09.08.2012 | 10:38 | baby a | kommentieren
Baby A ist ein Lampenfetischist. Es blickt immer am liebsten zur Decke. Egal wo es sich aufhält, der Blick geht immer nach oben. Und wenn dort Deckenlampen sind, werden diese fixiert und angeflirtet. Sogar im Fliegergriff versucht es den Kopf zu drehen, damit es wenigstens mal kurz die Lampen checken kann. Und draußen schaut es am liebsten in den blauen Himmel. Ein geborener Sternengucker.
07.08.2012 | 09:59 | feierei | kommentieren
Dauernd hat irgendwer Geburtstag. Hier ein zwei drei LastMinuteGeschenke.
(In Wahrheit war natürlich nur eins davon ein LastMinuteGeschenk. Die anderen beiden waren MissedMinuteGeschenke…)
So ist das, wenn man achtfache Tante ist…
06.08.2012 | 12:42 | neben meinem bett | 1 kommentar
An diesem Buch habe ich Monate gelesen, es ist einfach was dazwischen gekommen:
Immer wenn es mir nicht richtig gut geht, komme ich nicht zum Lesen. Es liegt also nicht am Buch. Die Geschichte spielt in Lykien. Und zwar im Ort Telemessos. Ich habe im Atlas nach Telemessos gesucht und es nicht gefunden. Das liegt daran, dass Telemessos der Name VOR Atatürk war, es wurde in Fethiye umbenannt. Das finde ich besonders bemerkenswert, weil wir in Ölüdeniz Urlaub gemacht haben. Und Ölüdeniz gehört zu Fethiye.
In der Geschichte geht es um ein kleines Dorf in der Nähe von Telemessos, in dem Türken, Griechen und Armenier friedlich zusammenleben und ihre jüdischen, muslimischen und christlichen Traditionen nicht nur nebeneinander sondern oft sogar gemeinsam pflegen. Das osmanische Reich geht im Hintergrund langsam unter. Die Dorfgemeinschaft bleibt davon zunächst noch unbehelligt, aber immer mehr spielen die Kriegsgeschehnisse auch in ihr Leben hinein. Flüchtlingstrecks, Todesmärsche, Umsiedlungskampagnen. Das alles wird anhand der persönlichen Schicksale in der Dorfgemeinschaft geschildert.
Der Werdegang von Mustafa Kemal wird in Episoden eingeflochten, die ich ehrlich gesagt, bald übersprungen habe, weil die politischen Hintergründe und Ränkespiele nicht besonders interessant dargestellt werden.
Wunderbar kommen die einzelnen Charaktere selbst zu Wort. Ein sehr guter Roman.
Hier noch ein Zitat, dass sehr gut zur Bundespolitik (oder zur Politik im allgemeinen) passt:
‚Venizelos ordnet die Bildung eines Konsiliums aus acht Ärzten an und gibt damit einer tief verwurzelten Neigung aller Politiker nach: Sie bilden Arbeitsgruppen, die wegen ihrer lautstark ausgefochtenen Meinungsverschiedenheiten und ihrer lähmenden Vorsicht gänzlich handlungsunfähig sind.‘ (S 523)
Hier geht es um den griechischen König Alexander, der 1920 durch den Biss eines Affen (!) eine Blutvergiftung erleidet. Die griechische Politik ist besorgt. Alexander will dem Volk den Affenbiss verheimlichen. Premierminister Venizelos setzt einen Arbeitskreis aus Ärzten ein, die sich des Problems annehmen sollen. Einer der Ärzte sieht die Amputation als einzigen Ausweg. Damit hat er vermutlich recht. ‚Die anderen Ärzte sind entsetzt und legen ihr Veto ein, weil sie sich nicht vorstellen können, einem Monarchen das Bein abzuschneiden, auch wenn andere in der Vergangenheit beim Kopf ihres Königs weniger Hemmungen hatten.‘ Ergebnis: Der König stirbt und die Öffentlichkeit erfährt natürlich dennoch von dem Affenbiss.
Traurig finde ich, dass der Titel des Buches nicht wörtlich übersetzt wurde. Er hätte so viel besser gepasst. Im Original heißt das Buch ‚Birds without wings‘. Dies bezieht sich auf zwei der Hauptcharaktere, die als Kinder jeweils eine Tonflöte geschenkt bekommen, die eine Vogelstimme imitiert. Die beiden spielen ständig mit ihren Vogelflöten und jeder im Dorf kann sie jederzeit orten. Ihr Leben lang bleibt die Freundschaft zwischen beiden bestehen und beide behalten auch ihre Vogelflöten.
Und noch ein Zitat aus dem Buch:
Die Katze
Stunde um Stunde
leckte sie
die geöffnete Dose aus
und merkte gar nicht
es war das eigene Blut
das sie trank.
Spyros Kyriazopoulos
Derzeit lese ich etwas weniger anspruchsvolle Lektüre. Die kann man beim Stillen so weglesen. Deshalb habe ich innerhalb von 3 Tagen auch 2,5 Bücher verschlungen.
Spitze Zunge, intelligenter Witz und soviel Wahrheit. Mehr davon.
| 10:04 | baby a | 1 kommentar
Heute nacht hat Baby A durchgeschlafen. Neun Stunden. Von 21:00 Uhr bis 6:15 Uhr.
Das ist das dritte Mal, dass Baby A neun Stunden am Stück geschlafen hat. Das erste Mal war in den ersten Wochen zu Hause. Als die Eltern noch so nervös waren, dass sie merfach nachsehen mussten, ob Baby A 1. noch da ist und 2. noch atmet. Das zweite Mal in der Nacht nach der Impfung. Also unter dem Einfluss von Impfstoff UND Schmerzmitteln.
Und jetzt das dritte Mal. Ganz ohne Doping.
Die Impfung scheint übrigens endlich überstanden zu sein. Ich werde wohl nochmal beim Kinderarzt anrufen und nachfragen, ob wir nicht vielleicht einen anderen Impfstoff nehmen sollten. Oder was er dazu sagt. (Er sagt wahrscheinlich sowas wie ‚Wieso? Ist doch alles in Ordnung.‘ Klar, ER muss das tagelange Gekreische ja auch nicht aushalten…)
Gerade habe ich Baby A in seinem Kinderwagen im großelterlichen Wohnzimmer zum Schlafen überredet. Im großelterlichen Wohnzimmer ist es für gewöhnlich herrlich still. Da kann man ziemlich gut schlafen. Ich habe dann noch gemütlich einen zweiten Kaffee geschlürft und die Tageszeitung studiert. Dann habe ich das Babyphon angeschlossen und bin meinen hausfraulichen Verpflichtungen (Spülmaschine einräumen, Kinderklamotten auswaschen, aufräumen…) nachgekommen. Als plötzlich. Ein IRRSINNIG lautes Piepen aus dem Babyphonempfänger quillt.
Ich sprinte also ins großelterliche Wohnzimmer wo ich den zugehörigen Großvater vor dem Babyphonsender finde, der sagt: ‚Das doofe Ding piept!‘
Natürlich ist es nicht das Babyphon sondern der Rauchmelder gewesen, der vermelden wollte, dass die Batterie nachlässt. Baby A, das direkt unterhalb des Rauchmelders geparkt ist, schläft derweil seelenruhig weiter.
Batterie ist jetzt gewechselt und ich hoffe, Baby A hat keinen Hörschaden davongetragen.
(Jetzt wird es übrigens gerade wieder wach. Jetzt, wo alles still und friedlich ist. Und nichts seinen Schlaf stören könnte. Kein noch so kleines Piepsen ist zu hören…)
02.08.2012 | 09:21 | baby a | kommentieren
Thorsten Thorstensson ist ganz verliebt in Baby A.
Mit seinen Grübchen, die sich beim Lächeln zeigen, seinem Pünktchen und seinen klaren blauen TerenceHillGedächtnisAugen ist Baby A aber auch wirklich schwer zu widerstehen.
‚Dann kommen bald die ganzen hübschen Mädels‘, sagt Thorsten Thorstensson zu Baby A, ‚und ich darf immer nur die Tür öffnen.‘
Ich habe darauf verzichtet mit Gegenständen nach Thorsten Thorstensson zu werfen. Er hatte ja Baby A als Schutzsschild auf dem Arm.
01.08.2012 | 11:21 | baby a | kommentieren
Ich vergaß zu erwähnen, dass die 6fach Impfung DREIMAL wiederholt wird. Zweimal für die Grundimmunisierung und einmal als Auffrischungsimpfung. Wo da der Unterschied besteht, würde ich gern mal wissen.
Na, da freue ich mich doch schon drauf!
Und erwähnenswert finde ich auch, dass der Kinderarzt die Impftermine offenbar immer auf einen Freitag legt. Vermutlich mit Rücksicht auf seine Nerven, weil bei Impfungen an einem anderen Wochentag das Wartezimmer am nächsten Tag voller kreischender Patienten wäre…
| 10:33 | baby a | 3 kommentare
Am Freitag hat Baby A seine ersten Impfungen bekommen. Zunächst die Rotavirus-Schluckimpfung. Und dann die 6fach Impfung in den Oberschenkelstrecker. Der Arzt hat vorher alles wesentliche gesagt. ‚Haben Sie noch Fragen?‘ ‚Dann sehen wir uns in 5 Wochen wieder.‘ Dann hat er die Spritze gegeben und war *wuuusch* weg. Und ich allein mit dem kreischenden Baby A. Der Kinderarzt wusste, was auf ihn zukommt und hat mit Rücksicht auf seine Ohren seinen Rückzug schon vorausgeplant. Baby A hat sich aber schnell wieder beruhigen lassen und hat zu Hause erstmal 2 Stunden vor Erschöpfung geschlafen.
4 Stunden nach der Impfung fing es dann an untröstlich zu weinen, dann zu schreien, dann zu kreischen. UN ER TRÄG LICH. Egal, was man machte, nichts half. Tragen, Wiegen, Fliegergriff, Singen, Hüpfen, Laufen, Massieren, Baden, Stillen. Alles doof. Es hat sich noch nicht mal anlegen lassen, sondern einfach wie von Sinnen weiter gekreischt. Nach ein paar Stunden Kreischens bin ich eingeknickt und habe ein Paracetamolzäpfchen verabreicht. Das hat relativ schnell gewirkt. Und dann konnte Baby A auch wieder ganz in Ruhe trinken. In der darauffolgenden Nacht hat es 9 (in Worten: NEUN) Stunden geschlafen. Am nächsten Tag schien zunächst alles wieder in Ordnung zu sein. Baby A lachte, gurgelte und kiekste, wie wir es gewohnt sind.
Aber Nachmittags ging das Gekreische wieder los. Genau wie am Tag zuvor: Nichts half. Diesmal habe ich schneller ein Zäpfchen gegeben. Am Sonntag hat Baby A – ganz ungewohnt, denn sonst ist es tagsüber eigentlich immerimmer wach – quasi den ganzen Tag verschlafen. Und wir sind ohne Zäpfchen ausgekommen. Am Montag nachmittag dann wieder das Kreischen. Und ein Zäpfchen. Gestern war Baby A den ganzen Tag unruhig. Fieber gabs aber nicht. Nur etwas erhöhte Temperatur: 37,7 °C. Die kam aber wahrscheinlich vom Kreischen, das pünktlich zum Nachmittag wieder einsetzte.
In der Informationsbroschüre zur 6fach Impfung (Wundstarrkrampf, Keuchhusten, Kinderlähmung, Diphterie, Hepatitis B und Hib-Infektionen) steht, dass es innerhalb der ersten 3 (!) Tage selten (!) zu länger andauerndem schrillen Schreien kommen kann. ‚Selten‘ bedeutet 0,01% bis < 0,1%. Jackpott!
Gestern wusste ich mir nicht mehr zu helfen und bin mit dem kreischenden Baby A im Kinderwagen zum Kinderarzt gelaufenrannt. Ich hatte vorher angerufen und die Sprechstundenhilfe hatte gesagt: ‚Rufen Sie doch in 45 min nochmal an, dann hab ich dem Arzt ihren Fall geschildert und er sagt dann, was weiter passieren soll.‘ Ich hab dann nach 5 min nochmal angerufen und habe Baby A mal probeweise in den Hörer kreischen lassen. Da meinte die Sprechstundenhilfe: ‚Na, dann kommen Sie mal sofort vorbei.‘
Der Kinderarzt fragte – halb im Scherz – ob ich sicher sei, dass er an dem Kreischen schuld sei. Ja, ich war ziemlich sicher, denn vor der Impfung hatten wir keine Kreischattacken. Er meinte dann noch, das Schreien sei insofern nicht so schlimm, als Kinder erst mit 3 Jahren ein Langzeitgedächtnis entwickeln. ‚Ja, aber WIR nicht!‘, habe ich erwiedert. Da musste er lachen.
Der Kinderarzt hat untersucht, nichts gefunden und uns mit Thuja und Apis wieder nach Hause geschickt. Thuja hat Baby A direkt in der Praxis bekommen und siehe da: nach etwa 20 min – als wir gerade wieder zu Hause angekommen waren – ist Baby A eingeschlafen.
Ich habe dann später nochmal Thuja gegeben und etwa jede Stunde Apis. Kein Kreischen nach dem Kinderarztbesuch.
Ich bin gespannt, wie der heutige Tag so wird. Im Moment schläft Baby A wieder (vermutlich, um sich für die nächsten Schreiattacken fit zu machen…).