21.03.2013 | 13:56 | alle tage | neben meinem bett | 1 kommentar
Gestern war hier herrlichstes Weihnachtswetter.
Kalt. Windig. Schnee. (So wie von der Narbe prophezeit. Aber das wissen Sie ja inzwischen, deshalb brauche ich es nicht mehr zu erwähnen. Allerdings hat Thorsten Thorstensson tatsächlich gestern Beweisfotos von mir verlangt, dafür dass es vorgestern auch geschneit hat. An seinem Arbeitsort hatte es nämlich angeblich nicht geschneit…)
Gestern abend war ich mit meiner Schwester bei einem Operneinführungsvortrag zu Parsifal. Das war spannend. (Das hört sich jetzt vielleicht nicht so an und ist schwer vorstellbar. Ist aber wahr.) Der Vortragende macht das nämlich wirklich super. Das war das dritte Mal, dass ich mir bei ihm einen Operneinführungsvortrag angehört habe. Und ich hatte vorher zu meiner Schwester gesagt: Pass auf! Das wird lustig! Der Typ macht das super!
Und sie hat skeptisch geschaut und erwiedert, dass sie nun erwartet, dass er MINDESTENS Passagen vorsingt. ‚Naja‘, hab ich da nur gesagt.
Als er dann tatsächlich im Eifer seiner Wagnerlobeshymnen anfing, die Leitmotive anzustimmen – ziemlich talentfrei und relativ unmelodisch aber deswegen nicht weniger ergreifend – habe ich meine Schwester absichtlich nicht angesehen. Weil ich schon wusste was jetzt kommt. Kennen Sie das, wenn eine Frau neben Ihnen sitzt und Sie beide etwas brüllend komisch finden, Sie sich aber nicht trauen die andere anzusehen, weil Sie Angst haben, sich dann nicht mehr halten zu können? Ich bemerkte aus den Augenwinkeln schon, wie das Glucksen in ihr hochstieg. Und dann wars natürlich nicht mehr aufzuhalten. Wir haben (unterdrückt und unauffällig) Tränen gelacht.
Dasselbe ist mir übrigens vor einiger Zeit beim Baby-Erste-Hilfe-Kurs mit einer befreundeten Krabbelgruppenmama passiert, als der Vortragende eine Lunge mit Luftröhre und Speiseröhre an das Flipchart malte. Und eine andere befreundete Krabbelgruppenmama ganz trocken fragte: ‚Was malt der denn da?!‘ Erst da ist mir aufgefallen, wie wenig die Zeichnung einer Lunge ähnelte… Es war eine absolut unlustige Situation, vor allem da ich selbst in der vorangegangenen Fragerunde (‚Was erwarten Sie von dem Kurs? Welche Fragen interessieren Sie besonders?‘) ‚Verschlucken und Ersticken‘ angegeben hatte. Da hat der Vortragende vor allem immer mich angesehen, als er seine Ausführungen zu ‚Verlegung der oberen Atemwege‘ zum Besten gab. Und die Krabbelgruppenmama neben mir gluckste. Und ich gluckste. Und wir steigerten uns gegenseitig. Haaach. Anstrengend, das. Und lustig. :-)
Gerade ist ein Amazonpäckchen für mich angekommen.
Wenn mich also jemand sucht: Ich sitze auf dem Sofa und lese mich durch die ersten Schwangerschaftsmonate von Frau Dr. Chaos. So lange Baby A noch schläft und mich lässt…