten Thorstensson schwimmen plantschen.
Haare länger oder kürzer?
Etwas länger.
Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Das ist eine gute Frage. Gefühlt kurzsichtiger. Das sollte vielleicht jemand anderes beurteilen. Ich bin zu nah dran.
Mehr ausgegeben oder weniger?
Weniger. Ich habe ziemlich viel entrümpelt. Küchengeräte und -werkzeuge, Dekokram, Klamotten, Bücher, Zeitschriften, Körperpflegeprodukte. Und damit sich nicht noch schneller wieder neuer Kram ansammelt, als ich entrümpeln kann, habe ich mein Konsumverhalten drastisch eingeschränkt. Ich versuche jetzt noch überlegter zu kaufen.
Der hirnrissigste Plan?
Keine Pläne in diesem Jahr.
Die gefährlichste Unternehmung?
Keine gefährlichen Unternehmungen dieses Jahr.
Die teuerste Anschaffung?
Der Reboard Kindersitz. Und die Lichtschachtabdeckungen für die Kellerlichtschächte.
Das leckerste Essen?
Dieses Jahr ist unser Lieblingstürke zurückgekehrt. Nachdem er das Restaurant verkauft hatte, hat er es sich glücklicherweise wieder anders überlegt und das Essen ist NOCH besser, als vor Jahren.
Das beeindruckenste Buch?
Viel zu wenig gelesen, dieses Jahr. Aber ein Überraschungsbuch war Die besondere Traurigkeit von Zitronenkuchen. Hatte ein bisschen was von Zoran Drvenkar. Mehr verrate ich aber nicht.
Der ergreifendste Film?
Viel zu wenig Filme gesehen, dieses Jahr. Und von den wenigen ist mir keiner richtig im Gedächtnis geblieben. Moonrise Kingdom ist mir noch eingefallen, aber den habe ich 2012 gesehen. Vielleicht noch ‚Der Vorname‘. Der war gut.
Die beste CD?
Viel zu wenig Musik gehört, dieses Jahr. Und keine einzige neue CD komplett gehört. Vielleicht Woodkid. Oder Birdy. Aber sicher bin ich mir nicht.
Das schönste Konzert?
Kein Konzert, aber Tony Mono war super. Und Parsifal war traumhaft. Nächstes Jahr auf jeden Fall wieder Wagner, wenn sich die Gelegenheit bietet.
Die meiste Zeit verbracht mit?
Hirnfürze hin- und herwälzen. Schlafstörungen kultivieren. Baby A bespaßen.
Die schönste Zeit verbracht mit?
Baby A
Vorherrschendes Gefühl 2013?
Ich sollte nicht hier sein.
2013 zum ersten Mal getan?
Geburtstag feiern mit Baby A.
Baby A im Kindergarten abgeben.
Baby A an der OP Schleuse abgeben.
Mit Baby A schwimmen gehen.
2013 nach langer Zeit wieder getan?
Ohne BH und Stilleinlagen geschlafen (das ist noch unbequemer als es sich anhört – ging aber nicht ohne). Alkohol getrunken. Geschwommen.
3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Baby As Operation.
Das Wiedererleben der Geburt aus Anlass des ersten Jahrestages.
Alpträume.
Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Ich hatte 2013 keine Kraft für Überzeugungsarbeit.
Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Das Fotobuch zur Goldhochzeit meiner Eltern.
Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Vertrauen, Rückhalt, Unterstützung.
Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
‚Er ist wach.‘
Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
‚Es geht mir besser.‘
2013 war mit einem Wort…?
Überlebt
Ein Ausblick auf 2014
Der erste Termin steht schon in meinem Kalender. Eine Vorbesprechung für die zweite Operation an Baby A. Ansonsten haben wir geplant ein bisschen zu renovieren. Wenn dem Esel zu wohl wird, fängt er an zu renovieren. So sagt man doch. Also wird 2014 das Bügel-Rumpelzimmer zum Büro, das Ankleidezimmer-Büro zum Elternschlafzimmer und das Elternschlafzimmer zum Kinderschlafzimmer. Neue Deckenvertäfelung. Steckdosen, wo noch keine sind. Neue Beleuchtung. Neue Tapeten. Neue Fußleisten. Was man so braucht. Der Zweimeterpax soll raus. Meine Garderobe will ich in eine große Kommode schrumpfen. Dann würde ich gern noch die Weihnachtsgeschenke fertigbasteln. Die ewige Todoliste abarbeiten. Einen Fotokurs buchen. Meine Massagegutscheine einlösen. Sportkurse buchen und besuchen. Einen Familienurlaub machen. Und jetzt nähern wir uns dem Unwahrscheinlichkeitsäquator: Den Keller entrümpeln. Dann ist sicher schon wieder Dezember.